Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 30. März 2006
  
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(1) Kadima beginnt erste Sondierungen zu Koalitionsverhandlungen
(2) Rechte Parteien wollen mit Peretz koalieren – ohne Kadmia
(3) Die Wähler haben den Fall „Rafi Eitan“ endlich aufgedeckt
(4) Soldaten haben am Mittwoch ein Selbstmordattentat vereitelt
(5) Bildungsminister fordert „Tag der Erde“ in arabischen Schulen
(6) Dubai: „Entsalzungsanlage 2006“ steht in Ashqelon
(7) Sommerzeit: Uhren werden um eine Stunde vorgestellt
(8) Sandmännchen auf Hebräisch
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Kadima beginnt erste Sondierungen zu Koalitionsverhandlungen

Nach dem Wahlsieg der Kadima-Partei des amtierenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert haben die israelischen Parteien heute erste Sondierungen über die Bildung einer neuen Koalition aufgenommen. Aus dem Umkreis von Ehud Olmert wurde gestern bekannt, dass Kadima nicht bereit sei, auf das Amt des Finanzministers zu verzichten. Wenn unbedingt nötig, so die Mitarbeiter, werde das Amt des Verteidigungsministers wahrscheinlich an die Arbeitspartei gehen. In Bezug auf das Amt des Bildungsministers, das Ariel Sharon dem Universitätsprofessor Uriel Reichman versprochen hatte, sagten die Mitarbeiter, dass man abwarten müsse, wie sich die Verhandlungen entwickeln.

Dem Vernehmen nach ist Olmerts bevorzugte Koalitionsoption eine Regierung aus Kadima (28 Sitze), Arbeitspartei (20 Sitze), Religiöse (Shas 13 und Yahadut Hatora 6 Sitze) und Rentner (7 Sitze). Likud und Libermans Partei „Israel Beitenu“ wollen sich einer solchen Koalition offenbar nicht anschließen. „An Meretz ist nichts auszusetzen“, doch glaubt man, dass die Partei letztendlich nicht Koalitionspartner sein wird. „Wenn Shas kurzfristig absagt, dann kann Meretz einspringen“, hieß es.

In Folge der geringen Anzahl der Mandate, die Kadima im Verhältnis zu den Umfragen und Erwartungen erhielt, war es gestern zu internen Spannungen unter hochrangigen Mitarbeitern der Partei gekommen, die sich als Kandidaten für Ministerämter der kommenden Regierung gesehen hatten. Von 15 Kandidaten werden nur neun ein Ressort übernehmen und es muss auf hochrangige Ämter zugunsten der Arbeitspartei verzichtet werden, wenn diese in die Regierung kommt. (Walla/Haaretz, 30.3.)



(2) Rechte Parteien wollen mit Peretz koalieren – ohne Kadmia

Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Arbeitspartei, Amir Peretz, hat gestern Anfragen rechts gerichteter Parteien für eine Regierungsbildung erhalten, die den eigentlichen Gewinner „Kadima“ sogar außen vor lassen könnten. Peretz reagierte nicht auf die Anfragen und machte deutlich, dass er die Möglichkeit nicht Betracht ziehe.

In einer Rede, die Peretz in der Wahlnacht hielt, sagte er: „Wir haben den Wählern geschworen und wir beabsichtigen nicht, uns zu Koalitionsspielen hinreißen zu lassen. Wir werden alles tun, um das Vertrauen der israelischen Bürger in die von ihnen Gewählten zu stärken.“ Peretz beriet sich gestern mehrfach mit politischen Vertretern über die Bildung eines Teams für Koalitionsverhandlungen mit Kadima sowie über die Forderungen seiner Partei.

In der Wahlnacht wiederholte Peretz das Versprechen, sich keiner Koalition anzuschließen, ohne eine Reihe sozialpolitischer Forderungen durchzusetzen. Als Bedingungen nannte er: Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns, Verringerung der Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen, eine Gesundheitsreform und eine gesetzliche Rentenregelung für jeden Staatsbürger.

