Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 24. Februar 2006
  
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(1) Rechte Parteien holen auf, Kadima verliert leicht an Kraft
(2) Olmert: „Hamas stellt keine strategische Bedrohung dar“
(3) Hamas unterstützt Qassam-Angriffe kleinerer Terrorgruppen
(4) Peretz setzt seine Dialog-Reise in arabischen Ländern fort
(5) Deutsch-österreichische Agentur startet Internet-Börse zur Knessetwahl
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Rechte Parteien holen auf, Kadima verliert leicht an Kraft

Weniger als fünf Wochen vor der Wahl holen die rechts-gerichteten Parteien auf. Spitzenreiter Kadima und die Arbeitspartei (Avoda) verlieren leicht an Kraft. Ehud Olmert (Kadima) bleibt mit 34% beliebtester Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten. 25% unterstützen Benyamin Netanyahu (Likud). Nur 19% möchten Amir Peretz (Avoda) als Regierungschef sehen. 30% der früheren Likud-Wähler sagen, dass sie wieder für den Likud wählen würden, wenn der jüngste Vorschlag des Vorsitzenden Netanyahu zu partei-internen Reformen umgesetzt würde und das Parteizentrum in seiner Macht eingeschränkt wird. Die Ergebnisse der letzten Tage:

Yedioth Ahronoth (Dachaf), 24.2.:

Kadima 39 (-2)
Avoda 19 (-1)
Likud 16 (+1)
Shas 10
Yisrael Beitenu (Avigdor Lieberman) 9 (+2)
Nationale Union/ NRP 8
Meretz-Yachad 5
Vereintes Thora-Judentum (Yehaduth Ha-Thora) 5
Arabische Parteien (Hadash, Ra’am, Balad) 9

Maariv (Teleseker), 23.2.:

Kadima 40 (39)
Avoda 20 (20)
Likud 15 (15)
Nationale Union/ NRP 10 (9)
Shas 9 (10)
Meretz-Yachad 5 (6)

Haaretz (Arutz 10), 22.2.:

Kadima 39 (40)
Avoda 19 (19)
Likud 14 (13)
Nationale Union/ NRP 11 (10)

Galei Zahal (Geocartographic Institute), 23.2.:
Kadima 39 (-3)
Avoda 16 (+1)
Likud 15 (-2)
Nationale Union/ NRP 11
Hadash und Grüne kommen nicht über die 2%-Hürde.



(2) Olmert: „Hamas stellt keine strategische Bedrohung dar“

Der amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert hat am Mittwoch mitgeteilt, dass er gegen eine parlamentarische Untersuchungskommission zu den Zwischenfällen bei der Räumung des illegalen Siedlungsaußenpostens Amona ist. Sollte er Regierungschef bleiben, würde er sofort nach den Wahlen für die Auflösung der Kommission sorgen, sagte er. Das Ergebnis der Räumung von Amona sei mit vollem Herzen zu bedauern, ganz besonders die Verletzung der Sicherheitskräfte, so Olmert in einer Sitzung des parlamentarischen Ausschuss für Außen- und Verteidigungspolitik.

Olmert widersprach der Einschätzung des Leiters der israelischen Sicherheitsbehörde (Shabak) Yuval Diskin, wonach die Hamas langfristig eine strategische Bedrohung für Israel darstelle. „Die Hamas stellt keine strategische Bedrohung für Israel dar. Wir sehen nur in den Nuklearwaffen des Iran eine strategische Bedrohung für Israel“. Olmert nahm auch von dem Vorschlag des Ausschussvorsitzenden Steinitz Abstand, die Hamas-Führer an einer Regierungsbildung unter ihrer Führung zu verhindern.

