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(1) Der Krieg der Bilder, von
Thorsten Schmitz, Süddeutsche, 16.6.06
Sieben Tote am Strand von Gaza: War es ein Granatenangriff
Israels? Oder eine explodierende palästinensische Landmine?
Beweise, die verschwinden, ein Toter, der plötzlich wieder lebt,
ein Mädchen, das Regieanweisungen gibt – wie Palästinenser die
Wahrheit verbiegen
Der Krieg der Bilder, von Thorsten Schmitz, Die
Süddeutsche, 16.6.06, Seite 3: Der ganze Artikel im Internet:
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/315/78237/
„Die großen TV-Sender aus aller Welt, CNN und ABC,
Nachrichtenagenturen wie Reuters und Associated Press, auch deutsche
TV-Anstalten arbeiten fast ausschließlich mit palästinensischen
Kameramännern, wenn es um Berichte aus dem Gaza-Streifen geht. Die
Bilder von der hoffnungslosen Welt im Gaza-Streifen werden in erster
Linie von Palästinensern gemacht. Als Kameramann für westliche
Medien zu arbeiten gilt als einer der lukrativsten Jobs in den
Palästinensergebieten. Manche verdienen bis zu 250 US-Dollar am Tag.
Soviel verdienen manche palästinensische Großfamilien nicht einmal
in einem halben Jahr.“
„Dass Palästinenser im Nahost-Krieg um die Bilder fälschen oder
falsche Bilder in Umlauf bringen, ist nicht neu. In den Medien
spricht man seit einer aufsehenerregenden Dokumentation des
US-Magazins „60 Minutes“ von „Pallywood“ – in Anlehnung an
Hollywoods Filmindustrie. In der Dokumentation sind zum Beispiel
Palästinenser aus der jüngsten Intifada zu erkennen, die einen Toten
auf einer Trage tragen. Einer stolpert, der angebliche Tote fällt
auf den Boden – und springt behend wieder zurück auf die Trage, legt
sich hin und mimt einen Toten.“
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(2) Kofi Annan
entschuldigt sich für Zweifel an Untersuchung der IDF
UN-Generalsekretär Kofi Annan hat sich gestern dafür
entschuldigt, dass er die Untersuchung des Vorfalls am Strand von
Gaza durch die israelische Armee angezweifelt hatte. Seine Äußerung
sei eine „Reaktion auf Pressespekulationen“ gewesen, so Annan. Annan
sagte am Mittwoch, es sei „merkwürdig zu behaupten, dass sich am
Strand von Gaza eine Mine befunden haben soll“.
In einer Pressekonferenz sagte der UN-Generalsekretär gestern:
„Man muss abwarten, bis Israel den endgültigen Bericht
veröffentlicht.“ Außerdem berichtete er, dass er mit
Ministerpräsident Ehud Olmert und mit dem Präsidenten der
Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas gesprochen
habe.
Außenministerin Tzipi Livni beauftragte den israelischen
UN-Botschafter Dan Gillerman, sich mit Annan zu treffen. In einem
Gespräch zwischen den beiden drückte Gillerman am Mittwoch seine
Verwunderung über die Äußerungen Annans aus: „Israel ist
Qassam-Angriffen ausgesetzt und muss seine Bürger schützen“, so der
Botschafter. Er fügte hinzu, dass Israel dazu verpflicht sei, die
Angelegenheit zu untersuchen. (Haaretz, 16.6.)
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(3) Arabische
Zeitung: „Syrien drängt die Hamas zur Mäßigung"
Nach einem Bericht der arabischen Zeitung „Al-Hayat“ (16.6.)
zeigt Syrien Interesse daran, dass die Hamas die saudi-arabische
Nahost-Friedensinitiative akzeptiert. Damit will die Regierung in
Damaskus den internationalen Druck, der auf ihr lastet, verringern.
Nach Ansicht Syriens könnte der palästinensische Ministerpräsident,
Ismail Haniyeh (Hamas), seine Unterstützung für die arabische
Initiative offiziell bekannt geben, gleichzeitig könnten die Leiter
der Hamas im Ausland (Syrien) aber die Möglichkeit bewahren, ihre
ideologische Position unverändert beizubehalten.
Die Hamas kündigte an, über den syrischen Vorschlag zu beraten.
