Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 06. März 2006
  
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(1) Ehud Olmert wirbt für weiteren Rückzug aus der Westbank
(2) In Russland ist man mit der Hamas ziemlich zufrieden
(3) Ein Israeli bei Attentat in der Westbank verletzt
(4) Die Hamas eröffnet ein „alternatives Orienthaus“ in Jerusalem
(5) Israelische Siedler diskutieren „Abkopplung vom Staat Israel“
(6) Überfall in Nazareth: Olmert und Livni telefonieren mit Kirchenvertretern
(7) Deutsche Wissenschaftler bei Internationaler Geometrie-Tagung in Haifa
(8) Neue Flugverbindung von Hapagfly nach Israel erfolgreich angelaufen
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Ehud Olmert wirbt für weiteren Rückzug aus der Westbank

 

Im Falle eines Wahlsiegs will der amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert (Kadima) um internationale Unterstützung für einen weiteren einseitigen Prozess Israels in der Westbank werben. Olmert ist der Überzeugung, dass das erste Ziel der kommenden Regierung das Schaffen einer wohlwollenden internationalen Atmosphäre zur Verwirklichung der nationalen Ziele Israels sein wird: Festlegung der Grenzen und Sicherstellung einer jüdischen Mehrheit im Staat Israel.

 

Olmert wird versuchen, die amerikanische Regierung und die zentralen Institutionen in der internationalen Gemeinschaft zu überzeugen, dass ein einseitiger israelischer Prozess zur Festlegung der Grenze in der Westbank unterstützt werden muss, - sollte die Hamas ihre Position nicht ändern.

 

Am Sonntag veröffentlichte die „Washington Post“ einen Artikel von Jim Hogland, in dem es hieß, die Bush-Regierung müsse sich in Folge des Wahlsieges der Hamas auf die erreichbaren Ziele konzentrieren und als erstes auf die Unterstützung für den israelischen Rückzug aus 90% der Westbank, ähnlich wie nach dem Abkopplungsplan Ariel Sharons vom Gazastreifen und von der nördlichen Westbank.

 

Hogland schlägt vor, eine „de facto – Grenze zur Lösung der beiden Staaten“ festzulegen, auf der Grundlage des Clinton-Plans von Ende 2000 (israelische Annexion der Siedlungsblöcke im Rahmen eines Gebietsaustauschs und Aufteilung Jerusalems auf ethnischer Grundlage). Hogland ruft die Bush-Regierung auf, eine Lösung zu favorisieren, die sich der Demarkationslinie von 1967 annähert.

 

In dem Artikel zitiert Hogland den ehemaligen amerikanischen Außenminister George Schulz, der gesagt hat, dass der Misserfolg von Oslo und Camp David anerkannt und korrigiert werden müsse.

 

Schulz hatte gesagt: „Das einzige, was die Palästinenser heute Israel vorschlagen können, ist die Bereitschaft, sich an der Schaffung einer sicheren Umgebung zu beteiligen. Doch wenn die Palästinenser sich nicht dazu verpflichten und die Israelis dieses Ergebnis aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen und mit anderen Mitteln selber schaffen können“, dann machen Verhandlungen keinen Sinn.

 

Die israelischen Sicherheitsbehörden unterstützen einen einseitigen Prozess, der sich an die israelische Abkopplung vom Gazastreifen anlehnt, einen weiteren Rückzug von der Westbank, und zwar in einem Umfang, der auf politischer Ebene festgelegt wird. Der Planungsstab der israelischen Armee hat vor einigen Monaten eine umfassende Arbeit über wünschenswerte Handlungswege für Israel vorbereitet. (Haaretz, 5.3.)