Die Arbeitspartei rechnet mit mindestens sieben Ressorts, darunter ein Schlüsselressort für Peretz und das Amt des Bildungsministers für die Knessetabgeordnete Juli Tamir. Peretz würde das Amt des Finanzministers bevorzugen. Doch in seinem Umfeld wäre man auch dem Amt des Verteidigungsministers nicht abgeneigt. (Walla/ Haaretz, 30.3.)



(3) Die Wähler haben den Fall „Rafi Eitan“ endlich aufgedeckt

In Israel hat man schon viel über Rafi Eitan gelesen und gehört. Er ist der Vorsitzende der Rentner-Partei, die bei den Wahlen 2006 überraschend sieben Mandate gewonnen hat. 1960 war Rafi Eitan im Auftrag des Geheimdienstes des Staates Israel (Mossad) an der Festnahme von Adolf Eichmann beteiligt. Später folgte die Mitarbeit bei der Sicherheitsbehörde Shabak. Viel davon wurde jahrelang unter Verschluss gehalten, ein Teil davon der Öffentlichkeit zugängig gemacht, den Rest werden wir wohl nie erfahren.

Es ist der gleiche Rafi Eitan, der mit der Jonathan Pollard–Affäre in Verbindung gebracht wird und an der kaum beteiligt war, abgesehen von der Tatsache, dass er das Amt einige Zeit zuvor bekommen hatte, bevor Pollard vom US-Geheimdienst gefasst wurde. Rafi Eitan war an Dutzenden Spionagefällen beteiligt, die der Sicherheit des Staates dienten und diesen bis heute erhalten haben.

Rafi Eitan ist heute 79 Jahre alt und benötigt ein Hörgerät. Jeder andere in seinem Alter würde zuhause sitzen und mit seinen Enkeln spielen, vielleicht jeden Tag seinen Hausarzt aufsuchen und über Schmerzen hier und da klagen. Dieser Mann hat in seinem Leben viel durchgemacht. Und nun sitzt er da und schafft Kunstwerke aus Metall, Bronze und Holz. Das Arbeiten mit Metall ist selbst für junge Menschen nicht leicht und für ältere Menschen besonders schwer. Er beschlägt es mit Eisen, biegt es in die gewünschte Form, schweißt und was nicht noch alles.

Doch wer denkt, dass sich Rafi Eitan nur noch mit Kunst beschäftigt, der irrt. Als Geschäftsmann fliegt er noch fast jeden Monat einmal ins Ausland, an irgendein Ende der Welt. Von Kuba bis Moskau, von Russland bis Spanien und wohin eigentlich nicht? Rafi ruht nicht einen Moment. Er arbeitet rund um die Uhr, bis ihn spät in der Nacht die Müdigkeit übermannt. (Nfc, 30.3.)



(4) Soldaten haben am Mittwoch ein Selbstmordattentat vereitelt
Am Kontrollpunkt „Bekaot“ im Jordantal haben Soldaten einen palästinensischen Jugendlichen mit einem 10kg schweren Sprengstoffgürtel festgenommen. Die Soldaten der ultra-orthodoxen „Nahal Brigade“ wurden auf den Mann aufmerksam. Sie forderten ihn auf, seinen Mantel zu öffnen. Dann fanden sie die Bombe an seinem Leib. Der Sprengsatz wurde von Experten entschärft, der Terrorist zur Vernehmung an die Sicherheitsbehörde Shabak übergeben. Der Jugendliche erklärte, er habe die Bombe in Nablus erhalten. Zurzeit liegen den Sicherheitsbehörden 69 Warnungen über Terroranschläge vor. Dreizehn davon werden als sehr akut eingestuft. (Ynet, 30.3.)

(5) Bildungsminister fordert „Tag der Erde“ in arabischen Schulen

Das Ministerium für Erziehung, Kultur und Sport hat erstmals dieses Jahr die arabischen Schulen zu einer Unterrichtseinheit zum „Tag der Erde“ angewiesen. Am 30. März 1976 kam es zum gewaltsamen Protest arabischer Einwohner aus Sakhnin (Galiläa) gegen die Enteignung eines Ackers durch das israelische Verteidigungsministerium. Dabei wurden sechs Araber getötet. Seither wurde der 30. März zu einem allgemeinen Protesttag gegen Diskriminierung.

