Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 11. April 2006
  
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(1) Zahl der Selbstmordattentäter steigt: 90 Festnahmen seit Januar
(2) Verteidigungsminister Mofaz warnt vor härteren Verteidigungsaktionen
(3) Kabinett erklärt Ehud Olmert zum Interims-Ministerpräsidenten
(4) EL AL wird statt Boeing in Zukunft Flugzeuge vom Typ Airbus kaufen
(5) 32%-Anstieg im Erwerbsumfang von General Motors in Israel 2005
(6) Mozart zur Verbesserung der Lernfähigkeit im Kindergarten
(7) „Hippy“: Fit für die Schule nach israelischem Vorbild
(8) Internationales Seminar des Erziehungsministeriums 21.-26.5.06
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse

Geänderte Öffnungszeiten der Botschaft im April 2006:

Wegen der Feiertage bleiben Botschaft und Konsularabteilung vom 13.4.06 bis einschließlich 20.4.06 geschlossen. Am Mittwoch, 12.4. (Erew Pessach) schließt die Konsularabteilung um 12.30 Uhr.

(1) Zahl der Selbstmordattentäter steigt: 90 Festnahmen seit Januar

Die Motivation palästinensischer Terroristen, Selbstmordanschläge durchzuführen, nimmt weiter zu. Aus Sicherheitsinformationen geht hervor, dass in der Westbank seit Anfang des Jahres 90 mutmaßliche Selbstmordattentäter festgenommen wurden, die sich zum Teil bereits auf dem Weg zu ihrem Attentat befanden. Ein Terrorist der Fatah sprengte sich vor zwei Wochen in einem Wagen an der Einfahrt zur Siedlung Kedumim in die Luft und riss dabei vier israelische Zivilisten mit in den Tod.

Die Anzahl der Selbstmordattentäter, die in diesem Jahr verhaftet wurden, ist weitaus höher als die Zahl der Festnahmen im Vorjahr. 2005 wurden 160 Selbstmordattentäter verhaftet. Dies bedeutet einen Anstieg von 125%. Die Terroristen gehören allen palästinensischen Organisationen an, außer der Hamas, die dem Kairoer Abkommen bezüglich der Feuerpause in den Gebieten treu bleibt. Es handelt sich um Mitglieder der Fatah, des Islamischen Jihad, der Volksfront und verschiedener Splittergruppen, die sich von der Fatah getrennt haben. (Haaretz, 11.4.)



(2) Verteidigungsminister Mofaz warnt vor härteren Verteidigungsaktionen

Seit Samstag reagiert die israelische Armee aufs Schärfste auf palästinensische Raketen-Angriffe aus dem nördlichen Gazastreifen. Gestern wurde ein 7-jähriges Mädchen durch eine Granate getötet, als die Armee ein Haus in Beit Lahia beschoss. 24 Stunden zuvor berichteten palästinensische Medien, dass ein Mitarbeiter der Sicherheitstruppen an einem Stützpunkt durch eine israelische Granate getötet wurde.

Verteidigungsminister Shaul Mofaz kündigte am Dienstag ein härteres Vorgehen gegen die Terrorgruppen an, sollten sie die Angriffe auf Israel fortsetzen. Derweil drückte Generalstabschef Dan Halutz sein Bedauern über den Tod eines palästinensischen Mädchens aus, das gestern durch Schüsse israelischer Soldaten getötet wurde. Er warf den Terroristen vor, die Zivilbevölkerung als Schutzschild für ihre Angriffe zu missbrauchen. Ein Tag vor dem Pessah-Abend (12.4.) liegen den Sicherheitsbehörden 77 Terror-Warnungen vor, 13 davon mit detaillierten Informationen.

Die Soldaten der Gaza-Division, mit denen sich Mofaz heute Morgen traf, beschwerten sich über die Reaktion der Armee auf die Qassam-Raketen. „Wir reagieren nicht auf den Abschuss von Qassam-Raketen, und das ist frustrierend“, so der Kommandant der Spitzenkompanie des Shaked-Regiments. Der Verteidigungsminister antwortete, dass Frustration kein Arbeitsplan sei, und man Nerven aus Stahl brauche.

Mofaz sagte, dass die Sicherheitsbehörden 90% der Selbstmordattentate erfolgreich vereiteln könnten. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) tue nichts, um den Terror einzudämmen, und Israel müsse alleine gegen die Terroristen vorgehen. Mofaz sagte, dass die israelische Armee ihre Verteidigungsaktionen intensivieren würde, solange es keine Ruhe gäbe.