(2) In Russland ist man mit der Hamas ziemlich zufrieden

 

Obwohl die Hamas-Delegation bei ihrem Besuch am Wochenende in Moskau das vielfache Nein der radikal-islamischen Bewegung wiederholte - Nein zur Anerkennung Israels, Nein zu Verhandlungen mit Israel, Nein zur Beendigung des Terrors und Nein zum internationalen Friedensplan (road map), - hat der russische Außenminister seine Zufriedenheit über den Besuch der Delegation in Russland ausgedrückt und die westlichen Staaten aufgerufen, die wirtschaftliche Hilfe für die Palästinenser wieder aufzunehmen. Israel rief er auf, keine Gewalt gegen die Hamas anzuwenden.

 

Ein hochrangiger Vertreter des russischen Außenministeriums sagte, dass sich Präsident Putin zunächst bereit erklärt hatte, sich mit der Hamas-Delegation zu treffen, dies dann jedoch zurücknahm, als sich herausstellte, dass die Bewegung weiterhin nicht bereit ist, Israel anzuerkennen. Der Besuch der Hamas-Delegation in Moskau ging am Sonntag zu Ende. Der amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert nannte die russische Einladung an die Hamas in einem Telefongespräch am Sonntag einen Fehler. (Yedioth Ahronoth, 5.3.)



(3) Ein Israeli bei Attentat in der Westbank verletzt

 

Bei einem Schussattentat auf ein israelisches Fahrzeug ist am Montag ein Israeli in der Westbank verletzt worden. Das Attentat ereignete sich in der Nähe von Beit Haggai, einer Siedlung südlich von Hebron. Die Polizei teilte mit, dass der Tatort in einem Gebiet unter palästinensischer Kontrolle liegt. Bei dem Opfer handelt es sich offenbar um einen arabischen Israeli. Ob er sich privat oder geschäftlich in der Westbank aufhielt, ist noch unklar.

 

Aus dem nördlichen Gazastreifen haben Palästinenser am Montagmorgen zwei Qassam-Raketen auf Israel abgeschossen. Am Sonntagmorgen wurden fünf Raketen abgefeuert, drei landeten in der Nähe des Sicherheitszaunes, und zwei fielen ins Meer. Es gab keine Verletzten. (Ynet, 6.3.)



(4) Die Hamas eröffnet ein „alternatives Orienthaus“ in Jerusalem

 

Die Hamas hat am Samstag auf einer geschlossenen Veranstaltung im Norden Jerusalems ein koordiniertes Programm ihrer fünf Parlamentsabgeordneten in der Region zu politischen und bildungspolitischen Aktivitäten in den östlichen Stadtbezirken Jerusalems vorgestellt. Bei dem Treffen wurde beschlossen, eine „Jerusalem-Kommission“ einzurichten, ein Forum der Parlamentsabgeordneten der Hamas in der Stadt, die nach Angaben eines Hamas-Mitglieds beabsichtigen, ein „alternatives Orienthaus“ aufzubauen. Das „Orienthaus“ war die Außenstelle der Autonomiebehörde in Jerusalem. Die Kommission wird sich aus Parlamentsabgeordneten und Hamas-Mitgliedern zusammensetzen, die sich um die Angelegenheiten des Landbesitzes, Abriss von Häusern, Bildung und Angelegenheiten des Tempelberges kümmern werden.

 

An der gestrigen Veranstaltung nahmen Mitglieder der radikal-islamischen Bewegung, Vertreter der Kirchen in Jerusalem und scheidende Parlamentsabgeordnete der Fatah teil, die bei den Wahlen in der Stadt verloren hatten sowie jene, die auf den Landeslisten gewonnen hatten. Die Versammlung wurde im Bezirk Dahyat al-Barid, außerhalb der Stadtgrenze abgehalten, aus Befürchtung vor einer Polizeirazzia. (Haaretz, 5.3.)



