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(1) US-Präsident Bush würdigt MP
Olmerts Konvergenz-Plane als „kühne Idee“
Bei seinem ersten Treffen mit
Ministerpräsident Ehud Olmert im Weißen Haus hat US-Präsident George
Bush den „Konvergenz-Plan“ Olmerts gewürdigt, mahnte aber ein
Abkommen auf Verhandlungsbasis mit Zustimmung aller Beteiligten an.
„Ich glaube, und da stimmt mir Ministerpräsident Olmert zu, dass ein
verhandeltes Endstatus-Abkommen beiden, Israelis und Palästinensern,
und dem Frieden zum Besten dient“. (Foto: Reuters/ MFA)
Bush nannte Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas einen
Befürworter des Friedens und von Verhandlungen. Die Hamas forderte
er auf, Israels Existenzrecht anzuerkennen, dem Terror abzuschwören
und alle bestehenden Abkommen zwischen der Palästinensischen
Autonomiebehörde und Israel zu akzeptieren. Man könne von keinem
Land erwarten, dass es mit jenen Frieden schließe, die sein
Existenzrecht verneinen und seine Bevölkerung mit Terrorattentaten
attackieren.
Bush nannte Olmerts Konvergenz-Plan „kühne Ideen“, die zu einer
Zwei-Staaten-Lösung führen könnten, wenn ein Vorankommen auf der
Basis des internationalen Friedensplans (road map) zu diesem
Zeitpunkt nicht gegeben sei. „Seine Ideen beinhalten die Beseitigung
der meisten israelischen Siedlungen, ausgenommen die größeren
israelischen Bevölkerungszentren im Westjordanland“, sagte Bush.
Damit folge er der Entscheidung des ehemaligen Ministerpräsidenten
Ariel Sharon, alle israelischen Siedlungen im Gazastreifen und
einige im Westjordanland aufzulösen. Da aber jedes
Endstatus-Abkommen nur auf der Basis gegenseitiger Zustimmung
erreicht werden kann und keine Seite das Ergebnis von Verhandlungen
über ein Endstatus-Abkommen präjudizieren sollte, könnte der Plan
Olmerts ein wichtiger Schritt für den Frieden sein.
Ministerpräsident Olmert hob seinen Willen zum Frieden mit den
Palästinensern auf der Basis der road map hervor. Er strecke Mahmoud
Abbas seine Hand zum Frieden aus, sagte Olmert wörtlich. Trotz des
großen Wunsches nach einer Verhandlungslösung könne sich Israel aber
nicht auf eine Partnerschaft mit einer Gegenseite einlassen, „die
die Anerkennung unseres Rechts auf Leben in Frieden und Sicherheit
ablehnt“, so Olmert. Verhandlungen mit der radikal-islamischen
Hamas-Regierung seien ausgeschlossen. „Wir können nicht Geisel einer
terroristischen Organisation werden, die den Dialog ablehnt“. Israel
könne nicht bis auf unbestimmte Zeit warten, bis sich die
Palästinenser geändert hätten. „Wenn wir zum Schluss kommen, dass
kein Vorankommen möglich ist, werden wir gezwungen sein, es auf
einem anderen Weg zu versuchen.“
Die Ideen des Konvergenz-Plans beschrieb Olmert so: Die
israelischen Ballungsräume würden unter israelischer Kontrolle
bleiben und im Rahmen eines Endstatus-Abkommens Teil des Staates
Israel werden. Dies würde die Reibungsflächen zwischen Israelis und
Palästinensern reduzieren, territorial zusammenhängende Gebiete für
die Palästinenser schaffen und Israels Sicherheit als jüdischen
Staat in dafür notwenigen Grenzen garantieren.
Olmert und Bush diskutierten ausführlich das Thema Iran. Bush
machte deutlich, dass eine diplomatische Lösung den Vorrang habe.
Die USA hätten eine Verpflichtung gegenüber dem Staat Israel. „Wir
betrachten Israel als engen Freund und Bündnispartner. Wenn er
angegriffen wird, wird die USA kommen, um ihm zu helfen“
Den vollständigen englischen Text der Pressekonferenz finden Sie
auf unserer Website:
Joint press conference with US President George Bush and Israeli
Prime Minister Ehud Olmert, The White House, Washington, D.C. – May
23, 2006 http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=95449&MissionID=88
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(3) AM Livni beim
WWF in Sharm-el-Sheich: Friedensprozess ist kein
Nullsummen-Spiel
Stellungnahme der Stellvertretenden Ministerpräsidentin und
Außenministerin Tzipi Livni bei der Regional-Konferenz des
Weltwirtschaftsforums (WWF) in Sharm-el-Sheich, 21. Mai 2006
Friedensprozess ist kein Nullsummen-Spiel
„Die Geschichte hat uns in eine Situation gebracht, in der zwei
Völker ineinander verflochten sind und zusammen auf demselben Stück
Land leben, zwischen dem Jordanfluss und dem Mittelmeer. Jedes Volk
mit seiner eigenen Wahrnehmung von Geschichte und Gerechtigkeit.
