Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 16. Juni 2006
  
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(1) Der Krieg der Bilder, von Thorsten Schmitz, Süddeutsche, 16.6.06
(2) Kofi Annan entschuldigt sich für Zweifel an Untersuchung der IDF
(3) Arabische Zeitung: „Syrien drängt die Hamas zur Mäßigung"
(4) Entführungsversuch in der Westbank: Teenagerinnen wehrten sich
(5) Knesset: Palästinenser können von Israel Entschädigungen fordern
(6) Al-Sarkawi wurde mit Hilfe israelischer Navigationstechnologie getötet
(7) Umfrage: 82% der Juden in Israel sind mit ihrem Leben zufrieden
(8) Geschichte des Fußball in Israel, Teil 5: 1969 – WM-Quali für Mexiko
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Der Krieg der Bilder, von Thorsten Schmitz, Süddeutsche, 16.6.06

Sieben Tote am Strand von Gaza: War es ein Granatenangriff Israels? Oder eine explodierende palästinensische Landmine?

Beweise, die verschwinden, ein Toter, der plötzlich wieder lebt, ein Mädchen, das Regieanweisungen gibt – wie Palästinenser die Wahrheit verbiegen

Der Krieg der Bilder, von Thorsten Schmitz, Die Süddeutsche, 16.6.06, Seite 3:
Der ganze Artikel im Internet:
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/315/78237/

„Die großen TV-Sender aus aller Welt, CNN und ABC, Nachrichtenagenturen wie Reuters und Associated Press, auch deutsche TV-Anstalten arbeiten fast ausschließlich mit palästinensischen Kameramännern, wenn es um Berichte aus dem Gaza-Streifen geht. Die Bilder von der hoffnungslosen Welt im Gaza-Streifen werden in erster Linie von Palästinensern gemacht. Als Kameramann für westliche Medien zu arbeiten gilt als einer der lukrativsten Jobs in den Palästinensergebieten. Manche verdienen bis zu 250 US-Dollar am Tag. Soviel verdienen manche palästinensische Großfamilien nicht einmal in einem halben Jahr.“

„Dass Palästinenser im Nahost-Krieg um die Bilder fälschen oder falsche Bilder in Umlauf bringen, ist nicht neu. In den Medien spricht man seit einer aufsehenerregenden Dokumentation des US-Magazins „60 Minutes“ von „Pallywood“ – in Anlehnung an Hollywoods Filmindustrie. In der Dokumentation sind zum Beispiel Palästinenser aus der jüngsten Intifada zu erkennen, die einen Toten auf einer Trage tragen. Einer stolpert, der angebliche Tote fällt auf den Boden – und springt behend wieder zurück auf die Trage, legt sich hin und mimt einen Toten.“



(2) Kofi Annan entschuldigt sich für Zweifel an Untersuchung der IDF

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat sich gestern dafür entschuldigt, dass er die Untersuchung des Vorfalls am Strand von Gaza durch die israelische Armee angezweifelt hatte. Seine Äußerung sei eine „Reaktion auf Pressespekulationen“ gewesen, so Annan. Annan sagte am Mittwoch, es sei „merkwürdig zu behaupten, dass sich am Strand von Gaza eine Mine befunden haben soll“.

In einer Pressekonferenz sagte der UN-Generalsekretär gestern: „Man muss abwarten, bis Israel den endgültigen Bericht veröffentlicht.“ Außerdem berichtete er, dass er mit Ministerpräsident Ehud Olmert und mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas gesprochen habe.

Außenministerin Tzipi Livni beauftragte den israelischen UN-Botschafter Dan Gillerman, sich mit Annan zu treffen. In einem Gespräch zwischen den beiden drückte Gillerman am Mittwoch seine Verwunderung über die Äußerungen Annans aus: „Israel ist Qassam-Angriffen ausgesetzt und muss seine Bürger schützen“, so der Botschafter. Er fügte hinzu, dass Israel dazu verpflicht sei, die Angelegenheit zu untersuchen. (Haaretz, 16.6.)



