Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 31. März 2006
  
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(1) Vier Israelis bei palästinensischem Selbstmordattentat getötet
(2) Ehud Olmert reicht Palästinensern nach Wahlsieg die Hand
(3) Korrigiertes Endergebnis bringt Kadima ein weiteres Mandat
(4) Siemens liefert 86 Reisezugwagen an die Israelische Eisenbahn
(5) Israel weltweit auf Platz 19 der Informationstechnologien
(6) Frequencies Kol Israel Overseas Service Schedule
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Vier Israelis bei palästinensischem Selbstmordattentat getötet

Bei einem palästinensischen Selbstmordattentat vor der Siedlung Kedumim im Westjordanland sind am Donnerstagabend vier Israelis getötet worden. Der Attentäter hatte sich als orthodoxer Jude verkleidet und war per Anhalter in den Wagen eines älteren Ehepaares (beide 60, Foto) gestiegen. Das Ehepaar sowie zwei weitere junge Israelis im Alter von 16 und 20 Jahren starben in dem explodierenden Wagen und verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Das Auto explodierte in der Nähe einer Tankstelle. Die „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“, eine Untergruppe der palästinensischen Fatah-Bewegung, bekannten sich zu dem Anschlag.



Das Ehepaar Rafi und Helena Halevy war offensichtlich auf dem Weg von Kfar Saba nach Kedumim. Das dritte Opfer wurde als Raot Feldman (20) aus Herzliyah identifiziert. Die drei Anhalter stiegen in der Nähe von Karnei Shomron in den Wagen, sechs Minuten Fahrtzeit von Kedumim entfernt. Bislang ist noch nicht klar, ob der Attentäter den Sprengsatz an einem Gürtel oder in einer Tasche trug. „Ich dachte schon, die Tankstelle sei in die Luft geflogen“, sagte Esti, als sie nach der Explosion aus dem Fenster ihrer Wohnung schaute. Dann sah sie, wie ein PKW nahe der Tankstelle ausbrannte.

Nach palästinensischen Angaben war der Attentäter der 24-jährige Student Mahmoud Masharka aus dem Flüchtlingslager El-Bureij bei Hebron. Er war Mitglied der Terrororganisation „Palästinensischer Islamischer Jihad“ und stand seit fünf Jahren auf der israelischen Fahndungsliste. Ein Vertreter der „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ sagte nach dem Anschlag, dass die Gruppe weitere Attentate gegen Israelis plane. „Das palästinensische Volk hat das Recht auf Selbstverteidigung“, erklärte ein Vertreter der palästinensischen Regierung (Hamas), „bewaffneter Widerstand ist legitim und wird weitergehen, auch nachdem die Hamas an die Macht gekommen ist."

Helena Halevy wanderte vor 40 Jahren aus Brasilien nach Israel aus, berichtete eine enge Freundin. Damals war sie 18 Jahre alt, ein junges blondes Mädchen. Zuerst arbeitete sie im Kibbuz Beerot Yitzhak, wo sie ihren Ehemann Rafi kennenlernte. Rafis Familie lebte seit sieben Generationen in Israel. Vier Jahre nach ihrer Heirat zogen sie ins Jesreel-Tal um, wo sie in der Landwirtschaft arbeiteten. 17 Jahre später zogen sie mit ihren vier Kindern nach Kedumim. „Sie liebten Israel zutiefst, und sie liebten Kedumim. Ihr Haus war immer offen für alle“, erzählt die Freundin, „sicher hielten sie den Terrorist für einen unschuldigen Anhalter“.

Aus dem Gazastreifen schossen Palästinenser am Donnerstagabend zwei Qassam-Raketen auf den Süden Israels ab. Eine Rakete fiel auf einen Fußballplatz im Kibbuz Karmiya südlich der Stadt Ashqelon. Eine Person wurde leicht verletzt. Mehrere Personen erlitten einen Schock. Ein Fahrzeug wurde beschädigt. Die „Al-Quds-Brigaden“ der Terror-Organisation „Palästinensischer Islamischer Jihad“ übernahmen die Verantwortung. Die zweite Rakete detonierte auf unbebautem Gebiet. Vor sechs Wochen wurden in demselben Kibbuz drei Personen durch eine Qassam-Rakete verletzt, darunter ein 10-Monate altes Kleinkind.

