Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 17. Mai 2006
  
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(1) 6,6% Wirtschaftswachstum – das höchste in der westlichen Welt
(2) 42% des Terror-Abwehr-Zauns fertig, noch mindestens ein Jahr bis Bauende
(3) Palästinensische Katjuscha-Rakete tötet 30 Hühner in Israel
(4) Stellen Sie sich Israel als Mitglied des UNO-Sicherheitsrates vor
(5) Ägyptisches Staatsfernsehen sendet Propaganda-Music-Clip „Oh, Mr. Arab“
(6) Der TV-Sender „Keshet“ macht einen Film über die arabische Schönheitskönigin
(7) BMBF-Broschüre online: Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technik und Bildung
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) 6,6% Wirtschaftswachstum – das höchste in der westlichen Welt

Ministerpräsident Ehud Olmert und der israelische Notenbank-Chef Prof. Stanley Fischer können auf ein ausgezeichnetes erstes Quartal zurückblicken. Das Wirtschaftswachstum in Israel lag im ersten Vierteljahr 2006 auf das Jahr umgerechnet bei 6,6%. Es ist das größte Wirtschaftswachstum in der westlichen Welt. Der Wert liegt weit über den Prognosen für 2006, teilte das Statistische Zentralamt (CBS) am Montag (15.5.) mit. Im vergangenen Jahr lag das Wirtschaftswachstum in Israel bei 5,2%.

Nach Angaben des CBS stieg das Bruttoinlandsprodukt des Unternehmenssektors im ersten Quartal auf das Jahr umgerechnet um 10,6%. Im vergangenen Jahr waren es 6,6%. Investitionen in Sachanlagen stiegen um 16,3%, inklusive 57% Steigerung bei Investitionen in Boden-Fahrzeuge und 20% Steigerung bei Investitionen in Maschinen und Betriebsanlagen.

Unterdessen bleibt die Bauindustrie weiter stagnierend. Investitionen in den Wohnungsbau sanken um 2,6%, Investitionen in andere Bauvorhaben um 1,7%.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf stieg im ersten Quartal um 5,1%, höher als prognostiziert, verglichen mit 3,3% Wachstum im vergangenen Jahr und 2,6% im Jahr 2004. Der private Pro-Kopf-Verbrauch stieg um 8,7%, nach einem mäßigen Anstieg im vergangenen Jahr. Auf das Jahr umgerechnet stieg der private Pro-Kopf-Verbrauch im ersten Quartal um 10,3%, 14,6% Steigerung im Erwerb langlebiger Güter inklusive.

Das CBS gab weiter an, dass der Export von Waren und Dienstleistungen im ersten Quartal auf das Jahr umgerechnet um 2,4% stieg. Die Importe sanken im gleichen Zeitraum um 2,5%. Seit dem Bau des Terror-Abwehr-Zauns im Jahr 2003 und der sinkenden Erfolgsquote des palästinensischen Terrors ist die israelische Wirtschaft um 15% gewachsen. Das BIP wuchs um über 9%. Das BIP pro Kopf liegt heute nahezu bei 77.000 NIS, das sind mehr als 17.000 US Dollar. (Globes, 15.5.)



(2) 42% des Terror-Abwehr-Zauns fertig, noch mindestens ein Jahr bis Bauende

Ca. 42% des geplanten Sicherheitszauns sind fertig gestellt und es scheint, dass bis zur Fertigstellung des Projekts mindestens ein weiteres Jahr vergehen wird. Dies teilten die Sicherheitsbehörden fast vier Jahre nach Baubeginn mit. 336 Kilometer der insgesamt 790 Kilometer des Zauns gelten bereits als „betriebsbereit“. Weitere 102 Kilometer des Zauns befinden sich derzeit in Arbeit, ca. 67 Kilometer sind in Planung, und der Bau von 285 Kilometern ist von juristischen Entscheidungen abhängig.

In der Vergangenheit hatten die Sicherheitsbehörden die Fertigstellung des Zauns bereits für Ende des vergangenen Jahres versprochen (dazu gehörte auch der ehemalige Verteidigungsminister Shaul Mofaz). Auch bei einem Gespräch vergangenen Montag mit dem Justizminister Haim Ramon, zeigten sich die Behörden optimistisch: Vertreter der Sicherheitsbehörden sicherten zu, dass bis Ende des Jahres 95% des Zauns fertig gestellt sein werden.

