Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 24. April 2006
  
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(1) Hintergrund-Informationen zu Jamal Abu Samhadaneh
(2) Reaktionen der palästinensischen Regierung zum Anschlag in Tel Aviv
(3) Palästinensischer Bericht: Anweisung für Attentat kam aus Damaskus
(4) Palästinenser versuchten, Israel mit Grad-Rakete anzugreifen
(5) Zwei gesuchte Tanzim-Terroristen bei Bethlehem getötet
(6) Die Israelis, die dem Iran beim Wiederaufbau des Erdbebengebiets helfen
(7) Zentrum für iranische Studien an der Universität Tel Aviv eröffnet
(8) Immer mehr Holocaust-Überlebende in psychologischer Behandlung
(9) Holocaust-Gedenktag am Dienstag, 25. April 2006
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) Hintergrund-Informationen zu Jamal Abu Samhadaneh

Die Hamas hat Jamal Abu Samhadaneh am Donnerstag (20.4.) zum Generaldirektor im Innenministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde und damit zum Verantwortlichen für Sicherheits-Angelegenheiten in der palästinensischen Autonomieregierung ernannt. Die Ernennung des Topp-Terroristen ist ein weiterer Beweis für den direkten Zusammenhang der politischen und terroristischen Aktivitäten der Hamas, erklärte das Außenministerium in Jerusalem am Freitag. Die palästinensische Regierung hat sich in der vergangenen Woche zu diesem Zusammenhang selbst bekannt, als die Hamas ihre Unterstützung für das jüngste Selbstmordattentat in Tel Aviv mit neun israelischen Todesopfern und zahlreichen Verletzten erklärte.

Hintergrund-Informationen zu Jamal Abu Samhadaneh
Mitteilung der israelischen Sicherheitsbehörde „Shabak“:

„Es handelt sich um den Kommandanten der Volkswiderstandskomitees, die führende Organisation, was den Abschuss von Qassam-Raketen auf israelische Städte angeht.

Auch während der Feuerpause setzte seine Organisation, die als vorderer, getarnter Arm der Hamas dient, ihre Terroraktionen fort. Die Hamas finanziert und dirigiert die Aktionen und die Raketenangriffe der Volkswiderstandskomitees.

Seit der Abkopplung ist die Organisation von Abu Samhadaneh am Terror in der Westbank beteiligt (darunter die Weitergabe von Informationen, Aufbau von Stützpunkten, Schmuggel von Sprengstoffexperten und Selbstmordattentätern). Zum Beispiel wurde vor einiger Zeit ein Kommando der Volkswiderstandskomitees gefasst, das auf dem Weg vom Gazastreifen nach Jerusalem unterwegs war und eine Speicherplatte mit technischem Material über die Herstellung von Sprengsätzen, Raketen, Kampfmitteln und Bombenteilen mit sich führte.

Besonders ist darauf hinzuweisen, dass Abu Samhadaneh an der Ausarbeitung des Mordanschlags auf die israelische Familie Hatuel am 2.5.04 beteiligt war, bei dem Terroristen seiner Organisation Tali Hatuel und ihre vier Töchter aus nächster Nähe ermordeten, nachdem sie deren Auto bei Katif beschossen hatten.“ (20.4.06)



(2) Reaktionen der palästinensischen Regierung zum Anschlag in Tel Aviv

Der offizielle Sprecher der Hamas, Sami Abu Zahari, hat das Selbstmordattentat im alten Busbahnhof von Tel Aviv (17.4.) als einen Akt der Selbstverteidigung gerechtfertigt. „Unsere Bevölkerung befindet sich in der Defensive und hat das Recht dazu, jedes Mittel zu nutzen, um sich zu verteidigen“ (arabischer Rundfunkstationen).

