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(1) Zwei Israelis durch Detonation
palästinensischer Rakete getötet
Zwei Israelis sind am Dienstagmorgen (28.3.) getötet worden, als
eine palästinensische Rakete am Rande des Kibbuz Nahal Oz in der
Nähe zum Gazastreifen detonierte. Bei den Opfern handelt es sich um
einen beduinischen Schäfer und seinen 16-jährigen Sohn. Experten der
Armee und der Polizei kamen nach mehrstündigen Untersuchungen zu dem
Schluss, dass der Sprengsatz bereits vor Tagen auf Israel abgefeuert
wurde, aber nicht vollständig gezündet hatte. Zwei weitere Personen
wurden leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Am Morgen schossen Terroristen mindestens drei Qassam-Raketen aus
dem nördlichen Gazastreifen auf den Süden Israels ab. Die
radikalislamische Terrororganisation „Palästinensischer Islamischer
Jihad“ übernahm die Verantwortung. Ziel der Angriffe sei die
„Störung der israelischen Wahlen“, sagte ein Sprecher der
Organisation. Es gab keine Verletzte oder Sachschaden.
Seit Tagen sind die Sicherheitskräfte aus Furcht vor
Terroranschlägen zum Wahltag in höchster Alarmbereitschaft. Am
Morgen lagen den Behörden 85 Terrorwarnungen vor, 14 davon mit
konkreten Hinweisen. 22.000 Polizisten sind landeweit im Einsatz. In
Jerusalem hat die Polizei am Montag den Tempelberg für Besucher
geschlossen, da Informationen über rechtsextremistische und
muslimische Kreise vorlagen, die offenbar beabsichtigen, den
Zeitpunkt der Wahlen für eine Provokation zu nutzen. (Ynet, Haaretz,
28.3.)
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(2) Die
Hamasversteher. Von Manfred Lahnstein, Tagesspiegel,
28.3.06
Europa muss Abstand halten zu den Fanatikern unter den
Palästinensern
Israel wählt am heutigen Dienstag sein Parlament. Im Wahlkampf
hat auch die Frage eine Rolle gespielt, welche Konsequenzen aus dem
Sieg der Hamas bei den Wahlen in den Palästinensergebieten zu ziehen
seien.
Dieser Wahlsieg stellt in erster Linie ein Problem für die
Palästinenser selbst dar. Israel wird sich so oder so zu wehren
wissen und seine Zukunft selbst bestimmen. Es sind die Palästinenser
gewesen, die mit 41 Prozent der Stimmen die Hamas in die Regierung
gehievt haben. Einer ihrer politischen Führer hat in einem Interview
dazu gesagt: „Das palästinensische Volk kannte, als es uns gewählt
hat, die Ziele und Strategien der Hamas.“
Was sind diese Ziele, diese Strategien? Um es kurz zu machen: Die
Hamas strebt die Zerstörung Israels an. In ihrer Charta heißt es:
„Israel … wird weiter existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat.“
Und in dem bereits erwähnten Interview hören wir: „Israel wird
besiegt werden und jeder, der Israel unterstützt, wird auch besiegt
werden … Morgen wird unsere Nation der Herrscher der Welt sein!“
Dieses Ziel rechtfertigt auch den Terror: „Jeder Jude ist ein
,Siedler‘ und es ist unsere Pflicht, ihn zu töten.“ Und die
antisemitische Zielsetzung wird in der Charta ebenso deutlich: „Das
jüngste Gericht wird nicht kommen, solange Muslime nicht die Juden
bekämpfen und sie töten.“
In den letzten Jahren ist die Hamas für mehrere Dutzend
Selbstmordattentate verantwortlich gewesen. Die USA und die EU haben
sie als terroristische Organisation gekennzeichnet. Hiermit haben
wir es also zu tun. Wir sollten es deshalb verstehen, wenn eine
israelische Regierung nicht bereit ist, in einen Dialog mit dieser
neuen palästinensischen Regierung einzutreten. Und das so genannte
Quartett, also die Vereinten Nationen, die EU, die USA und Russland
sagen klar: Schluss mit dem Terror, volle Anerkennung des Staates
Israel, Einhaltung aller bislang geschlossenen Abkommen. Das
konditioniert auch die Hilfe, die wir bisher für die
Palästinensische Autonomiebehörde zur Verfügung gestellt haben.
