Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 13. März 2006
  
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(1) „Ein Land, in dem es Spaß macht zu leben“, Auszüge aus einem Interview mit Ehud Olmert
(2) Keine Einigung im Streit über die Regierungsbildung zwischen Hamas und Abbas
(3) Die Hamas verstärkt ihr Festhalten an den Dörfern im Osten Jerusalems
(4) Palästinensisches Terrorattentat zum Purim-Fest vereitelt
(5) Neuer Dünger aus Meeresalgen fördert Pflanzenwachstum
(6) Schon vor 1000 Jahren versteckte man das Geld unter den Dielen
(7) Morgen ist Purim, und dieses Mal lacht endlich einmal die Sonne
(8) Wechselkurse
(1) „Ein Land, in dem es Spaß macht zu leben“, Auszüge aus einem Interview mit Ehud Olmert

Auszüge aus einem Interview mit dem amtierenden Ministerpräsident Ehud Olmert, von Aluf Benn und Yossi Verter, Haaretz, 10.3.2006

Sagen Sie uns bitte, fragen wir den amtierenden israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert, muss ein Staatsführer ein Vorbild für seine Landsleute sein?
„Auf jeden Fall“, antwortet er mit einer Spur von Misstrauen.
Wie wird Ihre persönliche Vorbildfunktion aussehen?, wollen wir wissen.
„Ich möchte nicht aufgeblasen klingen“, sagt er. „Doch zu allererst muss ein Regierungschef führen. Er muss ein Mensch sein, der die Stärke, den Mut und die Fähigkeit besitzt, schwierige Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. So etwas wird von einem Menschen erwartet, der einer Regierung vorsteht. Ein Regierungschef muss Selbstdisziplin, Fleiß und Hingabe ausstrahlen. Viele Dinge wurden während der vergangenen Jahre über mich gesagt. Doch es wurde niemals gesagt, dass ich dem, was ich tue, nicht treu ergeben bin. Ich investiere Leib und Seele in die Verantwortung, die mir auferlegt wurde. So werde ich es auch als gewählter Ministerpräsident machen.“
Sprechen wir von der Zukunft, vom letzten Tag Ihrer Amtszeit. Wie wird das Land aussehen, das Sie hinterlassen?
„Es wird ein anderes Land sein, in anderen Grenzen. Es wird von der großen palästinensischen Bevölkerungsmehrheit getrennt sein. Es wird ein Land mit weniger Gewalt von außen und mehr persönlicher Sicherheit sein. Ein Land, das effektiver mit sozialen Krankheiten umgeht.“ Er macht eine kurze Pause und fügt dann an: „Es wird ein Land sein, in dem es Spaß macht zu leben. Die Menschen werden nicht nur das Land lieben, sondern sie werden auch lieben zu sagen, dass sie es lieben.“
Das hört sich fast ein bisschen nach „Ale Yarok“ („Grünes Blatt“) an, d. h. nach der Partei, die den Marihuana-Konsum legalisieren will, sagen Aluf Benn und Yossi Verter.

