|
|
|
|
|
|
|
|
|
(1) Vier Israelis bei
palästinensischem Selbstmordattentat getötet
Bei einem palästinensischen Selbstmordattentat vor der Siedlung
Kedumim im Westjordanland sind am Donnerstagabend vier Israelis
getötet worden. Der Attentäter hatte sich als orthodoxer Jude
verkleidet und war per Anhalter in den Wagen eines älteren Ehepaares
(beide 60, Foto) gestiegen. Das Ehepaar sowie zwei weitere junge
Israelis im Alter von 16 und 20 Jahren starben in dem explodierenden
Wagen und verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Das Auto explodierte
in der Nähe einer Tankstelle. Die „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“, eine
Untergruppe der palästinensischen Fatah-Bewegung, bekannten sich zu
dem Anschlag.
Das
Ehepaar Rafi und Helena Halevy war offensichtlich auf dem Weg von
Kfar Saba nach Kedumim. Das dritte Opfer wurde als Raot Feldman (20)
aus Herzliyah identifiziert. Die drei Anhalter stiegen in der Nähe
von Karnei Shomron in den Wagen, sechs Minuten Fahrtzeit von Kedumim
entfernt. Bislang ist noch nicht klar, ob der Attentäter den
Sprengsatz an einem Gürtel oder in einer Tasche trug. „Ich dachte
schon, die Tankstelle sei in die Luft geflogen“, sagte Esti, als sie
nach der Explosion aus dem Fenster ihrer Wohnung schaute. Dann sah
sie, wie ein PKW nahe der Tankstelle ausbrannte.
Nach palästinensischen Angaben war der Attentäter der 24-jährige
Student Mahmoud Masharka aus dem Flüchtlingslager El-Bureij bei
Hebron. Er war Mitglied der Terrororganisation „Palästinensischer
Islamischer Jihad“ und stand seit fünf Jahren auf der israelischen
Fahndungsliste. Ein Vertreter der „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ sagte
nach dem Anschlag, dass die Gruppe weitere Attentate gegen Israelis
plane. „Das palästinensische Volk hat das Recht auf
Selbstverteidigung“, erklärte ein Vertreter der palästinensischen
Regierung (Hamas), „bewaffneter Widerstand ist legitim und wird
weitergehen, auch nachdem die Hamas an die Macht gekommen ist."
Helena Halevy wanderte vor 40 Jahren aus Brasilien nach Israel
aus, berichtete eine enge Freundin. Damals war sie 18 Jahre alt, ein
junges blondes Mädchen. Zuerst arbeitete sie im Kibbuz Beerot
Yitzhak, wo sie ihren Ehemann Rafi kennenlernte. Rafis Familie lebte
seit sieben Generationen in Israel. Vier Jahre nach ihrer Heirat
zogen sie ins Jesreel-Tal um, wo sie in der Landwirtschaft
arbeiteten. 17 Jahre später zogen sie mit ihren vier Kindern nach
Kedumim. „Sie liebten Israel zutiefst, und sie liebten Kedumim. Ihr
Haus war immer offen für alle“, erzählt die Freundin, „sicher
hielten sie den Terrorist für einen unschuldigen Anhalter“.
Aus dem Gazastreifen schossen Palästinenser am Donnerstagabend
zwei Qassam-Raketen auf den Süden Israels ab. Eine Rakete fiel auf
einen Fußballplatz im Kibbuz Karmiya südlich der Stadt Ashqelon.
Eine Person wurde leicht verletzt. Mehrere Personen erlitten einen
Schock. Ein Fahrzeug wurde beschädigt. Die „Al-Quds-Brigaden“ der
Terror-Organisation „Palästinensischer Islamischer Jihad“ übernahmen
die Verantwortung. Die zweite Rakete detonierte auf unbebautem
Gebiet. Vor sechs Wochen wurden in demselben Kibbuz drei Personen
durch eine Qassam-Rakete verletzt, darunter ein 10-Monate altes
Kleinkind.