In diesem Zusammenhang kamen in der vergangenen Wochen hochrangige
Vertreter aus Ägypten und Saudi-Arabien zu inoffiziellen Gesprächen
nach Damaskus. Auch Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas sandte den
früheren palästinensischen Ministerpräsident, Ahmed Qureia (Abu Ala)
zu einem Treffen mit dem syrischen Präsidenten, Baschar Assad. Der
syrische Außenminister traf den Leiter des Politbüros der Hamas im
Ausland, Khaled Mashal, sowie den palästinensischen Außenminister,
Mahmoud A-Zahar (Hamas). (Ynet, 15.6.)
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(4)
Entführungsversuch in der Westbank: Teenagerinnen wehrten
sich
Zwei israelische Teenagerinnen sind am Donnerstag nur knapp einer
Entführung entkommen. Die beiden Mädchen warteten an der Kreuzung
„Rahelim“ an einer Bushaltestelle auf eine Mitfahrgelegenheit. Erste
Ermittlungen der IDF ergaben, dass drei bewaffnete Palästinenser aus
Jenin versuchten, die beiden Jugendlichen in einen Wagen zu zerren.
Als sie sich wehrten, wurde eines der Mädchen, Emuna Shachar, 15,
aus Jerusalem, leicht verletzt. Soldaten nahmen die mutmaßlichen
Entführer später fest und übergaben sie der Polizei zum Verhör.
Palästinensische Terrorgruppen seien „hoch motiviert“,
israelische Soldaten oder Zivilisten zu entführen, erklärte ein
Vertreter der IDF. „Wir warnen noch einmal alle Bürger, ihr Leben
nicht durch Mitfahrgelegenheiten im Westjordanland aufs Spiel zu
setzen.“ (Ynet, 16.6.)
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(5) Knesset:
Palästinenser können von Israel Entschädigungen fordern
Die Grundgesetzkommission der Knesset hat am Dienstag
Sondersatzungen zum Intifada-Gesetz genehmigt, die etwa 2.000
Palästinensern ermöglichen, einen Antrag auf Entschädigung zu
stellen.
Sinn des Intifada-Gesetzes ist, es den Palästinensern fast
unmöglich zu machen, den Staat wegen der Schäden, die ihnen während
der Intifada zugefügt wurden, zu verklagen. Das Gesetz wurde
rückwirkend ab dem Jahr 2000 mit Beginn der Intifada rechtskräftig
und der Staat ist im Grunde rechtmäßig von der Verantwortung für das
Verletzen von Palästinensern in Gebieten von Auseinandersetzungen
befreit. Die Bearbeitung von ca. 2.000 Ausnahmefällen, in denen
Palästinenser durch den Beschuss der israelischen Armee verletzt
wurden, verzögerte sich wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen
Justiz- und Verteidigungsministerium. Derzeit wird eine
Ausnahmenkommission eingerichtet, die sich um diese Fälle kümmern
soll. (Maariv, 14.6.)
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(6) Al-Sarkawi
wurde mit Hilfe israelischer Navigationstechnologie
getötet
Musab Al-Sarkawi, führendes Mitglied der Al Qaida im Irak, wurde
dank einer israelischen Technologie getötet, mit der F-16-Flugzeuge
der US-Luftwaffe ausgerüstet sind und die in der Lage ist, die Bombe
zu ihrem Ziel zu steuern.
Bei der Technologie aus dem Hause Raphael („Behörde für die
Entwicklung von Kampfmitteln“) handelt es sich um einen Pod (Anlage)
zum Navigieren und zur Zielbestimmung namens „Lightning“, den die
Firma Northrop Grumman für Kampfflugzeuge der gesamten Streitkräfte
der USA liefert. Es gibt ein Kooperationsabkommen zwischen der Firma
und Raphael. Die „Lightning“-Pods befinden sich auch in
Kampfflugzeugen der israelischen Luftwaffe.
Hochrangige Offiziere der amerikanischen Luftwaffe teilten mit,
dass bei der Tötung Al-Sarkawis zwei F-16-Flugzeuge zum Einsatz
kamen, die sich auf einem Routineflug im Zentrum des Irak befanden,
als die Aktion beschlossen wurde.