Dennoch sind in der politischen Öffentlichkeit Stimmen zu hören,
die einem „Kurs der Mäßigung“ das Wort reden. Mit Mäßigung ist nun
nicht etwa die Hamas gemeint, sondern wir anderen. Die Argumente
sind entlarvend. Es wird gesagt:
– Wenn die Hilfe fällt, bricht die Autonomiebehörde zusammen. Die
Palästinenser würden den Westen und seine Boykottpolitik (!) dafür
verantwortlich machen und nicht die Hamas. Eindeutiger kann man
Ursache und Wirkung nicht miteinander verwechseln.
– Die Glaubwürdigkeit der USA in der Region ist verloren. Die
Europäer müssen aufpassen, dass sie ihre nicht auch verlieren.
Gegenfrage: Wer hat eigentlich ein Glaubwürdigkeitsproblem: die
radikalen Islamisten oder wir?
– Da wird festgestellt, dass ein Frieden zwischen Israel und den
Palästinensern nicht anstehe, weil Jerusalem einseitig handele. Ja,
ist denn schon wieder vergessen, warum der Staat Israel zum
unilateralen Handeln gezwungen wurde? Und ist der Rückzug aus Gaza
ein Argument gegen den Friedenswillen Jerusalems?
Als Schlussfolgerung wird uns dann nahe gelegt, die Hamas nicht
zu dämonisieren und realistische Forderungen zu stellen. Dabei
reicht es doch völlig aus, die Hamas beim Wort zu nehmen! Die
„Dämonisierung“ können wir dabei getrost bei ihr lassen. Nein, wenn
„Realpolitik“ darin bestehen soll, gegenüber der Hamas klein
beizugeben, zunächst die USA von Europa, dann beide von Israel zu
trennen, dann sollten wir dem klar entgegentreten.
Eine klare Haltung unsererseits muss die Bereitschaft zur Hilfe
einschließen. Diese sollte sich allerdings ausschließlich an die
Menschen richten, also humanitär sein. Kein Euro aber an diejenigen,
die für eine Politik der Zerstörung und des Terrors verantwortlich
sind! Das wäre unseren Steuerzahlern kaum zu vermitteln, vor allem
aber ein Verrat an unseren gemeinsamen Werten.
Der Autor ist Präsident der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft. Der Artikel erschien im Tagesspiegel, 28.3.06, S.
6. Im Internet: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/28.03.2006/2436496.asp
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(3) Seit Montag
ist Qalandiya als Grenzübergang nach Israel geöffnet Die
israelische Armee hat am Montag die Sperre von Qalandiya, nördlich
von Jerusalem, als Grenzübergang nach Israel geöffnet. Die Sperre
ist das wichtigste Zugangstor der Palästinenser aus Ramallah nach
Jerusalem. In den letzten Monaten wurden dort umfassende Umbauten
durchgeführt und ein großes Terminal, sowie neue Übergänge für
Fahrzeuge eingerichtet. Damit schließt sich Qalandiya einigen
ähnlichen Übergängen - in den Bereichen Tulkarem, Qalqiliya, Azaaim
östlich von Jerusalem und Bethlehem – an, die als internationale
Übergänge in Betrieb genommen wurden. (Haaretz, 27.3.)
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(4) Projekt zur
Verbesserung der Verkehrssituation in der Westbank
Die israelische Armee hat ein neues Programm zur Schaffung eines
Straßenverkehrsnetzes im Westjordanland erarbeitet, das für einen
fließenden palästinensischen Verkehr in Nord-Süd-Richtung sorgen
soll. Rund 20% der Straßen in der Westbank, die von Israelis genutzt
werden, sollen für den separaten Verkehr palästinensischer Fahrzeuge
freigegeben werden.
Drei Stellen gleichzeitig, die Palästinensische Autonomiebehörde,
die israelische Armee und palästinensische Regionalräte,
beschäftigen sich mit den Straßenarbeiten, um Verkehrsbehinderungen
zu beheben, die die Armeesperren und sicherheitsbedingten
Umleitungen auf Umgehungsstraßen verursachen. Nach Angaben
palästinensischer Quellen hat die israelische Armee die
Autonomiebehörde nicht über das Programm informiert. Die Arbeiten
werden ohne Koordination dieser Einrichtungen durchgeführt, da die
Autonomiebehörde und die Regionalräte zu Reparaturen und Ebnungen
ohne israelische Genehmigungen für Arbeiten außerhalb von A-Gebieten
nicht befugt sind. (Haaretz, 26.3.)
