Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 19. Mai 2006
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Interview mit Botschafter Stein im Mannheimer Morgen, 19.5.06
(2) Das iranische Paradox, von Lior Greenbaum, Globes, 14.5.06
(3) Hamas-Sprecher mit 500.000 Euro in Rafah festgenommen
(4) Forscher wollen Kamelmilch zu weißem Gold der Wüste machen
(5) Ausstellung „Visum fürs Leben“ ehrt türkischen Diplomaten
(6) Städtepartnerschaften: Petah-Tikva-Platz in Koblenz eingeweiht
(7) Stipendien für akademisches Jahr/Sommersprachkurse 2006/2007
(8) Black Hebrew Eddie Butler vertritt Israel beim Eurovision Song Contest
(9) „Radio Israel Toolbar“ mit 40 israelischen Radio-Sendern auf einen Click
(10) Neue Telefonnummer der Konsularabteilung: 030 - 8904 5511
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
(1) Interview mit Botschafter Stein im Mannheimer Morgen, 19.5.06

Botschafter Shimon Stein hat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) aufgefordert, eine mögliche Einreise des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinedschad zur Fußball-WM zu verhindern. „Mit der Einreise Ahmadinedschads würde das Motto der Spiele ‚Die Welt zu Gast bei Freunden’ ad absurdum geführt, sagte Stein im Interview mit dem „Mannheimer Morgen“ (19.5.06). „Durch seine Hasstiraden hat er sich ja selbst aus der Staatengemeinschaft ausgegrenzt, und deshalb hat er in der zivilisierten Welt gar nichts zu suchen.“

Zum iranischen Atomprogramm verwies der Botschafter darauf, dass sich auch die Nachbarn Türkei, Ägypten, Saudi-Arabien und die Golfstaaten vor den iranischen Plänen fürchten. In der Frage der Wirtschaftssanktionen sollte der Westen die Abhängigkeit vom iranischen Öl nicht dramatisieren: „Der Iran importiert ja selbst 40 Prozent seines Benzins und muss dringend seine Ölinfrastruktur modernisieren. Die Saudis könnten einen Ausfall des iranischen Anteils von vier Millionen Barrels pro Tag leicht ausgleichen. In anderen Worten, in der Öffentlichkeit sollte nicht der Eindruck entstehen, dass der Westen verwundbar ist und der Iran nicht.“

Vollständiges Interview „Ahmadinedschad würde Israel am liebsten auslöschen“ von Walter Serif, Mannheimer Morgen, 19.5.06, S. 2: http://www.morgenweb.de/politik/20060519_re61042012_13806.html



(2) Das iranische Paradox, von Lior Greenbaum, Globes, 14.5.06

Wenn der zweitgrößte Erdölförderer selbst Treibstoff importieren muss, andererseits aber an der Schwelle zur Nuklearära steht und gleichzeitig unter hohen Schutzzöllen, einem hinkenden Bankensystem und einer durchschnittlichen Inflation von 15% leidet, dann könnte die Wirtschaftskrise Ahmadinedschad dazu zwingen, dem Westen nachzugeben.

Auszug aus einem Artikel der Wirtschaftszeitung „Globes“, von Lior Greenbaum, 14.5.06:

Das iranische Nuklearproblem wird in den kommenden Wochen im Mittelpunkt der Gespräche des UN-Sicherheitsrats stehen. Thema ist die Möglichkeit, dem Iran Wirtschaftssanktionen aufzuerlegen, um es an der Umsetzung seines Atomprogramms zu hindern.

