Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 26. Mai 2006
  
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(1) Israel genehmigt Waffenlieferung an palästinensische Präsidialgarde
(2) MP Olmert: auch die Soldaten werden das Gebiet verlassen, nicht nur die Siedler
(3) Agrarminister Simhon hilft Landwirten der Palästinensischen Autonomiebehörde
(4) Relaunch der arabischen Internetseite des israelischen Außenministeriums
(5) AM Livni traf afrikanische Botschafter anlässlich des Afrika-Tages
(6) Teddy Kollek feiert am Samstag seinen 95. Geburtstag
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Israel genehmigt Waffenlieferung an palästinensische Präsidialgarde

Verteidigungsminister Amir Peretz hat der Möglichkeit zugestimmt, Waffen aus Staaten in der Nahost-Region an die Sicherheitsapparate zu liefern, die dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, unterstehen. Der Radiosender „Kol Israel“ berichtete, dass die Entscheidung zur Waffenlieferung auf Empfehlung aller Sicherheitsbehörden in Israel und in Absprache mit Ministerpräsident Ehud Olmert getroffen worden sei.

Sicherheitsstellen in Israel erklärten, dass die Waffen noch nicht an Abbas geliefert wurden. Dies geschehe auf dessen Anfrage hin und unter Aufsicht der israelischen Sicherheitsbehörden. Abbas müsse die Hamas-Regierung bei ihren Versuchen zügeln, die Sicherheitsapparate unter ihre Kontrolle zu bekommen, hieß es. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen fehlt es den palästinensischen Organisationen nicht an Waffen und Munition zur Durchführung von Anschlägen. Die Waffenlieferung an die Truppen von Mahmoud Abbas soll verhindern, dass ihm etwas angetan wird und die Anarchie in der Autonomiebehörde zunimmt.

Der Berater von Präsident Abbas, Nabil Abu Rudeina, sagte, dass er aus der Presse von Peretz’ Entscheidung erfahren habe. Nach seinen Angaben entbehren die Berichte, dass Abbas in Lebensgefahr sei, jeder Grundlage. Der Chef-Unterhändler in der PA, Sa’eb Erekat, sagte, dass sich Israel nicht in die inneren Angelegenheiten der Palästinensischen Autonomiebehörde einmischen dürfe.

Der Leiter des sicherheits-politischen Stabs im Verteidigungsministerium, General Amos Gilad, ist der Überzeugung, dass Abbas’ Truppen mit Waffen ausgerüstet werden müssen, „damit er die mutige Entscheidung, mit der Hamas fertig zu werden, in die Tat umsetzen kann.“ In einem Interview mit Kol Israel sagte Gilad, dass es sich nur um Leichtfeuerwaffen in begrenztem Umfang handle und betonte, dass nicht Israel, sondern andere Staaten die Gewehre liefern werden.

Innenminister Ronni Bar-On sagte, er hoffe, dass die Waffenlieferung an die Präsidentengarde etwas helfen werde. In einem Interview mit Kol Israel distanzierte sich Bar-On von der Absichtserklärung des Palästinenserpräsidenten über ein palästinensisches Referendum zur Anerkennung der Linien von 1967. Bar-On betonte, dass ein Volksentscheid und dessen Ergebnis ohne Bedeutung sei, wenn die Hamas die ihr gestellten Bedingungen nicht akzeptiere, nämlich Israel anzuerkennen, auf Gewalt zu verzichten und bereits getroffene Abkommen mit Israel anzuerkennen. (Walla, 26.5.)