Eine rückwärts gewandte Debatte über die historischen Rechte jedes
Volkes wird die Sache, für die ich heute hier hergekommen bin, nicht
voranbringen, - die Sache des Friedens.
Ich glaube nicht daran, dass es ein Nullsummen-Spiel ist.
Palästinensische Interessen widersprechen nicht notwendigerweise
israelischen Interessen und umgekehrt. Israelisches Glück bedeutet
nicht notwendigerweise palästinensische Traurigkeit. Es gibt
Prinzipien, die die Interessen von beiden Seiten unterstützen, die
beiden Völkern zugute kommen, wie die Vision einer
Zwei-Staaten-Lösung.
Es ist die Politik der israelischen Regierung, diese Vision der
Teilung des Landes zwischen uns in zwei Staaten für zwei Nationen
aktiv zu fördern. Eine Zwei-Staaten-Lösung ist nicht nur ein Slogan.
Es ist ein Konzept für zwei Nationalstaaten im vollen und ganzen
Sinn.
Der eine ist der Staat Israel, die nationale Heimstätte aller
Juden, wo immer sie sein mögen, und als solcher ist er per
definitionem eine umfassende Lösung für das jüdische Volk,
einschließlich aller jüdischen Flüchtlinge. In ähnlicher Weise wird
der zukünftige palästinensische Staat mit seiner Gründung eine
nationale Lösung für alle Palästinenser sein, wo immer sie sein
mögen. Jene, die im Westjordanland leben genauso wie die
Flüchtlinge, die außerhalb davon leben. Die Gründung eines
palästinensischen Staates ist die einzige gerechte Lösung für dieses
Problem.“
Den vollständigen englischen Text der Rede finden Sie auf unserer
Website: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=95466&MissionID=88
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(4) Arabische
Reaktionen auf Außenministerin Tzipi Livni beim WWF in
Sharm-el-Sheich
Die Zeitung „Jerusalem Post“ hat Reaktionen arabischer Teilnehmer
über Außenministerin Tzipi Livni (Kadima) bei der Regional-Konferenz
des Weltwirtschaftsforums (WWF) in Sharm-el-Sheich, 21. Mai 2006,
festgehalten:
„Ich war von ihr beeindruckt“, sagte der ägyptische
Ministerpräsident Ahmed Mahmoud Nazif am Rande der Tagung, wo sie
sich erstmals trafen. „Sie ist scharfzüngig, deutlich und höflich.“
Die zwei trafen sich dreimal. „Wir sind uns ähnlich“, sagte Nazif
optimistisch für die zukünftige Zusammenarbeit, „wir gehören beide
nicht zur alten Garde“.
„Sie sieht gut aus“, sagt ein Jordanier, möchte aber nicht
namentlich genannt werden. Hunderte arabischer Politiker und
Journalisten nahmen an der Tagung am Sonntag in Ägypten teil. Livni
diskutierte mit ihnen Israels Verteidigungs-, Wirtschafts- und
Außenpolitik gegenüber den Palästinensern. Bei dem Gespräch hatte
Livni die Möglichkeit, auf die israelische Position ausführlicher
einzugehen, eine Chance, die das Fernsehen kaum bietet.
„Sie ist wirklich messerscharf“, sagte ein libanesischer
Geschäftsmann. „Und sie hat mich überrascht. Sie sagte (positive)
Dinge, die ich von ihr nicht erwartet hätte. Sie sagte auch einiges,
was mich verärgert hat, aber danach habe ich darüber nachgedacht,
und sie könnte nicht ganz Unrecht haben.“ Er wurde nicht
ausführlicher.
„Sie hat Charisma“, sagte ein marokkanischer Journalist. „Es ist
das erste mal, dass ich sie persönlich gesehen habe; vorher sah ich
sie nur im Fernsehen“. Auch er stimme nicht in allem mit ihr
überein, aber einige ihrer Aussagen lassen ihn hoffen. „Sie sagte,
Israel wird den Kontakt zu Abbas nicht abbrechen, und sie sprach
über einen jüdischen Staat für die Juden und über einen
palästinensischen Staat für die Palästinenser“, und fügte hinzu:
„Aber ich glaube, wir brauchen auch zumindest eine partielle Lösung
für die palästinensischen Flüchtlinge“.