In seinen öffentlichen Erklärungen scheint sich der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad seiner selbst und seiner Politik sehr sicher. Er erklärt, dass der Westen den Iran benötigt, und zwar weitaus mehr, als der Iran den Westen und iranische Quellen sind darauf bedacht, widersprüchliche Botschaften über die Möglichkeit des Gebrauchs von Erdöl als Waffe in Form eines umfassenden bzw. eines teilweisen Boykotts zu streuen. Der Anstieg der Erdölpreise, der zu einem Anstieg von Devisen-Einnahmen geführt hat, die in Mengen fließen, sowie die wirtschaftlichen Interessen von Staaten wie China und Russland spielen den Ayatollahs den Ball zu und jede Erklärung oder neue Drohung erhöhen sowohl die Preise, als auch die Erdöleinnahmen.

Gleichzeitig ist die wirtschaftliche Situation des Iran bei weitem nicht gut und internationale Sanktionen – unter der Bedingung, dass sie mit Entschiedenheit auferlegt werden – werden der Wirtschaft des Iran schwerste Schäden beifügen, ja sogar diese zerstören, bis hin zur Einstellung der Produktion und dem Stopp der Strategiepläne zur Entwicklung von Erdöl- und Gasreserven, die der Staat so nötig hat, wie die Luft zum Atmen. Die Bedrohung der Wirtschaft könnte letztendlich in die entgegengesetzte Richtung führen, als von Ahmadinedschad geplant und ihn zwingen, dem Westen nachzugeben oder aber die Stabilität des Mullah-Regimes in Teheran zu gefährden. Denn der Iran braucht den Westen mehr, als er bereit ist, zuzugeben.

Eigentlich kann Ahmadinedschad zufrieden sein. Der Iran ist der zweitgrößte Erdölförderer unter den OPEC-Staaten (mit einem Ertrag von 4 Millionen Tonnen täglich, davon 2,5 Millionen für den Export, und er verfügt über ca. 10% der weltweiten Erdölreserven.) Zusätzlich besitzt er nach Russland die zweitgrößten Naturgasreserven, sodass nach Energie dürstende Wirtschaftssysteme, wie die chinesische oder indische, ihm beständig hinterher laufen.

Nach einigen schweren Jahren während des letzten Jahrzehnts, haben die Erdölpreise in den letzten Jahren sensationelle Spitzenwerte erreicht, was in den letzten zwei Jahren nach einem relativen Stillstand am Ende der 90er Jahre zu einem durchschnittlichen Anstieg von 6% geführt hat.

Der Aufschwung der Erdölpreise kann wirtschaftliche Engpässe für kurze Zeit erleichtern, doch auf lange Frist wird die iranische Wirtschaft unter beachtlichen strukturellen Schwierigkeiten leiden, wie schwere Arbeitslosigkeit und tiefe Armut. Der Sieg des iranischen Präsidenten bei den Wahlen, der versprochen hatte, die Korruption zu bekämpfen und „den Iran den Iranern zurückzugeben“ geht größtenteils auf die Frustration der iranischen Bevölkerung zurück. Im Iran leben etwa 70 Millionen Menschen, davon leben 40% unter der Armutsgrenze.

Diese empfanden, dass sich die großen Hoffnungen auf Reformen und Verbesserung der Lebensbedingungen, die sie in den ehemaligen Präsidenten Mahmoud Hatami gesteckt hatten, als unwahr erwiesen haben. Die vollkommene Abhängigkeit vom Energiemarkt blieb bestehen und andere Zweige blieben rückständig und wurden vernachlässigt.

Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei 14%, nach Einschätzungen liegt die Zahl tatsächlich wesentlich höher. Als Ergebnis des großen natürlichen Bevölkerungszuwachses ist die Hälfte der Bevölkerung jünger als 25 Jahre und ein Drittel jünger als 14. Es gibt 24 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter. Diese Angaben machen deutlich, dass der Iran jedes Jahr eine Million neue Arbeitsplätze schaffen muss, allein um die derzeitige Beschäftigungssituation beizubehalten. Und das, obwohl die iranische Industrie schwerfällig und ineffektiv ist und fast vollständig von der Regierung kontrolliert wird.