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(5) Ägyptisches
Verfahren gegen 15 Terror-Verdächtige eingeleitet Der
Hauptankläger der ägyptischen Armee hat ein Verfahren gegen 13
Personen eingeleitet, die an einer Reihe von Anschlägen auf
touristische Stätten an der Küste des Roten Meeres beteiligt gewesen
sein sollen. Zwei weitere Personen müssen sich vor einem Gericht
verantworten, da sie an den Anschlägen in Sharm El-Sheich im Juli
2005 und auf zwei weitere Freizeitzentren in Taba im Oktober 2004
beteiligt gewesen sein sollen. Bei den Anschlägen wurden mehr als
100 Menschen getötet. Die ägyptischen Behörden gehen davon aus, dass
es sich bei den Attentätern um Beduinen aus dem Sinai handelte. Die
nächste Gerichtsverhandlung findet am 27. Mai statt. (Haaretz,
27.3.)
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(6) 5.014.622
Israelis sind heute zur Wahl der 17. Knesset aufgerufen
Der amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert hat die Bürger
Israels aufgerufen, von ihrem demokratischen Recht Gebrauch zu
machen und wählen zu gehen. Der in den Umfragen führende Kandidat
war am Wahlkampf der letzten Tage fast gar nicht mehr beteiligt: in
der Zeit, in der sich Netanyahu, Peretz und deren Frauen zwischen
Konferenzen und Fernsehstudios hin und her bewegten, setzte sich
Olmert mit seinem Parteifreund Haim Ramon zusammen, um sich das
Fußballspiel zwischen Beitar Jerushalayim (Olmerts Mannschaft) und
Hapoel Tel Avi (Mannschaft Ramons) anzuschauen.
Einer der Gefolgsleute von Benyamin Netanyahu (Likud) holte zum
Angriff aus: „Olmert verhält sich genauso wie die Figur in der
TV-Show „Eretz Nehederet“ und lässt Tzipi Livni an seiner Stelle
Interviews geben. Amir Peretz kehrte zum berühmten „Tomatenplatz“ in
Beit Shemesh zurück, wo vor 25 Jahren Shimon Peres, damals als
Kandidat des Maarach, mit allem beworfen wurde, was die Zuhörer
greifen konnten. Aber Peretz hatte keine Angst, gegen den Likud und
gegen Kadima zu wettern.
„Olmert und Bibi, das ist genau dasselbe, Olmert und Bibi, das
ist die gleiche Zigarette“, so versuchte sich der Vorsitzende der
Arbeitspartei mit einem Reim und rief alle Unterstützer der Partei
auf, am 28. März zu den Wahlurnen zu gehen, um „mit uns zusammen an
der Beerdigung des landsmannschaftlichen Geistes, des
nationalistischen Geistes und gesellschaftlichen Geistes
teilzunehmen.“ (Yediot Ahronot, 27.3.)
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(7) Die Wähler in
Israel, Kolumne von Yoel Marcus, Haaretz, 21.3.06
Der Deserteur – Dies ist unsere erste Wahl, die auf
Massendesertion basiert. Eine Partei in der Größe von „Kadima“
entsteht nicht aus dem Nichts. Sie ist aus Deserteuren
zusammengesetzt. Deserteure aus der Partei Likud; Deserteure aus der
Partei Avoda; Deserteure aus der Partei Shinui, die als leere Schale
zurückgelassen wird. Deserteure von rechts, Deserteure von links.
Sogar aus der linksliberalen Partei Meretz. Es liegt jedoch in der
Natur von Deserteuren, dass sie von Schuldgefühlen geplagt werden.
In letzter Minute neigen sie dazu, nach Hause zurückzukehren. Dies
mag besonders auf diejenigen zutreffen, die sich um Sharon geschart
haben und jetzt Olmert am Halse haben. 44 Sitze? 42 Sitze? Das
letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Der Verbitterte – Dies ist der Wähler, der weint und klagt. Er
hat kein Geld für Medizin. Die Bank lässt ihm keine Ruhe. Die
Hypothek nimmt kein Ende. Was er auf der anderen Seite sieht ist das
Dolce Vita. Teure Zigarren. Nobelkarossen. Der Staatssäckel, der
gemolken wird. Er wird sich nicht die Mühe machen, wählen zu gehen.
Seiner Meinung nach sind sie sowieso alle Dreck.
Der Rachedurstige – Sein ganzes Leben lang war er der gleichen
Partei gegenüber loyal. Nun ist er zu dem Schluss gekommen, dass sie
niemals etwas für ihn getan hat. Sie hat nur seine Abhängigkeit von
einem Arbeitsplatz ausgenutzt, um seine Stimme zu bekommen. Die
Avoda hat ihn im Stich gelassen. Netanyahu hat ihn finanziell
reingelegt und Sharon verraten. Sharon hatte einen Schlaganfall. Aus
Rache wird er eine der 31 Parteien wählen, die keine Chance haben,
einen Sitz in der Knesset zu erhalten. Vielleicht die Partei Ale
Yarok (Grünes Blatt).
