Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 29. Mai 2006
  
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(1) Tel Aviv in Reichweite neuer Hisbollah-Raketen aus dem Iran
(2) Zwei Verletzte bei Hisbollah-Angriffen auf Israel / israelische Reaktion
(3) Soldaten vereiteln palästinensisches Selbstmordattentat in Jerusalem
(4) Büros palästinensischer „Wohltätigkeitsorganisationen“ geschlossen
(5) „Wer sagt denn, dass Europa gegen uns ist?“ WHO-Konferenz in Genf
(6) Gedenkveranstaltung für die äthiopischen Juden auf dem Herzl-Berg
(7) Ariel Sharon zur Rehabilitation ins Sheeba-Krankenhaus verlegt
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Tel Aviv in Reichweite neuer Hisbollah-Raketen aus dem Iran

Der Iran hat die schiitische Hisbollah-Organisation im Libanon mit Langstrecken-Raketen ausgestattet, die Ziele mit bis zu 200 km Entfernung treffen können. Damit liegen alle israelischen Ballungsräume, inklusive die südisraelische Stadt Be’er Sheva, in Angriffsnähe der Hisbollah. Zwar verfügen die Feststoff-Raketen nicht über ein unabhängiges Steuerungssystem, und ihre Treffsicherheit ist fragwürdig, doch können sie beträchtlichen Schaden anrichten.

Einschätzungen von Geheimdiensten zufolge sind die Raketen für Angriffe auf nicht-spezifizierte Gebiete wie Dörfer und Städte gedacht und sind mit einem Träger ausgestattet, der auf 600 kg geschätzt wird. Diese jüngste Entwicklung verstärkt das bisherige Waffenarsenal der Hisbollah erheblich.

Mit dieser jüngsten Lieferung von Waffentechnologie versucht der Iran, seine strategischen Optionen gegen Israel zu verbessern. Die Ausstattung einer libanesischen Gruppierung, die vom Westen als Terrororganisation eingestuft wird, mit ballistischen Raketen stellt auch eine Gefahr für den Libanon dar.

Die Hisbollah hat die libanesische Regierung in der Vergangenheit gezwungen, die Resolution des UN-Sicherheitsrats 1559 zu missachten, die die Entwaffnung aller bewaffneten Milizen im Land fordert. Die Hisbollah gibt vor, keine Miliz und deshalb nicht zur Niederlegung der Waffen verpflichtet zu sein, doch der UN-Sicherheitsrat hat dieses Argument nicht akzeptiert.

Die Raketen, die an die Hisbollah geliefert wurden, erscheinen unter verschiedenen Namen. Eine ist Zelzal-2, eine verbesserte Version der Zelzal-1. Ein anderer iranischer Name für die Rakete ist Nazeat. Erstmals wurde sie bei einer Militärparade im September 2005 in Teheran gesehen, dem ersten großen Ereignis dieser Art nach der Wahl von Mahmoud Ahmadinedschad zum Präsidenten.

Internationale Zeitschriften im Sicherheits- und Verteidigungsbereich haben berichtet, dass die iranischen Raketen in speziellen Bunkern an verschiedenen Stellen in der libanesischen Bekaa-Ebene nahe der syrischen Grenze gelagert werden. (Haaretz, 29.5.)



(2) Zwei Verletzte bei Hisbollah-Angriffen auf Israel / israelische Reaktion

Am frühen Sonntagmorgen (28.5.06, 4:30 Uhr) sind mehrere Katjuscha-Raketen von libanesischem Staatsgebiet auf Israel abgeschossen worden. Die Raketen schlugen etwa 8 km von der Grenze entfernt in der israelischen Armeebasis „Har Meron“ ein. Dabei wurde ein Soldat verletzt. Es entstand Sachschaden. Der Verletzte wurde zur Behandlung in ein israelisches Krankenhaus gebracht.

Die israelische Armee reagierte mit einem Luftangriff auf zwei Kommandozentralen terroristischer Organisationen im Libanon. Eine davon wurde als Waffen- und Munitionslager genutzt.

