Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 20. Juni 2006
  
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(1) Treffen zwischen MP Ehud Olmert und PA-Chef Mahmoud Abbas
(2) Drei Verletzte bei palästinensischem Überfall auf einen Schulbus
(3) Nur 47% der Palästinenser wären bei Volksentscheid fürs prisoner document
(4) Der Krieg von Sderot: Demonstrationen im Schatten von Qassam-Raketen
(5) Regierungsbeschluss zur Einbürgerung von Gastarbeiterkindern
(6) Bis zum Jahr 2010 wird das Rauchen in Schulen vollends verboten
(7) Volkswagen tätigt mehr Investitionen in Israel als geplant
(8) Ahouvi wird 480 Mio. in Immobilien in Deutschland investieren
(9) Yad Vashem ehrt Kreis um Robert Havemann als "Gerechte unter den Völkern"
(10) Geschichte des Fußball in Israel (7): Die 90er: Aufstieg der arabischen Mannschaften
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
(1) Treffen zwischen MP Ehud Olmert und PA-Chef Mahmoud Abbas

Ministerpräsident Ehud Olmert und der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, werden sich am Donnerstag (22.6.) zu einem ersten inoffiziellen Gespräch seit dem Regierungsantritt Olmerts treffen. Das Treffen findet am Rande einer internationalen Zusammenkunft von Nobelpreisträgern in Petra statt. Die Veranstaltung wird vom jordanischen König Abdullah gesponsert. Das Amt des Ministerpräsidenten bestätigte das Treffen nicht. Es sei offiziell kein Treffen mit Abbas geplant. Olmert wird sich nur für wenige Stunden am Donnerstagmorgen in Petra aufhalten.

Bei seinem Europa-Besuch kündigte Olmert in der vergangenen Woche die Ernennung eines Arbeitsteams an, das ein Treffen mit Abbas vorbereiten soll. Doch das Arbeitsteam wurde bislang nicht aufgestellt. Den Europäern sagte Olmert, dass seine Regierung einen Rückzug aus dem Westjordanland auf Verhandlungsbasis vorziehen würde, bezweifelte aber, ob dies überhaupt möglich sei. Bei privaten Gesprächen sagte Olmert, dass die PA sehr wahrscheinlich nicht in der Lage sein wird, über den palästinensischen Terror Herr zu werden, und dass Bemühungen, Abbas zu stärken, keinen Erfolg haben werden. Aus diesem Grund sei Israel gezwungen sein, den Rückzugsplan (realignment) einseitig durchzuführen. (Haaretz, 20.6.)



(2) Drei Verletzte bei palästinensischem Überfall auf einen Schulbus

Bei einem Überfall auf einen israelischen Schulbus in der Nähe der Siedlung Ofra im Westjordanland sind am Montagnachmittag drei junge Frauen leicht verletzt worden. Zwei Frauen erlitten einen Schock. Palästinenser eröffneten das Feuer aus einem Hinterhalt bei dem Dorf Sanjil. In dem Bus saßen Schülerinnen der Mädchenschule "Ma'aleh Levona" in Ofra. Da der Bus gepanzert war, wurden die Insassen nur leicht verletzt. Die Kinder wurden zur Behandlung ins Hadassah Ein Kerem Krankenhaus in Jerusalem gebracht.

Vergangene Woche wurden in der Nähe von Ofer ein 35jähriger Einwohner aus einem Ostbezirk in Jerusalem getötet und vier arabische Israelis verletzt. Die Behörden vermuten einen terroristischen Hintergrund. Israelische Rettungskräfte versorgten die Verletzten vor Ort und die Polizei leitete Ermittlungen ein. (Ynet, 20.6.)



(3) Nur 47% der Palästinenser wären bei Volksentscheid fürs prisoner document

Fünf Monate nach den palästinensischen Wahlen ist der Vorteil, den die Hamas gegenüber der Fatah hatte, wie weggefegt: würden die Wahlen jetzt stattfinden, wäre die Fatah-Liste genauso stark wie die Hamas-Liste. Dies geht aus einer umfassenden Umfrage hervor, die das palästinensische Zentrum für Meinungsforschung und Politik unter der Leitung von Dr. Halil Shkaki in den Palästinensischen Autonomiegebieten durchgeführt hat.

