Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 10. März 2006
  
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(1) Olmert: Israel wird bis 2010 seine Grenzen festlegen
(2) Wahl-Umfragen vor und nach Olmerts Interview am 9.3.
(3) 20 Prozent der Araber wählen zionistische Parteien
(4) Mehr Wahlberechtigte im Inland, weniger im Ausland
(5) „Die Möglichkeit besteht noch, dass Sharon aufwacht“
(6) Zwischenstand der deutsch-österreichischen Wahlbörse
(7) Eine Araberin im Kadettenkurs des Außenministeriums
(8) Weitere Lesetermine israelischer Autoren in Deutschland
(9) Neue Partnerschaften im Jugendaustausch begründet
(10) 30 cm Neuschnee auf dem Hermon
(11) Wechselkurse
(1) Olmert: Israel wird bis 2010 seine Grenzen festlegen


Der amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert (Kadima) will innerhalb von vier Jahren eine endgültige Grenze zwischen dem Staat Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten festlegen. Der Bau im Gebiet E-1 soll fortgesetzt werden. Das sagte Olmert in einem Interview mit der „Jerusalem Post“ am Donnerstag (9.3.).

Das Gebiet E-1 ist das Verbindungsstück zwischen Maale Adumim und Jerusalem und gilt als Streitpunkt zwischen Israel und der US-Regierung. Die Regierung teilte mit, dass sie etwa 500 Wohneinheiten bauen will. Sie sollen sicherstellen, dass Maale Adumim, - unabhängig vom Finalstatus, - in israelischer Hand bleibt. Vor einem halben Jahr etwa kündigte Olmert an, dass das Projekt eingefroren wird, hielt aber grundsätzlich an dem Plan fest. „Es ist völlig klar, dass an irgendeinem Punkt in der Zukunft Israel eine Verbindung zwischen Jerusalem und Maale Adumim schaffen wird, und es gibt gar keine Diskussion darüber, dass wir das Bauprojekt letztendlich umsetzen werden“, sagte Olmert.

Am Donnerstag erklärte Olmert, dass er beabsichtigt, die endgültige Grenze, „die eine Abgrenzung zur palästinensischen Bevölkerungsmehrheit schafft und eine große und stabile jüdische Mehrheit in Israel gewährleistet“, innerhalb von vier Jahren festzulegen. Gleichzeitig weigerte sich Olmert, den genauen Verlauf der Grenzen zu erläutern, betonte jedoch, dass die Erhaltung der Grenzen des Siedlungsblocks Gush Etzion, Otef Jerusalem, Maale Adumim, dem Gebiet von Ariel und der Jordanebene für die Verteidigung Israels ausschlaggebend seien. (Maariv, 10.3.)



(2) Wahl-Umfragen vor und nach Olmerts Interview am 9.3.

Drei Wochen vor den Wahlen zur 17. Knesset liegt die Kadima-Partei des amtierenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert weiter klar in Führung. In den Umfragen kann die Kadima jetzt mit etwa 34 bis 38 der insgesamt 120 Mandate rechnen. Es folgen die Ergebnisse von zwei Umfragen, die in der Jerusalem Post veröffentlicht wurden:

Umfrage des „Smith Institute“ nach Veröffentlichung des Interviews mit Olmert:

Kadima – 34-35 Sitze
Labor – 18
Likud – 17-18
NU-NRP – 9-10
Israel Beitenu – 9-10
Shas – 9-10
UTJ – 5-6
Arabische Parteien – 9-10
Meretz – 4-5

Umfrage des „Geocartographic Institute“ vor Veröffentlichung des Interviews mit Olmert:

Kadima - 37 Sitze
Labor – 16
Likud – 15
NU-NRP – 10
Israel Beitenu – 10
Shas – 9
UTJ – 7
Arab Party – 6
Meretz - 5



(3) 20 Prozent der Araber wählen zionistische Parteien

Nach einer Umfrage des arabischen Radiosender „A-Shams“ wollen 20,6% der arabischen Bevölkerung in Israel bei Wahlen am 28. März für zionistische Parteien stimmen. An der Umfrage, die vom Yaffo-Zentrum für Umfragenforschung durchgeführt wurde, nahmen 512 Personen teil. Für Kadima würden 9,9% stimmen, für die Arbeitspartei 7,5%, Likud 1,6% und für Meretz 1,6%. Insgesamt würde die arabische Bevölkerung den nicht-arabischen Parteien damit rund 4 Mandate geben.

Außerdem geht aus der Umfrage hervor, dass 23,7%, die 3,58 Mandate der Gesamtbevölkerung darstellen, für die jüdisch-arabische Linkspartei „Hadash“ stimmen würden; 19,6%, d.h. 3,18 Mandate für Raam-Taal und 14%, d.h. 2,44 Mandate für Balad. 7% der Befragten verweigerten eine Aussage und 13% zeigten sich unentschlossen.