Am Nachmittag startete die Terrororganisation Hisbollah einen groß angelegten Angriff auf israelische Orte und Armee-Stützpunkte entlang der libanesischen Grenze. Die Hisbollah benutzte Heckenschützen, die mit Maschinengewehren bewaffnet waren, und schoss Katjuscha-Raketen und Granaten auf Ziele in Israel. Die Bevölkerung suchte in Bunkern Schutz. Bei diesem Angriff wurde ein Soldat im Kibbuz Manara lebensgefährlich verletzt.

In Reaktion auf diesen schweren Angriff erwiderte die israelische Armee das Feuer auf weitere Stützpunkte der Hisbollah entlang der Grenze aus der Luft und mit Artillerie.

Der Angriff ist ein weiterer Versuch der schiitischen Hisbollah, die Situation entlang der Nordgrenze zu eskalieren. Die Terrororganisation sieht sich seit mehreren Monaten wachsendem internationalem Druck ausgesetzt, ihre Waffen gemäß UN-Resolutionen 425 und 1559 niederzulegen. Israel macht die libanesische Regierung für alle Angriffe, die von libanesischem Staatsgebiet ausgehen, verantwortlich und ruft die Regierung in Beirut auf, diese UN-Resolutionen unverzüglich umzusetzen.

Ministerpräsident Ehud Olmert bezeichnete die israelische Reaktion als wichtige Warnung an die palästinensischen Elemente im Libanon. „Wir hoffen, dass unsere Antwort gründlich verstanden wird, und dass es keine weiteren Versuche geben wird.“

Ein Kommandant im Nord-Kommando bezeichnete die bedeutendsten Kampf-Handlungen mit der Hisbollah seit dem Rückzug der israelischen Armee aus Süd-Libanon vor sechs Jahren als höchst erfolgreich. „Zusammenfassend kann man sagen, dass die Hisbollah in die Falle gelaufen ist. Wir haben ihren Angriff abgewartet, waren darauf vorbereitet, und in dem Moment, als sie einen Schritt taten, nahmen ihre Einrichtungen und Kämpfer großen Schaden.“

Der Kommandant berichtete, dass er gesehen habe, wie die Hisbollah-Kämpfer während der Kampfhandlungen Dutzende libanesische Kinder als Schutzschilder benutzt hätten, die sie an die Armeebasis „Tziporen“ schickten, um Steine zu werfen. Die Angreifer hätten auch UN-Gebäude als Hinterhalt missbraucht. Beides habe den Gegenschlag erschwert und ein besonders genaues Vorgehen erforderlich gemacht. Weiter teilte der Kommandant mit, dass in der Vorbereitung und Ausrüstung der Hisbollah-Kämpfer die Handschrift des Iran genau erkennbar war.

Um 17:00 Uhr hat die Hisbollah das Feuer eingestellt. Um 17:15 Uhr gab der Generalstabschef der israelischen Armee den Befehl, ebenfalls das Feuer einzustellen. Eine knappe Stunde zuvor hatten sich der libanesische Ministerpräsident und der libanesische Generalstabschef unter Vermittlung der UN mit der Bitte an Israel gewandt, das Feuer einzustellen. Kurz zuvor hatte die israelische Armee mit der Bombardierung Beiruts gedroht, sollten die Angriffe nicht beendet werden. Obwohl die arabische Presse von zwei Toten, einem Kämpfer der Hisbollah und einem bewaffneten Palästinenser, berichtete, gab es auf libanesischer Seite mehr als 12 Tote und mehrere Dutzend Verletzte oder Vermisste.

(Quelle: Israelische Armee und Amt des Ministerpräsidenten, 28.5.06; Ynet, 29.5.06. Bild: IAF-Luftangriff auf ein Fahrzeug der Hisbollah, das eine Katjuscha-Rakete transportiert.)



(3) Soldaten vereiteln palästinensisches Selbstmordattentat in Jerusalem

Israelische Soldaten haben am Montagmorgen ein Selbstmordattentat im Zentrum Israels vereitelt. Die Soldaten nahmen bei Nablus zwei Palästinenser fest, die auf dem Weg nach Israel waren, um dort Anschläge zu verüben. Geheimdienstinformationen führten zu einem Großeinsatz mit verstärkten Kontrollen im Umkreis von Nablus. Während einer nächtlichen Patrouille entdeckten die Soldaten zwei verdächtige Palästinenser nahe dem Dorf Burin, südlich von Nablus. Als sie die Männer aufforderten, stehen zu bleiben, flohen diese. Während der Verfolgungsjagd ließ einer der Verdächtigen eine Tasche fallen.