(2) MP Olmert: auch die Soldaten werden das Gebiet verlassen, nicht nur die Siedler

Ministerpräsident Ehud Olmert hat gegenüber US-Präsident Bush deutlich gemacht, dass im Rahmen des Konvergenz-Plans nicht nur die Siedlungen im Herzen der Westbank geräumt werden sollen, sondern auch all die von der israelischen Armee kontrollierten Gebiete, außer den (verbleibenden) Siedlungsblöcken. Olmert sagte, er habe Präsident Bush während des Treffens am Dienstag in Washington nicht über die Ausmaße des zu räumenden Gebiets und die verbleibenden Siedlungsblöcke informiert. Olmert machte auch keine Angaben über den zeitlichen Ablauf.

Bei dem Treffen zwischen Olmert und Bush wurde vereinbart, ein Team von hochrangigen Sachbearbeitern in beiden Staaten aufzustellen, um die Details des Plans zu klären. Das amerikanische Team wird höchstwahrscheinlich vom Leiter des Nationalen Sicherheitsrats, Steve Hadley, geleitet. Olmert hat die Zusammensetzung des israelischen Teams noch nicht entschieden. Olmert teilte in Washington mit, dass er sich in Kürze mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas treffen werde, betonte jedoch, dass das Treffen nur nach sorgfältiger Planung stattfinden werde. (Yedioth Ahronoth, 25.5.)



(3) Agrarminister Simhon hilft Landwirten der Palästinensischen Autonomiebehörde

Landwirtschaftsminister Shalom Simhon (Arbeitspartei) teilte gestern mit, dass er damit begonnen habe, Gelder an die Palästinensische Autonomiebehörde zu zahlen, die Israel für Landwirte in der Autonomiebehörde bereithält, die von der Vogelgrippe getroffen wurden. Simhon sagte, dass in der Palästinensischen Autonomiebehörde 300.000 Hühner getötet wurden, die Landwirte jedoch keine Entschädigung für ihren Verlust erhalten haben. Nach seinen Angaben besteht der Verdacht, dass sich die Landwirte in der Zukunft nicht an die Anweisungen der Veterinärdienste bezüglich der Tötung von Tieren halten werden, wenn sie für den Verlust durch die letzte Keulung nicht entschädigt werden. (Haaretz, 25.5.)


(4) Relaunch der arabischen Internetseite des israelischen Außenministeriums

Das Außenministerium in Jerusalem hat seine arabische Website (http://www.altawasul.com/) neu gestaltet. Die neue Seite umfasst Hunderte von Seiten, die umfassende Informationen über Israel in verschiedenen Aspekten liefern (Politik, Geschichte, Kultur, usw.). Die neue Seite ist einfach aufgebaut und sehr benutzerfreundlich. Wir haben sehr viel Feedback von Nutzern aus arabischen Ländern erhalten, die den neuen Look der Seite gelobt haben. Einer gab sogar zu, dass er nur Dank dieser Seite zum ersten Mal umfassende und tief greifende Informationen über den Holocaust erhalten hat. Zusätzlich betonten Herausgeber von arabischen Zeitungen, dass sie die ausgezeichneten Informationen der Seite zu Hilfe nehmen. (Jerusalem, 15.5.)

(5) AM Livni traf afrikanische Botschafter anlässlich des Afrika-Tages

„Warum kommen die hochrangigen israelischen Vertreter nicht nach Afrika. Ist endlich mal ein Besuch geplant, wird er im letzten Moment abgesagt“, beklagten sich die Botschafter afrikanischer Länder in Israel bei einem Gespräch mit Außenministerin Tzipi Livni anlässlich des „Afrika-Tages“ am 24. Mai.

An dem Treffen nahmen Botschafter und höhere Vertreter aus 11 Staaten teil, darunter Angola, Äthiopien, Südafrika, Nigeria, die demokratische Republik Kongo, Kamerun und Kenia. Die Ministerin sagte den Botschaftern, dass sie der Förderung der Beziehungen und der Zusammenarbeit mit Afrika große Bedeutung beimesse und nahm auch Stellung zur humanitären Krise in Darfour. „Israel verfolgt die Situation mit Sorge. Für ein Volk, das in der Vergangenheit gelitten hat, hat die Notwendigkeit, gegen das Leid der Bevölkerung vorzugehen und die Krise zu beenden, höchste Priorität.“ Das Außenministerium sammelte in diesen Tagen Spenden in Höhe von ca. 100.000 Dollar für internationale Hilfs- und Flüchtlingsorganisationen.