Nach den Attentaten ordnete Verteidigungsminister Shaul Mofaz die
Sicherheitsbehörden an, größeren Druck auf die Terrororganisationen
auszuüben. Am Mittwoch hatte die israelische Armee nach der
Vereidigung der Hamas-Regierung durch Palästinenserpräsident Mahmoud
Abbas ihre Kontakte zur Palästinensischen Autonomiebehörde (PA)
abgebrochen. (Ynet, 31.3.)
|
|
|
|
| |
|
(2) Ehud Olmert
reicht Palästinensern nach Wahlsieg die Hand
Auszug aus der Siegesrede Ehud Olmerts vom 28. März 2006:
(…)
Bevor wir den Frieden und das Leben an der Seite unserer Nachbarn
gestalten können, ist es an der Zeit, Frieden mit uns selbst zu
machen. Mit Geduld, gegenseitiger Achtung, Zurückhaltung und mit
Liebe.
Lasst uns all die Meinungsverschiedenheiten um das erste Erez
Israel gegenüber dem zweiten Erez Israel, um ein ganzes Erez Israel
gegenüber einem geteilten Erez Israel, um ein Erez Israel von
Minderheiten gegenüber einem Erez Israel von Juden, um ein Erez
Israel der Religiösen gegenüber einem Israel von Nicht-Religiösen,
Ashkenazim gegenüber Orientalen, Neueinwanderern gegenüber
alteingesessenen Bürgern bei Seite legen.
Wir alle – ein vereintes Israel, ein erstes, starkes,
erfolgreiches, aufblühendes, gerechtes und mit sich selbst
vergesöhntes Israel.
In der kommenden Zeit werden wir auf dauerhafte Grenzen des
Staates Israel hinarbeiten, einem jüdischen Staat mit einer
zukunftsfähigen jüdischen Mehrheit und demokratischen Staat.
Wir werden dies mit Verhandlungen und mit einem Abkommen mit
unseren palästinensischen Nachbarn tun. Das wünschen wir uns, und
dafür beten wir auch.
Es gibt keinen Ersatz für ein Friedensabkommen. Es gibt keinen
stabileren Frieden als einen, der auf einem Abkommen basiert.
Ein Abkommen kann nur auf Verhandlungen, auf gegenseitiger
Anerkennung basieren, auf bereits in der Vergangenheit
unterzeichneten Abkommen, auf den Grundsätzen der road map und
natürlich auf dem Ende der Gewalt und der Entwaffnung der
Terrororganisationen.
Ich wende mich an diesem Abend an den Präsident der
Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, und sage ihm auf
die einfachste und direkteste Art und Weise, so wie Menschen
miteinander sprechen:
Im Laufe tausender Jahre haben wir den Traum von einem ganzen
Erez Israel in unseren Herzen getragen. Immer wird dieses Land in
seinen historischen Grenzen unser Ideal sein. Niemals werden wir uns
von der Bindung an die Orte trennen, die die Wiege unserer Kultur
waren und an denen unsere liebsten Erinnerungen als Volk geknüpft
sind.
Doch aus Anerkennung der Realität und Verständnis für die
Umstände sind wir bereit, Kompromisse einzugehen, auf Teile des
geliebten Erez Israel zu verzichten, an denen das Beste für unsere
Söhne und Kämpfer hängt, bereit, mit großem Schmerz Juden von dort
umzusiedeln – um die Bedingungen zu schaffen, die euch ermöglichen,
euren Traum zu verwirklichen und an unserer Seite zu leben, in
Frieden und Sorglosigkeit.
Ich erwarte, von der Autonomiebehörde eine ähnliche Mitteilung zu
hören.
(...)
Indem ich dies tue, beschreite ich die Wege von David Ben Gurion,
Menachem Begin, Yitzhak Rabin, Shimon Peres, Ehud Barak und Ariel
Sharon – alle Führer, die höchste Verantwortung für das Schicksal
des Staates Israel trugen und Mut und Bereitschaft zum Verzicht
bewiesen haben, Kompromisse einzugehen – um Frieden zu erzielen.