Im Rahmen der Umfrage, die am Wochenende durchgeführt wurde, wurden 1.270 Personen in der Westbank und im Gazastreifen befragt. Die Umfrage zeigte, dass die Macht der Hamas abnimmt. Würden heute Wahlen stattfinden, würde die Hamas 39% der Stimmen erzielen, genau wie die Fatah. In der vorherigen Umfrage vor drei Monaten hatte die Hamas noch einen Vorsprung von 8% gegenüber der Fatah.

Gemäß der neuen Umfrage befürworten 74% der Palästinenser das prisoner document, indem es heißt, dass Israel anerkannt und ein palästinensischer Staat in den Grenzen von 1967 errichtet werden muss. Würde das Dokument einem Volksentscheid vorgelegt werden, würden allerdings nur 47% der Wähler dies unterstützen. 44% würden dagegen stimmen und 9% wären unentschlossen. (Yedioth Ahronoth, 20.6.)



(4) Der Krieg von Sderot: Demonstrationen im Schatten von Qassam-Raketen

"Auch wenn wir uns damit selbst den Weg versperren werden, wir können nicht mehr"

Die Stadt wird geschlossen: Punkt acht Uhr morgens haben die Einwohner Sderots begonnen, alle Wege in die Stadt zu versperren. Damit protestieren sie gegen den Beschuss der Stadt mit Qassam-Raketen aus dem nördlichen Gazastreifen. Um neun Uhr abends sollen die Straßen verdunkelt werden. Doch auch heute Morgen dauerte der Qassam-Beschuss an. Während Einwohner die Stadt abriegelten, feuerten die Palästinenser fünf Raketen ab, von denen drei auf israelischem Gebiet einschlugen. Dabei gab es weder Verletzte noch Sachschaden. (Maariv, 20.6.)

"Meine Herrschaften, die Stadt wird geschlossen." Dies machte der Bürgermeister von Sderot, Eli Moyal, im Laufe einer Notstandssitzung am Sonntagabend bekannt. Kurze Zeit später sprach Moyal mit Staatspräsident Moshe Katsav, der mitteilte, dass er in die Stadt kommen würde. Aufgrund dessen teilte Moyal mit, dass die Protestaktionen auf einen späteren Zeitpunkt, nach dem Besuch, verschoben werden.

Bürgermeister Eli Moyal, Rechtsanwalt, eröffnete die Sitzung und sagte, dass sich das Leben der Einwohner der Stadt von Grund auf ändern werde. "Meine Herrschaften, die Stadt wird geschlossen", so Moyal. Alle, ohne Ausnahme, stimmten zu. Am Ende der Sitzung wurde vereinbart, dass es heute Morgen in der Stadt ein Streik beginnen und es keine munizipalen Dienstleistungen geben wird.

In der Nacht zum Dienstag hat die israelische Luftwaffe eine Metallwerkstatt in Gaza-Stadt mit Raketen beschossen. Die Werkstatt wurde von der Hamas für den Bau von Raketen und anderen Waffen genutzt. Bei dem Angriff wurde nach palästinensischen Angaben niemand verletzt. (Yedioth Ahronoth, 19./20.6.)



(5) Regierungsbeschluss zur Einbürgerung von Gastarbeiterkindern

Nachdem sie die meisten ihrer Lebensjahre hier gelebt, in der Schule gelernt und Hebräisch gesprochen haben, können sich Hunderte Kinder von Gastarbeitern endlich zuhause fühlen. Die Regierung genehmigte am Montag mit großer Mehrheit die Entscheidung, rund 1.000 Gastarbeiterkindern die Staatsbürgerschaft zu verleihen.

Im Rahmen des Vorschlags, der mit einer Mehrheit von 18 Ministern gegenüber fünf Gegenstimmen (Shas-Vertreter und Außenministerin Tzipi Livni) genehmigt wurde, wurden neue Kriterien für den Status der Kinder von Gastarbeitern festgesetzt.

Bis Ende August sind Ausländer berechtigt, beim Innenministerium einen Antrag auf Erteilung des Status für ihre Kinder einzureichen. Dabei gelten folgende Regeln: das Kind muss Hebräisch sprechen, in einer Grundschule lernen und mindestens seit sechs Jahren in Israel wohnen. Hinzu kommt, dass nur Kinder Recht auf den Status haben, die zur Zeit der Einreise jünger als 14 Jahre alt waren und deren Eltern legal nach Israel eingereist sind, sich aber nach gewisser Zeit illegal dort aufhielten. (Maariv, 19.6.)