(5) Israelische Siedler diskutieren „Abkopplung vom Staat Israel“

 

In Folge der gewaltsamen Zwischenfälle bei der Räumung des illegalen Siedler-Stützpunktes Amona ziehen israelische Siedler in der Gegend von Binyamin eine „Abkopplung vom Staat Israel“ in Erwägung. Die Siedler haben begonnen, ein Programm zur Verteidigung ihrer Häuser zu erarbeiten, das auch für die Zeit nach einem israelischen Rückzug aus den Gebieten gelten soll. Die Gespräche finden unter der Schirmherrschaft des Regionalrates der Sieldung Binyamin statt. Die Siedler prüfen, wie sie sich selbst ohne die Hilfe der israelischen Armee schützen können und welchen rechtlichen Status sie ohne die israelische Staatsgewalt haben werden.

 

Die Initiative wird im Rahmen eines gesellschaftlichen Sonderprojekts des Regionalrats von Binyamin geleitet. Das Projekt wurde vor drei Wochen unter dem Namen „wir nehmen unsere Zukunft in die eigenen Hände“ ins Leben gerufen. Sie ist eine Reaktion auf den tiefen Riss, der zwischen den Siedlern und den staatlichen Institutionen nach der Räumung der Häuser im illegalen Stützpunkt Amona entstanden ist.

 

Der Vorsitzende des regionalen Siedlerrates von Binyamin, Pinhas Wallerstein, sagte: „Wir als Rat beschäftigen uns nicht mit dieser Sache. Wir sind ein Teil der israelischen Gesellschaft, obwohl uns die Galle überläuft, wegen der Regierung, der Armee und dem Obersten Gerichtshof in Jerusalem“. (Maariv, 5.3.)



(6) Überfall in Nazareth: Olmert und Livni telefonieren mit Kirchenvertretern

 

Der amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert telefonierte am Freitag mit dem höchsten Vertretern der katholischen Kirche in Israel, Patriarch Michel Sabah, um sein Bedauern über den Zwischenfall in der Verkündungskirche von Nazareth am Freitag auszudrücken.

 

Außenministerin Tzipi Livni telefonierte mit dem Außenminister des Vatikans, Francesco Lajolo und versicherte, dass Israel die Verantwortlichen vor Gericht stellen wird. „Die Regierung wird religiöse Zusammenkünfte weiterhin mit größter Sensibilität behandeln und Vertreter aller Bevölkerungsgruppen und Religionen schützen“, sagte Livni in dem Gespräch.

 

Olmert telefonierte mit Pater Pierbattista Pizzaballa, dem Franziskaner-Kustos des Vatikan für die Heiligen Stätten im Lande Israel. Der Staat Israel sei seit seiner Gründung peinlich darauf bedacht, die Religionsfreiheit aller religiösen Gruppen im Lande zu tolerieren. In Zeiten des Wahlkampfes dürfe niemand der Versuchung erliegen und Ereignisse dieser Art auszunutzen, sagte Olmert am Sonntag in der Kabinettssitzung. Der Leiter der griechisch-katholischen Kirche, Bischof Elias Shakur, rief am Samstag die Regierung auf, für die Sicherheit der Heiligen Stätten aller Bevölkerungsgruppen in Israel zu sorgen.

 

Staatspräsident Moshe Katsav verurteilte den Überfall. Der Vorfall dürfe die guten Beziehungen zwischen Juden und Christen in Israel nicht schädigen. Israel werde alles daran setzen, damit ein außergewöhnlicher Zwischenfall wie dieser nicht mehr vorkomme, sagte Katsav in einem Gespräch mit dem Franziskaner-Kustos.

 

Am Freitag hatten zwei israelische Staatsbürger, ein Jude und seine christliche Ehefrau, Sprengsätze auf die Verkündigungskirche in Nazareth geworfen. Die Täter, Haim Eliyahu Habibi und Violet Habibi, sind den Behörden in Israel seit langem bekannt und gelten als geistig gestört. Die gemeinsamen Kinder kamen in die Obhut von Sozialarbeitern. Der Überfall auf die Kirche sei nicht politisch motiviert gewesen, erklärte das Ehepaar vor einem Gericht. Habibi steht seit längerem im Konflikt mit den Behörden in Israel. Vor mehreren Jahren hielt sich das Ehepaar sogar in der Muqata auf, dem Hauptbüro Yasser Arafats in Ramallah. Arafat selbst soll dafür gesorgt haben, dass das Ehepaar aus dem palästinensischen Autonomiegebiet nach Israel zurückgebracht wird. (Haaretz, 5.3.)