Der private Sektor ist auf die kleinen Handelzweige und Dienstleistungen begrenzt, und die von den USA der islamischen Republik seit Mitte der 90er Jahre auferlegten Sanktionen erschweren die Entwicklung eines internationalen Handels. Entwicklung und Nuancierung der iranischen Wirtschaftszweige machen ausländische Investitionen riesiger Größenordnung notwendig, die den Markt ankurbeln würden. Doch das Risikoniveau schreckt diese ab und zukünftige Sanktionen könnten diese vollends verhindern.

Dr. Gil Feiler, Generaldirektor der Firma InfoProd, die sich auf die Wirtschaft im Nahen Osten spezialisiert hat, sagt: „Die Prokopfeinnahmen im Iran im Jahr 1977 waren die gleichen wie die in Spanien. Zu jener Zeit förderte der Iran täglich 6 Millionen Tonnen Erdöl. Heute liegt das Prokopfeinkommen bei einem Drittel des damaligen und die Erdölförderung ging auf Zweidrittel des Niveaus Ende der 70er Jahre zurück.

Der Mittelstand im Iran hat größtenteils den Preis dafür bezahlt, denn der hat unter der hohen Inflation gelitten, unter fehlenden Arbeitsplätzen und unter Gehältern, die immer mehr an Wert verloren. Gemäß offiziellen Einschätzungen, ist die Lebensqualität im Iran seit der Revolution um etwa 20% gesunken.

Wirtschaftlich ist das iranische Regime gescheitert

Dr. Feiler betont die Ungleichheit bei der Verteilung der Einnahmen und die größer werdende Kluft zwischen einer reichen Minderheit und einer armen Mehrheit, unter anderem als Ergebnis der Korruption. Ahmadinedschad hat den Kampf gegen die Ungleichheit zu einem Mantra in seiner Wahlkampagne gemacht, obwohl es sehr schwer sein wird, solange die politische Instabilität in der Region andauert, mehr dagegen zu tun, als weiterhin Slogans über das Thema Armut zu verbreiten.

Die Hauptindustrien, außer der Erdölförderung, sind die Textil- und Autoindustrie (in Besitz der Regierung). Neben der Ölindustrie umfasst der iranische Export auch einen geringen Prozentsatz an Teppichen, Obst und Pistazien, doch deren Beitrag für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen ist sehr gering. Reformen im industriellen Sektor, um ihn effektiver zu gestalten, würden Entlassungen in großem Rahmen notwendig machen, was die Arbeitslosigkeit noch vergrößern würde.

„Es besteht kein Zweifel daran, dass wirtschaftlich gesehen das iranische Regime gescheitert ist“, so der Ökonom Doron Faskin von der Firma InfoProd. „Zu Zeiten Hatamis waren zahlreiche Erklärungen über Reformen, Privatisierung, Förderung des privaten Sektors und der Nuancierung des iranischen Markts zu hören, auch über die fast vollkommene Fokussierung auf das Erdöl hinaus. Doch die Dinge sind nicht vorangekommen.“

Zudem leidet die iranische Wirtschaft unter einer ganzen Reihe von weiteren schweren Problemen, wie den hohen Schutzzöllen, einem schleppenden und nicht konkurrenzfähigen Bankensystem, das zu Zeiten der Revolution verstaatlicht wurde, obwohl in den letzten Jahren mehrere Privatbanken eröffnet wurden, sowie einer durchschnittlichen Inflationsrate von 15% in den letzten Jahren. Das Regime war gezwungen, die Unterstützung der Bevölkerung mit Hilfe eines weit gefächerten und sehr teuren Subventionssystems für Grundnahrungsmittel und Energie zu erkaufen, die die Verschwendung und den örtlichen Verbrauch von Erdöl fördern, sowie Subventionen für Landwirte. Im vergangenen Jahr war der Iran gezwungen, ein Budget von 3 Milliarden Dollar für die Finanzierung der weiterhin ansteigenden Kosten der verschiedenen Subventionen zur Verfügung zu stellen.