Der Kommandant der Luftstreitkräfte im Irak Leutnant Garry North
sagte, dass die Kampfflugzeuge Sprengsätze mit lasergesteuerten und
satellitengesteuerten (GPS) Bomben trugen, wie auch den
„Lightning“-Pod.
Der israelische Pod verfügt über die Fähigkeit, Ziele genauestens
zu lokalisieren und ist mit einem Laser und einer Videokamera
ausgerüstet. Die Aktion wurde durchgeführt, als das Flugzeug in
einer Höhe von 20.000 Fuß flog. Der Pilot beschloss, eine
lasergesteuerte Rakete mit einem Gewicht von 250 kg abzufeuern. Er
schaltete die Videokamera des „Lightning“ ein und es gelang ihm, den
entstandenen Schaden zu erkennen. Der Pilot schoss eine zweite Bombe
ab, die Sarkawi tötete.
In Presseerklärungen betonten hochrangige Vertreter der
amerikanischen Luftwaffe die Rolle von „Lightning“ bei der
Auffindung des Ziels. Das amerikanische Luftfahrtmagazin „Aviation
Week“ erinnerte in seiner letzten Ausgabe daran, dass der Pod der
Firma Northrop Grumman gehört, doch vergaß man auch daran zu
erinnern, dass es sich um eine israelische Technologie handelt, die
von Raphael entwickelt wurde.
Der Pod ermöglicht es der Bombe, sich selbst zu ihrem Ziel zu
navigieren. Zudem wird ein Laserstrahl genutzt, der das Ziel trifft
und der Bombe ermöglicht, auf das Ziel zuzusteuern. (Globes,
15.6.)
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(7) Umfrage: 82%
der Juden in Israel sind mit ihrem Leben zufrieden
Der Optimismus siegt: 82% der erwachsenen Bevölkerung in Israel
(20 Jahre und älter) sind mit dem Leben zufrieden. Dies geht aus
einer Umfrage hervor, deren Ergebnisse das statistische Zentralamt
CBS am Donnerstag (15.6.) veröffentlicht hat. Aus der Umfrage geht
ebenfalls hervor, dass 51% der Meinung sind, dass sich ihr Leben in
den kommenden Jahren verbessern wird. 50% sind mit ihrer
wirtschaftlichen Situation zufrieden.
Das Amt prüfte die wirtschaftliche Zufriedenheit und fand heraus,
dass es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt. Die
jüngeren Leute sind jedoch zufriedener als die älteren. 83% der
Juden sind mit ihrem Leben zufrieden, gegenüber 75% der Araber.
Ledige und Verheiratete sind zufriedener als Geschiedene und
Verwitwete.
Menschen ohne Ausbildung oder solche mit geringfügiger Ausbildung
sind nicht so zufrieden, wie solche mit Abitur (86%),
Hochschulabschluss (83%) oder einer akademischen Ausbildung (86%).
Und - liegt das Durchschnittseinkommen einer Familie höher, nimmt
auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben zu.
Etwa die Hälfte (51%) der erwachsenen Bevölkerung schaut
optimistisch in die Zukunft und ist der Meinung, dass sich ihr Leben
in den kommenden Jahren verbessern wird. 27% denken, dass sich ihr
Leben nicht ändern wird und 12% glauben an eine Verschlechterung.
(Ynet, 15.6.)
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(8) Geschichte
des Fußball in Israel, Teil 5: 1969 – WM-Quali für
Mexiko
1970 kam der israelische Fußball zu seiner bisher einzigen
Weltmeisterschaft - nach Mexiko. Zwar war die Nationalmannschaft
wegen ihrer Teilnahme am Viertelfinale der olympischen Spiele noch
immer in Aufregung, aber jetzt hatte sie wenigstens neue, wesentlich
ansehnlichere Trikots.
Aus gegebenen Umständen tanzte die Nationalmannschaft damals auf
zwei Kontinenten: offizielle Spiele in Asien, Freundschaftstreffen
in Europa. Trainer Emanuel Sheffer, einer der besten, die wir je
gesehen haben, bereitete die Mannschaft mit Sorgfalt und Disziplin
auf die WM-Qualifikation vor.