„Ihr ignoriert uns einfach“, so einer der Diplomaten, der daran erinnerte, dass Levi Eshkol, Golda Meir und Shimon Peres in der Vergangenheit Afrika besucht hatten. Die Ministerin antwortete, dass sie die Möglichkeit für einen Besuch auf dem Kontinent überprüfen werde.

2005 kamen 500 afrikanische Auszubildende zu Seminaren nach Israel. Im Rahmen des israelischen Entwicklungshilfeprogramms MASHAV (http://mashav.mfa.gov.il) wurden Dutzende israelische Experten aus den Bereichen Landwirtschaft, ländliche Entwicklung, Stadtplanung, Gesundheit und Bildung in afrikanische Länder entsandt. Das Handelsvolumen zwischen Israel und den afrikanischen Staaten belief sich 2005 auf 1,7 Mrd. US-Dollar. Es gibt 11 afrikanische diplomatische Vertretungen in Israel: Angola, Eritrea, Äthiopien, Ghana, Südafrika, Nigeria, Elfenbeinküste, Republik Kongo (Brazzaville), Demokratische Republik Kongo (Kinshasa), Kamerun und Kenia. (Yedioth Ahronoth, 25.5.)



(6) Teddy Kollek feiert am Samstag seinen 95. Geburtstag

Der israelische Politiker und Staatsmann Teddy Kollek, der am 27. Mai 2006 seinen 95. Geburtstag begeht, hat viel zu feiern und viel, für das er gefeiert wird. Keiner kennt Jerusalem besser als er – nicht umsonst gilt er als der Erbauer des modernen Jerusalem. Im Verlauf seiner 28-jährigen Amtszeit als Bürgermeister der Stadt leistete er einen maßgeblichen Beitrag zu ihrer Entwicklung und zur Verbesserung der Lebensqualität aller Einwohner.

Kollek (im Bild rechts mit Ben Gurion) wurde als Theodor Kollek 1911 geboren und wuchs in Wien auf. Drei Jahre vor dem Anschluss Österreichs - 1935 - emigrierte er nach Palästina. Im Juni 1937 war im Zuge der damaligen Urbarmachung des Landes Mitbegründer des Kibbuz Ein Gev am Ostufer des Sees Genezareth. Ben Gurion berief ihn 1952 zum Generaldirektor der Kanzlei des Ministerpräsidenten, eine Aufgabe, die er bis 1964 erfüllte. Später bemerkte Kollek, Ben Gurion habe ihn von allen Menschen, die er je getroffen habe, wohl am meisten beeinflusst. Der wichtigste Abschnitt der politischen Karriere Teddy Kolleks begann 1965 mit seiner Wahl zum Bürgermeister von Jerusalem, ein Amt, das er bis 1993 bekleidete.

Erst im Jahre 1967 wurde Jerusalem im Zuge des Sechs-Tage-Krieges nach fast 20 jähriger Teilung wiedervereinigt und zur ewigen Hauptstadt Israels proklamiert. Kollek machte sich daran, Mauern und Zäune niederzureißen und das wieder zusammenzufügen, was einmal ein Ganzes gewesen war.

Er erkannte, dass der Schlüssel einer funktionierenden bürgerlichen Gesellschaft in der vom Krieg erschütterten Stadt in der Sicherung der Gleichberechtigung aller Einwohner zu finden ist, ungeachtet der religiösen oder ethnischen Herkunft. Deshalb strebte er danach, alle Stadtteile, auch die Arabisch sprechenden, mit den gleichen Dienstleistungen zu versorgen und die vor allem im arabischen Teil von Jerusalem schlecht entwickelte Infrastruktur zu verbessern. Außerdem begann er mit der Förderung des Dialogs und der friedlichen Koexistenz zwischen den zahlreichen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen der Stadt und arbeitete unermüdlich daran, aus den vielen verschiedenen Stadtteilen und ihren Bewohnern eine pluralistische kommunale Einheit zu formen.