Die Karte, die der Iran noch im Ärmel hat, ist die Erdöl- und Naturgasindustrie, die die Aufmerksamkeit von Staaten wie China, Indien und Russland auf sich zieht. Obwohl im Grunde auch hier das schwarze Gold weniger glänzt, als zu erwarten wäre. Der Iran fördert zwar täglich rund 4 Millionen Tonnen Erdöl, im Gegensatz zu Saudi-Arabien, das 9,5 Millionen Tonnen täglich fördert. Im Irak sind es 2 Millionen und in Kuwait 2,5 Millionen. Doch der örtliche Verbrauch erreicht ca. 1,5 Millionen Tonnen. Der Iran strebt an, den Ertrag bis zum Jahr 2020 auf 8 Millionen Tonnen zu erhöhen. (Globes, 14.5.)



(3) Hamas-Sprecher mit 500.000 Euro in Rafah festgenommen

Der Sprecher der Hamas im Gazastreifen, Sami Abu Zuhari, ist am Freitag am Grenzübergang Rafah von Ägypten nach Gaza mit einem Gürtel voller Geldscheinen festgenommen worden. Europäische Grenzbeobachter entdeckten den speziell gefertigten Gürtel, der am Grenzübergang versehentlich auf den Boden fiel. Das Geld wurde von palästinensischen Sicherheitsbeamten beschlagnahmt. Dem Bericht zufolge hatte Zuhari 500.000 Euro bei sich.

Gemäß einem Abkommen zwischen Israel und der EU, verpflichteten sich EU-Beamte, den Grenzverkehr zwischen Ägypten und dem Gazastreifen zu überwachen und weder Waffen noch unerwünschte Personen durchzulassen. Geldsummen in Höhe von 2.000 Dollar müssen 24 Stunden vorher bei den palästinensischen und europäischen Beamten angemeldet werden. Kurz nach dem Vorfall in Rafah rückten bewaffnete Kämpfer der „Izzedine al-Qassam Brigaden“ der Hamas zum Grenzübergang vor, um Zuhari und das beschlagnahmte Geld einzufordern. Bei ähnlichen Vorgängen in der Vergangenheit haben sich die europäischen Grenzbeobachter nach Israel in Sicherheit gebracht. (Ynet/ Haaretz, 19.5.)



(4) Forscher wollen Kamelmilch zu weißem Gold der Wüste machen

Israelische Forscher setzen im Kampf gegen Krankheiten und den Hunger in Entwicklungsländern auf die Kraft der Kamelmilch. „Sehen Sie die Milch als weißes Gold der Wüste“, sagte Prof. Reuwen Yagil. Zusammen mit anderen Wissenschaftlern hat er an der Ben-Gurion-Universität in Be’er-Sheva die Wirkung erforscht. Bei Kindern mit Nahrungsmittelallergien seien in einer Versuchsreihe binnen Tagen fast alle Symptome verschwunden, sagen die Forscher, die darüber kürzlich auch im Fachjournal „Immunology and Allergies“ (Bd. 7, S.796) berichtet haben.

Inmitten der Negev-Wüste wird ein israelisches Kamelzentrum geplant, in dem künftig etwa 200 Tiere gehalten, landwirtschaftlich genutzt und erforscht werden sollen. Bauern aus Entwicklungsländern sollen eine Weiterbildung erhalten, denn Entwicklungshelfer sehen in der Kamelmilch Potenzial im Kampf gegen den Hunger. Vorgesehen ist auch ein Therapiezentrum zur Behandlung mit Kamelmilch. Das ganze Projekt soll 10 Millionen US-Dollar (etwa 8,3 Mio. Euro) kosten.