(6) Bis zum Jahr 2010 wird das Rauchen in Schulen vollends verboten

Im Jahr 2010 soll es in Schulen keinen blauen Dunst mehr geben. Dies ist eine der zentralen Empfehlungen des mehrjährigen nationalen Programms zur Verringerung des Rauchens unter Kindern und Jugendlichen. Gemäß der Empfehlung soll das Rauchen in Erziehungseinrichtungen nicht nur widerspenstigen Schülern verboten werden, sondern auch Lehrern und Verwaltungsmitarbeitern, wie auch Besuchern. Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern der Ministerien für Gesundheit und Erziehung, Krankenkassen und dem Verband für Krebsbekämpfung erarbeitet. (Walla, 20.6.)

(7) Volkswagen tätigt mehr Investitionen in Israel als geplant

Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen hat während der letzten fünf Jahre 90,4 Mio. Euro in Israel investiert. Die Summe liegt weit über dem Betrag, zu dem sich Volkswagen im bilateralen Einkaufsvertrag mit Israel verpflichtet hat, teilte das Ministerium für Industrie, Handel und Arbeit am Sonntag mit. Volkswagen sollte in den fünf Jahren israelische Produkte im Wert von 11,5 Mio. Euro kaufen als Gegenleistung für Unerstützungen, die es in Israel erhielt und knüpfte Geschäftskontakte mit 17 israelischen Unternehmen.

Allein 2005 beliefen sich die israelischen Verkäufe an Volkswagen auf über 23 Mio. Euro, so das Ministerium, darunter Produkte, die das Unternehmen für seine reguläre Herstellung benötigt bis hin zu neuen Technologien zur Verbesserung seiner Betriebsanlagen. (Jpost, 19.6.)



(8) Ahouvi wird 480 Mio. in Immobilien in Deutschland investieren

Der israelischen Immobilieninvestor Yigal Ahouvi baut seine Aktivitäten in Deutschland weiterhin aus. Aus einer Mitteilung, die das britische Immobilienmagazin "Property Week" nun veröffentlichte, hieß es, dass Ahouvi in der vergangenen Woche 171 Millionen Pfund Sterling (315 Millionen Dollar) in die Finanzierung des Baus von vier Bürogebäuden in Deutschland investiert hat.

Ahouvi, der einer Gruppe von privaten Investoren vorsteht, unterzeichnete eine Transaktion mit der Firma FOM/LEG-BW für eine zukünftige Finanzierung - eines joint venture zwischen der deutschen Baufirma FOM Heidelberg und einer Entwicklungsgesellschaft des Landes Baden-Württemberg. Gemäß der Transaktion wird er das Kapital in den Bau von vier Bürogebäuden fließen lassen, die von der Deutschen Telekom genutzt werden.

Der Bau auf einem Gelände von 89.000 qm begann diesen Monat. Die Mietverträge mit der Deutschen Telekom werden für 15 Jahre unterzeichnet und die jährlichen Mieten liegen bei 80,8 bis 102,9 Pfund Sterling pro qm.

Die "Property Week" betont, dass Ahouvi voraussichtlich für 88,9 Millionen Pfund Sterling (165 Millionen Dollar) auch das DEGI - Gebäude (Immobilienfirma, die der Allianzgruppe gehört) erworben hat, das sich in Frankfurt befindet. Der Erwerbsertrag gleicht einem jährlichen Gewinn von 6,75%. (Globes, 20.6.)



(9) Yad Vashem ehrt Kreis um Robert Havemann als "Gerechte unter den Völkern"

Botschafter Shimon Stein hat gestern Georg und Anneliese Groscurth, Robert Havemann, Paul Rentsch und Herbert Richter mit dem Ehrentitel "Gerechte/r unter den Völkern" ausgezeichnet. Die Israelische Holocaust-Gedenkstätte "Yad Vashem" in Jerusalem hat die Titel posthum verliehen. Angeregt hatten die Ehrung die Wissenschaftler Werner Theuer und Manfred Wilke. Bei ihren Forschungen über die Widerstandsgruppe "Europäische Union", deren führender Kopf Robert Havemann war, hatten sie festgestellt, dass im Mittelpunkt der Widerstandsarbeit der Gruppe die versuchte Rettung jüdischer Menschen vor dem Genozid stand.

Die Namen der Geehrten werden auf der "Memorial-Wall" im "Garten der Gerechten" verewigt. Es ist die höchste Auszeichnung, die Israel an Nicht-Juden vergibt. Bis heute haben etwa 23.000 Menschen aus allen Teilen Europas den Ehrentitel erhalten. Darunter befinden sich 450 Deutsche.