Nach den Attentaten ordnete Verteidigungsminister Shaul Mofaz die Sicherheitsbehörden an, größeren Druck auf die Terrororganisationen auszuüben. Am Mittwoch hatte die israelische Armee nach der Vereidigung der Hamas-Regierung durch Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas ihre Kontakte zur Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) abgebrochen. (Ynet, 31.3.)



(2) Ehud Olmert reicht Palästinensern nach Wahlsieg die Hand

Auszug aus der Siegesrede Ehud Olmerts vom 28. März 2006:

(…)

Bevor wir den Frieden und das Leben an der Seite unserer Nachbarn gestalten können, ist es an der Zeit, Frieden mit uns selbst zu machen. Mit Geduld, gegenseitiger Achtung, Zurückhaltung und mit Liebe.

Lasst uns all die Meinungsverschiedenheiten um das erste Erez Israel gegenüber dem zweiten Erez Israel, um ein ganzes Erez Israel gegenüber einem geteilten Erez Israel, um ein Erez Israel von Minderheiten gegenüber einem Erez Israel von Juden, um ein Erez Israel der Religiösen gegenüber einem Israel von Nicht-Religiösen, Ashkenazim gegenüber Orientalen, Neueinwanderern gegenüber alteingesessenen Bürgern bei Seite legen.

Wir alle – ein vereintes Israel, ein erstes, starkes, erfolgreiches, aufblühendes, gerechtes und mit sich selbst vergesöhntes Israel.

In der kommenden Zeit werden wir auf dauerhafte Grenzen des Staates Israel hinarbeiten, einem jüdischen Staat mit einer zukunftsfähigen jüdischen Mehrheit und demokratischen Staat.

Wir werden dies mit Verhandlungen und mit einem Abkommen mit unseren palästinensischen Nachbarn tun. Das wünschen wir uns, und dafür beten wir auch.

Es gibt keinen Ersatz für ein Friedensabkommen. Es gibt keinen stabileren Frieden als einen, der auf einem Abkommen basiert.

Ein Abkommen kann nur auf Verhandlungen, auf gegenseitiger Anerkennung basieren, auf bereits in der Vergangenheit unterzeichneten Abkommen, auf den Grundsätzen der road map und natürlich auf dem Ende der Gewalt und der Entwaffnung der Terrororganisationen.

Ich wende mich an diesem Abend an den Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, und sage ihm auf die einfachste und direkteste Art und Weise, so wie Menschen miteinander sprechen:

Im Laufe tausender Jahre haben wir den Traum von einem ganzen Erez Israel in unseren Herzen getragen. Immer wird dieses Land in seinen historischen Grenzen unser Ideal sein. Niemals werden wir uns von der Bindung an die Orte trennen, die die Wiege unserer Kultur waren und an denen unsere liebsten Erinnerungen als Volk geknüpft sind.

Doch aus Anerkennung der Realität und Verständnis für die Umstände sind wir bereit, Kompromisse einzugehen, auf Teile des geliebten Erez Israel zu verzichten, an denen das Beste für unsere Söhne und Kämpfer hängt, bereit, mit großem Schmerz Juden von dort umzusiedeln – um die Bedingungen zu schaffen, die euch ermöglichen, euren Traum zu verwirklichen und an unserer Seite zu leben, in Frieden und Sorglosigkeit.

Ich erwarte, von der Autonomiebehörde eine ähnliche Mitteilung zu hören.

(...)

Indem ich dies tue, beschreite ich die Wege von David Ben Gurion, Menachem Begin, Yitzhak Rabin, Shimon Peres, Ehud Barak und Ariel Sharon – alle Führer, die höchste Verantwortung für das Schicksal des Staates Israel trugen und Mut und Bereitschaft zum Verzicht bewiesen haben, Kompromisse einzugehen – um Frieden zu erzielen.