(7) Deutsche Wissenschaftler bei Internationaler Geometrie-Tagung in Haifa

 

Second International Meeting on Geometry and Applications

Haifa/ Nahsholim, 26.-31. März 2006

 

Alle 4 Jahre führen israelische und deutsche Geometer und Anwender der Geometrie eine Tagung an der Universität Haifa durch. Begründer des Wissenschaftsaustauschs ist der heute 94-jährige Mathematiker Prof. Dr. Ralph Artzy (Haifa). Die erste Tagung fand 1975 statt. Parallel wurde oft eine Schuldidaktik-Tagung abgehalten. Neben Teilnehmern der Universität Haifa haben sich in diesem Jahr aus Deutschland neun Wissenschafter angemeldet. Bisher waren die ausländischen Gäste im Kibbutz-Hotel Nahsholim untergebracht, das in der Nähe zur Universität Haifa liegt, dort fanden auch Vorträge statt. In diesem Jahr findet die gesamte Tagung direkt im Kibbutz-Hotel Nahsholim statt. Organisator auf deutscher Seite ist Dr. Dirk Windelberg (Universität Hannover).



(8) Neue Flugverbindung von Hapagfly nach Israel erfolgreich angelaufen

 

Ab März werden 1.600 zusätzliche Flugplätze nach Tel Aviv angeboten

 

Die von Hapagfly seit der aktuellen Wintersaison neu angebotene Flugverbindung nach Israel ist erfolgreich angelaufen. Aufgrund der starken Nachfrage wird die Ferienfluggesellschaft mit den „Himmlischen Preisen“ zusätzliche Flugplätze nach Tel Aviv anbieten. „Wir sind von der Buchungsentwicklung für die neue Strecke positiv überrascht“, so Dr. Hans-Dieter Färber, Leiter Marketing und Sales bei Hapagfly. Färber weiter: „Deshalb werden wir ab März eine weitere Boeing 737-800 auf der Strecke München-Tel Aviv einsetzen und damit zusätzlich rund 1.600 Flugplätze ins ‚Heilige Land’ anbieten als ursprünglich geplant.“

 

Seit 2. März 2006 bietet Hapagfly donnerstags zu der bereits bestehenden Verbindung einen zusätzlichen Hin- und Rückflug über München nach Tel Aviv an. Von folgenden Abflughäfen geht es via München nach Israel: Basel-Mühlhausen, Berlin-Schönefeld, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Karlsruhe/Baden-Baden, Leipzig/Halle, Münster-Osnabrück, Saarbrücken und Stuttgart. Die Zusatzkapazitäten sind bereits online unter www.hapagfly.com oder im Reisebüro buchbar. Ein Oneway-Ticket von Deutschland nach Tel Aviv ist bei Hapagfly ab 99 Euro (zzgl. Kerosinzuschlag) buchbar.

 

Voraussichtliche Flugzeiten der Zusatzmaschine ab München:

HF 4365 München - Tel Aviv  ab 09:00 Uhr  an 13:50 Uhr

HF 4366 Tel Aviv - München  ab 16:05 Uhr  an 19:15 Uhr



(9) Das Wetter in Israel

 

Heiter. Ab Mittwoch Regen

 

Jerusalem: 13-18°C

Tel Aviv: 14-21°C

Haifa: 14-20°C

Golan: 13-19°C

Am Toten Meer: 20-31°C

Eilat: 16-32°C



(10) Wechselkurse

 

1 € - 5.6394 NIS (+0.449%)

1 CHF – 0.5970 NIS (+0.692%)

1 £ - 8.2242 NIS (+0.122%)

1 $ - 4.6950 NIS (-0.149%)

(Bank of Israel, 3.3.06)



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