Die Grenzen markieren

Diese Woche entschied Ehud Olmert, den Nebel zu vertreiben, der seine Positionen seit der Nacht einhüllte, in der er von Ministerpräsident Ariel Sharon die Amtsgeschäfte übernehmen musste. Am Mittwoch präsentierte der Vorsitzende der Kadima-Partei –und gemäß Umfrageergebnissen der führende Kandidat für das Amt des Regierungschefs- in einem Interview seinen Plan bzgl. diverser Staatsangelegenheiten. Seine Botschaft kann nicht missverstanden werden: Olmert bereitet die israelische Öffentlichkeit auf einen Rückzug aus dem größten Teil der Westbank und auf das Festsetzen einer neuen Grenze hinter dem Sicherheitszaun vor. Der Zaun wird die großen Siedlungsblöcke und das „vereinigte“ Jerusalem umfassen. Das Festsetzen der Grenze mit breiter interner und internationaler Zustimmung wird Olmerts Meinung nach die Hauptaufgabe der nächsten Regierung sein.
„Ich glaube“, sagt Olmert, „dass sich Israel in vier Jahren von der großen Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung abgekoppelt haben wird. Israel wird neue Grenzen haben, und der Verlauf des Zauns, der bisher ein Sicherheitszaun war, wird der neuen Linie einer dauerhaften Grenze angepasst sein. Es könnte sein, dass wir den Zaun gemäß einer Linie, der wir zustimmen, in manchen Fällen nach Osten verlegen und in anderen Fällen nach Westen. Wir werden bzgl. der Prägung Israels als jüdischer Staat mit einer soliden, stabilen jüdischen Mehrheit, die nicht in Gefahr ist, einen entscheidenden Schritt nach vorne gehen.“
Wenn er die Wahlen gewinnt, beabsichtigt Olmert sofort, einen „innenpolitischen Dialog“ über Israels dauerhafte Grenzen „mit allen Elementen, die für eine solche Entscheidung wichtig sind“ zu beginnen, sagt er.
Inklusive des Siedlerrates?
„Natürlich. Der Siedlerrat ist ein wichtiger Teil der israelischen Öffentlichkeit. Wir dürfen den Dialog nicht aufgeben. Wir müssen versuchen, die Meinungsunterschiede mit ihm zu verringern und vielleicht sogar eine Übereinstimmung zu erreichen. Jeder, der wie ich denkt, dass es nötig ist, mit unseren Feinden zu verhandeln, ist sicherlich auch der Meinung, dass es vor allem nötig ist, mit uns selbst zu verhandeln.“
Olmert ist vorsichtig mit Versprechen vor der Wahl und will sich nicht festlegen. Nicht bezüglich Menschen und nicht bezüglich Entscheidungen. Er weigert sich z. B. zu sagen, ob er hinsichtlich Israels Grenzen einen Volksentscheid anstrebt. Seiner Meinung nach ist es zu früh, dies zu erwägen.
„Das Prinzip, das mich bei der Führung dieses Dialogs leiten wird“, sagt Olmert, „ist das Zusammentreffen der großen Siedlungsblöcke und die Verdichtung dieser Blöcke. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich nicht präziser darauf eingehen, doch jeder weiß, dass Gush Etzion innerhalb des Staates Israel bleiben wird und ebenso die Umgebung Jerusalems und Ma’aleh Adumim.“
Werden Sie trotz US-amerikanischer Einwände innerhalb des Gebietes E1, zwischen Jerusalem und Ma’aleh Adumim, bauen?
„Natürlich. Schließlich ist es undenkbar, dass wir über Ma’aleh Adumim als Teil des Staates Israel reden und es dann wie eine Insel oder isolierte Enklave zurücklassen. Es ist vollkommen klar, dass das Gebiet zwischen Jerusalem und Ma’aleh Adumim bebaut wird. Dies ist sowohl den Palästinensern wie auch den Amerikanern klar. Meiner Meinung nach gibt es bezüglich dieser Angelegenheit eine vollständige Übereinstimmung in Israel. Selbst Yossi Beilin, mit dem ich in der Regel nie übereinstimme, sagte, dass Ma’aleh Adumim innerhalb von Israel bleiben muss.“
Und das Jordantal?
„Unsere Sicherheitsgrenze wird auf jeden Fall entlang des Jordans verlaufen. Es gibt diesbezüglich strategische Betrachtungen, die wir nicht aufgeben können.“
Parallel zum innenpolitischen Dialog beabsichtigt Olmert, Gespräche mit der internationalen Gemeinschaft aufzunehmen, um deren Unterstützung zu gewinnen. Seiner Meinung nach gibt es nun eine seltene Gelegenheit, breite internationale Zustimmung für die dauerhaften Grenzen, die er plant, zu erhalten. Die Kombination vom Aufstieg der Hamas an die Macht in der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Unterstützung, die Israel in Folge der Abkopplung vom Gazastreifen erhalten hat, erlaubt die Erzielung eines Abkommens, das in einigen Jahren schwer zu erreichen sein könnte.