(3) Arabische Zeitung: „Syrien drängt die Hamas zur Mäßigung"

Nach einem Bericht der arabischen Zeitung „Al-Hayat“ (16.6.) zeigt Syrien Interesse daran, dass die Hamas die saudi-arabische Nahost-Friedensinitiative akzeptiert. Damit will die Regierung in Damaskus den internationalen Druck, der auf ihr lastet, verringern. Nach Ansicht Syriens könnte der palästinensische Ministerpräsident, Ismail Haniyeh (Hamas), seine Unterstützung für die arabische Initiative offiziell bekannt geben, gleichzeitig könnten die Leiter der Hamas im Ausland (Syrien) aber die Möglichkeit bewahren, ihre ideologische Position unverändert beizubehalten.

Die Hamas kündigte an, über den syrischen Vorschlag zu beraten. In diesem Zusammenhang kamen in der vergangenen Wochen hochrangige Vertreter aus Ägypten und Saudi-Arabien zu inoffiziellen Gesprächen nach Damaskus. Auch Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas sandte den früheren palästinensischen Ministerpräsident, Ahmed Qureia (Abu Ala) zu einem Treffen mit dem syrischen Präsidenten, Baschar Assad. Der syrische Außenminister traf den Leiter des Politbüros der Hamas im Ausland, Khaled Mashal, sowie den palästinensischen Außenminister, Mahmoud A-Zahar (Hamas). (Ynet, 15.6.)



(4) Entführungsversuch in der Westbank: Teenagerinnen wehrten sich

Zwei israelische Teenagerinnen sind am Donnerstag nur knapp einer Entführung entkommen. Die beiden Mädchen warteten an der Kreuzung „Rahelim“ an einer Bushaltestelle auf eine Mitfahrgelegenheit. Erste Ermittlungen der IDF ergaben, dass drei bewaffnete Palästinenser aus Jenin versuchten, die beiden Jugendlichen in einen Wagen zu zerren. Als sie sich wehrten, wurde eines der Mädchen, Emuna Shachar, 15, aus Jerusalem, leicht verletzt. Soldaten nahmen die mutmaßlichen Entführer später fest und übergaben sie der Polizei zum Verhör.

Palästinensische Terrorgruppen seien „hoch motiviert“, israelische Soldaten oder Zivilisten zu entführen, erklärte ein Vertreter der IDF. „Wir warnen noch einmal alle Bürger, ihr Leben nicht durch Mitfahrgelegenheiten im Westjordanland aufs Spiel zu setzen.“ (Ynet, 16.6.)



(5) Knesset: Palästinenser können von Israel Entschädigungen fordern

Die Grundgesetzkommission der Knesset hat am Dienstag Sondersatzungen zum Intifada-Gesetz genehmigt, die etwa 2.000 Palästinensern ermöglichen, einen Antrag auf Entschädigung zu stellen.

Sinn des Intifada-Gesetzes ist, es den Palästinensern fast unmöglich zu machen, den Staat wegen der Schäden, die ihnen während der Intifada zugefügt wurden, zu verklagen. Das Gesetz wurde rückwirkend ab dem Jahr 2000 mit Beginn der Intifada rechtskräftig und der Staat ist im Grunde rechtmäßig von der Verantwortung für das Verletzen von Palästinensern in Gebieten von Auseinandersetzungen befreit. Die Bearbeitung von ca. 2.000 Ausnahmefällen, in denen Palästinenser durch den Beschuss der israelischen Armee verletzt wurden, verzögerte sich wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen Justiz- und Verteidigungsministerium. Derzeit wird eine Ausnahmenkommission eingerichtet, die sich um diese Fälle kümmern soll. (Maariv, 14.6.)



(6) Al-Sarkawi wurde mit Hilfe israelischer Navigationstechnologie getötet

Musab Al-Sarkawi, führendes Mitglied der Al Qaida im Irak, wurde dank einer israelischen Technologie getötet, mit der F-16-Flugzeuge der US-Luftwaffe ausgerüstet sind und die in der Lage ist, die Bombe zu ihrem Ziel zu steuern.

Bei der Technologie aus dem Hause Raphael („Behörde für die Entwicklung von Kampfmitteln“) handelt es sich um einen Pod (Anlage) zum Navigieren und zur Zielbestimmung namens „Lightning“, den die Firma Northrop Grumman für Kampfflugzeuge der gesamten Streitkräfte der USA liefert. Es gibt ein Kooperationsabkommen zwischen der Firma und Raphael. Die „Lightning“-Pods befinden sich auch in Kampfflugzeugen der israelischen Luftwaffe.