Generalstabschef Halutz, der auch bei dem Gespräch anwesend war, erklärte, dass der Artilleriebeschuss auf den Gazastreifen überdacht, kontrolliert und mit großer Professionalität durchgeführt werde. Er drückte sein Bedauern über den Tod eines 7-jährigen palästinensischen Mädchens aus Beit Lahia aus, das gestern durch eine israelische Granate getötet wurde. Doch machte er die Terrororganisationen für den tragischen Vorfall verantwortlich: „Die Terroristen sind es, die aus bewohnten Gebieten heraus schießen, und wir werden sie verfolgen.“

Halutz wurde die Frage gestellt, was er zu den Medienberichten über palästinensische Einwohner sage, die begonnen haben, sich gegen Terroristen zu wehren, weil sie ihre Häuser missbrauchen, und von dort Qassam-Raketen auf Israel abfeuern. Dazu sagte er, er hoffe, „dass die palästinensischen Zivilisten diese Leute vertreiben, damit sie ihre Ruhe haben und nicht fliehen müssen“. (Maariv, 11.4.)



(3) Kabinett erklärt Ehud Olmert zum Interims-Ministerpräsidenten
Die Regierung hat Ehud Olmert, - seit 3 Monaten amtierender Ministerpräsident, - in einer außerordentlichen Kabinettssitzung am Dienstag zum Interims-Ministerpräsidenten ernannt. Gleichzeitig wurde der im Koma liegende Ministerpräsidenten Ariel Sharon offiziell für amtsunfähig erklärt. Der Beschluss tritt am Freitag um Mitternacht in Kraft. Die Vereidigung Olmerts als Ministerpräsident Israels folgt, sobald die Regierungsbildung abgeschlossen ist. (Jpost, 11.4.)

(4) EL AL wird statt Boeing in Zukunft Flugzeuge vom Typ Airbus kaufen

Die Fluggesellschaft EL AL bevorzugt den europäischen Flugzeughersteller Airbus anstelle des amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing und prüft derzeit die Möglichkeit, ihre Flotte mit dem europäischen Flugzeugtypen auszurüsten. Wie die Zeitschrift „The Marker“ erfahren konnte, besichtigte am Sonntag (9.4.) eine hochrangige Delegation des europäischen Flugzeugherstellers den Airbus der Zukunft vom Typ A 350. Außer den Direktoren der Fluggesellschaft EL AL nahmen auch Mitarbeiter der Luftfahrtindustrie (BMG) teil. Das Treffen fand außerhalb des Ben Gurion Flughafens, in den Büros der Borowitz Moses Group, statt.

Vertreter von Airbus niedrigeren Ranges besuchten bereits vor einem Monat unter strenger Geheimhaltung die EL AL – Büros am Ben Gurion Flughafen und stellten der israelischen Firmenleitung das neue Flugzeug vor. Bis heute war es der Firma Airbus nicht gelungen, ihre Flugzeuge an die Firma EL AL zu verkaufen, die bisher den amerikanischen Flugzeughersteller Boeing bevorzugt hatte. (Haaretz, 10.4.)



(5) 32%-Anstieg im Erwerbsumfang von General Motors in Israel 2005
Der größte Automobil-Konzern der Welt General Motors erwarb in Israel im Jahr 2005 Produkte der Fahrzeugindustrie im Umfang von 102 Millionen Dollar. Dies teilte die Firma GM – UMIT (General Motors – UMI-Technology) mit, eine Tochterfirma von General Motors, deren Sitz sich in Israel befindet und die zwischen dem Autokonzern und GM – UMIT - Werken vermittelt. 2004 erwarb General Motors örtliche GM – UMITs. Es handelt sich um einen Spitzenerwerbsumfang in Israel seit der Errichtung von Verkehrskomponenten im Umfang von 77 Millionen Dollar. Im Jahr 2003 lag der Erwerbsumfang bei ca. 73 Millionen Dollar. Der beträchtliche Anstieg – ca. 32 % im Verhältnis zu 2004 – ist auf die Ausweitung der Aktionen im Jahr 2005 zurückzuführen, die große Transaktionen in der Versorgung umfassten, hauptsächlich im Bereich der Hardware zur Qualitätskontrolle und Sicherheitsausrüstung für Fahrzeuge. (Haaretz, 10.4.)

(6) Mozart zur Verbesserung der Lernfähigkeit im Kindergarten

Shani und Inbar, beide fünf Jahre alt, sitzen in der Musikecke und spielen zusammen auf der Geige und auf dem Metallophon. Ein anderes Kind schließt sich an und spielt auf einer Schelle. Auf dem Teppich in der Mitte des Zimmers tanzt eine Gruppe Kinder zu den Klängen des Werks „Clowns“ von Kabalewski. Eine Stunde später machen die Kinder Übungen zur Stimmbildung. „Spürt, wie der Bauch sich zusammenzieht“ so die Kindergärtnerin Adina Stark während der Stimmübungen mit dem Ton „sch“. „Bei mir zieht sich der Bauch richtig zusammen“, bestätigt eins der Mädchen zufrieden.

Dies ist das vierte Jahr, in dem der religiös-staatliche Pflichtkindergarten im Bezirk Pardes-Katz in Bnei-Brak ein musik-pädagogisches Projekt durchführt. Das musikalische Thema ist unübersehbar: An der Wand hängt zwischen Zeichnungen von Musikinstrumenten ein Bild Mozarts. In den Schränken und in den Zimmerecken liegen Massen von Musikinstrumenten. Auch die Ohren der Besucher, die Kindergartenlärm erwarten, finden am Eingang zum Kindergarten Ruhe, wo alle ungewöhnlich leise sprechen. (Walla, 3.4.)