1969 war für den gesamten Fußball in Israel ein erfolgreiches
Jahr, nicht nur für die Nationalmannschaft: Maccabi Tel Aviv gewann
die asiatische Champions League, und die Jugendmannschaft machte
Sensation, als sie beim Turnier von Cannes die Nationalmannschaft
der UdSSR mit 1:0 besiegte. Dies war der erste Fußballsieg über die
Russen in der israelischen Geschichte.
Das Gefühl, dass wir Erfahrung und Kraft gesammelt haben, brachte
unsere Enttäuschung gegenüber Asien auf die Spitze, welches dieses
Mal lauthals seinen Wunsch verkündete, uns aus der Champions League
hinaus zu schmeißen (wegen dem Druck der arabischen Mannschaften,
die nicht bereit waren, gegen uns zu spielen).
Als uns die FIFA zum ersten Mal kurzfristig nach Ozeanien
schickte, tat uns das gar nicht leid: erstens haben wir uns dort
mehr als Europäer und willkommener gefühlt, zweitens hat uns die
riesige Entfernung zu Sydney am Ende der WM näher gebracht. Von hier
an „diente“ uns Asien hauptsächlich in vorolympischen Spielen und
bei der Vorauswahl zur WM. Ausgestoßen von gemeinsamen sportlichen
Aktivitäten auf dem asiatischen Kontinent haben wir uns über nichts
mehr geärgert. Wir hatten die Asiaten satt, - und uns Europa
genähert. In der Zwischenzeit haben wir Griechenland mit 3:1
besiegt, verabschiedeten uns von Österreich mit 1:1, vom olympischen
Deutschland mit 1:1 und von Griechenland mit 3:3. Zwei
Freundschaftsverluste gegen Schweden (2:3 und 1:3) gaben keinen
Hinweis darauf, was bei dem „echten Aufeinandertreffen“ ein Jahr
später geschehen würde:
Der Siegeszug Israels zur WM in Mexiko 1970
begann mit zwei Spielen gegen Neuseeland im Stadion von Ramat Gan,
bei denen Israel mit 4:0 und 2:0 gewann. (Das HTML-Bild rechts zeigt
Mordechai Spiegler zwischen zwei Spielern Neuseelands in Ramat Gan).
Dann kamen die Australier zu uns, die auf dem Weg nach Ramat Gan
Korea und Rhodesien besiegt hatten. Allein der Gedanke, dass
vielleicht der Weg zur Erfüllung eines alten Traums geebnet sein
könnte, hat 50.000 heisere Kehlen nach Ramat Gan geholt. Giora
Spiegel schoss in der 18. Minute ein Tor gegen Australien und hatte
damit schon die halbe Arbeit gemacht. Weisuker, Bar, Primo, Blu,
Spiegel, Rosental, Barad (Talbi), Feigenboim, Shum: Sie waren das
Team, das es geschafft hat. Wir hätten ein Unentschieden gebraucht,
und dann zerreißt Mordechai (Mottele) Spiegler elf Minuten vor
Spielende das Netz mit einem überraschenden Ball aus großer
Entfernung. Den Australiern gelang ein Gleichstand (88. Minute) mit
einem Tor, das nur für das Protokoll da war, und es war besiegelt:
Israel hat Geschichte geschrieben, und sollte zum ersten Mal bei der
WM dabei sein. Dort schied die Nationalmannschaft allerdings in der
ersten Runde aus.
2005 scheiterte Israel in der Vorrunde für die WM 2006 nur knapp:
Die Europa Gruppe 4 erwies sich als eine der spannendsten Gruppen
überhaupt. Frankreich, die Schweiz und Israel lieferten sich einen
packenden Dreikampf um die Tabellenführung. Erst am letzten Spieltag
sollte die Entscheidung fallen - zu Gunsten der Franzosen. Die
Eidgenossen erreichten immerhin Platz zwei, während das punktgleiche
Israel ohne auch nur eines seiner Spiele verloren zu haben die Segel
streichen musste. (Israelischer Fußballverband, 2006)
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(10)
Wechselkurse
1 € - 5.6287 NIS (-0.386 %) 1 CHF –
3.6240 NIS (-0.513 %) 1 £ - 8.2381 NIS (-0.444 %) 1 $ - 4.4600
NIS (-0.757 %) (Bank of Israel, 15.6.06)
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