Ich schöpfe Mut aus dem persönlichen Beispiel der arabischen Führer, wie dem großen Präsidenten Anwar Saddat, König Hussein und ihren Nachfolgern, Ägyptens Präsident Husni Mubarak und König Abdallah II.

Wenn die Palästinenser so schlau sind, in der nächsten Zeit zu handeln, werden wir uns an den Verhandlungstisch setzen, um eine neue Realität in unserer Region zu gestalten.

Wenn sie das nicht tun werden, wird Israel sein Schicksal selbst in die Hände nehmen und auf der Grundlage eines breiten nationalen Abkommens und im Einvernehmen mit unseren Freunden in der Welt und an erster Stelle den USA und Präsident George Bush, auch ohne Abkommen mit ihnen handeln. Wir werden nicht unendlich lange warten. Die Zeit ist gekommen zu handeln. (Jerusalem, 30.3.)



(3) Korrigiertes Endergebnis bringt Kadima ein weiteres Mandat

Nach Auszählung der Stimmabgaben von Soldaten, Behinderten, Gefangenen und Krankenhauspatienten hat das Zentrale Wahlkomitee mitgeteilt, dass Kadima, Likud und Meretz jeweils einen zusätzlichen Sitz in der Knesset erhalten. Shas, Israel Beitenu und die Vereinigte Arabische Liste (Ta’al) haben jeweils ein Mandat verloren.

Die Sitzverteilung in der Knesset lautet demnach wie folgt: Kadima -29, Likud - 12, Meretz - 5, Israel Beitenu - 11, Shas - 12, Vereinigte Arabische Liste (Ta’al) – 3.

Vertreter der Kadima-Partei äußerten sich zufrieden über das zusätzliche Mandat: „Das verbessert unsere Position in den Koalitionsverhandlungen“, sagte ein offizieller Vertreter.

Geht man davon aus, dass die Rentnerpartei „Gil“ den „Konvergenzplan“ des amtierenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert unterstützen wird, dann ist durch die Endergebnisse der Wahlen eine jüdische Mehrheit für den Konvergenzplan sicher.

Die Endergebnisse sind für den Likud-Vorsitzenden Benjamin Netanyahu insofern von Vorteil, als er jetzt Oppositionsführer sein wird. Allerdings wird der Sitz in der Knesset an Yisrael Katz gehen, der im Likud zu den Gegnern Netanyahus zählt.

Meretz-Vertreter sagten, das zusätzliche Mandat sei für die Vertretung in den verschiedenen Knessetausschüssen von Bedeutung. Die Führungskrise um Parteichef Yossi Beilin ist damit aber noch nicht beigelegt. „Aus seiner Sicht sind die Wahlen nach wie vor eine Niederlage“ sagte ein Meretz-Vertreter. „In der derzeitigen Konstellation hätten wir mehr als sechs Mandate erhalten sollen und nicht auf fünf Mandate absinken“.

Laut den am Mittwoch veröffentlichen Zahlen nach der Auszählung von 99,7 Prozent der Wählerstimmen hatte Kadima zunächst 28 Mandate erhalten, die Arbeitspartei 20, Shas 13, Israel Beitenu 12, der Likud 11, Nationale Union/Mafdal 9, die Rentnerpartei „Gil“ 7, United Torah Judaism 6, Meretz 4, Vereinigte Arabische Liste (Ta’al) 4, Ra’am 3 und Hadash 3. (Ynet, 31.3.)



(4) Siemens liefert 86 Reisezugwagen an die Israelische Eisenbahn
Siemens Transportation Systems (TS) wird an die Israelische Eisenbahn 86 Reisezugwagen im Wert von 125 Millionen Euro liefern. Zudem wurde eine Option zur Lieferung von bis zu 585 weiteren Reiszugwagen vereinbart. Der Auftrag bedeute den Einstieg für TS in den israelischen Bahntechnik-Markt, erklärte Hans M. Schabert, TS-Bereichs-Vorstandsvorsitzender, anlässlich der Auftragsvergabe. Die Reisezugwagen sollen als 160 Stundenkilometer schnelle Wendezüge im Intercity- und Regionalverkehr eingesetzt werden. Die Auslieferung der geordneten Wagen soll von Ende 2007 bis Mitte 2009 erfolgen. (Siemens AG, Erlangen, 30.3.)