In diesem Sinne gründete Teddy Kollek 1966 auch die Jerusalem Foundation, eine unabhängige, überparteiliche und gemeinnützige Stiftung, die in zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt für die Belange Jerusalems tätig ist. Die Organisation ist dem friedlichen und konstruktiven Zusammenleben und sozialen Wohlergehen aller Einwohner Jerusalems gewidmet. In den 40 Jahren ihres Bestehens konnte die Foundation mehr als 2.000 Projekte realisieren, angefangen von Grünanlagen in den Stadtvierteln, öffentlichen Parks und dem Grüngürtel um die Mauern der Altstadt bis zu groß angelegten Projekten, darunter Mishkenot Sha’ananim mit dem Konrad Adenauer Konferenzzentrum, das Arabische Gesundheitszentrum in Sheikh Jarrakh, die Arabische Zentralbibliothek in Bab el-Zahra, das Zentrum für jüdisch-arabische, zweisprachige Erziehung, der Liberty Bell Garden, der Tisch Zoologische Garten und die Jerusalem Cinematheque mit ihrem Filmarchiv sowie das M. Bloomfield Museum der Naturwissenschaften. Nicht zuletzt kümmert sich die Jerusalem Foundation um Kindergärten, Schulen und die Freizeitgestaltung für junge Mitbürger, die Unterstützung sozial schwacher Bevölkerungsgruppen und Einrichtungen für Senioren.

Kollek und die Freunde und Förderer der Jerusalem Foundation verfolgen eine Strategie, die durch den nachhaltigen Aufbau des gegenseitigen Verstehens und der Menschlichkeit letztendlich zum Frieden führen wird. Die hohen Ziele, die in diesem Kontext von der Jerusalem Foundation gesteckt und unterstützt werden, sind so Teil einer weiter reichenden Zukunftsvision für die Hauptstadt Israels und das ganze Land.

Als Mann von außergewöhnlicher Energie kandidierte Kollek 1993, damals 82 Jahre alt, zum siebten Mal für das Amt des Bürgermeisters von Jerusalem, eine Wahl, die er gegen den Kandidaten des Likudblocks, Ehud Olmert, verlor. Seit seinem Rückzug aus der Politik widmete er sich ganz der Arbeit für die Jerusalem Foundation. In Anerkennung seines Einsatzes für die soziale Gleichstellung und friedliche Koexistenz in Israel und im ganzen Mittleren Osten erhielt Kollek eine große Zahl von Ehrungen, darunter den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland, den deutschen Medienpreis des Bambi sowie zahlreiche Ehrendoktorate auf der ganzen Welt. (Fotos aus dem Archiv der Jerusalem Foundation)

The Jerusalem Foundation:
http://www.jerusalemfoundation.org/german/home



(7) Das Wetter in Israel


Nach Frühnebelauflösung ist es heute sonnig und überdurchschnittlich warm. In den kommenden Tagen gehen die Temperaturen leicht zurück, und erreichen am Sonntag Werte um den jahreszeitlichen Durchschnitt.

Jerusalem: 22-32°C
Tel Aviv: 19-26°C
Haifa: 19-27°C
Be’er Sheva: 18-33°C
Eilat: 24-40°C



(8) Wechselkurse

 

1 € - 5.7769 NIS (-0.563%)
1 CHF – 3.7165 NIS (-0.838%)
1 £ - 8.4561 NIS (-0.583%)
1 $ - 4.5220 NIS (+0.199%)
(Bank of Israel, 25.5.06)



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