Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 14. Juni 2006
  
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(1) Luftangriff auf einen Grad-Raketen-Transport am 13.6.06 in Gaza
(2) Filmaufnahmen dokumentieren Grad-Raketen-Transport am 13.6.06 in Gaza
(3) Untersuchung der israelischen Armee (IDF) zum Vorfall am 9.6.06 in Gaza
(4) Brief des Pressesprechers der israelischen Botschaft an den Herausgeber der FAZ
(5) MP Ehud Olmert: ich habe die Waffenlieferungen an Mahmoud Abbas genehmigt
(6) Friedensgespräche: Israelisch-palästinensisches Kinderparlament in Finnland
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Luftangriff auf einen Grad-Raketen-Transport am 13.6.06 in Gaza

Erst in den letzten Sekunden bevor die zweite Raketensalve das Fahrzeug der Terroristen des Islamischen Jihad in Gaza traf, entdeckte die Luftwaffe Zivilisten in der Nähe des Fahrzeugs.

Verteidigungsminister Amir Peretz und Generalstabschef Dan Halutz haben auf einer Pressekonferenz zu dem Vorfall am 13.6.06 Stellung genommen, bei dem 11 Personen starben, davon acht Zivilisten. „Es tut mir sehr leid, dass während eines Vorfalls, bei dem unsere Truppen gegen einen versuchten Angriff mit Grad-Raketen (Katjuscha) auf Israel vorgingen, auch unschuldige Zivilisten getroffen wurden, die nicht an dem Vorgang beteiligt waren. Zu allen Aktionen, die die israelische Armee durchführt, gehört die Notwendigkeit, keine unschuldigen Zivilisten zu treffen, was manchmal dazu führt, dass wir größere Gefahren eingehen“, so Peretz.

Aus einer ersten Untersuchung geht hervor, dass zwischen der ersten und der zweiten Raketensalve auf das Kommando des Islamischen Jihad eine Minute und drei Sekunden lagen. „Erst in den letzten Sekunden bevor die Raketensalve einschlug, wurde ein Personenaufkommen erkannt, doch es konnte nichts mehr getan werden, um den Einschlag zu verhindern“, so der hochrangige Luftwaffenoffizier.

Nach seinen Angaben leitete die Luftwaffe eine umfassende Ermittlung über die Aktion ein. Der hochrangige Offizier machte deutlich, dass keine Absicht bestehe, die Aktionen einzustellen. „Auch heute Nacht werden wir, soweit nötig, weiter agieren und die gleichen Aktionen fortführen.“

Seit langer Zeit versucht die israelische Armee jeden zu treffen, der an dem Abschuss von Grad-Langstreckenraketen beteiligt ist. Kurz nach 11 Uhr gestern Morgen hat die Luftwaffe eine operative Gelegenheit entdeckt. Drei Terroristen waren in einem Fahrzeug in den Norden des Gazastreifens unterwegs, in dem sich mindestens eine Rakete dieses Typs befand. „Sie verschwenden keine Grad-Rakete, um auf Sderot zu schießen. Dafür haben sie Qassam-Raketen. Es ist anzunehmen, dass diese Rakete auf die Stadt Ashkelon abgeschossen werden sollte“, so der Offizier.

Hätten wir nur 20 Sekunden gehabt

Die israelische Armee verfolgte das Fahrzeug und suchte den passenden Ort, an dem man auf es feuern könnte. „Um 11:40 Uhr war das Fahrzeug an einem Ort mit wenigen Menschen, vielleicht befand sich dort noch ein weiteres Fahrzeug“, so der Offizier, „mit der ersten Salve wurden zwei Raketen auf das Fahrzeug abgefeuert, eine schlug in seiner Nähe ein, wahrscheinlich in einer Entfernung von etwa 3 Metern. Das Fahrzeug kam vom Weg ab und wurde von einem Strommast gestoppt, es stiegen drei Leute aus. Es fiel die Entscheidung, eine weitere Salve auf das Fahrzeug abzufeuern. Wieder eine mit zwei Raketen, mit dem Ziel, die Grad-Rakete zu treffen. Die Kreuzung erschien völlig leer, außer vielleicht einem Auto in dem Gebiet, dessen Fahrer nach der Explosion verschwunden war“.