Eigeninitiative

Olmert legt das obligatorische Lippenbekenntnis für die so genannte „Road Map“ und den Dialog mit den Palästinensern ab, doch es ist offensichtlich, dass er nicht ernsthaft daran glaubt, sondern vorzieht, dass Israel einseitige Schritte mit US-amerikanischer und europäischer Unterstützung ausführt. Er erwähnt erneut die „Anfangsbedingungen“ für Verhandlungen mit der Hamas-Regierung: eine Änderung in der Charta der Bewegung, Anerkennung von Israels Existenzrecht, Entwaffnung und die vollständige Beendigung des Terrors.
Und wie lange werden Sie warten, bis die Hamas diesen Forderungen nachkommt?
„Wenn wir nach einer vernünftigen Zeitspanne –die nicht in Jahren gemessen wird- zu der Schlussfolgerung gelangen, dass die Palästinenser nicht beabsichtigen, gemäß diesen Prinzipien zu handeln, wird der Staat Israel kein Risiko eingehen. Wir sind nicht bereit unbegrenzt darauf zu warten, ob diese Autonomiebehörde uns nun vom Terror zu einer Art von Verhandlungen und dann zurück zum Terror und wieder zu Verhandlungen schaukelt. Wir erlebten diese Vorgehensweise während der letzten 10 bis 15 Jahre und gewannen dadurch nichts. Doch jedes Mal wenn wir uns entschieden, selbst die Initiative zu ergreifen, haben wir etwas erreicht.“ (…) Seit Olmert die Verantwortung übertragen bekam, legte er großen Wert darauf, seine Schritte mit den Hauptdarstellern in der internationalen Gemeinschaft zu koordinieren. Als Grundlage für diplomatische Unterstützung misst er der persönlichen Bekanntschaft unter Staatsoberhäuptern große Bedeutung zu. (…)

Koalitionsgedanken

Über die Koalition, die er in Gedanken zusammensetzt, sagt er nichts außer der allgemeinen Bemerkung, dass er keine „jüdische und zionistische Partei“ ausschließe. (…)
Er handelt nicht nach Sharons Weise. Sharon hatte am Vorabend der Wahlen im Jahr 2003 erklärt, dass Shaul Mofas den Posten des Verteidigungsministers erhalten würde. Olmert zieht es vor, keine Koalitionskarte aufzudecken. Außer dem Amt des Bildungsministers, das gemäß Sharons Versprechen für Professor Uriel Reichman vorgesehen ist, ist alles Verhandlungssache. Olmert ist auch nicht bereit zu sagen, wer sein Stellvertreter werden wird, sollte er Premierminister werden. In der Vergangenheit wurde gesagt, dass Justiz- und Außenministerin Tzipi Livni diesen Posten erhalten sollte. Doch Olmert weigert sich, darauf Bezug zu nehmen.
So weit er betroffen ist, sollen sie alle schwitzen. Das macht Sinn. Wenn Kadima mehr als 40 Sitze erhält, kann Olmert gegenüber jedermann großzügig sein. Wenn Kadima weniger als 35 Sitze bekommt, wird er für die Koalition, die er bildet, zahlen müssen.
Er nennt Kadima –die Partei, die Sharon ihm hinterlassen hat- „die israelische Starbesetzung“. (…) „Wir haben das beeindruckendste Team, das jemals für den Regierungsanspruch im Staat Israel gekämpft hat“, sagt er begeistert. „Kadima trägt die Botschaft von Regierungsstabilität. Und jeder, der Stabilität möchte, und jeder, der kein System möchte, das häufig der Erpressung der kleinen Parteien ausgesetzt ist, muss Kadima wählen.“
Die Erwähnung von Amir Peretz’ Namen ruft im Gegensatz zu Benyamin Netanyahus Namen keine gehässigen Bemerkungen hervor. Vielleicht ist dies ein Zeichen für die Zusammensetzung der nächsten Koalition. Bezüglich der Angelegenheit, den Mindestlohn anzuheben –das Hauptbanner der Werbekampagne der Arbeiterpartei- ist Olmert nicht bereit, nachzugeben.
„Es ist unverantwortlich, in Wahlsprüchen über die Erhöhung des Mindestlohns zu reden wenn der Preis dafür der Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen ist. Alle Wirtschaftswissenschaftler sagen das, abgesehen von einer kleinen, radikalen, populistischen und sozialistischen Gruppe, die Peretz umgibt und sich seinen Wahlsprüchen unterwerfen muss.“ (…)

Olmert privat

Sharon war es niemals peinlich zu sagen, dass ihm seine Position gefällt. Gefällt Ihnen diese Position als Ministerpräsident?
„Mir wurde niemals falsche Bescheidenheit nachgesagt“, erwidert er, „doch es scheint mir voreilig zu sein, über Gefallen zu reden. Ich kann z. B. nicht mehr mit meiner Frau zu Hause sitzen und tun, was mir gefällt. Ich kann nicht mehr spontan einen Film anschauen. (…) Ich kann nicht mehr zu den Spielen der Fußballmannschaft Betar Jerusalem gehen. Der Gedanke, dass Betar Jerusalem Hapoel Tel Aviv schlagen wird, und ich es nur zu Hause anschauen kann, gefällt mir nicht.“
Sie vermitteln das Bild eines reichen Mannes – Zigarren, Spitzenanwälte, ein Mann, der ein Haus für 3 Millionen Dollar verkauft hat.
„Warum nicht 8 Millionen?“ wendet er ein. „Die genaue Summe beträgt 2,7 Millionen, noch genauer, 2,69 Millionen.“ (…) Ich war niemals ein Spitzenanwalt. Ich hatte schlichtweg nicht die Zeit dazu. Ich habe 15 Jahre als Anwalt gearbeitet. Gleichzeitig hatte ich meine Arbeit in der Knesset. Damals erlaubte das politische System dies. Meine Frau und ich kauften das Apartment für 300.000 $ plus 150.000 $ Hypothek – das ist mein ganzer Wohlstand. Zwanzig Jahre später, im Alter von 60, verkaufte ich das Apartment. In der Zwischenzeit habe ich Schulden abbezahlt und meinen Kindern geholfen, so wie es in jeder israelischen Familie geschieht.“
Die Familie bringt einen anderen Olmert zutage. Einen sanfteren. Seine Frau Aliza entlockt ihm Superlative. „Meine Frau ist einzigartig“, sagt er begeistert. „Sie engagiert sich für Millionen von Dingen, ohne Publicity und ohne einen Cent für ihre Ausgaben ersetzt zu bekommen. Es gibt viele Institutionen für Risikokinder, für misshandelte Frauen, für Kultur und Kunst, die nur Dank meiner Frau existieren.“
Welche Art von First Lady wird sie sein?
„Sie hat gesagt: Ich werde nicht Hillary Clinton und nicht Sonia Peres sein.“
Haben Sie je daran gedacht, sich aus dem politischen Leben zurückzuziehen?
„Es gab solch eine Möglichkeit, und zwar am Abend der letzten Regierungsbildung (Anmerkung der Autoren: als Sharon Olmert mitteilte, dass er nicht Finanzminister würde), doch diese Möglichkeit war schnell vorbei. Auf jeden Fall“, sagt er, „ist es gut für einen Spitzenkandidaten, wenn er eine andere Option außerhalb des politischen Lebens hat. Es ist gut für die innere Ausgeglichenheit und für das Urteilsvermögen.“
Welches sind Ihre Optionen?
„Entweder gewählter Ministerpräsident zu sein“, sagt er, „oder Betar Jerusalem zu coachen.“ (…)



(2) Keine Einigung im Streit über die Regierungsbildung zwischen Hamas und Abbas
Die Gespräche zwischen dem designierten palästinensischen Regierungschef Ismail Haniyeh (Hamas), und dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas (Fatah), die seit Donnerstag in Gaza stattfinden, gingen ohne Ergebnisse zu Ende. Dies ließen gestern palästinensische Stellen verlauten. Nach ihren Angaben gab es keine Übereinkunft über die Grundsätze der Regierung bezüglich der Forderung von Abbas gegenüber der Hamas, die mit Israel unterzeichneten Abkommen anzuerkennen. Am Donnerstag hatte die Hamas zum ersten Mal eine schriftliche Antwort übermittelt. In dem Schreiben äußert sich die Hamas zum Auftrag zur Regierungsbildung, die Haniyeh vor drei Wochen überreicht worden war, und erläutert die Bedingungen zur Regierungsbildung. Aus der Antwort geht hervor, dass die Hamas die Forderung von Abbas zur Anerkennung der Abkommen mit Hilfe der Formulierung umgehen will, dass die Organisation „auf reale Weise mit den Abkommen und Verpflichtungen der Autonomiebehörde umgehen wird“. (Haaretz, 13.3.)

(3) Die Hamas verstärkt ihr Festhalten an den Dörfern im Osten Jerusalems
Die Polizei im Bezirk Jerusalem hat erklärt, dass die Hamas versucht, die arabischen Dörfer im Osten der Stadt zu „Hamas-Dörfern“ zu machen. Nach Angaben der Polizeidienststelle will die Hamas ihre Kontrolle in diesen Dörfern ausweiten, um in ihnen unter anderem koordinierte und verbundene Demonstrationen zu organisieren. Die Aktivitäten der Organisation haben unter anderem das Ziel, die Kontrolle in Jerusalem und des Gebiets um den Tempelberg in Folge des Wahlsieges in der Palästinensischen Autonomiebehörde zu verstärken. Der Bezirkskommandant der israelischen Polizei sagte letzte Woche, dass „die Hamas immer noch als Terrororganisation gilt. Dementsprechend behandelt die Jerusalemer Polizei die Organisation. Ihre Aktivitäten im Allgemeinen und insbesondere in Ostjerusalem sind verboten.“ Die Jerusalemer Polizei bereitet sich in diesen Tagen darauf vor, dass die Hamas ihre Absichten verwirklichen könnte, das „Orienthaus“ wieder aufzubauen, das die Polizei vor einigen Jahren geschlossen hatte. Franko erklärte, dass die Polizei diese Einrichtung und die Schaffung von Hamas-Dörfern im Osten der Stadt nicht zulassen werde. (Haaretz, 13.3.)

(4) Palästinensisches Terrorattentat zum Purim-Fest vereitelt
Der Iran versucht nach wie vor, palästinensische Terrorgruppen dafür zu gewinnen, noch vor den israelischen Parlamentswahlen Attentate gegen Israel auszuüben. Das berichtet die Zeitung Haaretz unter Berufung auf Berichte israelischer Nachrichtendienste. Am Sonntagabend konnten israelische Soldaten westlich von Nablus zwei Palästinenser festnehmen, die versuchten, einen 20 kg schweren Sprengsatz nach Israel zu schmuggeln. Nach ersten Ermittlungen sollte die Bombe am bevorstehenden Purim-Fest (14.3.) zum Einsatz kommen. Nach palästinensischen Angaben wurde das Attentat vom bewaffneten Arm der Fatah (Al Aqsa Märtyrer Brigaden) und vom Palästinensischen Islamischen Jihad geplant. Anlässlich des Festes ordnete Verteidigungsminister Shaul Mofaz die Abriegelung der Autonomiegebiete bis Mittwoch an. Im Süden Israels schlugen am Sonntag drei Qassam-Raketen aus dem Gazastreifen ein. Die Raketen zerstörten Gewächshäuser in der Region Sdot Hanegev. (Ynet, 13.3.)

(5) Neuer Dünger aus Meeresalgen fördert Pflanzenwachstum

In der westlichen Welt wächst die Nachfrage nach qualitativeren Ernten. Obst und Gemüse soll längere Lagerungszeiten überstehen und in Anbau und Transport weniger anfällig sein. All dies in einem stabilen Preisrahmen, der zwar von Angebot und Nachfrage auf dem Markt beeinflusst wird, doch im großen Wettbewerb zwischen den Landwirten ausgewogen bleibt.

Die Tel Aviver Landwirtschaftsmesse Agritech 2006 stellt vom 9. bis 12. Mai neueste technologische Entwicklungen aus der israelischen und internationalen Landwirtschaftsbranche vor, die versuchen, die alten und neuen Probleme der Landwirte zu lösen.

Eine der interessantesten Entwicklungen ist ein Sonderdünger, der aus Meeresalgen gewonnen wird, die das Wurzelsystem stärken und die verschiedenen Pflanzen widerstandfähiger gegen Krankheiten machen. Den Dünger entwickelte die Firma „Haifa Chemicals“, eine der führenden Firmen in der Düngerproduktion Israels. Der neue Dünger basiert auf Meeresalgen, die aus Italien kommen. Sie regen bei den Pflanzen die Produktion von Wachstumshormonen an, die das Wachstum und den Reifeprozess fördern. Außerdem beschleunigen sie die Produktion von Chlorophyll in den Blättern. Die Wurzeln werden gestärkt, wie auch die Fähigkeit, dem Boden Wasser und lebenswichtige Grundstoffe zu entnehmen. Die Algen beinhalten Antioxidanten, die das Immunsystem der Pflanzen stärken und die Produktion von guten Bakterien fördern, die die Pflanzen benötigen. Die Algen werden nicht direkt zu den Pflanzen gegeben, sondern als Zusatz in unterschiedlichen Mengen zu anderen Düngern. (Ynet, 6.3.)