Ich schöpfe Mut aus dem persönlichen Beispiel der arabischen
Führer, wie dem großen Präsidenten Anwar Saddat, König Hussein und
ihren Nachfolgern, Ägyptens Präsident Husni Mubarak und König
Abdallah II.
Wenn die Palästinenser so schlau sind, in der nächsten Zeit zu
handeln, werden wir uns an den Verhandlungstisch setzen, um eine
neue Realität in unserer Region zu gestalten.
Wenn sie das nicht tun werden, wird Israel sein Schicksal selbst
in die Hände nehmen und auf der Grundlage eines breiten nationalen
Abkommens und im Einvernehmen mit unseren Freunden in der Welt und
an erster Stelle den USA und Präsident George Bush, auch ohne
Abkommen mit ihnen handeln. Wir werden nicht unendlich lange warten.
Die Zeit ist gekommen zu handeln. (Jerusalem, 30.3.)
|
|
|
|
| |
|
(3) Korrigiertes
Endergebnis bringt Kadima ein weiteres Mandat
Nach Auszählung der Stimmabgaben von Soldaten, Behinderten,
Gefangenen und Krankenhauspatienten hat das Zentrale Wahlkomitee
mitgeteilt, dass Kadima, Likud und Meretz jeweils einen zusätzlichen
Sitz in der Knesset erhalten. Shas, Israel Beitenu und die
Vereinigte Arabische Liste (Ta’al) haben jeweils ein Mandat
verloren.
Die Sitzverteilung in der Knesset lautet demnach wie folgt:
Kadima -29, Likud - 12, Meretz - 5, Israel Beitenu - 11, Shas - 12,
Vereinigte Arabische Liste (Ta’al) – 3.
Vertreter der Kadima-Partei äußerten sich zufrieden über das
zusätzliche Mandat: „Das verbessert unsere Position in den
Koalitionsverhandlungen“, sagte ein offizieller Vertreter.
Geht man davon aus, dass die Rentnerpartei „Gil“ den
„Konvergenzplan“ des amtierenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert
unterstützen wird, dann ist durch die Endergebnisse der Wahlen eine
jüdische Mehrheit für den Konvergenzplan sicher.
Die Endergebnisse sind für den Likud-Vorsitzenden Benjamin
Netanyahu insofern von Vorteil, als er jetzt Oppositionsführer sein
wird. Allerdings wird der Sitz in der Knesset an Yisrael Katz gehen,
der im Likud zu den Gegnern Netanyahus zählt.
Meretz-Vertreter sagten, das zusätzliche Mandat sei für die
Vertretung in den verschiedenen Knessetausschüssen von Bedeutung.
Die Führungskrise um Parteichef Yossi Beilin ist damit aber noch
nicht beigelegt. „Aus seiner Sicht sind die Wahlen nach wie vor eine
Niederlage“ sagte ein Meretz-Vertreter. „In der derzeitigen
Konstellation hätten wir mehr als sechs Mandate erhalten sollen und
nicht auf fünf Mandate absinken“.
Laut den am Mittwoch veröffentlichen Zahlen nach der Auszählung
von 99,7 Prozent der Wählerstimmen hatte Kadima zunächst 28 Mandate
erhalten, die Arbeitspartei 20, Shas 13, Israel Beitenu 12, der
Likud 11, Nationale Union/Mafdal 9, die Rentnerpartei „Gil“ 7,
United Torah Judaism 6, Meretz 4, Vereinigte Arabische Liste (Ta’al)
4, Ra’am 3 und Hadash 3. (Ynet, 31.3.)
|
|
|
|
| |
|
(4) Siemens
liefert 86 Reisezugwagen an die Israelische
Eisenbahn Siemens Transportation Systems (TS) wird an die
Israelische Eisenbahn 86 Reisezugwagen im Wert von 125 Millionen
Euro liefern. Zudem wurde eine Option zur Lieferung von bis zu 585
weiteren Reiszugwagen vereinbart. Der Auftrag bedeute den Einstieg
für TS in den israelischen Bahntechnik-Markt, erklärte Hans M.