Ein ägyptischer Journalist nannte Livni „sehr scharf“ und fügte
hinzu: „Sie sieht wie ein berühmter ägyptischer Filmstar aus, der
kürzlich begonnen hat, einen Schleier zu tragen.“ (Jpost,
23.5.)
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(5) Ägyptische
Polizisten haben Tunnel zwischen dem Gazastreifen und Sinai
entdeckt
Die ägyptische Polizei hat am Mittwoch zwei
Tunnel entdeckt, die den Gazastreifen mit der Sinai-Halbinsel
verbinden. Palästinensische Terrororganisationen nutzen Tunnel, um
Waffen, Munition oder Terroristen in den Gazastreifen zu schmuggeln.
Am Dienstag teilten ägyptische Geheimdienststellen an, dass
Palästinenser in Gaza die Attentäter des Anschlags im April in Dahab
ausgebildet haben. (Jpost, 24.5.)
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(6) Ägypten setzt
sich dafür ein, dass Gas aus dem Gazastreifen nach Israel geliefert
wird
Der ägyptische Geheimdienstchef Omar Suleiman,
setzt sich dafür ein, dass Gas aus dem Gazastreifen nach Israel
geliefert wird. Das Gas ist für Kraftwerke und privater Erzeuger
bestimmt, und soll Öl ersetzen, das teuer und umweltschädlicher ist.
Die Gesellschaft British Gas, die das Nutzrecht für die
Gas-Förderung bei Gaza hat, teilte mit, dass sie das Gas nicht an
Israel verkaufen wird, sondern es an Ägypten leitet, um es von dort
aus nach Europa und an die USA zu verkaufen. Nach Angaben des
israelischen Infrastrukturministers, Benyamin Ben Eliezer, hat
Suleiman ihm die Zusage gemacht, dass er alles daran setzen wird,
damit British Gas das Gas an Israel verkauft. (Yedioth Aharonoth,
23.5.)
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(8) Zwei
Dokumentarfilme von Tsipi Reibenbach im Kino Arsenal in
Berlin
Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD präsentiert am 1. Juni
2006 in Anwesenheit der Regisseurin Tsipi Reibenbach die beiden
Dokumentarfilme „Choice and Destiny“ und „Three Sisters“ im Kino
Arsenal am Potsdamer Platz.
„Choice and Destiny“ entstand in den Jahren 1988 bis 1993.
Reibenbach beobachtet darin auf sehr unaufdringliche Weise ihre
Eltern Yitzhak und Furma. Der Film spiegelt den liebevollen, wenn
auch schmerzhaften Blick einer Tochter auf ihre Eltern wider. Der
Film gewann viele Preise auf internationalen Film Festivals, u.a.
den Großen Preis in Yamagata, Japan 1995, und wurde bereits in
vielen Ländern der Welt mit großem Erfolg gezeigt.
„Three Sisters“ ist ebenfalls ein Familienporträt, das die Mutter
Furma und ihre beiden Schwestern am Ende ihres Lebens zeigt. Es ist
zugleich die Geschichte einer verlorenen Jugend und unerfüllten
Liebe, denn alle drei liebten vor 50 Jahren in Polen denselben Mann.
Das Trauma des Holocaust hat die drei Schwestern sprachlos
hinterlassen, sie sehen sich kaum und reden selten miteinander,
schon gar nicht über die enttäuschten Hoffnungen und unerfüllten
Träume.
Tsipi Reibenbach wurde 1947 in Schlesien geboren und emigrierte
1950 mit ihren Eltern nach Israel. Sie studierte zunächst Mathematik
und Physik an der Universität Tel Aviv, bevor sie 1973 eine
Ausbildung zur Regisseurin für Film, Fernsehen und Animation begann.
Im Alter von 26 Jahren verlor sie ihren Mann, der im
Yom-Kippur-Krieg ums Leben kam. Dieses tragische Erlebnis
verarbeitete sie 1981 in ihrem ersten Dokumentarfilm „Widow Plus“.
Tsipi Reibenbach ist zurzeit Gast beim Berliner Künstlerprogramm des
DAAD.
1. Juni 2006, 19.00 Uhr Choice and Destiny und 21.30 Uhr Three
Sisters Kino Arsenal Potsdamer Str. 2 10785
Berlin Eintritt: Euro 6,50/4,50
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(10)
Wechselkurse
1 € - 5.7702 NIS (+0.777%) 1 CHF –
3.7173 NIS (+0.704%) 1 £ - 8.4587 NIS (+0.500%) 1 $ - 4.4920
NIS (+0.134%) (Bank of Israel, 23.5.06)
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