Auch die Welternährungsorganisation FAO ermuntert Investoren und Geberlände, die Kamelwirtschaft zu unterstützen. Nicht nur in islamischen Ländern, auch in Europa, Afrika und Amerika könne es eine enorme Nachfrage geben. Die FAO schätzt den weltweit möglichen Umsatz auf 10 Milliarden US-Dollar im Jahr. „Das Potenzial ist enorm“, sagt FAO-Milchfachmann Anthony Bennet. „Milch ist Geld.“ (Carsten Hoffmann, dpa, 18.5.)



(5) Ausstellung „Visum fürs Leben“ ehrt türkischen Diplomaten

Im Rahmen der akademischen, geschlossenen Podiumsdiskussion „Antisemitismus, Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit“ am 23. Mai im Türkischen Haus Berlin zeigen die Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) und der Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R. die Ausstellung „Visum fürs Leben“ des Außenministeriums des Staates Israel und der Gedenkstätte Yad Vashem. Mit dieser Ausstellung werden Diplomaten geehrt, die tausende von Menschen - hauptsächlich Juden - während der Nazi-Zeit retten konnten, darunter der damalige türkische Generalkonsul auf der griechischen Insel Rhodos, Selahattin Ülkümen (1914-2003).

Für die Öffentlichkeit ist die Ausstellung anschließend vom 27. Mai bis Ende Juni in der Vater-Unser-Kirche, Detmolder Straße 17, Berlin-Wilmersdorf, zugänglich.

Nur wenige wissen heute, wie Selahattin Ülkümen (1914-2003, im Bild rechts auf einer israelischen Briefmarke) sich vor über 60 Jahren einen Ehrenplatz in der Geschichte des 20. Jahrhundert erworben hat. 1944 war er Generalkonsul der Türkischen Republik in Rhodos. Die Insel gehörte seit dem 16. Jahrhundert zum Osmanischen Reich und wurde 1912 von Italien besetzt. Nach dem Sturz Mussolinis 1943 marschierten deutsche Truppen ein. Seit Jahrhunderten hatten in Rhodos Juden gelebt, Nachkommen der 1492 aus Spanien vertriebenen Juden. 1934 zählte die Gemeinde 3.700 Mitglieder. 1944 war die Zahl bis auf etwa die Hälfte dezimiert. Im Sommer entsandte die deutsche Besatzungsmacht zur Vorbereitung der Deportation der Juden einen Mitarbeiter Eichmanns nach Rhodos.

Ülkümen stellte den Juden in Rhodos, die einst osmanische Staatsbürger waren, unter großzügiger Auslegung seiner Dienstvorschriften türkische Pässe aus. Auch ihre Ehepartner und Kinder erhielten diese Dokumente. Selbst einigen Menschen, die keinerlei Verbindung zur Türkei hatten, stellte er in Zuwiderhandlung gegen geltendes türkisches Recht Papiere aus.

Mindestens 42 Menschen bewahrte er vor dem Weg in die Gaskammern. Etwa 1.700 Juden aus Rhodos wurden am 23. Juli 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Später bombardierte die Besatzungsmacht Ülkümens Haus in Rhodos, seine schwangere Frau starb an den Folgen ihrer Verletzungen.

Später sagte Ülkümen, er habe keine der Juden in Rhodos gekannt, habe nichts weiter mit ihnen zu tun gehabt. „Alles, was ich getan habe, war, meinen Pflichten als menschliches Wesen nachzukommen.“ Im Gegensatz zu diplomatischen Vertretern anderer Länder, die sich über ihre Dienstpflichten hinaus für Juden eingesetzt hatten, wurden Ülkümen vom türkischen Staat nicht diszipliniert oder bestraft.

