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(1) Tel Aviv in Reichweite neuer
Hisbollah-Raketen aus dem Iran
Der Iran hat die schiitische Hisbollah-Organisation im Libanon
mit Langstrecken-Raketen ausgestattet, die Ziele mit bis zu 200 km
Entfernung treffen können. Damit liegen alle israelischen
Ballungsräume, inklusive die südisraelische Stadt Be’er Sheva, in
Angriffsnähe der Hisbollah. Zwar verfügen die Feststoff-Raketen
nicht über ein unabhängiges Steuerungssystem, und ihre
Treffsicherheit ist fragwürdig, doch können sie beträchtlichen
Schaden anrichten.
Einschätzungen von Geheimdiensten zufolge sind die Raketen für
Angriffe auf nicht-spezifizierte Gebiete wie Dörfer und Städte
gedacht und sind mit einem Träger ausgestattet, der auf 600 kg
geschätzt wird. Diese jüngste Entwicklung verstärkt das bisherige
Waffenarsenal der Hisbollah erheblich.
Mit dieser jüngsten Lieferung von Waffentechnologie versucht der
Iran, seine strategischen Optionen gegen Israel zu verbessern. Die
Ausstattung einer libanesischen Gruppierung, die vom Westen als
Terrororganisation eingestuft wird, mit ballistischen Raketen stellt
auch eine Gefahr für den Libanon dar.
Die Hisbollah hat die libanesische Regierung in der Vergangenheit
gezwungen, die Resolution des UN-Sicherheitsrats 1559 zu missachten,
die die Entwaffnung aller bewaffneten Milizen im Land fordert. Die
Hisbollah gibt vor, keine Miliz und deshalb nicht zur Niederlegung
der Waffen verpflichtet zu sein, doch der UN-Sicherheitsrat hat
dieses Argument nicht akzeptiert.
Die Raketen, die an die Hisbollah geliefert wurden, erscheinen
unter verschiedenen Namen. Eine ist Zelzal-2, eine verbesserte
Version der Zelzal-1. Ein anderer iranischer Name für die Rakete ist
Nazeat. Erstmals wurde sie bei einer Militärparade im September 2005
in Teheran gesehen, dem ersten großen Ereignis dieser Art nach der
Wahl von Mahmoud Ahmadinedschad zum Präsidenten.
Internationale Zeitschriften im Sicherheits- und
Verteidigungsbereich haben berichtet, dass die iranischen Raketen in
speziellen Bunkern an verschiedenen Stellen in der libanesischen
Bekaa-Ebene nahe der syrischen Grenze gelagert werden. (Haaretz,
29.5.)
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(2) Zwei
Verletzte bei Hisbollah-Angriffen auf Israel / israelische
Reaktion
Am frühen Sonntagmorgen (28.5.06, 4:30 Uhr) sind mehrere
Katjuscha-Raketen von libanesischem Staatsgebiet auf Israel
abgeschossen worden. Die Raketen schlugen etwa 8 km von der Grenze
entfernt in der israelischen Armeebasis „Har Meron“ ein. Dabei wurde
ein Soldat verletzt. Es entstand Sachschaden. Der Verletzte wurde
zur Behandlung in ein israelisches Krankenhaus gebracht.
Die israelische Armee reagierte mit einem Luftangriff auf zwei
Kommandozentralen terroristischer Organisationen im Libanon. Eine
davon wurde als Waffen- und Munitionslager genutzt.
Am Nachmittag startete die Terrororganisation Hisbollah einen
groß angelegten Angriff auf israelische Orte und Armee-Stützpunkte
entlang der libanesischen Grenze. Die Hisbollah benutzte
Heckenschützen, die mit Maschinengewehren bewaffnet waren, und
schoss Katjuscha-Raketen und Granaten auf Ziele in Israel. Die
Bevölkerung suchte in Bunkern Schutz. Bei diesem Angriff wurde ein
Soldat im Kibbuz Manara lebensgefährlich verletzt.
In Reaktion auf diesen schweren Angriff
erwiderte die israelische Armee das Feuer auf weitere Stützpunkte
der Hisbollah entlang der Grenze aus der Luft und mit
Artillerie.
Der Angriff ist ein weiterer Versuch der schiitischen Hisbollah,
die Situation entlang der Nordgrenze zu eskalieren. Die
Terrororganisation sieht sich seit mehreren Monaten wachsendem
internationalem Druck ausgesetzt, ihre Waffen gemäß UN-Resolutionen
425 und 1559 niederzulegen. Israel macht die libanesische Regierung
für alle Angriffe, die von libanesischem Staatsgebiet ausgehen,
verantwortlich und ruft die Regierung in Beirut auf, diese
UN-Resolutionen unverzüglich umzusetzen.