„Dies ist eine Selbstverteidigungsaktion. Diese Aktion ist die Reaktion auf das aggressive Vorgehen der israelischen Armee in den letzten Wochen, das zu Dutzenden palästinensischen Toten und Verletzten geführt hat.“ (CNN)

„Tagtäglich leiden die Palästinenser unter den aggressiven Aktionen der israelischen Armee, daher ist dies eine Aktion der Selbstverteidigung. Wir sind daran interessiert, der internationalen Gemeinschaft die zahlreichen Schwierigkeiten aufzuzeigen, mit denen die Palästinenser konfrontiert sind, und dies ist unser Weg, den Umfang unserer Probleme deutlich zu machen.“ (BBC)

Der palästinensische Minister für Angelegenheiten der Gefangenen, Wasfi Kabha: „Der Anschlag wurde im Rahmen des legitimen palästinensischen Widerstands und als Reaktion auf die Besatzung und deren Verbrechen verübt.“

Mahmoud Alramahi, der palästinensische Parlamentssekretär: „Die israelische Besatzung und der wirtschaftliche Boykott sorgen für eine Eskalation in der Region. Die Feuerpause, die Abu Mazen mit Israel vereinbart hat, hat keine Ergebnisse gezeigt, deshalb verurteile ich den Anschlag in Tel Aviv nicht.“ (CNN)

Ziab Daya vom palästinensischen Informationsministerium: „Die heutige Aktion ist Selbstverteidigung. Wir wollen der Welt beweisen, dass Israel für die Situation verantwortlich ist. Die Palästinenser haben das Recht, sich in Folge der israelischen Aktionen zu verteidigen.“ (BBC)



(3) Palästinensischer Bericht: Anweisung für Attentat kam aus Damaskus

Ministerpräsident Ehud Olmert hat einer Delegation von US-Senatoren am Freitag mitgeteilt, dass die Anweisungen für das jüngste palästinensische Selbstmordattentat am alten Busbahnhof in Tel Aviv (17.4.) aus Damaskus kamen. Dies geht aus einem palästinensischen Bericht aus der West Bank hervor, der an Terror-Führer in Syrien weitergeleitet wurde und die erfolgreiche Ausführung des Attentats bestätigt.

Die israelische Regierung hat die Hamas für das Selbstmordattentat verantwortlich gemacht. Am Dienstag entschied das Kabinett, von einer groß angelegten Operation im Gazastreifen abzusehen. Olmert nahm jedoch den Vorschlag von Außenministerin Livni auf, den Aufenthaltsstatus aller Minister der palästinensischen Autonomieregierung und von drei Mitgliedern des palästinensischen Parlaments, die die israelische Staatsbürgerschaft haben, zu entziehen.

Am Donnerstag erklärte der jordanische Ministerpräsident Marouf Bakheet, dass die Waffen geheimer Hamas-Zellen, die vergangene Woche in Jordanien gefunden wurden, aus Syrien nach Jordanien geschmuggelt wurden. (Ynet, 21.4.)



(4) Palästinenser versuchten, Israel mit Grad-Rakete anzugreifen

Verteidigungsminister Shaul Mofaz hat Berichte bestätigt, wonach palästinensische Terroristen am Freitag (21.4.) versucht haben, eine weitere Grad-Rakete aus dem Gazastreifen auf Israel abzuschießen. Der Versuch scheiterte aus technischen Gründen.

Die erste Rakete dieses Typs wurde am Wahltag (28.3.) aus dem Gazastreifen in Richtung Ashqelon abgeschossen. Grad-Raketen stammen aus sowjetischer Produktion. Dabei handelt es sich um verbesserte Katjuscha-Raketen mit einer Reichweite von 30 Kilometern. Das System kann in 20 Sekunden 40 Raketen abschießen. Mindestens 30 solcher Raketen wurden in letzter Zeit von Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt.

In der Kabinettssitzung erklärte Mofaz am Sonntag, dass in der vergangenen Woche nur 15 Qassam-Raketen aus dem Gazastreifen abgeschossen wurden. In der Woche davor waren es 35. Minister Zeev Boim sagte, Israel müsse den Terror weiter bekämpfen und den Druck auf Terrorgruppen, die ihre Basis in Gaza haben, verstärken. (Ynet, 24.4.)



(5) Zwei gesuchte Tanzim-Terroristen bei Bethlehem getötet

Bei einem gemeinsamen Einsatz der israelischen Grenzpolizei und der israelischen Sicherheitsbehörde „Shabak“ an einer Straßensperre in Bethlehem sind am Sonntag zwei gesuchte Terroristen der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden (Tanzim) getötet worden. Die Sicherheitskräfte identifizierten einen Wagen mit Palästinensern, die auf israelischen Fahndungslisten stehen.