66% der arabischen Wahlberechtigten wollen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Der Leiter der Wahlbüros, Aaf Atrash, sagte, dass mit zunehmender Wahlbeteiligung im arabischen Sektor auch die Anzahl der Mandate der arabischen Parteien steige. (Haaretz, 7.3.)



(4) Mehr Wahlberechtigte im Inland, weniger im Ausland
Die Wahlen zur Knesset finden dieses Jahr direkt vor Beginn der Pessach-Reisesaison statt, und die meisten Israelis verbringen ihren Urlaub nicht im Ausland. Bei früheren Wahlen war das anders. Bei den Parlamentswahlen im Mai 1999 befanden sich Hunderttausende Israelis zum Urlaub im Ausland. Nach Angaben von Ronen Karso, Vize-Direktor für Vermarktung von Issta Lines, wird es dieses Mal auch keine Luftbrücken aus dem Ausland geben, um israelische Wähler zur Stimmabgabe nach Israel zu bringen. In der Vergangenheit hatte es zahlreiche Israelis gegeben, besonders Religiöse, die aus New York und London zur Wahl anreisten. Zu den kommenden Wahlen werden nur einige Hundert religiöse mit israelischer Staatsbürgerschaft aus dem Ausland erwartet. (Haaretz, 7.3.)

(5) „Die Möglichkeit besteht noch, dass Sharon aufwacht“
Zwei Monate nach der Einweisung von Ministerpräsident Ariel Sharon ins Krankenhaus erklärte der Generaldirektor des Hadassa-Krankenhauses, Prof. Shlomo Mor-Yosef, am Montag: „Es besteht die Möglichkeit, dass der Ministerpräsident aufwacht“. „Es ist nicht aussichtslos“, so Prof. Mor-Yosef auf einer Konferenz der Universität Tel Aviv, „Wir haben Spezialisten aus Israel und der ganzen Welt zusammengeholt und alle sind sich darüber einig, dass noch die Möglichkeit besteht, dass er aufwacht. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit nicht groß, doch die Situation ist nicht aussichtslos.“ In Bezug auf die Rückkehr Sharons ins Amt sagte er: „In welcher Situation er aufwachen wird, das ist eine Frage, die offen bleibt. Die Tiefen des Gehirns sind uns verborgen.“ (Yedioth Ahronoth, 7.3.)

(6) Zwischenstand der deutsch-österreichischen Wahlbörse

Nachfolgend der Zwischenstand bei der deutsch-österreichischen Wahlbörse www.wahlfieber.de zur Knessetwahl am 28. März (in Klammern die Veränderungen gegenüber der letzten Woche)

Kadima 26,0% (-2)
Avoda 16,0% (0)
Likud 14,0% (+1)
Shas 9,0% (+1)
Mafdal / Nationale Union 9,0% (-2)
Yisrael Beitenu 7,0% (+1)
Meretz 7,0% (+1)
Andere 14,0% (+1)

Die Zahlen sind gerundet und ergeben daher in der Summe einen Wert ungleich 100%.

Auf dem ebenfalls auf www.wahlfieber.de stattfindenden israelischen Koalitionsmarkt sind sich die Händler relativ einig: Über 2/3 von ihnen (knapp 70 %) sind davon überzeugt, dass Israel nach der Wahl von einer Koalition aus Kadima und der Arbeitspartei - plus ggf. weitere kleinere Parteien, aber ohne Beteiligung des Likuds - regiert werden wird. Ca. 30% glauben an eine andere Zusammensetzung und noch nur 1/4 der Teilnehmer (ca. 25%) erwarten eine erneute Beteiligung der Partei von Benyamin Netanyahu an der Regierung in Tel Aviv.

Die israelische Wahlbörse ist seit dem 21.2.2006 geöffnet. Bis zum Wahltag können die Händler rund um die Uhr die Aktien von folgenden Parteien handeln: Kadima - Avoda (Arbeitspartei) - Likud-Partei - Shas - Mafdal/Nationale Union - Yisrael Beitenu - Meretz-Yachad - Andere. Die Teilnahme ist für alle Händler kostenlos, gespielt wird mit virtuellem Geld; den besten Tradern winken unterschiedliche Preise.



(7) Eine Araberin im Kadettenkurs des Außenministeriums

Rania Jubran, die Tochter des Obersten Richters Salim Jubran, ist für den Kadettenkurs des Außenministeriums zugelassen worden. Jubran, 26 Jahre alt, aus Haifa, hat die Vor-Auswahl zum Diplomatenkurs bestanden und wird in drei Wochen den Kurs beginnen. Jubran ist Absolventin der Juristischen Fakultät der Universität Haifa und wurde mit weiteren 29 Kadetten aus insgesamt 2000 israelischen Kandidaten ausgewählt.

Jubran durchlief die erste Stufe des Sicherheitstests. Die Kadettenzeit dauert drei Jahre. Sie wird Qualifikationen erwerben wie z.B. Erscheinen bei Fototerminen, Teamleitung, Geschäftsführung, Organisation von Veranstaltungen, Rhetorik, Judentum und Marketing. Danach wird sie als Zweite Botschaftssekretärin in eine kleine Vertretung im Ausland versetzt, und nach dieser Probezeit wird über ihren zukünftigen Dienst im Außenministerium entschieden. (http://www.local.co.il/haifa, 8.3.)