Das größte Problem, das die Sicherheitsbehörden heute beschäftigt, ist der Abschnitt um Jerusalem herum, über den die meisten Selbstmordattentäter in der letzten Zeit aus der nördlichen Westbank nach Israel eingedrungen sind. 33 Kilometer dieses insgesamt 88 Kilometer langen Abschnitts sind fertig, weitere 31 befinden sich im Bau (und die israelische Armee hofft, dass dieser entscheidende Abschnitt bis Ende des Jahres fertig gestellt sein wird). Weitere 24 Kilometer warten auf juristische Entscheidungen. (Haaretz, 17.5.)



(3) Palästinensische Katjuscha-Rakete tötet 30 Hühner in Israel

Palästinensische Terroristen haben am Dienstag (16.5.) eine Katjuscha-Rakete aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen. Die Rakete traf ein Gewächshaus und einen Hühnerstall in Netiv Haasara, nördlich von Gaza. Katjuscha-Raketen haben eine deutlich größere Reichweite als Qassam-Raketen, die fast täglich aus dem Gazastreifen auf israelisches Staatsgebiet abgeschossen werden.

Am Mittwoch (17.5.) ordnete Verteidigungsminister Amir Peretz die Wiedereröffnung des Karni-Grenzübergangs zum Gazastreifen in beiden Richtungen an. Karni ist der größte Übergang für den Güterverkehr zwischen Israel und Gaza. Er war seit Januar teilweise wegen Terrorwarnungen geschlossen worden.

Am Montag forderte Peretz Gespräche mit den Palästinensern über die künftige Grenzziehung im Westjordanland. Bevor Israel notfalls im Alleingang die Grenzziehung vornimmt („Konvergenz-Plan“), müsse es „ernsthaft und aufrichtig“ mit den Palästinensern über eine einvernehmliche Regelung verhandeln, sagte Peretz in Jerusalem. „Ich hoffe, dass dieser Plan in Übereinstimmung mit der palästinensischen Seite und mit internationaler Unterstützung umgesetzt wird“. (Ynet/Jpost, 17.5.)



(4) Stellen Sie sich Israel als Mitglied des UNO-Sicherheitsrates vor

von Gershon Kedar, The Jerusalem Post, 10.5.2006

Der Jahrestag der Aufnahme Israels in die Vereinten Nationen am 11. Mai 1949 ist eine passende Gelegenheit, um auf das zurückzublicken, was zweifellos eine aufgewühlte Beziehung genannt werden kann. Allerdings ist es vielleicht sinnvoller, nach vorne zu schauen, als die Vergangenheit zu untersuchen.

Ob man will oder nicht, die UNO ist das führende Organ der internationalen Gemeinschaft. Wie David Ben-Gurion in einer Rede vor der Knesset im Juni 1950 sagte: „Als ein Volk, das sich gleicher Rechte erfreut, teilen wir die Verantwortung für Menschlichkeit und internationalen Frieden.“ Israel hat sowohl das Recht wie die Pflicht, ein volles Mitglied der UNO zu sein, ohne Diskriminierungen und ohne Hindernisse.

Die Normalisierung der Position Israels bei der UNO ist nicht nur eine Herausforderung für die israelische Diplomatie – wobei hier in der Tat auf vielen Gebieten große Fortschritte gemacht wurden -, sondern sie ist auch sehr wichtig für die UNO selbst. Während die UNO einen Reformprozess konsolidiert, dessen Weg im letzten Herbst beim Millenniumsgipfel begann, wird der internationalen Gemeinschaft immer mehr bewusst, dass jede Reform, die nicht ein- für allemal die anti-israelische Politik und Architektur der UNO behandelt, von Natur aus Fehler aufweisen wird.

Die gemeinsame Herausforderung für Israel und die UNO ist, sicherzustellen, dass die geopolitischen Änderungen, die sich infolge des Endes des Kalten Krieges ergaben, in der multinationalen Arena widergespiegelt werden. Seit den frühen 1990er Jahren haben sich Israels bilaterale Beziehungen beträchtlich verbessert. Diese Veränderung hatte bisher jedoch leider keine großen Auswirkungen auf Israels Position innerhalb der UNO. Dies muss sich ändern, nun, da die UNO darum kämpft, sich zu reformieren, um für die Herausforderungen des neuen Jahrtausends gewappnet zu sein. Um es kurz zu fassen: Die Beziehung zwischen Israel und der UNO leidet an einer Zeitverschiebung, die unverzüglich korrigiert werden muss.