Olmert betonte, dass sich die Regierung im Moment der Vereidigung des neuen palästinensischen Parlaments nicht mehr mit der logistischen, verfahrensrechtlichen Unterscheidung aufhalten werde, wer ein Hamas- und wer ein Fatah-Mitglied sei. „In diese Falle tappen wir nicht, sondern wir werden mit der Autonomiebehörde wie mit einer Hamas-Behörde umgehen.“

In Bezug auf das iranische Atomprogramm bezeichnete Olmert den iranischen Präsidenten als eine „abscheuliche antisemitische Erscheinung, einen hässlichen Israel-Hasser“. Israel stehe im engen Kontakt mit der internationalen Gemeinschaft, die den Kampf in dieser Angelegenheit anführe. Es müsse verhindert werden, dass der Iran technologischen Fähigkeiten im Nuklearbereich erlange, denn dies wird ihm den Bau einer Atombombe ermöglichen. (Haaretz, 23.2.)



(3) Hamas unterstützt Qassam-Angriffe kleinerer Terrorgruppen

Mitglieder der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas unterstützen Terroristen anderer Palästinensergruppen bei Raketen-Angriffen auf Israel. Die meisten mit Qassam- Angriffe würden vom „Islamischen Jihad“, den „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ (Fatah) und kleineren Gruppierungen wie den sog. „Vorkswiderstandskomitees“ ausgeführt. Am Donnerstag (23.2.) schossen Palästinenser fünf Raketen auf den Süden Israels ab.

Am Freitagmorgen schoss die israelische Luftwaffe mehrere Raketen auf palästinensische Terroristen im nördlichen Gazastreifen ab. Die Raketen trafen ein Fahrzeug mit Qassam-Raketen. Die Insassen überlebten die Explosion anscheinend unbeschadet.

Trotz der jüngsten Versuche der israelischen Streitkräfte, die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen zu stoppen, hat der Beschuss mit Qassam-Raketen zugenommen. Im Januar 2006 schlugen 130 Qassam-Raketen aus dem Gazastreifen in Israel ein. Das ist mehr als die Hälfte der 64 Raketen im Dezember 2005.

Die israelische Armee hat den Palästinensern wiederholt deutlich gemacht, dass sie zu härteren Maßnahmen gezwungen sein könnte, sollten die Angriffe weitergehen. Die Armee überlegt unter anderem, den Strom zum Gazastreifen abzustellen. Außerdem könnte man schwereres Artilleriefeuer nutzen und nicht nur auf unbebautes Gebiet, aus dem die Raketen abgeschossen werden, richten. Auch ein Truppeneinmarsch mit gepanzerten Fahrzeugen in den nördlichen Gazastreifen wird in Erwägung gezogen. Diskutiert wurden auch mögliche Maßnahmen, die die Bewohner des nördlichen Streifens dazu bringen könnten, ihre Häuser zu verlassen.

In den vergangenen Wochen hat die israelische Luftwaffe Flugblätter mit Warnhinweisen auf arabischer Sprache über dem betroffenen Gebiet abgeworfen – offensichtlich ohne Erfolg. Artillerie- und Luftangriffe haben sich in der Vergangenheit ebenso als wenig wirksam erwiesen.

Qassam-Raketen haben derzeit eine Reichweite von mehr als elf Kilometern. Palästinensische Terroristen arbeiten an verbesserten Modellen. Einige Zeit lang hatte die Hamas Versuche unternommen, russische Grad-Raketen mit einer Reichweite von 24 Kilometern in den Gazastreifen zu schmuggeln. Raketen diesen Typs könnten das Elektrizitätswerk in Ashqelon und andere strategisch wichtige Ziele in Israel treffen. (Haaretz, 24.2.)



(4) Peretz setzt seine Dialog-Reise in arabischen Ländern fort

Nachdem sich der Vorsitzende der Arbeitspartei, Amir Peretz, vergangene Woche mit dem König Marokkos getroffen hatte, ist er gestern zur zweiten Station seiner Reise durch die arabischen Länder aufgebrochen und traf sich mit Ägyptens Präsident Hosni Mubarak. Nächste Woche wird er mit Mahmoud Abbas zusammentreffen, und in Kürze ist auch ein Treffen mit dem jordanischen König geplant.