1990 wurde Selahattin Ülkümen durch den Staat Israel mit dem Titel „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet. Im Ehrenhain von Yad Vashem erinnert ein Baum an den Judenretter. Am 7. Juni 2003 verstarb Ülkümen in Istanbul im Alter von 89 Jahren. (Nach einem Artikel von Dr. Hans-Peter Laqueur, Bremen)



(6) Städtepartnerschaften: Petah-Tikva-Platz in Koblenz eingeweiht

Mit einem symbolischen Akt haben Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann und der Bürgermeister der israelischen Partnerstadt Petah Tikva, Itzik Ochayon den Petah.Tikva-Platz an der Kreuzung Rizzastraße/Emil-Schüler-Straße in Koblenz eingeweiht.

„Unsere Städtepartnerschaft ist ein Manifest dafür, dass Versöhnung möglich ist. Ein Zeichen für eine Freundschaft nach einer schrecklichen Vergangenheit“, sagte Dr. Eberhard Schulte-Wissermann beim Empfang in Bischöflichen Cusanus-Gymnasium, das regen Kontakt mit der Ben-Gurion-Highschool in Petah Tikva pflegt.

Bürgermeister Ochayon: „Unser Haus ist weit geöffnet für die Koblenzer, die uns besuchen.“ (Rhein-Zeitung – Ausgabe Koblenz Stadt vom 16.5.06, S.11)



(7) Stipendien für akademisches Jahr/Sommersprachkurse 2006/2007

Das israelische Außenministerium bietet für Graduierte verschiedener Fachrichtungen Stipendien für Forschungs- und Studienaufenthalte an israelischen Universitäten an. Forschungsvorhaben zu den Themen Geschichte des Volkes sowie des Staates Israel, Judentum, Internationale Beziehungen/Politikwissenschaft, hebräische Literatur und Sprache werden bevorzugt berücksichtigt.

Bewerben können sich deutsche Staatsangehörige mit überdurchschnittlichen Studienleistungen, die zum Zeitpunkt der Bewerbung nicht älter als 35 Jahre sind. Gute hebräische oder englische Sprachkenntnisse werden vorausgesetzt. Die Stipendien werden für ein akademisches Jahr bewilligt (8 Monate) und umfassen eine monatliche Zuwendung in Höhe von bis zu US $ 600 (im Overseas Program können alternativ die Studiengebühren übernommen werden), Krankenversicherung ohne Leistungen für Zahnarzt und chronische Krankheiten. Das Stipendienprogramm richtet sich in erster Linie an Post Graduates und Post Docs.

Stipendien für Hebräischsprachkurse (ca. 4 Wochen) umfassen Kursgebühren, Krankenversicherung, “Taschengeld“ in Höhe von ca. US $ 100. Die Sprachkursstipendien sind ausdrücklich auch zur Förderung von Studierenden im Hauptstudium gedacht.

Details zum Bewerbungsverfahren finden Sie auf unserer Website:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=84948&MissionID=88



(8) Black Hebrew Eddie Butler vertritt Israel beim Eurovision Song Contest

„Ich bin mehr als glücklich, mein Heimatland bei der Eurovision vertreten zu dürfen“, sagt Eddie Butler (34, im html-Bild unten), „ich liebe Jerusalem, ich liebe Israel, und ich lebe für dieses Land.“

Der Sänger mit dem Soul in der Stimme wird beim Eurovision Song Contest am 20. Mai in Athen nicht nur sein Land repräsentieren, sondern auch die einzigartige Gemeinschaft der „Black Hebrews“, in der er aufwuchs. Butler wurde in der israelischen Wüstenstadt Dimona geboren. Seine Eltern, Amerikaner, kamen vor 37 Jahren aus Chicago nach Israel und entschieden, dort zu bleiben. Sie gehören zur afrikanisch-amerikanischen Gemeinschaft der Black Hebrews, die sich für einen verlorenen Stamm des Volkes Israel halten.