Die Palästinenser konnten festgenommen und den Sicherheitskräften zum Verhör übergeben werden. In der Tasche wurde ein 7 kg schwerer Sprengstoffgürtel gefunden. Experten brachten die Bombe kontrolliert zur Explosion. Ermittlungen ergaben, dass einer der Terroristen sich mit dem Gürtel in einer Ortschaft in Zentral-Israel in die Luft sprengen sollte. „Dies war ein geplanter Angriff des Islamischen Jihad, der Fatah und der Volksfront, einen groß angelegten Anschlag in Israel auszuüben", sagte ein ranghoher Vertreter der Armee.

Derzeit liegen 80 Terror-Warnungen vor, davon 15 konkrete. Die meisten stammen aus dem Norden Samarias und der Region von Nablus. (Ynet, 29.5.)



(4) Büros palästinensischer „Wohltätigkeitsorganisationen“ geschlossen

Bei einem koordinierten Einsatz der israelischen Armee und der israelischen Zivilverwaltung sind am Freitagmorgen (26.5.) in Tulkarem und Nablus (Westjordanland) drei Büros der „Dawa“-Organisationen der Terrororganisation Hamas geschlossen worden. Die „Dawa“-Einrichtungen dienen unter dem Decknamen „Wohltätigkeitsorganisation“ zum Geldtransfer für Hinterbliebene von Selbstmordattentätern oder für inhaftierte Mitglieder von Terrororganisationen. Die finanzielle und soziale Unterstützung stellt einen Anreiz für Terroristen dar, weitere Attentate auszuführen und helfen, die Unterstützung der Öffentlichkeit dafür zu gewinnen. (Quelle: Pressesprecher der israelischen Armee, 26.5.06)

(5) „Wer sagt denn, dass Europa gegen uns ist?“ WHO-Konferenz in Genf

Die Europäer weigerten sich auf der 59. WHO-Konferenz in Genf, den palästinensischen Antrag zur Verurteilung Israels zu unterstützen. Der palästinensische Gesundheitsminister Basam Naim war vergangenen Donnerstag zur Jahreskonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gereist (22.-27.5.06), ein ganzes Bündel an Anschuldigungen gegen Israel im Repertoire. Doch auch hier wurde der Hamas-Politiker isoliert und boykottiert.

Die Konferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist seit Jahren als politisches Schlachtfeld zwischen arabischen Staaten und Israel bekannt, wobei die Palästinenser jedes Mal mit Hilfe Ägyptens, Syriens und weiteren Staaten versuchen, Israel wegen seiner Politik gegenüber den Palästinensern zu provozieren. Wegen der großen Mehrheit arabischer Staaten und weiterer Staaten der Dritten Welt, fallen auf der Konferenz jedes Jahr anti-israelische Entscheidungen.

Auch dieses Jahr gab es einen ähnlichen Antrag, doch im Gegensatz zu den Jahren zuvor haben mehr als zwei Drittel der 192 Mitgliedstaaten den palästinensischen Vorschlag nicht unterstützt. 57 Staaten stimmten für den Antrag, doch kein einziger westlicher Staat akzeptierte die Formulierung, und neun Staaten, darunter die USA, Kanada und Australien, stimmten dagegen.

Der große Erfolg des Außenministeriums bezog sich dieses Jahr auf die europäischen Staaten. Trotz Meinungsverschiedenheiten in der europäischen Position waren die politischen Bemühungen erfolgreich. Alle europäischen Staaten enthielten sich. 47 weitere Staaten waren erst gar nicht zur Abstimmung gekommen. Aus politischen Kreisen wurde mitgeteilt, dass sich die israelischen Botschafter in den Hauptstädten der EU in den letzten Wochen bemüht hatten, ihre Kollegen davon zu überzeugen, den arabischen Vorschlag nicht zu unterstützen. „Letztendlich sind die wirklich wichtigen Stimmen nicht an die Palästinenser gegangen“, hieß es im Außenministerium.

