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(1) Israel und die USA nehmen
Gespräche über Konvergenzplan auf
Israel und die USA nehmen in dieser Woche Gespräche über den
„Konvergenzplan“ von Ministerpräsident Ehud Olmert auf. Dabei stehen
zwei zentrale Fragen auf der Tagesordnung: der zeitliche Ablauf und
inwiefern der Plan von den USA unterstützt wird.
Olmert wird kommende Woche zu seinem ersten Besuch ins Weiße Haus
aufbrechen, bei dem er Präsident Bush die Idee des Plans
unterbreiten wird. Die Berater Olmerts, die bereits am Samstag zur
Vorbereitung des Besuchs nach Washington gereist sind, werden mit
Vertretern der US-Regierung vereinbaren, wie die Konvergenz bei dem
Regierungstreffen vorgestellt und wie die Erklärung nach Abschluss
des Treffens aussehen soll.
Mitglieder der israelischen Vorbereitungsdelegation sind der
Stabsleiter des Ministerpräsidenten Yoram Torwovitz, der die
zentrale Aufgabe im Friedensprozess inne hat; der Sonderberater des
Ministerpräsidenten, Dov Weissglas, der seit Jahren die Beziehungen
mit den USA koordiniert; und der politische Berater des
Ministerpräsidenten, Shalom Turgeman. Sie werden sich morgen zu
ausführlichen Gesprächen mit US-Außenministerin Condoleezza Rice und
dem Berater für Nationale Sicherheit im Weißen Haus, Steve Hadley,
treffen.
Olmert versprach, sich in den kommenden Monaten für Verhandlungen
mit der Palästinensischen Autonomiebehörde einzusetzen, unter der
Bedingung, dass die palästinensische Regierung die internationalen
Forderungen erfüllt: Anerkennung Israels, Absage an Terror und
Gewalt und die Achtung bereits unterzeichneter Abkommen. Er sagte,
dass Israel im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen „selbst über
seine Grenzen entscheiden“ und einen einseitigen Prozess zur Räumung
der Siedlungen einleiten werde. (Haaretz, 14.5.)
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(2) Die
Konvergenz-Kommission wird in Kürze ihre Empfehlungen
vorlegen
Die hochrangige Kommission, die die „Konvergenz“ in der Westbank
vorbereitet, wird Ministerpräsident Ehud Olmert in Kürze ihre ersten
Empfehlungen bezüglich der erforderlichen Vorbereitungen zur
Umsetzung des Plans vorlegen. Die Kommission, die noch der ehemalige
Ministerpräsident Ariel Sharon eingesetzt hatte, wurde gebeten, den
politischen, juristischen, wirtschaftlichen und
sicherheitsspezifischen Rahmen eines weiteren Rückzugs darzulegen.
Dabei sollen Erfahrungen, die man bei der Abkopplung vom
Gazastreifen und der nördlichen Westbank im vergangenen Sommer
gemacht hat, berücksichtigt werden.
Die Empfehlungen der Kommission werden Olmert helfen, den
Zeitplan aufzustellen und die staatlichen Kosten zu
veranschlagen.
Zu den Problempunkten, die die Kommission nennen wird, gehören
unter anderem: Wird die israelische Armee in den von Siedlern
geräumten Gebieten dauerhaft stationiert bleiben, oder wird sie nur
bei Notwendigkeit dort agieren, so wie es heute in palästinensischen
Städten in der Westbank der Fall ist? Wie werden die Armeekräfte
in der Jordanebene aufgeteilt und welche politische und
sicherheitsspezifische Bedeutung hat der Begriff
„Sicherheitsgrenze“? Wird der Allenby-Übergang zwischen der
Westbank und Jordanien in die Kontrolle der Autonomiebehörde
übergeben, ähnlich wie der Rafiah-Übergang an der Grenze zwischen
dem Gazastreifen und Ägypten? Welches Verhältnis wird zwischen
dem Gebiet, das den Palästinensern in der Westbank und im
Gazastreifen übergeben wird, und der Westbank östlich von Jerusalem
bestehen? Wie wird man mit den umgesiedelten Personen umgehen und
wie werden diese entschädigt? Welche internationale Anerkennung
verlangt Israel für die neue Rückzugslinie? (Haaretz,
14.5.)
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(3)
Palästinensischer Waffenschmuggel über den Seeweg leichter als über
Land Palästinensischen Terrorgruppen fällt es offenbar
leichter, Waffen auf dem Seeweg aus Ägypten in den Gazastreifen zu
schmuggeln als über Land. Das teilte ein Kommandeur der israelischen
Marine am Sonntag mit. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen
hatte die Marine am Sonntag vor dem Gazastreifen ein
palästinensisches Schmuggelschiff gestoppt. An Bord befanden sich
unter anderem 450 Kilogramm Sprengstoff. Neben dem TNT hatte es
Teile von Minen geladen. Nach Angaben der Marine hatten
Palästinenser zudem Säcke mit weiterem Sprengstoff ins Wasser
geworfen. Die Mannschaft wurde zum Verhör festgenommen. Schon am 3.
Mai hat Israel drei palästinensische Fischerboote daran gehindert,
explosives Material in den Gazastreifen zu schmuggeln. Als sich ein
Marineschiff näherte, warfen die Palästinenser Säcke ins Meer.
Später stellt sich heraus, dass sie 550 Kilogramm Sprengstoff
enthielten. (Ynet, 15.5.)
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(6) Minister
Eitan wird Fidel Castro treffen, Einweihung einer Gedenkstätte auf
Kuba
Der Minister für die Angelegenheiten der Rentner, Rafi Eitan,
wird sich in Kürze mit dem kubanischen Führer Fidel Castro treffen,
obwohl es zwischen Israel und Kuba keine diplomatischen Beziehungen
gibt. Eitan und Castro sind alte Freunde. Bereits vor einigen Jahren
hatte Kubas Regierungschef den Wunsch zum Ausdruck gebracht, den
ehemaligen Oberrabbiner Israels, Israel Meir Lau, zu treffen. Eitan
beschloss, zwischen den beiden zu vermitteln. In Kürze werden Eitan,
Castro und Lau an der Einweihung einer Gedenkstätte für
Holocaustopfer in Havanna teilnehmen.
Aufgrund eines Vetos der USA ist Israel daran gehindert, mit Kuba
offizielle Kontakte aufzubauen. In den letzten Monaten gab es ein
Gesuch israelischer Politiker an die Amerikaner, mit der Bitte, es
Israel zu ermöglichen, in Kuba eine konsularische Vertretung zu
eröffnen. Die Vertretung sollte sich um konsularische
Angelegenheiten kümmern, nicht um politische Themen. Doch aufgrund
des Vetos wurde die Sache nicht vorangebracht.
Eitan ist geschäftlich in Kuba engagiert und es wird befürchtet,
dass nun, wo er ein hochrangiges politisches Amt innehat, Israel von
den Amerikanern kritisiert werden wird, weil er dieses Land öfters
besucht. Der Presseberater Eitans, Yuval Porat, teilte am Samstag in
einer Reaktion mit: „Wenn er tatsächlich fährt, dann ist das eine
reine Privatreise. Sie verpflichtet auch nicht zu Berichterstattung
oder einer Genehmigung und stellt kein Problem gegenüber den
Amerikanern dar.“ (Maariv, 14.5.)
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(8) Wichtiger
Hinweis zur Podiumsdiskussion im Türkischen Haus Berlin
Aufgrund des großen Interesses an der Podiumsdiskussion
„Antisemitismus, Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit“ am 23. Mai
im Türkischen Haus Berlin möchten wir noch einmal ausdrücklich
darauf hinweisen, dass es sich um eine akademische,
geschlossene Veranstaltung handelt. Einladungen wurden
persönlich verschickt und sind nicht übertragbar.
Die Diskussion zwischen den Akademikern wird von der Türkisch
Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) und dem
Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R. veranstaltet und findet
unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Republik Türkei in
Berlin und der Botschaft des Staates Israel in Berlin statt.
Im Anschluss wird die Ausstellung „Visum fürs Leben“ gezeigt. Mit
dieser Ausstellung werden Diplomaten geehrt, die tausende von
Menschen - hauptsächlich Juden - während der Nazi-Zeit retten
konnten, darunter der damalige türkische Generalkonsul auf der
griechischen Insel Rhodos, Selahattin Ülkümen (1914-2003). Nach ihm
ist die türkisch-jüdische Ülkümen-Sarfati-Gesellschaft aus Köln
benannt, die bei der Veranstaltung in Berlin vertreten sein wird (http://www.ulkumen-sarfati.de/). Die Ausstellung
„Visum fürs Leben“ entstand in Zusammenarbeit des Außenministeriums
des Staates Israel mit der Gedenkstätte Yad Vashem.
Die Ausstellung „Visum fürs Leben“ ist im Anschluss vom
26. Mai bis Ende Juni in der Vater-Unser-Kirche, Detmolder Straße
17, Berlin-Wilmersdorf, für die Öffentlichkeit
zugänglich.
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(9) Ein Himmel
voller Feuer
Über eine Million Shekel werden die französische Regierung und
die Stadt Tel Aviv-Yaffo in das größte Feuerwerk investieren, das
jemals anlässlich des Festes Lag Ba`omer in Israel veranstaltet
wurde. Das Ereignis findet am Dienstagabend (20 Uhr) an der
Strandpromenade von Tel Aviv statt und wurde im Rahmen der
französischen Kultursaison von Mai bis August organisiert. Diese
umfasst eine Reihe von Veranstaltungen in den Bereichen Kultur,
Kunst, Theater, Musik, Film und Mode. Ziel ist es, die beiden
Kulturen einander näher zubringen.
Die Regie des Feuerwerks führt die „Groupe F“, eine französische
Produktionsgesellschaft, die sich auf Feuerwerke spezialisiert hat
und in der Vergangenheit Großveranstaltungen wie z.B. das
Riesenfeuerwerk im Rahmen der Millenniumsfeiern am Eiffelturm, die
Sylvesterfeiern in London im vergangenen Jahr und die Eröffnungs-
und Abschlussfeiern der letzten Olympiade in Athen im Jahr 2004
ausgerichtet hat. (Maariv, 15.5.)
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(10) Lag
Ba’omer
Der 33. Tag der Omer-Zählung fällt auf den 18. Tag des Monats
Ijar (16.5.2006). Dieser Tag hebt sich von den restlichen Tagen der
Zählung hervor, und ist als Lag Ba’omer („Le’omer“ nennen ihn die
orientalischen Juden) bekannt geworden. Auf der Grundlage der
Erzählung des Talmud (Jebamot 62, 72) über eine Seuche, die unter
den Schülern des Rabbi Akiwa ausgebrochen war, wurde für die meisten
Tage des Omer Trauer, insbesondere Heiratsverbot, eingeführt. Es
scheint, als hänge das Ereignis mit dem Aufstand gegen Rom zusammen,
an dem die Schüler des Rabbi Akiwa aktiv teilgenommen hatten.
Möglicherweise errangen sie am 33. des Omer einen Sieg, und wollten
ihn verewigen. Auf jeden Fall schreibt Rabbi Menachem Hame’iri im
13. Jahrhundert: „Und die seligen Gelehrten fügten an, dass das
Sterben am 33. Omer aufhörte. Und daher pflegt man an diesem Tage
nicht zu trauern.“
Das ist auch die Bedeutung des Brauchs der jungen Männer Israels,
mit Pfeil und Bogen in die Felder hinauszuziehen, damit, wie es
heißt „die Söhne Judas Bogenschießen lehren“. In Prag gab es den
Brauch, einen „Wettbewerb des Laufens“ auszurichten.
Es gibt Grund anzunehmen, dass die Bräuche der Trauer in den
Tagen der Zählung ihren Ursprung in den Pogromen und Verfolgungen
haben, denen die Juden Deutschlands (Aschkenas) zu den Zeiten der
Kreuzzüge ausgesetzt waren, und sie daher bei den spanischstämmigen
Juden und den Jemeniten nicht eingeführt wurden. Bei diesen sind
Haarschneiden und Heiraten aus kabbalistischen Gründen und ohne
jeden Zusammenhang mit oben genannter Trauer an allen Tagen der
Zählung verboten. Es wurden weitere Gründe für die Besonderheit des
Lag-Ba’omer angeführt: An diesem Tag begann das Manna in der Wüste
zu fallen; Rabbi Schimon bar Jochai und seine Söhne verließen die
Höhle; Rabbi Schimon bar Jochai und seine vier Genossen wurden durch
ihren Lehrer Rabbi Akiwa selbst zu Lehrern ernannt; Rabbi Schimon
bar Jochai entdeckte die Geheimnisse der Tora, und dieser Tag war
auch der Tag seines Ablebens, usw. Die Überlieferung dieses Tages
als Todestag des Rabbi Schimon bar Jochai erscheint zum ersten Mal
in der Kabbala des Ari, daher wurde im Buch „Chemdat Jamim“ (Freude
der Tage) festgelegt, dass man an diesem Tag zu seinen Ehren lernen
sollte. Es wurde ein besonderer „Tikkun“ für das Studium, vor allem
in der Nacht und am Tag eingerichtet, bezeichnet als „Lernordnung
für den Lag Le’omer“ oder „Hillula Raba“. Weise aus Izmir,
Salonikki, Nordafrika und Babylonien redigierten verschiedene
Ausgaben, und diese dienten im Laufe der Jahre auch den Mitgliedern
anderer Gemeinschaften.
Was ist das Freudenfest (Hillula) in Meron?
Der Brauch des Besuches am Grab von Rabbi Schimon bar Jochai in
Meron, die „Hillula“, die das Entzünden großer Holzstöße
einschließt, begann vermutlich erst in der Mitte des 16.
Jahrhunderts. Über die Umstände und die Zeit streiten sich die
Forscher. Einige führten dort die Sühnegebete zur Beschleunigung der
Erlösung aus, Andere suchten auf Grund der Überlieferung von der
Entdeckung der Geheimnisse der Tora durch Rabbi Schimon bar Jochai
an diesem Tag, dem Tag seines Ablebens, nach mystischer Erleuchtung
und der Aufdeckung von Geheimnissen. Doch die Tänze der Mustarvim
(Juden, die im auslaufenden Mittelalter aus den orientalischen
Ländern nach Israel eingewandert waren), die zur Entweihung des
Heiligen führten, riefen bei Rabbi Josef Karo und seinem
Rabbinatsgericht heftigen Protest hervor, und sie wollten die
Feierlichkeiten streichen. Möglicherweise waren die Feierlichkeiten
ausschließlich eine Tradition der Juden von Zefat, und erst ab Mitte
des 18. Jahrhunderts gibt es Zeugnisse, die auf die Teilnahme von
Bewohnern aus ganz Erez Israel hinweisen.
Das Lied „Bar Jochai“ und ähnliche werden aus tiefer seelischer
Verzückung heraus gesungen. Aus weiten Fernen kam man zur
„Ziara“ (Besuch des heiligen Grabes), um an der Freude der Hillula
teilzuhaben. In verschiedenen Reiseberichten werden die Tänze,
welche das „Erzünden“ – das Anzünden der Holzhaufen – in Meron
begleiteten, und die Atmosphäre der Begeisterung und Freude
beschrieben. Es ging sogar so weit, dass Schmuckgegenstände ins
Feuer geworfen wurden. Viele unserer Weisen wurden genötigt, diesen
Brauch aus halachischer (gesetzlicher) Sicht zu behandeln. Ein Teil
war dafür, ein Teil war dagegen. Es gab auch Gelehrte, die sich der
Hilulla überhaupt widersetzten (z.B. der Chatam Sofer und „Rai“
Chasan, Schreiber des „Chikre Lev“ (Erforschung des Herzens). In
zahlreichen Gemeinden wie Kurdistan, Jemen und Babylonien war von
dem Brauch der Erzündung am Lag Ba’omer nichts bekannt.
Zu den frühen Morgenstunden findet die sogenannte „Chalaka“, das
heißt der erste Haarschnitt der Kinder (drei Jahre alt) in der Nähe
des Grabes des Rabbi Schimon bar Jochai statt, „und man belässt die
Ecken, wie es das Gebot ist“. In einer in Jerusalem aufgefundenen
Handschrift findet sich das „Stolze Gebet zur Kopfrasur junger
Männer“. Das Schneiden der Haare, das die Mustarvim noch vor der
Zeit des Ari pflegten, galt als Gunst für ein langes Leben, und
selbst die Araber übernahmen es.