Jüngste Entwicklungen zeigen, dass eine solche Änderung zwar keineswegs einfach ist, jedoch nicht außerhalb der Reichweite liegt. Der vielleicht bedeutendste Durchbruch geschah vor etwa sechs Jahren als Israel ein temporäres Mitglied der WEOG wurde (WEOG = Western European and Others Group: Wahlgruppe der westeuropäischen und anderen, sich der abendländischen Welt zuordnenden Staaten innerhalb der UNO). Da die UNO auf der Basis regionaler Gruppen arbeitet, ist die Mitgliedschaft in einer Gruppe für alle Mitgliedstaaten äußerst wichtig. Doch eine solche Mitgliedschaft wurde einem einzigen Staat über Jahrzehnte hinweg verweigert. Und dieser Staat ist Israel. Die temporäre Mitgliedschaft für Wahlzwecke bei der WEOG in New York war der erste Schritt, um die von Anfang an betriebene Diskriminierung Israels zu beenden. Seitdem hat Israel erfolgreich Kandidaten für verschiedene UNO-Positionen präsentiert. Das bisherige Highlight ist Israels Vizepräsidentschaft in der gegenwärtigen Generalversammlung.

Im letzten Jahr widmete die UNO der Erinnerung an die Shoah endlich die längst überfällige Aufmerksamkeit: Im UNO-Hauptquartier wurde eine Ausstellung über Auschwitz gezeigt, die Generalversammlung hielt eine Sondersitzung ab, um des 60. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager zu gedenken, und im November wurde einer Resolution zugestimmt, die den 27. Januar als jährlichen Internationalen Shoah-Gedenktag festlegte, um die Bildung hinsichtlich der Shoah zu fördern und die Leugnung der Shoah zu verurteilen. Die Resolution war von Israel eingebracht und von mehr als 100 Ländern unterstützt worden. Bei all diesen Initiativen spielte UNO-Generalsekretär Kofi Annan eine hilfreiche und aktive Rolle.

Israels diplomatische Agenda bezüglich der UNO möchte auf diese Errungenschaften bauen und die Sonderbehandlung Israels vor allem auf drei Gebieten beenden:

1. Israel strebt die volle Beteiligung in allen westlichen Beratungsgruppen innerhalb der UNO an. Die Mitgliedschaft in der WEOG für reine Wahlzwecke ist wichtig, jedoch nicht ausreichend. Es ist inakzeptabel, dass Israel an regionalen Besprechungen nicht teilnehmen kann und es ist besonders absurd, dass ein Israeli, der von der WEOG gewählt wurde, von Besprechungen ausgeschlossen wird, wenn er dabei seine eigene Gruppe repräsentiert. Annan hat wiederholt zu voller israelischer Beteiligung in solchen Beratungsgruppen aufgerufen, sowohl während seines Besuchs letztes Jahr in Israel anlässlich der Eröffnung des neuen Museums in Yad Vashem, wie auch kürzlich, als er der Hoffnung Ausdruck verlieh, dass „Israel zweifellos von der gesamten Völkergemeinschaft als Mitglied akzeptiert werden wird“.
2. Israel wird energisch für seine Kandidatur einer temporären Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat während der Jahre 2019 bis 2020 werben. Der UNO-Botschafter der Vereinigten Staaten, John Bolton, sagte, dass es zwar fünf permanente Mitglieder im Sicherheitsrat gäbe, jedoch leider auch ein permanentes Nicht-Mitglied, nämlich Israel. Dass Israel niemals Mitglied im Sicherheitsrat war, ist ein Makel in der Geschichte der UNO. Wir werden alles tun, was wir können und wir erwarten die Unterstützung befreundeter Staaten, um sicherzustellen, dass Israel keine noch so hohen Positionen verschlossen bleiben.
3. Das Ritual, mit dem die UNO-Generalversammlung jedes Jahr ein Übermaß von anti-israelischen Resolutionen diskutiert und akzeptiert, muss beendet werden. Kann irgendjemand aufrichtig sagen, dass Israel „verdiente“, das Ziel von 18 der 71 Resolutionen der Generalversammlung zu sein, die letztes Jahr in Abstimmungsverfahren verabschiedet wurden? Und ist es insbesondere richtig, anständig und sinnvoll, dass diese Resolutionen die fortdauernde Tätigkeit offizieller UNO-Organe ermöglichen, deren einzige Daseinsberechtigung darin besteht, sich in pro-palästinensischer Propaganda inklusive der Delegitimierung Israels zu engagieren?