Der Internist Groscurth, der Chemiker Havemann, der Dentist Rentsch und der Architekt Richter hatten die Widerstandsgruppe "Europäische Union" im Februar 1943 gegründet. Im September 1943 wurde sie von der Gestapo aufgespürt. Es gab 16 Todesurteile; Groscurth, Richter und Rentsch wurden hingerichtet. Havemann überlebte, weil die Nazis die Vollstreckung seines Todesurteils wegen eines Forschungsauftrags immer wieder aufschoben.

Auch Freunde und Verwandte wie Katja Havemann und Tochter Sibylle sowie die Söhne der Geehrten, Peter und Jan Groscurth, nahmen an der gestrigen Gedenkfeier in der israelischen Botschaft in Berlin-Schmargendorf teil. Matthias Rentsch bedankte sich im Namen aller Angehörigen. Er betonte, dass ohne die Mithilfe der Frauen die Widerstandsarbeit nicht möglich gewesen wäre. Das Arzt-Ehepaar Groscurth wird in Westend, wo es lebte, noch mit einer Platzbenennung (Linden- Ecke Nußbaumallee) geehrt. Die Schilder sollen nach der WM aufgestellt werden.

Aus der Berliner Morgenpost vom 20. Juni 2006:
http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/06/20/berlin/836478.html



(10) Geschichte des Fußball in Israel (7): Die 90er: Aufstieg der arabischen Mannschaften

In den 90er Jahren blühten die arabischen Mannschaften in Israel auf. In der Spielsaison 96/97 erschien sogar zum ersten Mal eine arabische Mannschaft in der führenden Liga - Hapoel Taibe. Der Aufstieg dieser Mannschaft löste unter zahlreichen arabischen Fußballfans eine Welle der Hoffnung auf eine dauerhafte arabische Vertretung in dieser Liga aus. Zu ihrem Leidwesen rutschte Taibe nach nur einem Jahr in die zweite Liga ab, unter anderem weil ein passender Heimplatz fehlte. Doch die Geschichte des Hapoel Taibe, der in den israelischen Zeitungen Schlagzeilen machte, ist nur die Spitze des Eisbergs. Immer mehr arabische Mannschaften stiegen in die Zwischenligen auf. In der Saison 98/99 spielten in der Landesliga (damals die zweite Liga) vier arabische Mannschaften (ein Viertel der Liga), und diese Tendenz bestand auch in den niedrigen Ligen. Wie ihre Tabelle zeigt, spielten in der Spielsaison 76/77, nur acht arabische Mannschaften in den acht oberen Ligen (nationale, Landesliga, zwei A-Ligen und vier B-Ligen).

1992 spielten in diesen Ligen 21 arabische Mannschaften und nach nur sieben Spielsaisons hatte sich die Zahl auf fast 40 Mannschaften verdoppelt. Die Errungenschaften der arabischen Mannschaften sind besonders auffallend, wenn man die enge Beziehung zwischen die Größe der Orte und deren Vertretungen in den oberen Ligen bedenkt. Da die Araber in Israel - im Vergleich mit den jüdischen Ortschaften - auf kleinere Orte verstreut sind, ist ihr Aufstieg in die oberen Ligen viel beschwerlicher. Die Durchschnittsanzahl der Bewohner einer Orte, die in der nationalen Liga vertreten wird, liegt bei 154.000. Bei der Landesliga liegt der Wert bei etwa 50.000 und in der A-Liga bei ca. 29.000. Doch repräsentieren die arabischen Mannschaften viel kleinere Kommunen.

In der Landesliga waren in der Saison 97/98 drei arabische Orte vertreten und die Anzahl ihrer Einwohner bewegt sich zwischen 15.000 und 25.000. In der A-Liga waren zehn Orte vertreten und deren durchschnittliche Einwohnerzahl liegt bei 13.000. Der Mannschaftserfolg wird auch von persönlichem Erfolg begleitet. Immer mehr arabische Spieler spielen in führenden Mannschaften in Israel und in der Nationalmannschaft. Nach zehn Jahren etwa, in denen es keine arabischen Spieler mehr in der Nationalmannschaft gegeben hatte, waren 1998 zwei in die Nationalmannschaft zurückgekehrt, Najwan Graib und Walid Badir. Graib und Badir wurden zu Helden der arabischen Straßenkultur. Die arabische Presse in Israel verfolgt ihren Erfolg intensiv von nahem, sie glänzen in Werbekampagnen von Handelsunternehmen, und sogar Babys werden auf ihre Namen getauft.