Dann änderte sich plötzlich die Situation, „erst als die Raketensalve abgefeuert war, und es noch 6 bis 7 Sekunden bis zur Explosion dauerte, entdeckten wir, dass sich Personen vor Ort befanden. Hätten wir 20 Sekunden gehabt, hätten wir die Rakete so umlenken können, dass sie an einem anderen Ort einschlägt, sie so ablenken, dass sie keinen Schaden anrichtet. In diesem Fall war dies nicht möglich. Hätten wir es versucht, hätten noch mehr Personen getroffen werden können.“

Nach dem Angriff konnte man einen Palästinenser sehen, der die Grad-Rakete nahm und mit ihr floh. „Das zeigt, wie wichtig ihnen diese Rakete ist. Sie haben nicht viele davon“, so der Offizier. „Unsere Reaktionszeit ist schneller, als die Bevölkerung, die sich dem Gebiet nähert. Dieses Mal sind Personen dorthin gekommen und getroffen worden. Man muss den gesamten Zusammenhang der Aktion sehen, den Versuch, die Kommandos und Raketen zu treffen. Das Ergebnis hier ist problematisch und wir werden das untersuchen. Es gab in der Vergangenheit nicht wenige Fälle mit verschiedenen Versuchen, bei denen wir eine zweite Salve abgefeuert haben. Das ist nichts Außergewöhnliches oder seltenes. Wir agieren mit höchster Vorsicht. So beinhaltete die Salve nicht 8 Raketen, sondern weniger, um nur den zu treffen, der getroffen werden soll und so wenig wie möglich den zu gefährden, der nicht gefährdet werden muss.“

Auch der Kommandant der Luftwaffe, General Eliezer Shakedi, erklärte das Ergebnis des Vorfalls. „Es gibt keine hundertprozentige Genauigkeit“, so Shakedi kurze Zeit vor seiner Rede auf einer Veranstaltung in Herzliya. „Dies ist ein Krieg, und wenn man es mit Krieg und Beschuss zu tun hat, hat man in den meisten Fällen Erfolg, doch es gibt auch Fälle, in denen Zivilisten getroffen werden, die nicht am Terror beteiligt sind.“ General Shakedi betonte: „Die Luftwaffe unternimmt übermenschliche Anstrengungen, die Terroristen zu treffen und „Unbeteiligte“ nicht zu verletzten, während die Auffassung auf der anderen Seite umgekehrt ist: Die Terroristen wollen Kinder in Sderot treffen.“ (Ynet, 14.6.)



(2) Filmaufnahmen dokumentieren Grad-Raketen-Transport am 13.6.06 in Gaza

Die folgenden Filmaufnahmen zeigen, wie Terroristen am 13.6.06 eine Langstreckenrakete des Typs „Grad“ (Katjuscha) aus dem Kleintransporter, der von Zivilisten umgeben ist, ausladen, kurz nachdem der Wagen bei einem israelischen Luftangriff in Gaza getroffen wurde. Die Bilder aus der Luft wurden von einer israelischen Aufklärungs-Drohne aufgezeichnet. Die Bilder am Boden wurden von Associated Press (AP) aufgenommen und im libanesischen Fernsehen gezeigt. Die Aufnahmen finden Sie auf der Internetseite der Initiative „Honestly Concerned“ unter diesem Link:

http://www.honestly-concerned.org/Temporary/KatiushainGaza1.wmv



(3) Untersuchung der israelischen Armee (IDF) zum Vorfall am 9.6.06 in Gaza

Untersuchung der israelischen Armee (IDF) zum Vorfall am 9. Juni 2006 am Strand von Gaza

Hintergrund

Die israelische Armee (IDF) ist eine erfahrene Armee, die von moralischen Grundsätzen geleitet ist. Bei jedem Einsatz der IDF werden genaue Vorkehrungen getroffen, um jeden Nachteil für Zivilisten, die an terroristischer Gewalt nicht beteiligt sind, so weit wie möglich zu verhindern.

Die IDF zielt nicht auf Unschuldige, muss aber Terroristen bekämpfen, die sich nicht an solche moralischen Richtlinien halten und die bei ihren tödlichen Angriffen auf israelische Zivilisten willentlich unter ihrer eigenen Bevölkerung Schutz suchen. Diese zeigt deutlich das heute veröffentlichte TV-Filmmaterial von Associated Press, auf dem zu sehen ist, wie Terroristen eine Langstreckenrakete des Typs Grad aus einem Kleintransporter, der von Zivilisten umgeben ist, ausladen, nachdem der Wagen bei einem israelischen Luftangriff in Gaza getroffen wurde.