Hochrangige Offiziere der amerikanischen Luftwaffe teilten mit, dass bei der Tötung Al-Sarkawis zwei F-16-Flugzeuge zum Einsatz kamen, die sich auf einem Routineflug im Zentrum des Irak befanden, als die Aktion beschlossen wurde.

Der Kommandant der Luftstreitkräfte im Irak Leutnant Garry North sagte, dass die Kampfflugzeuge Sprengsätze mit lasergesteuerten und satellitengesteuerten (GPS) Bomben trugen, wie auch den „Lightning“-Pod.

Der israelische Pod verfügt über die Fähigkeit, Ziele genauestens zu lokalisieren und ist mit einem Laser und einer Videokamera ausgerüstet. Die Aktion wurde durchgeführt, als das Flugzeug in einer Höhe von 20.000 Fuß flog. Der Pilot beschloss, eine lasergesteuerte Rakete mit einem Gewicht von 250 kg abzufeuern. Er schaltete die Videokamera des „Lightning“ ein und es gelang ihm, den entstandenen Schaden zu erkennen. Der Pilot schoss eine zweite Bombe ab, die Sarkawi tötete.

In Presseerklärungen betonten hochrangige Vertreter der amerikanischen Luftwaffe die Rolle von „Lightning“ bei der Auffindung des Ziels. Das amerikanische Luftfahrtmagazin „Aviation Week“ erinnerte in seiner letzten Ausgabe daran, dass der Pod der Firma Northrop Grumman gehört, doch vergaß man auch daran zu erinnern, dass es sich um eine israelische Technologie handelt, die von Raphael entwickelt wurde.

Der Pod ermöglicht es der Bombe, sich selbst zu ihrem Ziel zu navigieren. Zudem wird ein Laserstrahl genutzt, der das Ziel trifft und der Bombe ermöglicht, auf das Ziel zuzusteuern. (Globes, 15.6.)



(7) Umfrage: 82% der Juden in Israel sind mit ihrem Leben zufrieden

Der Optimismus siegt: 82% der erwachsenen Bevölkerung in Israel (20 Jahre und älter) sind mit dem Leben zufrieden. Dies geht aus einer Umfrage hervor, deren Ergebnisse das statistische Zentralamt CBS am Donnerstag (15.6.) veröffentlicht hat. Aus der Umfrage geht ebenfalls hervor, dass 51% der Meinung sind, dass sich ihr Leben in den kommenden Jahren verbessern wird. 50% sind mit ihrer wirtschaftlichen Situation zufrieden.

Das Amt prüfte die wirtschaftliche Zufriedenheit und fand heraus, dass es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt. Die jüngeren Leute sind jedoch zufriedener als die älteren. 83% der Juden sind mit ihrem Leben zufrieden, gegenüber 75% der Araber. Ledige und Verheiratete sind zufriedener als Geschiedene und Verwitwete.

Menschen ohne Ausbildung oder solche mit geringfügiger Ausbildung sind nicht so zufrieden, wie solche mit Abitur (86%), Hochschulabschluss (83%) oder einer akademischen Ausbildung (86%). Und - liegt das Durchschnittseinkommen einer Familie höher, nimmt auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben zu.

Etwa die Hälfte (51%) der erwachsenen Bevölkerung schaut optimistisch in die Zukunft und ist der Meinung, dass sich ihr Leben in den kommenden Jahren verbessern wird. 27% denken, dass sich ihr Leben nicht ändern wird und 12% glauben an eine Verschlechterung. (Ynet, 15.6.)



(8) Geschichte des Fußball in Israel, Teil 5: 1969 – WM-Quali für Mexiko

1970 kam der israelische Fußball zu seiner bisher einzigen Weltmeisterschaft - nach Mexiko. Zwar war die Nationalmannschaft wegen ihrer Teilnahme am Viertelfinale der olympischen Spiele noch immer in Aufregung, aber jetzt hatte sie wenigstens neue, wesentlich ansehnlichere Trikots.

Aus gegebenen Umständen tanzte die Nationalmannschaft damals auf zwei Kontinenten: offizielle Spiele in Asien, Freundschaftstreffen in Europa. Trainer Emanuel Sheffer, einer der besten, die wir je gesehen haben, bereitete die Mannschaft mit Sorgfalt und Disziplin auf die WM-Qualifikation vor.