(7) „Hippy“: Fit für die Schule nach israelischem Vorbild

„Hippy“ ist ein Projekt, das Migrantenkinder für den Schulbeginn fit machen soll: Einwandererfrauen, die gut deutsch sprechen, besuchen andere Mütter zu Hause und zeigen ihnen, wie sie mit den besonderen Hippy-Arbeitsbögen ihr Kind fördern. So hat Semra Gönültas aus Berlin-Wedding ihren 20-Stunden-Job bekommen. Vor zwei Jahren war die gelernte Friseurin selbst noch Hippy-Mutter, jetzt ist sie „Hausbesucherin“.

Die Hebräische Universität in Jerusalem (http://www.huji.ac.il/huji/eng/) hat das Konzept Home Instruction for Parents of Preschool Youngsters (Hippy: http://www.hippy.org.il/) entwickelt. „Die Israelis haben als klassisches Einwanderungsland früh begriffen, dass man die Mütter an die Hand nehmen und ihnen zeigen muss, was in den Schulen erwartet wird“, sagte Christiane Börühan, Projektkoordinatorin im Begenungszentrum der Arbeiterwohlfahrt an der Kreuzberger Waldemarstraße.

Aus: Fit für die Schule nach israelischem Vorbild. Hippy-Projekt fördert Migrantenkinder – und die Nachfrage übersteigt das Angebot, von Joachim Fahrun, Die Welt, 11.04.06, S. 34.



(8) Internationales Seminar des Erziehungsministeriums 21.-26.5.06

Ministry of Education, Culture and Sport
(http://cms.education.gov.il/educationcms/units/owl/english/about/ministry+structure.htm)
National Teachers’ Center for the Study of Judaism, The Humanities and Society
Kaye Academic College of Education

International Seminar:
OPENING SPACE FOR CITIZENS: CHALLENGES OF THE 21ST CENTURY, Beer Sheva, May 21-26

In honor of a decade of the Kremnitzer Commission Report "Being a Citizen" of the Ministry of Education, Israel

To be held at Bet Yatziv, Beer Sheva, Israel, May 21-26, 2006

Rationale:
It is our working assumption that globalization processes cause rapid and fundamental changes in the nation based democratic states, and in the processes of belonging and solidarity among their citizens. Globalization processes weaken institutional and social bonds in these states, hence weakening mutual commitment between citizens and between citizens and state. Globalization intrudes through the economic system, making the world an open market of labor, resources and ideas.  The judicial system is not bound to local law, and leans on international law as a legitimate system, at times surpassing the local one.  The religious systems, based on different heritages face new challenges and regulations.

These dramatic changes pose new challenges to society and its educational systems, especially due to the changing nature of these challenges, the depth of processes in issued viewed as self evident such as authority, basic solidarity etc.

Educational systems are accustomed to lengthy processes of introducing innovations. This is no longer the case. Strategies effective in the past are no longer effective.  In this age of values and behavioral conflicts such as the treatment of religion and its symbols (the Moslem veil in France or the Christmas tree in Israel), or testing the boundaries of tolerance to behaviors cotradicting equality (the role of women in patriarchal society).  Educational systems work in confusion, unabe to reconcille value systems, and the need arises for altering behavior and teaching. A new organization of teaching and learning should be made available, a dialogue between chaos and order, offering teachers and pupils “half baked” developing curriculi without a long assimilation process.

70- 75 people will participate in the seminar, including: 1. Academics and educational researchers relating specifically to the designed topics. 2. High and middle ranking decision makers. 3. Counselors, coordinators, program writers in relevant areas.

For MORE INFORMATION on Seminar Goals, Example Topics, Seminar destination, Seminar Structure, Preliminary Schedule, Seminar Framework see:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=93893&MissionID=88

Further Details: Bet Yatziv 972-8-6283504.
Dr. Oded Avissar- Director, National Teachers' Center for the Study of Judaism, The Humanities and Society odi17@macam.ac.il
Dr. Israelit Rubinstein- Coordinator of the Seminar israelitr@walla.co.il, israelitr@gmail.com.
Dr. Moshe Dror- Associate Coordinator, English language contact mdror@macam.ac.il
Tal Morag – Coordinator Assistant – talmorag@gmail.com



(9) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig, die Temperaturen steigen.

Jerusalem: 10-17°C
Tel Aviv: 12-20°C
Haifa: 12-20°C
Be’er Sheva: 10-22°C
Eilat: 14-27°C



(10) Wechselkurse
1 € - 5.5812 NIS (-0.549%)
1 CHF – 3.5418 NIS (-0.497%)
1 £ - 8.0438 NIS (-0.166%)
1 $ - 4.6120 NIS (+0.174%)
(Bank of Israel, 10.4.06)

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