(6) Schon vor 1000 Jahren versteckte man das Geld unter den Dielen

Ein Schatz von 92 antiken Münzen wurde bei Ausgrabungen im antiken Tiberias entdeckt. Was ist mit den Besitzern des Münzschatzes geschehen, der unter dem Boden eines der Geschäfte in Tiberias von vor 1000 Jahren versteckt wurde? Natürlich fällt es heute schwer, eine Antwort darauf zu geben. Doch es ist nicht ausgeschlossen, dass die Münzen am Vorabend vor einem der Angriffe versteckt worden waren, unter dem die Stadtbewohner in jenen Zeiten zu leiden hatten. Der Schatz, der aus 92 Silbermünzen besteht und teilweise mit arabischen Schriftzeichen versehen ist, die in einem verglasten Eimer gefunden wurden, war vor einigen Tagen bei Ausgrabungen entdeckt worden, die im antiken Tiberias stattfinden.

Die Münzen, die im Gebiet einer Reihe von freigelegten Geschäften gefunden wurden, stammen aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. „Der Schatz hält einen Moment der Geschichte Tiberias` fest“, so Professor Yazhar Hirshfeld von der Hebräischen Universität, der die Ausgrabungen der Behörde für Altertümer leitet. Ein weiterer Fund dieser Woche ist ein Mosaik, auf dem das Hinterteil eines Löwen oder Hundes zu sehen ist, eine fliegende Möwe und Zweige voller Weintrauben und Grapefruits. Das Mosaik stammt aus dem 4. Jahrhundert.

An den Ausgrabungen sind Dutzende freiwillige Helfer aus Israel und der ganzen Welt, sowie Schüler und Arbeiter aus dem Galil beteiligt. (Haaretz, 9.3.)



(7) Morgen ist Purim, und dieses Mal lacht endlich einmal die Sonne

Das sprichwörtlich schlechte Wetter zu Purim bleibt dieses Jahr aus. Die Temperaturen übersteigen heute (Montag) den jahreszeitlichen Durchschnitt. Es ist heiter. Im Laufe des Tages entwickelt sich leichter bis mittelschwerer Dunst. Leichter bis gemäßigter Wind weht aus süd-westlicher Richtung. Die Wellen erreichen eine Höhe von 60 bis 120 Zentimeter, die Wassertemperatur liegt bei 18 Grad.

Wie warm wird es an Purim?
Morgen sinken die Temperaturen und es wird teilweise bewölkt bis heiter sein. Der leichte Dunst löst sich stufenweise auf. Leichter bis gemäßigter Wind weht aus süd-westlicher Richtung. Starker Wellengang. In den Nachtstunden verdichten sich die Wolken, und im Norden des Landes ist örtlich Regen zu erwarten.

Weitere Aussichten:
Übermorgen werden die Temperaturen deutlich sinken. Die Luftfeuchtigkeit steigt an. Im Norden und Zentrum des Landes wird es örtliche Regenschauer geben. Mittelstarker Wind wird aus westlicher Richtung wehen. Der Regen nimmt ab und wird gegen Abend und in der Nacht ganz aufhören.
Am Donnerstag steigen die Temperaturen wieder an und wird es teils wolkig. Im Norden örtlich leichte Schauer. Der Wind weht leicht aus nord-westlicher Richtung.
Am Freitag sinken die Temperaturen leicht, es ist teilweise bewölkt und im Norden und Zentrum des Landes wird es örtlich regnen. (Ynet, 13.3.)

Jerusalem: 10-19°C
Tel Aviv: 12-20°C
Haifa: 11-22°C
Be’er Sheva: 11-25°C
Eilat: 16-27°C



(8) Wechselkurse
1 € - 5.6169 NIS (-0.046%)
1 CHF – 3.5868 NIS (-0.173%)
1 £ - 8.1852 NIS (-0.054%)
1 $ - 4.7120 NIS (+0.021%)
(Bank of Israel, 10.3.06)

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