Als die drei Insassen die israelischen Einsatzkräfte erkannten, versuchten sie, der Kontrolle an der Straßensperre zu entkommen. Nach Warnrufen gaben die Grenzpolizisten Schüsse ab. Daraufhin kam der Wagen von der Straße ab, prallte gegen eine Wand und ging in Flammen auf. Der dritte Palästinenser wurde verletzt in ein israelisches Krankenhaus gebracht und danach den Sicherheitsbehörden übergeben. (Jerusalem, 23.4.)



(6) Die Israelis, die dem Iran beim Wiederaufbau des Erdbebengebiets helfen
Drei israelische Berater haben vor kurzem auf Einladung einer offiziellen Stelle insgeheim den Iran besucht, um beim Wiederaufbau der durch das Erdbeben (Februar 2005) beschädigten Infrastruktur zu helfen. Und so läuft diese unglaubliche Zusammenarbeit ab, und das nicht zum ersten Mal: Die Iraner bestellen die Durchführung der Arbeiten bei einer niederländischen Firma. Einer der Inhaber der Firma ist Israeli. Die niederländische Firma rekrutiert dann die israelischen Ingenieure und Berater, die auf den Wiederaufbau von Infrastruktur-Arbeiten spezialisiert sind, so wie es Firmen wie beispielsweise das Bauunternehmen „Solel Bone“ in den 70er Jahren getan hatten, vor der islamischen Revolution. Die israelischen Experten haben ihre israelischen Pässe in den Niederlanden hinterlegt und sind mit besonderen Reisepapieren in den Iran eingereist, in denen ihre israelische Staatsangehörigkeit nicht verzeichnet ist. (Yediot Ahronot, 23.4.)

(7) Zentrum für iranische Studien an der Universität Tel Aviv eröffnet

Das Ziel: Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Iran

Das erste Zentrum für iranische Studien in Israel wird am Montag (24.4.) an der Universität von Tel Aviv eröffnet. Eines seiner erklärten Ziele: die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten.

„Das Zentrum wird unter anderem die historischen Wurzeln zwischen dem jüdischen Volk und dem Iran erforschen und hofft dadurch die Zusammenarbeit zu fördern“, so Dr. David Yerushalmi, der für das Programm des Zentrums zur Erforschung des Judentums im Iran verantwortlich ist. Das Zentrum gehört zur Fakultät für Geisteswissenschaften. „Heute klingt das erstaunlich, doch es gibt viele gemeinsame Grundpfeiler, auf denen Verständnis und gegenseitige Achtung aufgebaut werden können.“

Außer der Erforschung des Judentums im Iran wird das Zentrum die historische, kulturelle und politische Erforschung des Iran des 19. und 20. Jahrhunderts fördern. Das Zentrum wurde mit Hilfe zweier jüdischer Wohltäter iranischer Abstammung errichtet, dem amerikanischen Geschäftsmann David Miraz und einem jüdischen Briten, der Kontakte zu Führern des Regimes im Iran unterhält. Das Zentrum wird von Prof. David Menashri geleitet, der zu den Initiatoren gehört. Forscher im Iran begrüßten die Arbeit Menashris. (Maariv, 23.6.)



(8) Immer mehr Holocaust-Überlebende in psychologischer Behandlung

Die Anzahl der Holocaust-Überlebenden, die sich einer psychologischen Therapie zuwenden, nimmt seit den vergangenen Jahren stetig zu. Im vergangenen Jahr nahm die Zahl der Patienten, die im „Amcha“ Zentrum (http://www.amcha.org/) betreut werden, um 23% zu. In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl fast verdreifacht.

„Wir treffen auf viele Überlebende, die viele Jahre gelebt haben, ohne eine Therapie zu benötigen, aber durch Ereignisse, die mit ihrem Alterungsprozess verbunden sind, wie das Ableben des Partners oder eine schwere Krankheit, wurden bei ihnen die Erlebnisse aus der Vergangenheit wieder geweckt“, erklärt Dr. Nathan Dorset, Psychologe und klinischer Generaldirektor des Vereins. Der Anstieg ist vor allem bei Überlebenden zu verzeichnen, die während des Holocaust 16 bis 25 Jahre alt oder kleine Kinder waren. „Überlebende sehnen sich nach einer Welt, die verloren gegangen ist, und wenn sie zur Therapie kommen, leisten sie eine Trauerarbeit, die sie bisher nicht durchgemacht haben“.