Ministerpräsident Ehud Olmert bezeichnete die israelische
Reaktion als wichtige Warnung an die palästinensischen Elemente im
Libanon. „Wir hoffen, dass unsere Antwort gründlich verstanden wird,
und dass es keine weiteren Versuche geben wird.“
Ein Kommandant im Nord-Kommando bezeichnete die bedeutendsten
Kampf-Handlungen mit der Hisbollah seit dem Rückzug der israelischen
Armee aus Süd-Libanon vor sechs Jahren als höchst erfolgreich.
„Zusammenfassend kann man sagen, dass die Hisbollah in die Falle
gelaufen ist. Wir haben ihren Angriff abgewartet, waren darauf
vorbereitet, und in dem Moment, als sie einen Schritt taten, nahmen
ihre Einrichtungen und Kämpfer großen Schaden.“
Der Kommandant berichtete, dass er gesehen habe, wie die
Hisbollah-Kämpfer während der Kampfhandlungen Dutzende libanesische
Kinder als Schutzschilder benutzt hätten, die sie an die Armeebasis
„Tziporen“ schickten, um Steine zu werfen. Die Angreifer hätten auch
UN-Gebäude als Hinterhalt missbraucht. Beides habe den Gegenschlag
erschwert und ein besonders genaues Vorgehen erforderlich gemacht.
Weiter teilte der Kommandant mit, dass in der Vorbereitung und
Ausrüstung der Hisbollah-Kämpfer die Handschrift des Iran genau
erkennbar war.
Um 17:00 Uhr hat die Hisbollah das Feuer eingestellt. Um 17:15
Uhr gab der Generalstabschef der israelischen Armee den Befehl,
ebenfalls das Feuer einzustellen. Eine knappe Stunde zuvor hatten
sich der libanesische Ministerpräsident und der libanesische
Generalstabschef unter Vermittlung der UN mit der Bitte an Israel
gewandt, das Feuer einzustellen. Kurz zuvor hatte die israelische
Armee mit der Bombardierung Beiruts gedroht, sollten die Angriffe
nicht beendet werden. Obwohl die arabische Presse von zwei Toten,
einem Kämpfer der Hisbollah und einem bewaffneten Palästinenser,
berichtete, gab es auf libanesischer Seite mehr als 12 Tote und
mehrere Dutzend Verletzte oder Vermisste.
(Quelle: Israelische Armee und Amt des Ministerpräsidenten,
28.5.06; Ynet, 29.5.06. Bild: IAF-Luftangriff auf ein Fahrzeug der
Hisbollah, das eine Katjuscha-Rakete transportiert.)
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(3) Soldaten
vereiteln palästinensisches Selbstmordattentat in
Jerusalem
Israelische Soldaten haben am Montagmorgen ein Selbstmordattentat
im Zentrum Israels vereitelt. Die Soldaten nahmen bei Nablus zwei
Palästinenser fest, die auf dem Weg nach Israel waren, um dort
Anschläge zu verüben. Geheimdienstinformationen führten zu einem
Großeinsatz mit verstärkten Kontrollen im Umkreis von Nablus.
Während einer nächtlichen Patrouille entdeckten die Soldaten zwei
verdächtige Palästinenser nahe dem Dorf Burin, südlich von Nablus.
Als sie die Männer aufforderten, stehen zu bleiben, flohen diese.
Während der Verfolgungsjagd ließ einer der Verdächtigen eine Tasche
fallen.
Die Palästinenser konnten festgenommen und den Sicherheitskräften
zum Verhör übergeben werden. In der Tasche wurde ein 7 kg schwerer
Sprengstoffgürtel gefunden. Experten brachten die Bombe kontrolliert
zur Explosion. Ermittlungen ergaben, dass einer der Terroristen sich
mit dem Gürtel in einer Ortschaft in Zentral-Israel in die Luft
sprengen sollte. „Dies war ein geplanter Angriff des Islamischen
Jihad, der Fatah und der Volksfront, einen groß angelegten Anschlag
in Israel auszuüben", sagte ein ranghoher Vertreter der Armee.
Derzeit liegen 80 Terror-Warnungen vor, davon 15 konkrete. Die
meisten stammen aus dem Norden Samarias und der Region von Nablus.
(Ynet, 29.5.)
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(4) Büros
palästinensischer „Wohltätigkeitsorganisationen“
geschlossen
Bei einem koordinierten Einsatz der
israelischen Armee und der israelischen Zivilverwaltung sind am
Freitagmorgen (26.5.) in Tulkarem und Nablus (Westjordanland) drei
Büros der „Dawa“-Organisationen der Terrororganisation Hamas
geschlossen worden. Die „Dawa“-Einrichtungen dienen unter dem
Decknamen „Wohltätigkeitsorganisation“ zum Geldtransfer für
Hinterbliebene von Selbstmordattentätern oder für inhaftierte
Mitglieder von Terrororganisationen. Die finanzielle und soziale
Unterstützung stellt einen Anreiz für Terroristen dar, weitere
Attentate auszuführen und helfen, die Unterstützung der
Öffentlichkeit dafür zu gewinnen. (Quelle: Pressesprecher der
israelischen Armee, 26.5.06)
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(5) „Wer sagt
denn, dass Europa gegen uns ist?“ WHO-Konferenz in Genf
Die Europäer weigerten sich auf der 59. WHO-Konferenz in Genf,
den palästinensischen Antrag zur Verurteilung Israels zu
unterstützen. Der palästinensische Gesundheitsminister Basam Naim
war vergangenen Donnerstag zur Jahreskonferenz der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) gereist (22.-27.5.06), ein ganzes
Bündel an Anschuldigungen gegen Israel im Repertoire. Doch auch hier
wurde der Hamas-Politiker isoliert und boykottiert.
Die Konferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist seit
Jahren als politisches Schlachtfeld zwischen arabischen Staaten und
Israel bekannt, wobei die Palästinenser jedes Mal mit Hilfe
Ägyptens, Syriens und weiteren Staaten versuchen, Israel wegen
seiner Politik gegenüber den Palästinensern zu provozieren. Wegen
der großen Mehrheit arabischer Staaten und weiterer Staaten der
Dritten Welt, fallen auf der Konferenz jedes Jahr anti-israelische
Entscheidungen.
Auch dieses Jahr gab es einen ähnlichen Antrag, doch im Gegensatz
zu den Jahren zuvor haben mehr als zwei Drittel der 192
Mitgliedstaaten den palästinensischen Vorschlag nicht unterstützt.
57 Staaten stimmten für den Antrag, doch kein einziger westlicher
Staat akzeptierte die Formulierung, und neun Staaten, darunter die
USA, Kanada und Australien, stimmten dagegen.
Der große Erfolg des Außenministeriums bezog sich dieses Jahr auf
die europäischen Staaten. Trotz Meinungsverschiedenheiten in der
europäischen Position waren die politischen Bemühungen erfolgreich.
Alle europäischen Staaten enthielten sich. 47 weitere Staaten waren
erst gar nicht zur Abstimmung gekommen. Aus politischen Kreisen
wurde mitgeteilt, dass sich die israelischen Botschafter in den
Hauptstädten der EU in den letzten Wochen bemüht hatten, ihre
Kollegen davon zu überzeugen, den arabischen Vorschlag nicht zu
unterstützen. „Letztendlich sind die wirklich wichtigen Stimmen
nicht an die Palästinenser gegangen“, hieß es im
Außenministerium.
Die WHO-Vollversammlung ist die erste große Veranstaltung seit
Regierungsantritt der Hamas. Die Isolierung der Hamas-Vertreter sei
auch bei dieser Konferenz beachtlich gewesen, berichteten die
Teilnehmer. „Selbst arabische Staaten verhielten sich anders als
sonst und erwähnten die palästinensische Angelegenheit in ihren
Reden nicht“, so die Vertreter. „Der palästinensische
Gesundheitsminister war einfach isoliert. Er saß abseits und niemand
näherte sich ihm oder sprach mit ihm. Allein die Tatsache, dass sich
der gesamte Westen bei dieser Veranstaltung gegen die
Hamas-Regierung wandte, stellt einen Erfolg dar“. (Maariv,
28.5.)
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(7) Ariel Sharon
zur Rehabilitation ins Sheeba-Krankenhaus verlegt
Der ehemalige Ministerpräsident Ariel Sharon ist gestern früh vom
Hadassa-Krankenhaus in Jerusalem in das staatliche
Sheeba-Krankenhaus in Tel Hashomer bei Tel Aviv verlegt worden. Dort
befindet er sich auf der Station der Atmungsrehabilitation. Das
Krankenhaus geht davon aus, dass Sharons Aufenthalt dort mehrere
Monate dauern könnte. Im Rahmen einer äußerst ungewöhnlichen Aktion
wird das Krankenhaus Krankenschwestern zu seiner alleinigen
Behandlung einsetzen. In drei Schichten werden sie sich rund um die
Uhr in unmittelbarer Nähe zu seinem Zimmer aufhalten.
In einem Presseinterview sagte der Leiter des
Sheeba-Krankenhauses, Prof. Zeev Rotstein, das primäre Ziel der
Behandlung sei, Sharon dem Beatmungsgerät zu entwöhnen und zu
versuchen, ihn aus dem Koma zu wecken. Rotstein sprach von sehr
hochgesteckten Zielen, da aufgrund des Zustandes Sharons
Komplikationen, wie Infektionen und plötzlich erforderliche
Operationen möglich seien, die ein Lebensrisiko darstellen könnten.
Nach seinen Angaben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung
erfolgreich verläuft, nicht sehr groß. (Haaretz, 29.5.)
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Wechselkurse
1 € - 5.7832 NIS (+0.109%) 1 CHF –
3.7129 NIS (-0.097%) 1 £ - 8.4495 NIS (-0.078%) 1 $ - 4.5130
NIS (-0.199%) (Bank of Israel, 26.5.06)
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