1969 war für den gesamten Fußball in Israel ein erfolgreiches Jahr, nicht nur für die Nationalmannschaft: Maccabi Tel Aviv gewann die asiatische Champions League, und die Jugendmannschaft machte Sensation, als sie beim Turnier von Cannes die Nationalmannschaft der UdSSR mit 1:0 besiegte. Dies war der erste Fußballsieg über die Russen in der israelischen Geschichte.

Das Gefühl, dass wir Erfahrung und Kraft gesammelt haben, brachte unsere Enttäuschung gegenüber Asien auf die Spitze, welches dieses Mal lauthals seinen Wunsch verkündete, uns aus der Champions League hinaus zu schmeißen (wegen dem Druck der arabischen Mannschaften, die nicht bereit waren, gegen uns zu spielen).

Als uns die FIFA zum ersten Mal kurzfristig nach Ozeanien schickte, tat uns das gar nicht leid: erstens haben wir uns dort mehr als Europäer und willkommener gefühlt, zweitens hat uns die riesige Entfernung zu Sydney am Ende der WM näher gebracht. Von hier an „diente“ uns Asien hauptsächlich in vorolympischen Spielen und bei der Vorauswahl zur WM. Ausgestoßen von gemeinsamen sportlichen Aktivitäten auf dem asiatischen Kontinent haben wir uns über nichts mehr geärgert. Wir hatten die Asiaten satt, - und uns Europa genähert. In der Zwischenzeit haben wir Griechenland mit 3:1 besiegt, verabschiedeten uns von Österreich mit 1:1, vom olympischen Deutschland mit 1:1 und von Griechenland mit 3:3. Zwei Freundschaftsverluste gegen Schweden (2:3 und 1:3) gaben keinen Hinweis darauf, was bei dem „echten Aufeinandertreffen“ ein Jahr später geschehen würde:

Der Siegeszug Israels zur WM in Mexiko 1970 begann mit zwei Spielen gegen Neuseeland im Stadion von Ramat Gan, bei denen Israel mit 4:0 und 2:0 gewann. (Das HTML-Bild rechts zeigt Mordechai Spiegler zwischen zwei Spielern Neuseelands in Ramat Gan). Dann kamen die Australier zu uns, die auf dem Weg nach Ramat Gan Korea und Rhodesien besiegt hatten. Allein der Gedanke, dass vielleicht der Weg zur Erfüllung eines alten Traums geebnet sein könnte, hat 50.000 heisere Kehlen nach Ramat Gan geholt. Giora Spiegel schoss in der 18. Minute ein Tor gegen Australien und hatte damit schon die halbe Arbeit gemacht. Weisuker, Bar, Primo, Blu, Spiegel, Rosental, Barad (Talbi), Feigenboim, Shum: Sie waren das Team, das es geschafft hat. Wir hätten ein Unentschieden gebraucht, und dann zerreißt Mordechai (Mottele) Spiegler elf Minuten vor Spielende das Netz mit einem überraschenden Ball aus großer Entfernung. Den Australiern gelang ein Gleichstand (88. Minute) mit einem Tor, das nur für das Protokoll da war, und es war besiegelt: Israel hat Geschichte geschrieben, und sollte zum ersten Mal bei der WM dabei sein. Dort schied die Nationalmannschaft allerdings in der ersten Runde aus.

2005 scheiterte Israel in der Vorrunde für die WM 2006 nur knapp: Die Europa Gruppe 4 erwies sich als eine der spannendsten Gruppen überhaupt. Frankreich, die Schweiz und Israel lieferten sich einen packenden Dreikampf um die Tabellenführung. Erst am letzten Spieltag sollte die Entscheidung fallen - zu Gunsten der Franzosen. Die Eidgenossen erreichten immerhin Platz zwei, während das punktgleiche Israel ohne auch nur eines seiner Spiele verloren zu haben die Segel streichen musste. (Israelischer Fußballverband, 2006)



(9) Das Wetter in Israel

Sonnig, teils leicht bewölkt. Es wird wärmer.

Jerusalem: 16-26°C
Tel Aviv: 21-26°C
Haifa: 21-27°C
Be’er Sheva: 18-30°C
Eilat: 23-36°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.6287 NIS (-0.386 %)
1 CHF – 3.6240 NIS (-0.513 %)
1 £ - 8.2381 NIS (-0.444 %)
1 $ - 4.4600 NIS (-0.757 %)
(Bank of Israel, 15.6.06)

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