Butler tritt mit seiner gefühlvollen Pop-Ballade „Together We Are One“ (Hebräisch/Englisch) auf. 1999 war Butler schon einmal beim Finale des Song Contest dabei, damals als Sänger der Gruppe Eden. Mit „Happy Birthday“ machte die Gruppe den fünften Platz. „Ich diene nicht in der israelischen Armee, doch jetzt habe ich die Gelegenheit, meinem Land, das ich so liebe, etwas zurückzugeben“, so Butler, „ich werde meinen Song aus tiefem Herzen singen.“

Seit seinem achten Lebensjahr tourte Butler mit seien Brüdern durch das Land und sang auf Familien- und Gemeindefesten. So machten sie den Black Hebrews einen Namen, von deren Existenz viele Israelis bis dahin nichts wussten. Leiter der „African Hebrew Israelites of Jerusalem“, wie sie sich offiziell nennen, ist Ben Ammi Ben Israel, ein früherer Stahlarbeiter aus Chicago, der Ende der 60er Jahre nach Israel kam. Die Gruppe besteht nach eigenen Angaben aus Nachfahren eines israelitischen Stammes, die sich nach der Vertreibung aus dem Heiligen Land in Westafrika aufhielten. Heute zählt die Gruppe 2.500 Mitglieder, die meisten von ihnen leben im Süden Israels. (Jerusalem, 14.5.)



(9) „Radio Israel Toolbar“ mit 40 israelischen Radio-Sendern auf einen Click

„Radio Israel Toolbar“ bietet 40 israelische Radio-Sender auf einen Click in Ihrem Internet-Toolbar, darunter „Kol Israel“ auf Englisch oder die Armeesender Galei Zahal und Galgalaz. Der Download ist kostenlos und frei von Spyware oder Viren, aktiviert kein Pop-Up, leitet nicht auf kommerzielle Seiten weiter, auch müssen keine persönlichen Angaben gemacht werden. Die Radio-Funktion kann vor dem Download getestet werden. Die Funktion bietet einen direkten, kostenlosen Internet-Zugang zu israelischen Radio-Sendern. Weitere Funktionen können im Toolobar hinzugefügt werden. Link zum Radio Israel Toolbar: http://radioisrael.ourtoolbar.com/

(10) Neue Telefonnummer der Konsularabteilung: 030 - 8904 5511

Die Telefonnummer der Konsularabteilung (Zentrale) hat sich geändert. Die neue Nummer lautet: 030 - 8904 5511.

Die Konsularabteilung der Botschaft des Staates Israel leistet Hilfe bei konsularischen Angelegenheiten für israelische Staatsbürger und Einwohner die sich im Ausland befinden sowie für Staatsbürger anderer Staaten (bei Ausstellung von Visa, notarielle Beglaubigungen usw.). Die Arbeit der Konsularabteilung basiert auf den Gesetzen des Staates Israel. Die konsularischen Angelegenheiten, die in der Botschaft geleistet werden, dürfen sowohl dem israelischen als auch dem deutschen Gesetz nicht widersprechen.

Aufgaben der Konsularabteilung: Angelegenheiten betreffend israelische Reisedokumente, israelische Staatsangehörigkeit, israelische Bevölkerungsregister, Dokumente israelischer Behörden, Genehmigung für die Überführung eines Verstorbenen nach Israel zum Begräbnis, Anmeldung israelischer Staatsbürger nach dem Wehrpflichtgesetz, Notarielle Beglaubigungen, Visaangelegenheiten. Die relevanten Formulare können auf unserer Website ausgedruckt werden.



(11) Das Wetter in Israel

Freundliches Wetter bei 23°C bis 35°C. Am Samstag kühler, vereinzelt Schauer möglich.

Jerusalem: 12-23°C
Tel Aviv: 16-23°C
Haifa: 15-23°C
Be’er Sheva: 14-28°C
Eilat: 20-35°C



(12) Wechselkurse

1 € - 5.6987 NIS (-0.297%)
1 CHF – 3.6771 NIS (-0.152%)
1 £ - 8.4111 NIS (+0.052%)
1 $ - 4.4640 NIS (+0.699%)
(Bank of Israel, 18.5.06)

Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters