Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 27. April 2006
  
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(1) Hizbullah-Führer Nasrallah gibt zu, den palästinensischen Terrorismus zu finanzieren
(2) Schwedischer Botschafter in Israel muss Visa für Hamas erklären
(3) Arbeitspartei und Kadima unterzeichnen den Koalitionsvertrag
(4) Die Stadtverwaltung wird Dutzende palästinensische Häuser in der Hauptstadt ohne Genehmigung für rechtsgültig erklären
(5) Das Ziel: Darstellung des „anderen“ Israels für die Araber
(6) Der israelische Satellit wird neben seiner zivilen Nutzung auch Informationen über den Iran liefern
(7) Der Vertreter des Vatikan in Israel: Kirchenführer haben sich der Rettung von Juden im Holocaust enthalten
(8) Israel wird Willy retten
(9) Der israelische Dichter Asher Reich bei „poetry on the road“ in Bremen
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) Hizbullah-Führer Nasrallah gibt zu, den palästinensischen Terrorismus zu finanzieren

Der Führer der Hizbullah, Scheich Hassan Nasrallah gab in einem heute veröffentlichten umfangreichen Interview der Tageszeitung As-Safir zu, militanten palästinensischen Gruppen finanzielle und politische Unterstützung gegeben zu haben, verneinte jedoch, die bewaffnet zu haben.
Nasrallah gab zwar keine Namen an, aber die Hizbullah ist dafür bekannt, enge Bindungen mit Hamas und Islamischem Jihad zu haben.
„Sie (die Palästinenser) haben Kämpfer und Fachkompetenz. Sie können Raketen bauen, indem sie sich ins Internet einloggen. Was sie jedoch brauchen, ist finanzieller, politischer und Medien-Support. Und wir bestreiten nicht, dass wir ihnen an diesen Fronten helfen“, sagte er. Es war das erste Mal, dass der Hizbullah-Führer, ein überzeugter Unterstützer der palästinensischen Sache, öffentlich erklärte, palästinensische Terrororganisationen zu finanzieren, schuldigte ein israelischer Sprecher an.
Nasrallah sagte, seine Organisation schmuggelte auch Waffen an palästinensische Terroristen, jedoch nur bis 2001, als Jordanien drei Hizbullah-Mitglieder verhaftete, die Katyusha-Raketen aus Syrien in das Westjordanland brachten.

Mehrfach hat Nasrallah die palästinensischen Gruppen aufgefordert, den bewaffneten Kampf gegen Israel als einzigen Weg gegen die Besatzung zu verstärken, jedoch hat er vorherigen Anklagen Israels widersprochen, dass die von Iran gestützte Hizbullah Selbstmordanschläge und andere Attentate gegen Israelis dirigiere oder Sponsor des palästinensischen Terrors sei.

Seine letzten Äußerungen gewinnen an besonderer Bedeutung vor dem Hintergrund der Hamas-geführten palästinensischen Regierung. Die USA und die EU haben Geldzahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde eingestellt, da die Hamas sich weigert, von der Gewalt abzuschwören und Israel anzuerkennen.
Nasrallah betonte, Hamas solle Israel auch weiterhin nicht anerkennen: „Das (palästinensische) Volk gab ihnen ihr Vertrauen, das auf der Verpflichtung basiert, Israel nicht anzuerkennen.“ (jpost, 27.04.06)



(2) Schwedischer Botschafter in Israel muss Visa für Hamas erklären
Der schwedische Botschafter in Israel ist vom Außenministerium einberufen worden, um zu erläutern, warum seine Regierung Visa für Hamas-Mitglieder ausgab, um nach Schweden einzureisen. Der Generaldirektor des Außenministeriums, Ron Prosor, sagte, dass diese Entscheidung Terrorismus legitimieren würde und man nicht zwischen einer Terrororganisation und seinen Mitgliedern unterscheiden könne. (jpost, 27.04.06)

(3) Arbeitspartei und Kadima unterzeichnen den Koalitionsvertrag

Entsprechend der Aussagen eines Kadima-Sprechers hat die Unterzeichnung des fertig gestellten Koalitionsabkommens zwischen der Arbeitspartei und Kadima heute Nachmittag stattgefunden.
Im Abkommen ist vereinbart, dass die Arbeitspartei sieben Ministerposten bekommen wird, und zwar die Verteidigungs-, Bildungs-, Infrastruktur-, Landwirtschafts- und Tourismusministerposten, sowie zwei Ministerposten ohne Amtsbereich.
Am Freitag wird sich das Zentralkomitee der Arbeitspartei versammeln, um in einer geheimen Wahl die Minister zu bestimmen.

Die Shass-Partei steht ebenfalls kurz vor dem Abschluss des Koalitionsabkommens mit Kadima, nachdem große Fortschritte in den Verhandlungen gemacht wurden. Die beiden Parteien einigten sich darauf, dass Shass den Amtsbereich für Kommunikation sowie das Industrie- und Handelsministerium erhalten wird. Demzufolge wird auch ein Shass-Minister Vorsitzender für Religiöse Angelegenheiten im Ministerpräsidentenbüro.
Derzeit sprechen beide Parteien über Pensionen, der erste Punkt, zu welchem noch Uneinigkeit zwischen Shass und Kadima besteht, wozu heute schon Fortschritte gemacht wurden. Der Vorsitzende des Verhandlungsteams der Shass, David Glass, hatte am Morgen einen Entwurf hierzu entworfen. Aus der Shass ist verlautet worden, dass nur nach einem Einigungserfolg bezüglich der Pensionen der Parteivorsitzende MK Eli Yishai Ministerpräsident Ehud Olmert treffen wird – was dann bereits Donnerstag geschehen könnte (Haaretz, 27.04.06)



(4) Die Stadtverwaltung wird Dutzende palästinensische Häuser in der Hauptstadt ohne Genehmigung für rechtsgültig erklären

Dutzende Häuser, die ohne Genehmigung in den arabischen Bezirken Beit Hanina und Shoafat im Norden Jerusalems gebaut wurden, werden für rechtsgültig erklärt. Dies geschieht, nachdem die Stadtverwaltung  diese Woche 17 Baupläne von insgesamt 50 Plänen in diesen Bezirken genehmigt hatte, die die Stadt in den arabischen Bezirken im Norden und Osten der Stadt in Angriff genommen hat. In diesen Bezirken wurden seit 1967 Tausende illegale Häuser gebaut, ohne ordnungsgemäße Planung.

Die Entscheidung des örtlichen Ausschusses wird Dutzende dieser Häuser nachträglich legalisieren. Allerdings werden zahlreiche Gebäude, die auf Grundstücken errichtet wurden, die für Schulen oder Strassen bestimmt waren bzw. Hochhäuser, die am Rande der Bezirke gebaut wurden, keine Genehmigungen erhalten.

Der örtliche Ausschuss der Stadt genehmigte den Plan des Bürgermeisters Uri Lupolianski und reichte seine Empfehlung an den Regionalrat weiter, der wiederum die Rechtsgültigkeit erklärt. (Haaretz, 26.04.06)



(5) Das Ziel: Darstellung des „anderen“ Israels für die Araber

Das Außenministerium betreibt seit einigen Tagen eine Internetseite in arabischer Sprache, die umfassende Informationen über Israel enthält.

Amira Oron, die Leiterin der Abteilung für arabische Medien im Außenministerium, sagte gestern: „Die Anstrengungen, die in den Aufbau der Seite gesteckt wurden, sind sehr wichtig und gründen auf dem Glauben, dass noch weit mehr in den Dialog mit der arabischen Welt investiert werden muss. Wir sind stolz darauf, die einzige Seite zu sein, die solch zahlreiche Informationen liefert und sogar historische Dokumente, wie jene des Friedensabkommens von Camp David“, so Oron.
Diese einzigartige Seite bietet den Zugriff auf zahlreiche Dokumente über die Geschichte Israels und das jüdische Volk, sowie auf zahlreiche allgemeine Informationen über die Regierungsform, den Status der Frau, Wirtschaft, Kultur, Filme  über Israel und mehr. Außerdem werden fortlaufenden Informationen über die großen Ereignisse in Israel und die Ereignisse, die mit dem Außenministerium zu tun haben, geboten.
Die Website lautet: http://www.altawasul.net/MFAAr
(Hatsofeh)



(6) Der israelische Satellit wird neben seiner zivilen Nutzung auch Informationen über den Iran liefern

Die Firma Imagesat hat gestern Abend von Sibirien aus ihren zweiten Satelliten Eros B ins All geschickt. Das Produkt einer gemeinsamen Entwicklung der Luftfahrtindustrie und der Firma EL OP, wurde mit Hilfe der russischen Rakete Start-1 entsandt. Imagesat teilte mit, dass die Steuerung und Kontrolle des Satelliten ordnungsgemäß laufen. „Wir erwarten, in einigen Tagen die ersten Bilder zu produzieren und nehmen an, dass ein operativer Dienst in einigen Wochen zur Verfügung steht“, so Shimon Akhaus, Generaldirektor der Firma.

Der 290 Kilo schwere Satellit wurde von der Firma Mabat der Luftfahrtindustrie entwickelt. Die an ihm angebrachte Kamera, die von der Firma EL OP – Tochterfirma von Elbit Systems - entwickelt wurde, kann auf dem Erdball zwei getrennte Gegenstände erkennen, insofern sie sich mindestens in einer Entfernung von 70 cm voneinander befinden. Dies zeigt, dass die Aufnahmen höchste Auflösung haben.

Die Bodenstation des Satelliten, die sich in Yehud befindet, kann seine Navigation kontrollieren und ihn wenn nötig längere Zeit über bestimmten empfindlichen Zielen halten, zum Beispiel über dem Kernreaktor im Iran. Der Satellit kann auch Bilder von den Abschussrampen von Langstreckenraketen im Iran und den Vorgängen dort liefern.

Zusätzlich wird der Satellit regelmäßig  Bilder zur zivilen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Nutzung an zahlreiche Staaten und Firmen liefern und die Kartographie von Boden- und Seegebieten für verschiedene Zwecke, wie Umweltschutz, Nutzung von Boden und Planung von Infrastruktur ermöglichen. Die Bilder des Satelliten können auch zur Warnung vor Naturkatastrophen und der Geringhaltung von Schäden dienen.

Verteidigungsminister Shaul Mofaz begrüßte gestern Abend den erfolgreichen Abschuss des israelischen Satelliten „Eros B“. Mofaz bezeichnete den Abschuss als „mächtigen Erfolg für Sicherheitsindustrie und den Staat Israel“. (Haaretz)



(7) Der Vertreter des Vatikan in Israel: Kirchenführer haben sich der Rettung von Juden im Holocaust enthalten

Der Vertreter des Vatikan in Israel Vater Pierre Pizzaballa kritisierte gestern den Misserfolg der Kirche bei der Gewissensbildung von Gläubigen, die mit den Nazis kooperiert oder zugeschaut hatten und gab zu, dass sich  „Kirchenführer“ der Rettung von Juden enthalten und „angesichts des Naziregimes keine mutige Position im christlichen Sinne bezogen“ haben.

Pizzaballa, der auf einer Versammlung an der Universität von Tel Aviv sprach, wies auf Papst Pius XII. hin als er sagte, dass er „Führer auch aus erster Reihe“ meine.

Die Vorsitzende der Versammlung, Prof. Dina Porat, bezeichnete die Worte Pizzaballas als „bewegend und mutig“.

Die Sprecher der Versammlung kritisierten Pius XII. aufs Schärfste dafür, dass er während des Holocaust eine Politik des Schweigens und der Nicht-Einmischung initiiert hatte, obwohl er von der Vernichtung der Juden wusste. (Haaretz)



(8) Israel wird Willy retten

Israel wird derjenige sein, der den Kampf zwischen Japan und den USA in der Frage entscheiden wird, ob der Walfang für Handelszwecke ermöglicht werden soll oder nicht.

Vor einigen Tagen kam Israel der Bitte der USA und Australiens nach, sich der internationalen Walorganisation anzuschließen, der 61 Staaten angehören, die einen Pakt zum Verbot des Walfangs zu Handelszwecken unterzeichnet haben, um ihre Ausrottung zu verhindern.

Die Initiative zur Aufhebung des Verbots wird von Japan angeführt, das selbst Mitglied der Organisation ist und jedes Jahr Hunderte Wale zu „Forschungszwecken“ tötet. Die Gegner der japanischen Initiative behaupten, dass es dies nur ein Vorwand ist und dass ihr Fleisch letztendlich zum Verzehr verkauft wird.

Im Juni wird der japanische Vorschlag diskutiert. Das Kräfteverhältnis in der Kommission ist ausgeglichen.

Der US-Botschafter in Israel Richard Jones bat Außenministerin Tzipi Livni, sich dafür einzusetzen, dass sich Israel der Organisation anschließt und sich gegen die japanische Initiative ausspricht. Das Außenministerium hat bereits reagiert und versucht den Anschluss zu beschleunigen.

Das Außenministerium teilte mit: „Es handelt sich um einen sehr wichtigen Pakt im Bereich der Umwelterhaltung. Wenn wir damit den USA und Australien danken können, die uns im internationalen Forum unterstützen, dann ist das gut so.“ (Yediot, 27.04.06)



(9) Der israelische Dichter Asher Reich bei „poetry on the road“ in Bremen

Asher Reich ist einer der bekanntesten Lyriker Israels. Er schreibt Poesie von höchster Qualität; Sprache ist für ihn Wortspielplatz, Erkundungsfeld, Fundgrube. In seinen Texten ist die Vergangenheit immer gegenwärtig.


Termine mit Asher Reich bei „poetry on the road“

Freitag, 12. Mai 2006 20.00 Uhr
poetry im Theater
Schauspielhaus, Theater am Goetheplatz 1-3
Eröffnung des Festivals
Vorstellung aller Autoren


Samstag, 13. Mai 2006 14.00 Uhr
poetry im Haus der Wissenschaft
Sandstraße 4-5
Lesung mit Andres Sanchez Robayna und Asher Reich


Sonntag, 14. Mai 2006 11.00 Uhr
Poetry in der Schauburg
Großes Haus des Schauburg, Vor dem Steintor 114
Lesung mit Asher Reich
sowie mit
Eugenijus Alisanka, Urs Allemann, Gerhard Falkner, Luuk Gruwez, Istvan Vörös
Uljana Wolf, Yasuhiro Yotsumoto

Moderation: Thorsten Jantschek, Radio Bremen


Weitere Informationen unter
http://www.poetry-on-the-road.com



(10) Das Wetter in Israel
Jerusalem: 13-20°C
Tel Aviv: 15-23°C
Haifa: 15-23°C
Be’er Sheva: 16-26°C
Am Toten Meer: 20-30°C
Eilat: 19-31°C

(11) Wechselkurse
1 € - 5.6308 NIS (-0.172 %)
1 CHF – 3.5607 NIS (-0.422 %)
1 £ - 8.0855 NIS (-0.241 %)
1 $ - 4.5320 NIS (-0.220%)
(Bank of Israel, 27.04.06)

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