Die WHO-Vollversammlung ist die erste große Veranstaltung seit Regierungsantritt der Hamas. Die Isolierung der Hamas-Vertreter sei auch bei dieser Konferenz beachtlich gewesen, berichteten die Teilnehmer. „Selbst arabische Staaten verhielten sich anders als sonst und erwähnten die palästinensische Angelegenheit in ihren Reden nicht“, so die Vertreter. „Der palästinensische Gesundheitsminister war einfach isoliert. Er saß abseits und niemand näherte sich ihm oder sprach mit ihm. Allein die Tatsache, dass sich der gesamte Westen bei dieser Veranstaltung gegen die Hamas-Regierung wandte, stellt einen Erfolg dar“. (Maariv, 28.5.)



(6) Gedenkveranstaltung für die äthiopischen Juden auf dem Herzl-Berg

Am Donnerstag (25.5.) fand in Israel eine staatliche Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die äthiopischen Juden statt, die auf ihrer Flucht nach Israel umgekommen sind. An der Veranstaltung für die 4.000 Toten nahmen der Staatspräsident Moshe Katsav, der Minister für Einwanderung und Integration Zeev Boim, Ehrengäste der äthiopischen Gemeinde sowie ca. 2.000 Neueinwanderer, Jugendliche, Soldaten und Mitglieder von Jugendbewegungen teil. Dies ist das erste Jahr, in dem die Veranstaltung an der staatlichen Gedenkstätte auf dem Herzl-Berg stattfindet. Der Bau der Gedenkstätte hatte im Mai 2005 begonnen und wird in den kommenden Monaten fertig gestellt werden.

In den 50er Jahren bezog die äthiopische Regierung Juden gegenüber eine zunehmend feindliche Position. Bürgerkrieg und Hungersnot ließen 1983/4 rund 10.000 Juden über den Sudan nach Israel fliehen (Operation Mose). Zuvor waren schon 5.000 Juden nach Israel eingewandert. 1989 nahm die äthiopische Regierung diplomatische Beziehungen zu Israel auf. Während ihres Sturzes im Mai 1991 wurden fast 15.000 Juden aus Äthiopien ausgeflogen (Operation Salomo). Ingesamt wanderten 1990-95 etwa 31.000 Juden nach Israel ein.
(Hatsofeh, 25.5.)



(7) Ariel Sharon zur Rehabilitation ins Sheeba-Krankenhaus verlegt

Der ehemalige Ministerpräsident Ariel Sharon ist gestern früh vom Hadassa-Krankenhaus in Jerusalem in das staatliche Sheeba-Krankenhaus in Tel Hashomer bei Tel Aviv verlegt worden. Dort befindet er sich auf der Station der Atmungsrehabilitation. Das Krankenhaus geht davon aus, dass Sharons Aufenthalt dort mehrere Monate dauern könnte. Im Rahmen einer äußerst ungewöhnlichen Aktion wird das Krankenhaus Krankenschwestern zu seiner alleinigen Behandlung einsetzen. In drei Schichten werden sie sich rund um die Uhr in unmittelbarer Nähe zu seinem Zimmer aufhalten.

In einem Presseinterview sagte der Leiter des Sheeba-Krankenhauses, Prof. Zeev Rotstein, das primäre Ziel der Behandlung sei, Sharon dem Beatmungsgerät zu entwöhnen und zu versuchen, ihn aus dem Koma zu wecken. Rotstein sprach von sehr hochgesteckten Zielen, da aufgrund des Zustandes Sharons Komplikationen, wie Infektionen und plötzlich erforderliche Operationen möglich seien, die ein Lebensrisiko darstellen könnten. Nach seinen Angaben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung erfolgreich verläuft, nicht sehr groß. (Haaretz, 29.5.)



(8) Das Wetter in Israel

Wolkenlos. In den kommenden Tagen keine Änderung.

Jerusalem: 19-29°C
Tel Aviv: 19-26°C
Haifa: 18-25°C
Be’er Sheva: 17-33°C
Eilat: 25-39°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.7832 NIS (+0.109%)
1 CHF – 3.7129 NIS (-0.097%)
1 £ - 8.4495 NIS (-0.078%)
1 $ - 4.5130 NIS (-0.199%)
(Bank of Israel, 26.5.06)

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