Gleichzeitig entwickelte sich auch eine breite arabische Sportpresse, die über die Spiele der arabischen Mannschaften und die arabischen Spiele berichtet. Die Sportkolumnen der arabischen Zeitungen mit großer Auflage (Kol Alarab, A-Sinara, Al-Athad) versuchen mit Hilfe der Sportkolumnen zum Verständnis einer arabisch-palästinensischen nationalen Identität beizutragen, doch das Publikum der arabischen Sportliebhaber zieht es vor, die hebräischen Sportzeitungen zu lesen, und so wird der Status des Fußballs als Integrationsmittel gestärkt.

Ein wichtiger Aspekt der wachsenden Popularität des Fußballspiels in der arabischen Bevölkerung in den 90er Jahren ist der Kampf der Frauen um die Teilnahme. Ende der 90er Jahre bekam der männliche Alleinanspruch auf den Fußball einige Risse. In der israelischen Damen-Liga nimmt die Mannschaft des arabischen Nazareth teil und in vielen weiteren Ortschaften initiierten Frauen die Gründung einer Fußballmannschaft für sie. Trotzdem muss betont werden, dass das Interesse der Frauen im Allgemeinen auf die Presse beschränkt ist und die physische Anwesenheit auf den Fußballtribünen in den arabischen Ortschaften seltener ist, auch im Vergleich zur bescheidenen Anwesenheit der Frauen auf den Tribünen der jüdischen Mannschaften.

Der palästinensische Sport hat seit der Gründung der "Allgemeinen palästinensischen Sportvereinigung" im Jahr 1934 einen langen Weg zurückgelegt, von den Tagen, in denen die arabische Vereinigung die jüdischen Sportler boykottierte bis zum Tor von Najwan Graib im Trikot der israelischen Nationalmannschaft in einem Spiel gegen Argentinien, Hunderttausende jubelnde jüdische und arabische Stimmen vor den Fernsehern an einem Frühlingsabend im April 1998. (...)

Am Ende des Krieges 1948 war der Fußball in der palästinensischen Gesellschaft noch immer kein Volkssport im großen Stil. Im kollektiven Gedächtnis der Araber in Israel gibt es keinen palästinensischen Sport vor 1948, hauptsächlich wegen der Tatsache, dass die Elite, die ihn organisiert hatte, ins Exil ging. Der Aufbau eines institutionellen Fundaments in den 50er und 60er Jahren mit Hilfe von staatlichen und halb-staatlichen Stellen einerseits und die Verhinderung einer selbständigen Organisation andererseits, schufen eine Assoziierung zwischen dem Spiel und dem politischen Status Quo. Der Fußball in Israel wird von den Arabern mit "israelisch-sein" assoziiert und dies widerspricht dem palästinensischen Nationalgefühl. Der Fußball wird aufgefasst als Gelegenheit zur Einbindung, während die Erscheinung von palästinensischer Nationalität in diesem Forum als Bedrohung für diese Gelegenheit aufgefasst wird. Als das sportliche Fundament des Fußballs in den arabischen Ortschaften Anfang der 80er Jahre begann, Früchte zu tragen, änderten sich die Regeln des israelischen Fußballs und die Gesetzes des Marktes schadeten der Fähigkeit der Mannschaften mit ethnischer oder nationaler Identität oder der Mannschaften, die nicht gerade große Ortschaften vertraten, herausragende Errungenschaften zu erzielen. Die Errungenschaften der arabischen Mannschaften in den 90er Jahren wurden trotz dieser Entwicklungen erzielt, und der einsame Abstieg von Hapoel Taibe von der Nationalliga in die zweite Liga ist die Ausnahme. Da eine führende Mannschaft fehlte, wurden die ausgezeichneten arabischen Spieler in den "großen" jüdischen Mannschaften assimiliert, und die arabischen Fans schlossen sich dem Publikum der jüdischen Fans in einer gemeinsamen Bewunderung für diese Mannschaften an. (Israel Football Association, 2006)



(11) Das Wetter in Israel

Freundlich, teils leicht bewölkt.

Jerusalem: 20-31°C
Tel Aviv: 23-28°C
Haifa: 23-29°C
Be'er Sheva: 20-34°C
Eilat: 27-39°C



(12) Wechselkurse

1 € - 5.5940 NIS (-0.347%)
1 CHF - 3.5918 NIS (-0.526%)
1 £ - 8.2052 NIS (-0.155%)
1 $ - 4.4450 NIS (+0.203%)
(Bank of Israel, 19.6.06)

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