Diese Terroristen benutzen die palästinensische Bevölkerung nicht nur als Schutzschild, sie manipulieren auch und nutzen das Leid aus, das sie ihrem eigenen Volk antun, um kurzfristige Vorteile in ihrem Propaganda-Krieg gegen Israel und seine Legitimität zu erzielen. Die nachweisliche Beteiligung der Hamas am Unglücksort ist ein Beispiel dafür.

Seit der Abkoppelung Israels vom Gazastreifen im August 2005 haben Terroristen über 500 Raketen auf israelische zivile Ziele geschossen, darunter Kindergärten, Schulen, Wohnhäuser und Fabriken. Es gibt in diesen israelischen Städten, die in Raketen-Reichweite liegen, keinen normalen Alltag mehr. Straßen sind verlassen, Fabriken sind geschlossen, Schulen sind verriegelt, und Kinder sind schwer traumatisiert.

Die Untersuchung

Unmittelbar nachdem die israelische Regierung von dem tragischen Tod der sieben palästinensischen Familienmitglieder durch eine Explosion in Gaza am Freitagnachmittag erfahren hat, drückte sie ihr Bedauern über den Verlust von unschuldigen Menschenleben aus, bot den Verletzten medizinische Hilfe an und versprach eine umfassende Untersuchung über den Vorfall sowie die Veröffentlichung der Ergebnisse binnen wenigen Tagen.

Heute (13.6.), nach Abschluss der Untersuchung, wurden wie versprochen die Untersuchungsergebnisse bekannt gegeben. Geheimdienstinformationen, operative Aufzeichnungen, Beobachtungsfilme, TV-Filmmaterial und andere Informationsquellen haben gezeigt, dass die Tragödie definitiv nicht durch ein Geschütz verursacht wurde, das die IDF an diesem Tag eingesetzt hat.

Aufgrund der großen Entfernung zwischen dem Vorfall und allen Einsätzen, die an diesem Tag bei der Luftwaffe und der Marine stattfanden, können die israelischen Luft- und Marineeinsätze das Unglück nicht verursacht haben. Da zwischen dem nächstliegenden israelischen Artillerieangriff auf Terroristen und der Unglücksstelle ein zeitlicher Abstand lag, kann auch die Artillerie die Explosion nicht ausgelöst haben.
Außerdem wurde ermittelt, dass das Metallstück, das einem der Verletzten in einem israelischen Krankenhaus entnommen wurde, nicht aus einem Geschoss der israelischen Artillerie stammt.

Bei der Untersuchung konnte jedoch nicht festgestellt werden, was die Explosion tatsächlich verursachte. Es ist anzunehmen, dass das Unglück entweder durch eine Mine verursacht wurde, die von Palästinensern gegen israelische Soldaten gelegt wurde, oder dass es sich um ein scharfes Geschoss handelte, das am Strand lag und detonierte, als sich die Familie in unmittelbarer Nähe befand.

Wie alle Regierungen trägt die israelische Regierung die Verantwortung, das Leben ihrer Staatsbürger zu schützen und ihr Gebiet und seine Einwohner vor terroristischen Gefahren zu verteidigen. Die IDF werden deshalb weiterhin Terroristen, die Städte und Staatsbürger Israels angreifen, bekämpfen und alles in ihrer Macht Stehende tun, um deren Angriffe zu verhindern.

Quelle: Presse- und Informationsabteilung, Israel Ministry of Foreign Affairs (MFA).



(4) Brief des Pressesprechers der israelischen Botschaft an den Herausgeber der FAZ

Brief des Pressesprechers der israelischen Botschaft, Amit Gilad, an Dr. Günther Nonnenmacher, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Berlin, 14.6.2006:

Sehr geehrter Herr Nonnenmacher,

Jörg Bremer schreibt in seinem Kommentar am 12.06. auf Seite 1: „In den Augen der Weltöffentlichkeit wird Israels Armee den Terroristen immer ähnlicher, die ihre Kassam-Raketen wahllos auf israelische Städte richten“.

Wenn ein Israelkorrespondent nicht erwähnt, dass Zivilisten für die israelische Armee niemals das Ziel sind (obwohl sie bedauerlicherweise manchmal involviert sind), und nicht klarstellt, dass Terroristen gerade Zivilisten im Visier haben, trägt er bestimmt zu solchen Meinungen bei.