Schabert, TS-Bereichs-Vorstandsvorsitzender, anlässlich der
Auftragsvergabe. Die Reisezugwagen sollen als 160 Stundenkilometer
schnelle Wendezüge im Intercity- und Regionalverkehr eingesetzt
werden. Die Auslieferung der geordneten Wagen soll von Ende 2007 bis
Mitte 2009 erfolgen. (Siemens AG, Erlangen, 30.3.)
|
|
|
|
| |
|
(5) Israel
weltweit auf Platz 19 der Informationstechnologien
Weltwirtschaftsforum: Israel weltweit auf Platz 19 der
Informationstechnologien
Unter 115 Staaten befindet sich Israel im Bereich der
Informationstechnologien auf dem 19. Platz. Dies geht aus Angaben
hervor, die diese Woche das Weltwirtschaftsforum veröffentlichte. In
den Erläuterungen über Israel betont das Forum, dessen Zentrum sich
in Davos befindet, dass die Informationstechnologie-Industrie in
Israel auch ein weiteres Jahr im Nahen Osten die Führung übernommen
hat. Die israelische Industrie habe sich im technologischen Bereich,
in der Qualität der Forschungseinrichtungen, der Bereitstellung von
Investmentfonds, Verfügbarkeit von Mobilfunktelefonen und
fortschrittlichster Technologien ausgezeichnet.
An der Spitze der Liste stehen die USA, die im Vorjahr noch auf
Platz 5 stand und nun Singapur auf den zweiten Platz zurückdrängte.
Dänemark ist um einen Platz gestiegen, Island um zwei Plätze
gesunken. Danach folgen Finnland, Kanada, Taiwan, Schweden, Schweiz
und Großbritannien.
Das Ministerium für Industrie und Handel teilte mit, dass das
Weltwirtschaftsforum dieses Jahr Israel als Modell für die
Entwicklung der Hightech-Wirtschaft anderer Staaten ausgewählt hat.
Die Ökonomen des Forums, die Israel auf Initiative des Stabs für
Förderung von Investitionen des Ministeriums für Industrie und
Handel in Zusammenarbeit mit dem Verband für Risikokapitalfonds und
dem Verband von Elektronikherstellern besucht hatten, trafen sich
mit Vertretern der Regierung, akademischen Vertretern und Vertretern
der Hightech-Industrie.
In Folge des Besuchs betonten die Mitarbeiter des Forums, dass
die Qualität der Forschungseinrichtungen in Israel, die staatliche
Unterstützung, die Risikokapitalindustrie und die Zusammenarbeit
zwischen dem privaten und dem staatlichen Sektor unter anderem der
Schlüssel für den Erfolg der Industrie für Informationstechnologie
seien. Als unterstützend für den Erfolg wurden auch die Einwanderer
aus der ehemaligen Sowjetunion, die israelische Kultur und die
Sicherheitslage genannt. Der Staatssekretär im Ministerium für
Industrie und Handel, Raanan Dinor, sagte, dass die große
Aufmerksamkeit, die das Forum auf die israelische Hightech-Industrie
gelenkt hat, ein weiterer Beweis für ihr hervorragendes Potential
und ihre Stärke sei. (Haaretz, 30.3.)
|
|
|
|
| |
|
|
|
(8)
Wechselkurse 1 € - 5.6511 NIS (+0.087%) 1 CHF – 3.5873
NIS (+0.031%) 1 £ - 8.1345 NIS (-0.271%) 1 $ - 4.6730 NIS
(-0.638%) (Bank of Israel, 30.3.06)
|
|
|
|
| |
|
|
|
|