Die Staatssekretärin des Ministeriums, Amira Haim, forderte die Schuldirektoren im arabischen Sektor auf, am Donnerstag (30.3.) zwei Schulstunden der Diskussion über den „Tag der Erde“ zu widmen. Den Schülern soll Gelegenheit gegeben werden, ihre Meinungen und Gefühle über das Thema zum Ausdruck zu bringen, wobei der Schwerpunkt auf Werte wie Koexistenz, Zusammenarbeit und aktive Staatsbürgerschaft gelegt werden soll.

In den vergangenen Jahren beschränkte sich die Politik des Erziehungsministeriums im Wesentlichen auf den Aufruf an Schüler und Lehrer, am „Tag der Erde“ Ruhe und Ordnung zu bewahren. Die Kommission für arabische Erziehung und Bildung begrüßte die Entscheidung des Ministeriums. (Maariv, 26.3.)



(6) Dubai: „Entsalzungsanlage 2006“ steht in Ashqelon

Die Entsalzungsanlage in der südisraelischen Stadt Ashqelon ist beim „2nd Dubai International Water Forum“ mit dem Preis „Wasserentsalzungsanlage des Jahres 2006“ ausgezeichnet worden. Die Anlage, die mit einer Investition von mehr als einer Milliarde Shekel errichtet wurde, ist die größte und fortschrittlichste der Welt. Darüber stimmten die Leser eines Fachmagazins und die Mitglieder des „International Desalination Association“ (http://www.idadesal.org) ab. Die Konferenz zum Thema „Innovation and Integration – Impact on Desalination and Water Reuse Cost“ fand vom 5.-6.3.06 in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt.

Die Anlage gewann den Titel in der Kategorie Entsalzungsanlage, deren Bau 2005 fertig gestellt wurde und die zur Weiterentwicklung der internationalen Wasserentsalzungsindustrie den größten Beitrag geleistet hat. Sie wird als eine der kostengünstigsten Entsalzungsanlagen der Welt aufgeführt und hat einen neuen, universalen Standard in der Branche aufgestellt. (Haaretz, 29.3.)



(7) Sommerzeit: Uhren werden um eine Stunde vorgestellt
Heute Nacht beginnt die Sommerzeit des Jahres 5766 bzw. 2006. Um 2 Uhr morgens werden die Uhren um eine Stunde auf 3 Uhr vorgestellt. Nach einer Korrektur des Gesetzes zur Festlegung der Zeitumstellung von 2005 muss die Sommerzeit in Israel „am letzten Sonntag vor dem 10. Tishri“ (Yom Kippur) zu Ende gegangen sein. Das heißt, dass die Winterzeit in diesem Jahr am 30. September beginnt. An diesem Datum werden die Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt, d.h. um 2 Uhr morgens auf 1 Uhr nachts. Mit der Regelung soll das Fasten am Versöhnungstag (Yom Kippur) erleichtert werden. Dieses Jahr dauert die Sommerzeit 183 Tage. Durch die Sommerzeit macht die Wirtschaft jedes Jahr etwa 60 Millionen Shekel Gewinn. (Haaretz, 30.3.)

(8) Sandmännchen auf Hebräisch
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg hat mitgeteilt, dass das Lied des bekannten Sandmännchens nun auch in hebräischer Sprache zu hören ist. Der Titel wurde vom israelischen Kinderkanal HOP! (http://www.hop.co.il) zur Verfügung gestellt. Die hebräische Version finden Sie auf der rbb-Website: www.sandmaennchen.de am linken Menü-Rand: Geschichten > Sandmannlied > Audio Fernsehen in Israel.

(9) Das Wetter in Israel

Heiter und warm. Am Wochenende wird es wärmer, vereinzelt Schauer.

Jerusalem: 11-19°C
Tel Aviv: 15-21°C
Haifa: 15-21°C
Be’er Sheva: 11-24°C
Eilat: 18-29°C



(10) Wechselkurse
1 € - 5.6462 NIS (+0.209%)
1 CHF – 3.5862 NIS (+0.126%)
1 £ - 8.1566 NIS (-0.386%)
1 $ - 4.7030 NIS (+0.384%)
(Bank of Israel, 29.3.06)

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