Wenn der Israelkorrespondent der FAZ die Hamas in der Regel nicht als Terrororganisation bezeichnet (während die EU und nicht nur die israelische Regierung die Hamas als solche einstuft), für die Etzel-Bewegung dagegen den Begriff „jüdische Terrororganisation“ passend findet (FAZ, 13.6.2006, S.1), trägt er dazu bei, dass „in den Augen der Weltöffentlichkeit [...] Israels Armee den Terroristen immer ähnlicher“ wird.

Amit Gilad
Pressesprecher



(5) MP Ehud Olmert: ich habe die Waffenlieferungen an Mahmoud Abbas genehmigt

Im Rahmen seiner Gespräche mit Staats- und Regierungschefs wird sich Ministerpräsident Ehud Olmert heute im Elyseepalast mit Frankreichs Präsident Jacques Chirac treffen und ihm den „Rückzugsplan“ vorstellen. Dies ist das erste Treffen zwischen Olmert und Chirac. Olmert erzählte gestern, dass er die Lieferung von Waffen und Munition an die Präsidentengarde des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde genehmigt hat, um „ihn gegenüber der Hamas zu stärken“.

Ministerpräsident Olmert wurde gestern am Flughafen Orly mit militärischen Ehren empfangen und wird auch mit zahlreichen Gegnern Chiracs zusammentreffen, darunter Premier Dominique de Villepin und Innenminister Nicolas Sarkozy. De Villepin wird heute gemeinsam mit Olmert an der Einweihung einer Holocaust-Gedenkstätte in Paris und einem Abendessen teilnehmen, zu dem ein französisch-israelischer Freundschaftsverein eingeladen hat. (Haaretz, 14.6.)



(6) Friedensgespräche: Israelisch-palästinensisches Kinderparlament in Finnland

12 israelische und palästinensische Kinder, die sorgfältig ausgewählt werden, brechen bald zu einem Sommerlager in Finnland auf, in dem sie das gemeinsame Kinderparlament Israels und der Palästinensischen Autonomiebehörde gründen werden.

Die Aufgabe der Kinder, der Parlamentsmitglieder, wird es sein, am Verhandlungstisch zu sitzen und neue Ideen für den Frieden in der Region vorzubringen.

Die „Weltorganisation des Kinderparlaments“, eine selbständige Organisation, deren Sitz sich in Finnland befindet, hatte die Idee dazu. Sie ist eine nicht-staatliche Organisation (NGO), der derzeit 50 Staaten angehören.

Der Präsident des Weltkinderparlaments, Arolinna Jyrki, ein Erwachsener, hatte sich an den israelischen Botschafter in Finnland Shemi Tsur gewandt, und diesem die ehrgeizige Idee vorgestellt. Die israelische Botschaft in Finnland spannte für die Aufgabe das Außen- und Erziehungsministerium in Jerusalem ein. Diese versprachen, die israelischen Kinder, die an dem gemeinsamen Parlament teilnehmen sollen, zu unterstützen.

Das Erziehungsministerium hat bereist 20 Jerusalemer Schüler zwischen 14 und 16 Jahren gefunden, die in Kürze zu Prüfungen in das Außenministerium kommen werden. Unter ihnen werden sechs begabte Kinder ausgewählt, die Englisch sprechen und eine breite Allgemeinbildung besitzen. Diese werden dann auf ihre Abreise in das Sommerlager vorbereitet.

Die 12 ausgewählten Kinder werden im August ins finnische Forbo reisen. Die Stadt hatte sich bereit erklärt, die Gründungsversammlung des israelisch-palästinensischen Kinderparlaments auszurichten. Die Organisatoren des Projekts werden für die Kosten der Kinderdelegation aufkommen, da sie in der Veranstaltung und deren Beitrag zur Annäherung zwischen Israelis und Palästinensern eine große Bedeutung sehen.

Das Außenministerium hat einer Schirmherrschaft für das Projekt zugestimmt und betont, dass man die Teilnahme Israels an dem Projekt des Kinderparlaments für sehr wichtig hält. (Yedioth Ahronoth, 14.6.)



(7) Das Wetter in Israel

Freundliches Wetter und warm.

Jerusalem: 15-28°C
Tel Aviv: 21-26°C
Haifa: 20-27°C
Be’er Sheva: 16-33°C
Eilat: 23-37°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.6648 NIS (+0.547%)
1 CHF – 3.6493 NIS (+0.690%)
1 £ - 8.2870 NIS (+0.502%)
1 $ - 4.5000 NIS (+0.491%)
(Bank of Israel, 13.6.06)

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