Die Behandlung bei „Amcha“ wird subventioniert. Eine Einzelstunde kostet 140 NIS. Überlebende, die in Folge der Verfolgung durch die Nazis als Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen gelten, erhalten die Behandlung umsonst. Überlebende, die eine Monatsrente von der Bundesregierung erhalten, zahlen 350 NIS, bekommen aber innerhalb eines Monats eine Rückerstattung von Deutschland. (Haaretz, 21.4.)

Weitere Informationen: Amcha Deutschland e.V.: http://www.amcha.de/



(9) Holocaust-Gedenktag am Dienstag, 25. April 2006

Knapp eine Woche nach dem Pessachfest gedenkt das israelische Volk den sechs Millionen Opfern des jüdischen Volkes, die von den Nationalsozialisten im Holocaust ermordet wurden. Die Gedenk-Veranstaltungen zum HOLOCAUSTMÄRTYRER- UND HELDENGEDENKTAG beginnen am Vorabend (24.4.) mit der zentralen Gedenkfeier in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem. Sechs Überlebende des Holocaust entzünden jeweils eine Fackel. Am Dienstag (25.4.) ertönt um zehn Uhr morgens eine Sirene, die zwei Schweigeminuten für die gesamte Nation einleitet – „zum Gedenken und zur Mahnung anderer, niemals zu vergessen." Das hebräische Datum für den israelischen Gedenktag richtet sich nach Tag, an dem im Warschauer Ghetto 1944 der Aufstand gegen die SS-Truppen begann.

Zu den traditionellen Ereignissen außerhalb Israels gehört der „Marsch der Lebenden“. Überwiegend junge Israelis reisen nach Polen, um Auschwitz und polnische Städte wie Krakau zu besuchen, wo die alten Synagogen noch stehen, aber der größte Teil des jüdischen Lebens ausgelöscht worden ist. In diesem Jahr begleitet Shimon Peres den „Marsch der Lebenden“. Etwa hundert Kilometer nördlich von Warschau besuchte er das Geburtshaus von Staatsgründer David Ben Gurion und jenes Haus, wo sein Großvater von den Nazis ermordet worden ist. „Normalerweise halte ich meine Gefühle zurück, aber hier brechen sie aus mir heraus", sagte Peres mit gebrochener Stimme in einem Interview mit dem israelischen Rundfunk.

Weitere Informationen zum Gedenktag: The Holocaust Martyrs' and Heroes' Remembrance Authority Yad Vashem http://www.yadvashem.org/

Eine Woche später findet der GEDENKTAG FÜR DIE GEFALLENEN DER KRIEGE ISRAELS statt. Es ist ein Gedenktag für alle, die im Kampf um die Gründung und Verteidigung des Staates Israel ihr Leben verloren haben. Um acht Uhr abends und um elf Uhr vormittags werden jeweils zwei Schweigeminuten abgehalten. Unmittelbar auf diesen Gedenktag folgt der UNABHÄNGIGKEITSTAG (5. Iyar), der Jahrestag der Proklamation der Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948. Der Unabhängigkeitstag ist für zahlreiche Bürger, die selbst aktiv an der Gründung des neuen Staates teilgenommen und die gewaltigen Veränderungen seit 1948 erlebt haben, von hoher Bedeutung.



(10) Das Wetter in Israel

Örtliche Schauer oder Gewitter. Es ist kühl.
Aussichten: Am Dienstag lässt der Regen nach. Ab Mittwoch wärmer.

Jerusalem: 10-16°C
Tel Aviv: 13-19°C
Haifa: 13-19°C
Be’er Sheva: 12-21°C
Eilat: 19-28°C



(11) Wechselkurse
1 € - 5.6205 NIS (-0.064%)
1 CHF – 3.5715 NIS (-0.123%)
1 £ - 8.1284 NIS (+0.010%)
1 $ - 4.5610 NIS (-0.044%)
(Bank of Israel, 21.4.06)

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