Doch die Notwendigkeit, dieser Farce ein Ende zu bereiten, geht über Israels Auslandspolitik hinaus. Wenn die UNO relevant sein möchte, muss sie sicherstellen, dass ihre Agenda und ihre Institutionen alle relevanten Themen fair und objektiv behandeln, ohne einen Konflikt oder Staat herauszugreifen. Dies trifft auch für den neu gegründeten Rat für Menschenrechte zu, der die anti-israelische Politik seines Vorläufers aufgeben muss, wenn er ernst genommen werden will.

Israel erwartet, dass diese Änderungen untrennbar mit der Reform der UNO verbunden sind, nicht allein zu Gunsten Israels, sondern zum Wohle der UNO und allem, wofür sie steht.

Der Autor ist Berater des israelischen Außenministeriums, Abteilung für politische Angelegenheiten bei den Vereinten Nationen.



(5) Ägyptisches Staatsfernsehen sendet Propaganda-Music-Clip „Oh, Mr. Arab“

Das ägyptische Staatsfernsehen hat einen neuen Music-Clip ausgestrahlt, der ägyptische Staatsbürger über die politischen Zusammenhänge im Nahen Osten aufklären soll... Memri (www.memritv.org) hat den Clip zu Dokumentationszwecken auf seine Internetseite übernommen und mit englischen Untertiteln versehen: „Oh, Mr. Arab“ von Sha’ban Abd Al-Rahim:

http://switch5.castup.net/frames/20041020_MemriTV_Popup/video_480x360.asp?ai=214&ar=789wmv&ak=null



(6) Der TV-Sender „Keshet“ macht einen Film über die arabische Schönheitskönigin
Der israelische Erfolgs-Sender „Keshet“ (2. TV-Programm) wird in den Dokumentarfilm der arabischen Regisseurin Awtisam Maraana investieren. Der Film untersucht die soziologischen Komponenten des Schönheits-Wettbewerbs in der arabischen Gesellschaft. Nach dem Sieg der israelischen Araberin Niral bei „Dugmaniot 2“ (vgl. „Germany´s Next Top Model“), der Übertragung der Aravision („arabische Eurovision“) und der Suche nach arabischen Kandidaten für die neue Staffel von „kochaw nolad“ (a star is born, vgl. „Deutschland sucht den Superstar“), wird „Keshet“ den Dokumentarfilm der arabischen Produzentin „Badal“ zeigen, der vergangene Woche bei dem Dokumentarfilm-Festival „Hot Docs – Festival“ gewonnen hat. (Maariv, 14.5.)

(7) BMBF-Broschüre online: Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technik und Bildung

Das High-Tech-Land Israel hat deutschen Forschern viel zu bieten und zwar auf nahezu allen Feldern. Dasselbe gilt für israelische Forscher mit Blick auf Deutschland. Die Broschüre „Deutschland – Israel. Bilaterale Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technik und Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zeigt Bedeutung und Entwicklung der Zusammenarbeit beider Länder auf. Sie bietet einen Überblick der Forschungsstrukturen Israels und der verschiedenen Kooperationsprogramme. Die Broschüre will der jungen Generation Chancen und Potentiale deutsch-israelischer Zusammenarbeit aufzeigen. Die beiden ersten Auflagen der Broschüre aus den Jahren 2001 und 2003 waren rasch vergriffen.

Broschüre „Deutschland – Israel. Bilaterale Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technik und Bildung“
- Als Paperback bestellen: Email an books@bmbf.bund.de
- Als PDF Im Internet herunterladen: http://www.cogeril.de/
Oder: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/94944.pdf



(8) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig, etwas kühler. Aussichten: Am Donnerstag freundliches Wetter und wärmer.

Jerusalem: 11-21°C
Tel Aviv: 13-22°C
Haifa: 13-23°C
Be’er Sheva: 13-26°C
Eilat: 19-33°C



(9) Wechselkurse
1 € - 5.7191 NIS (+0.163%)
1 CHF – 3.6880 NIS (+0.329%)
1 £ - 8.3954 NIS (+0.250%)
1 $ - 4.4590 NIS (+0.655%)
(Bank of Israel, 15.5.06)

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