Einige legen „Zettelchen“ auf eine Ablage, die sich an der
Grabstelle des Rabbi Schimon bar Jochai befindet. Einige der Großen
des Chassidismus machten ihn zu einem echten Feiertag und richteten
einen „Tisch“ aus, wie sie es zu den Feiertagen zu tun pflegten,
oder schlossen das Studium des „Sohar“ ab und feierten wie am
Fest der Torafreude. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts pflegten die
spanischstämmigen Juden in Zefat am Vorabend des Lag Ba’omer mit
viel Gesang und Tanz unter einem geschmückten Baldachin eine
Torarolle nach Meron zu bringen. Im heutigen Israel pflegt man, vor
allem unter Jugendlichen, überall im Land große Lagerfeuer zu
entzünden.
Im Laufe der Generationen wurden verschiedene Traditionen
entwickelt, um die Verbindung zwischen dem großen Lehrer Moses und
Rabbi Schimon bar Jochai und seiner Geschichte herzustellen. Der 7.
Adar (nach der Überlieferung Geburts- und Todestag von Moses) fällt
stets auf den selben Wochentag wie Lag Ba’omer (der Todestag von
Rabbi Shimon Bar Jochai), und auf den selben Tag fällt auch der
vierte Tag des Laubhüttenfestes, der Tag, an dem Moses in der
Laubhütte (Sukka) zu Gast ist.
Bräuche der verschiedenen Gemeinschaften
Marokko – hier pflegte man die „Hillula des Rabbi Schimon“ zu
veranstalten. In der Synagoge verkaufte man Kerzen oder Ölbecher
zum Andenken an Rabbi Shimon bar Jochai und zum Andenken an Rabbi
Meir Ba’al Haness, und zum Andenken an die Tanna’im, Amora’im und
Rabbiner, die in Marokko begraben sind.
Djerba - Am 33. und am 34. Omer wurde auf der Insel, an einem für
die Juden heiligen Ort, eine allgemeine Hillula abgehalten
„Algariba“ (abgeleitet von dem Wort Ger (Fremder), d.h. der von
einem anderen Ort kam). Die Heiligkeit des „Algariba“ bezieht sich
auf einen Stein aus dem Tempel, der in einem Gebäude am Ort
eingefügt ist. Die Hillula konzentrierte sich um eine große
siebenarmige Menora (Leuchter) – die Menora des Rabbi Schimon bar
Jochai – die aus Silber gefertigt und mit Gold eingelegt war. Die
Menora wurde in einem Wagen von Personen transportiert, die sich
jeweils das Recht für einen bestimmten Wegabschnitt erkauft hatten.
Sie wurde in private Häuser gebracht, wo Zeremonien mit Gesang und
Tanz ausgeführt wurden.
Babylonien – hier wurde eine Hillula Zeremonie veranstaltet und
das „Sefer Hillula Raba“ (das große Buch der Hilula) gelesen.
Persien – Die Juden Persiens pflegten in Zeiten schwerer
Krankheit einen Schwur zu leisten: Wenn der Kranke dank Rabbi
Schimon Bar Jochai wieder zu Kräften kommen würde, würde am Tag
seiner Hillula - Lag Ba’omer – ein Mahl zu Ehren Rabbi Schimon Bar
Jochais gegeben.
Unter den Juden von Aschkenas (Deutschland) wurden die Trauertage
zwischen Pessach und dem 33. Omer mit den Pogromen des Jahres 1096
verknüpft, als zur Zeit des ersten Kreuzzuges ganze jüdische
Gemeinden entlang des Rheins (darunter: die Gemeinden von Köln,
Speyer, Worms, Mainz und andere) vernichtet wurden. Daher galten die
Trauerbräuche zum Andenken an diese heiligen Märtyrer. Lag Ba’omer
bezeichnet die Unterbrechung der Trauertage. In zahlreichen
Gemeinden wurde die Trauer auch darüber hinaus
fortgesetzt. (Quelle: „Fünfzig Jahre Staat Israel“ von Joel
Rappel)
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(12)
Wechselkurse 1 € - 5.7098 NIS (+0.982%) 1 CHF – 3.6759
NIS (+1.407%) 1 £ - 8.3745 NIS (+1.094%) 1 $ - 4.4300 NIS
(-0.337%) (Bank of Israel, 12.5.06)
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