Der Schwankende – Wenn sich all die schwankenden Wähler
zusammentun würden, könnten sie eine neue Partei gründen, nämlich
die „Ich-bin-nicht-ganz-sicher“-Partei. Es gibt zwei Arten von
Schwankenden: den authentischen Schwankenden, der sich wirklich noch
nicht entschieden hat und es genießt, umworben zu werden; und den
rationalen Schwankenden, der sich anhand der Umfragen ausrichtet:
Avoda in der Regierung, ja, aber nicht zu stark; Kadima, ja, jedoch
nicht durch einen Erdrutschsieg, damit ihr dieser nicht in den Kopf
steigt. Die Erfahrung vergangener Jahre hat gezeigt, dass die
Schwankenden am Ende die entscheidenden Stimmen liefern.
Der Skeptiker – Er war es gewohnt Parteien zu wählen, die das
antiquierte und rostige Establishment herausforderten: Dasch
(demokratische Bewegung für Veränderung), Shinui A, Shinui B. Er
unterstützte eine Turnusregierung, doch dies endete mit üblen
Tricks. Die nächste Generation –Bibi und Barak- war eine
Enttäuschung. Keine Versprechen wurden gehalten, keine U-Bahn, keine
Eisenbahnlinie nach Eilat. Die Regierung brachte keine
Verbesserungen. Die Verkehrsunfälle wurden nicht weniger. Der Verrat
des Stammwählers zahlte sich nicht aus. Er sehnt sich danach, wieder
nach Hause zu gehen. Zurück zu den Tagen von Levi Eshkol und Pinhas
Sapir. Er wird die Wahlkabine betreten, eine Träne vergießen und
„Ich hab’ die Nase voll von Mapai“ auf den Wahlzettel schreiben.
Der Spitzfindige – Er spricht ohne Unterbrechung über Politik. Er
besucht jede Parteiveranstaltung. Er sieht sich alle
Partei-Werbespots im Fernsehen an. Er wettet mit seinen Freunden um
die Wahlergebnisse. Er mischt sich unter die großen Tiere.
Politische Tiere im wahrsten Sinn des Wortes. Doch bei der Wahl wird
er einen leeren Wahlzettel abgeben und vor sich hinmurmeln: „Ihr
könnt mich alle mal.“
Der Rassist – Er unterstützte Herut und Likud. Er mokierte sich
mit ihnen als David Levy davon träumte, Menachem Begin zu beerben.
„Ein marokkanischer Erbe Begins?“ fragte er entsetzt und wechselte
zur Avoda. Er ging mit der Partei durch Dick und Dünn bis eines
Tages Amir Peretz gewählt wurde. Was? Ein marokkanischer
Parteiführer? Ein Marokkaner, der Ministerpräsident werden will? Er
wird Lieberman von der rechten Partei Israel Beitenu wählen.
Der Impulsive – Ein freier Tag? Ein Tag ohne Arbeit? Toll. Er
lässt sich Zeit. Die Wahlurne wird nicht davon rennen. Er schlendert
die Straße entlang und sieht eine lange Schlange vor dem Wahllokal.
Er setzt sich in ein Café. Dort erinnert er sich an seine fünf
unbezahlten Strafzettel für unerlaubtes Parken und daran, dass
bereits zum zehnten Mal in seine Wohnung eingebrochen wurde.
Plötzlich taucht ein Freund auf und fragt: „Wen wählst du?“ „Du
würdest es mir doch nicht glauben, wenn ich es dir sage“, erwidert
er geheimnisvoll. Dann geht er nach Hause und sieht fern. Es macht
nichts, dass er nicht wählt. Hauptsache die Leute denken, er hat
gewählt.
Der (Ex-) Bibi-Wähler – Er ist ein loyales Mitglied des Likud,
bis zurück zu den Tagen der zionistisch-revisionistischen
Jugendorganisation Betar. Er hat niemals eine Versammlung des
Zentralkomitees des Likud verpasst und war immer dabei wenn sich die
Gelegenheit bot, im Chor „Grüßet den König von Israel“ zu singen.
Doch er wird Bibi niemals vergeben, dafür, dass er Barak an die
Macht gebracht hat und dann verschwunden ist, dafür, dass er die
Unterprivilegierten reingelegt hat, dafür, dass er der Avoda den
Rückweg zur Macht (gemeinsam mit Kadima) geebnet hat. Zum ersten Mal
in seinem Leben wird er nicht Likud wählen.
Der Listige – „Wen wirst du wählen?“ fragen ihn die
Meinungsforscher immer wieder, zuerst vor den Vorwahlen der Avoda
und nun vor den Knessetwahlen. Und jedes Mal sagt er ihnen das
Gegenteil von dem, was er denkt - er sagt niemals die Wahrheit. Da
für eine normale Umfrage 500 Menschen befragt werden, repräsentiert
seine Antwort jedes Mal 10.000 Wähler. Das erklärt, warum Peres
dachte, er würde gewinnen und warum es Peretz schließlich tat. Nun
wartet der Listige darauf, ob seine Überraschung, die er für Kadima
vorbereitet hat, wie geplant ausfällt.
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(8) Das
5-Sterne-Integrationszentrum der Jewish Agency
Einen „Überzeugungs-Workshop“ der Jewish Agency for Israel (http://www.jafi.org.il) und der
Hotelbranche haben in den vergangenen Wochen Dutzende Juden weltweit
durchlaufen. Nun hofft man, dass sie nach Israel auswandern.
Im Rahmen eines Sonderprojektes sind bereits 60 Juden aus
Frankreich, aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und aus
Südamerika nach Israel eingewandert. Sie haben in Hotels im ganzen
Land Beschäftigungen als Köche, Reinigungspersonal, Zimmermädchen,
Sicherheitsleute, Kellner und auch als Unterhaltungskünstler
gefunden. Alle haben Integrationshilfe erhalten und wohnen jeweils
in dem Hotel, in dem sie arbeiten.
„Aus unserer Sicht ist das der vollkommene Zionismus“, so David
Patel, Generaldirektor der Hotelkette „Patel“, der das Projekt
zusammen mit der Jewish Agency ins Leben gerufen hat. „Die
Neueinwanderer erhalten Integrationshilfe, lernen Hebräisch im
Schnellkurs (Ulpan), und bei ihrer Einwanderung stehen ihnen sofort
Unterkunft und ein Arbeitsplatz im Hotel zur Verfügung. Gleichzeitig
holen wir Juden nach Israel, die danach trachten, in Israel zu
bleiben.“ (Yediot Ahronot, 26.3.)
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(9) Mit Liebe,
aus dem Iran
Mit einem ungewöhnlichen Schritt haben die iranischen Behörden 15
jungen jüdischen Frauen aus dem Iran eine Ausreisegenehmigung
ausgestellt, um Moskau zu besuchen. Zur Krönung des Besuchs soll es
heute Abend (28.3.) kommen, wenn die Gäste sich das Basketballspiel
zwischen Hapoel Jerushalayim und Dynamo Moscow anschauen werden.
Die jüdischen Frauen gehören einer Folkloregruppe der jüdischen
Gemeinde im Iran an. Es handelt sich um junge Frauen im Alter von 16
bis 22 Jahren, die tanzen, singen und auf traditionellen iranischen
Instrumenten spielen. Die Gruppe wird in Russland bei der jüdischen
Gemeinde zu Gast sein und an einem Folklorefestival in Moskau
teilnehmen.
Die Anwesenheit der jüdischen Frauen aus dem Iran bei dem Spiel
könnte eine interessante und bewegende Situation schaffen, wenn sie
in der Öffentlichkeit und vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben
am Singen der Nationalhymne Israels, „Hatiqwa“ („die Hoffnung“),
teilnehmen.
Den Besuch finanziert der Millionär Arkadi Gaidamek, dem die
Fußballmannschaft Beitar Jerushalayim gehört und der die Gruppe
wahrscheinlich während ihres Aufenthalts in Moskau begleiten wird.
In Russland hieß es, dass Gaidamek für die Organisation des Besuchs
50.000 Dollar gespendet habe.
Die Kontakte zwischen den Iranern und der jüdischen Gemeinde in
Moskau liefen über den Kongress der jüdischen Gemeinden und
Organisationen in Russland. Gaidamek ist Präsident der Organisation
und ihr wichtigster Geldgeber. Im Iran leben heute noch über 20.000
Juden. (Yediot Ahronot, 27.3.)
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(11)
Wechselkurse 1 € - 5.6344 NIS (+0.525%) 1 CHF – 3.5817
NIS (+0.805%) 1 £ - 8.1882 NIS (+0.928%) 1 $ - 4.6850 NIS
(+0.085%) (Bank of Israel, 27.3.06)
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