(5) Israel weltweit auf Platz 19 der Informationstechnologien

Weltwirtschaftsforum: Israel weltweit auf Platz 19 der Informationstechnologien

Unter 115 Staaten befindet sich Israel im Bereich der Informationstechnologien auf dem 19. Platz. Dies geht aus Angaben hervor, die diese Woche das Weltwirtschaftsforum veröffentlichte. In den Erläuterungen über Israel betont das Forum, dessen Zentrum sich in Davos befindet, dass die Informationstechnologie-Industrie in Israel auch ein weiteres Jahr im Nahen Osten die Führung übernommen hat. Die israelische Industrie habe sich im technologischen Bereich, in der Qualität der Forschungseinrichtungen, der Bereitstellung von Investmentfonds, Verfügbarkeit von Mobilfunktelefonen und fortschrittlichster Technologien ausgezeichnet.

An der Spitze der Liste stehen die USA, die im Vorjahr noch auf Platz 5 stand und nun Singapur auf den zweiten Platz zurückdrängte. Dänemark ist um einen Platz gestiegen, Island um zwei Plätze gesunken. Danach folgen Finnland, Kanada, Taiwan, Schweden, Schweiz und Großbritannien.

Das Ministerium für Industrie und Handel teilte mit, dass das Weltwirtschaftsforum dieses Jahr Israel als Modell für die Entwicklung der Hightech-Wirtschaft anderer Staaten ausgewählt hat. Die Ökonomen des Forums, die Israel auf Initiative des Stabs für Förderung von Investitionen des Ministeriums für Industrie und Handel in Zusammenarbeit mit dem Verband für Risikokapitalfonds und dem Verband von Elektronikherstellern besucht hatten, trafen sich mit Vertretern der Regierung, akademischen Vertretern und Vertretern der Hightech-Industrie.

In Folge des Besuchs betonten die Mitarbeiter des Forums, dass die Qualität der Forschungseinrichtungen in Israel, die staatliche Unterstützung, die Risikokapitalindustrie und die Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem staatlichen Sektor unter anderem der Schlüssel für den Erfolg der Industrie für Informationstechnologie seien. Als unterstützend für den Erfolg wurden auch die Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, die israelische Kultur und die Sicherheitslage genannt. Der Staatssekretär im Ministerium für Industrie und Handel, Raanan Dinor, sagte, dass die große Aufmerksamkeit, die das Forum auf die israelische Hightech-Industrie gelenkt hat, ein weiterer Beweis für ihr hervorragendes Potential und ihre Stärke sei. (Haaretz, 30.3.)



(6) Frequencies Kol Israel Overseas Service Schedule

KOL ISRAEL OVERSEAS SERVICE SCHEDULE
FREQUENCIES ARE VALID FROM MARCH 26 to OCTOBER 28, 2006
Times are valid March 31 to September 30, 2006
From March 26 to 30, and October 1 to 28 please add one hour to times below as summer Daylight Saving Time is in force in Israel from March 31 to September 30:

http://israelradio.org/sw.htm



(7) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig. Die Temperaturen steigen, vor allem im Landesinnern und in den höheren Lagen. Die Luftfeuchte sinkt. Am Samstag Schauer und deutlich kühler.

Jerusalem: 12-23°C
Tel Aviv: 14-22°C
Haifa: 12-21°C
Be’er Sheva: 11-29°C
Eilat: 17-30°C



(8) Wechselkurse
1 € - 5.6511 NIS (+0.087%)
1 CHF – 3.5873 NIS (+0.031%)
1 £ - 8.1345 NIS (-0.271%)
1 $ - 4.6730 NIS (-0.638%)
(Bank of Israel, 30.3.06)

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