(8) Weitere Lesetermine israelischer Autoren in Deutschland

Zeruya Shalev – Späte Familie (Berlin Verlag)

13. März 2006, 19.30 Uhr
Köln, Schauspielhaus Offenbachplatz
Im Rahmen der LitCologne
Lesung mit Maria Schrader

15. März 2006, 20.00 Uhr
Leipzig, Haus des Buches, Gerichtsweg 28
Lesung mit Maria Schrader

17. März 2006, 20.00 Uhr
Essen Mayersche Buchhandlung, Markt 5
Lesung mit Martina Gedeck

Lizzie Doron – Ruhige Zeiten (Jüdischer Verlag Suhrkamp)

Dienstag, 14. März 2006. 19.30 Uhr
Fürth, Jüdisches Museum Franken, Königstr. 89
Moderation und Lesung des deutschen Textes: Mirjam Pressler

Mittwoch, 15. März 2006, 20.30 Uhr
Regensburg, Buchhandlung Pustet, Gesandtenstr. 6-8
Moderation und Lesung des deutschen Textes: Mirjam Pressler

Freitag, 17. März 2006, 20.00 Uhr
Leipzig Insel Verlag, „Salonlesung“, Livadiastr. 2
Moderation: Nadine Meyer, Lesung des deutschen Textes: Mirjam Pressler

Aharon Appelfeld – Bis der Tag anbricht (rowohlt Verlag)

Montag, 20. März 2006, 20.00 Uhr
Berlin, Literaturhaus, Fasanenstr. 23
Lesung des deutschen Textes: Friedhelm Ptok



(9) Neue Partnerschaften im Jugendaustausch begründet

Im Rahmen des Seminars New-ConT-Acts – Match-Making im Februar 2006 ist es gelungen, sieben neue Projektpartnerschaften zwischen deutschen und israelischen Trägern für Jugendaustauschprogramme zu begründen. Neue Träger waren zu diesem Zweck zuvor von ConAct und dem Israel Youth Exchange Council mit einem passenden Partner ‚verkuppelt’ worden. Innerhalb des 11-tägigen Programms haben sich die 14 deutschen und israelischen Vertreterinnen und Vertreter der Träger nach einem gemeinsamen Seminar in Wittenberg paarweise gegenseitig vor Ort in Deutschland und Israel besucht, um die Arbeit der Partnerorganisation kennen zu lernen und gemeinsam Konzepte für Begegnungen zu erarbeiten. Selbst das Schneechaos im Süden Deutschlands, welches israelische Teilnehmende traf, die ihren zukünftigen Partner in Bayern besuchten, konnte die Planungen nicht aufhalten: 11 intensive gemeinsame Tage in Deutschland und Israel führen nun zu 12 neuen Jugendbegegnungen im Jahr 2007.

ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch: www.ConAct-org.de



(10) 30 cm Neuschnee auf dem Hermon

Seit gestern Abend sind auf dem Berg Hermon 30 cm Neuschnee gefallen. Mehrere Tausend Ausflügler haben an den vergangenen Wochenenden das Skigebiet besucht und den Schnee genossen. Nur bei einer Einwohnerin aus der Stadt Omer (in der Negev-Wüste) endete das Vergnügen mit einer Überraschung. Die junge Frau, die in der 36. Woche schwanger war, saß gegen Ende der Öffnungszeiten im oberen Sessellift, als plötzlich die Geburtswehen einsetzten. Ein Notarzt, der dort ständig in Bereitschaft ist, brachte die Frau nach einer kurzen Untersuchung mit Hilfe eines „Schnee-Mobils“ zum Eingang der Anlage, wo ein Team des „Roten Davidsterns“ wartete. Die Frau wurde ins „Rivka Ziv Krankenhaus“ in Zefat gebracht, während die Wehen immer stärker wurden. Zwei Stunden später gebar die Frau ihren ersten Sohn. Frau und Kind sind gesund und wurden vor wenigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Die Direktion der Skianlage beschloss, dem Kind lebenslang freien Zutritt zum Gelände zu gewähren. Das Wetter:

Regen in weiten Teilen des Landes. Gegen Abend auflockernde Bewölkung. Am Shabbat ist es heiter, und es wird wärmer. Erst am Montag wird es deutlich kühler, im Norden vereinzelte Schauer.

Jerusalem: 4-10°C
Tel Aviv: 10-17°C
Haifa: °C
Be’er Sheva: 9-15°C
Eilat: 11-23°C



(11) Wechselkurse
1 € - 5.6195 NIS (-0.012%)
1 CHF – 3.5930 NIS (-0.225%)
1 £ - 8.1896 NIS (-0.090%)
1 $ - 4.7110 NIS (-0.021%)
(Bank of Israel, 9.3.06)

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