„In den Gesprächen mit arabischen Staaten kann Israel seine Linie festigen, denn wir befinden uns nicht mit der arabischen oder muslimischen Welt im Krieg, sondern mit den Terrororganisationen“, erklärte Peretz seinem ägyptischen Gastgeber. „Ägypten ist eine Brücke des Friedens in der Region“, fügte der Vorsitzende der Arbeitspartei hinzu, „wir sehen in Kairo eine Schlüsselfunktion für den Frieden im Nahen Osten“.

Peretz betonte, Ziel dieser Gespräche mit arabischen Führern sei es, eine Koalition zu schaffen, die Mahmoud Abbas gegenüber der Hamas den Rücken stärkt. Peretz reist in Begleitung der Knessetabgeordneten Isaac Herzog, Ophir Pines-Paz und Benyamin Ben-Eliezer (Avoda). (Maariv, 23.2.)



(5) Deutsch-österreichische Agentur startet Internet-Börse zur Knessetwahl

Seit Beginn dieser Woche präsentiert die Wiener Agentur für neue Medien BDF-net auf ihrem Portal www.wahlfieber.de eine Wahlbörse zu den Wahlen in Israel, die am 28. März 2006 stattfinden werden.

Die israelische Wahlbörse ist seit Dienstag, den 21. Februar 2006, 18.00 Uhr geöffnet. Bis zum Wahltag können die Händler rund um die Uhr die Aktien von folgenden Parteien handeln: Kadima - Avoda (Arbeitspartei) - Likud-Partei - Shas – Mafdal/Nationale Union - Yisrael Beitenu - Meretz-Yachad – Andere. Weitere Märkte zu dieser für Israel wichtigen Wahl sind in Vorbereitung, geplant ist u.a. ein Koalitionsmarkt.

BDF-net hat diese spezielle Börse in Kooperation mit der israelischen Botschaft in Berlin entwickelt. Ziel der Wahlbörse ist es nicht nur, eine Prognose für die Knesset-Wahlen aufzuzeigen, sondern den Teilnehmern auch das israelische Wahl- und Parteiensystem näher zu bringen. Der Markt wird daher täglich von ausführlichen Informationen aus Israel wie über die aktuelle Lage im Nahen Osten begleitet.

Die Teilnahme ist für alle Händler kostenlos, gespielt wird mit virtuellem Geld; den besten Tradern winken wie üblich unterschiedliche Preise. Im Wahlfieber-Forum besteht für die Teilnehmer außerdem die Möglichkeit, sich über den Verlauf des Wahlkampfes und andere Themen auszutauschen.

Auf der Plattform www.wahlfieber.de finden derzeit auch Börsenspiele zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt statt. Börsen zu den Wahlen in Italien und zur Kommunalwahl in Innsbruck werden in Kürze starten.

Telefonische Nachfragen: Thomas Peick, Tel. +49-431-8 92 44. Fax +49-172-28 338 59. Email: thomas.peick@bdf-net.com

Hintergrund: Virtuelle Wahlbörsen

„Wahlbörsen“ sind interaktive Plattformen, die regelmäßig vor allen wichtigen realen Urnengängen angeboten werden. Auf diesen können die Teilnehmer mit den Aktien der zur Wahl stehenden Parteien rund um die Uhr handeln – meistens mit virtuellem Geld, manchmal aber auch mit realem Geld. Das Ziel dieser Börsen ist es, eine Prognose des Wahlergebnisses zu „erspielen“. Im Unterschied zu klassischen Umfragen lautet die Frage, die sich ein Online-Händler auf diesen Börsen stellt, allerdings nicht "Was würden Sie wählen?", sondern: "Was glauben Sie, werden die Anderen wählen?“ Auch deswegen sind deren Prognosen häufig zuverlässiger als die Umfrageergebnisse der traditionellen Forschungsinstitute.

Die erste Wahlbörse wurde 1988 in den USA durchgeführt und sagte das Wahlergebnis zehnmal exakter voraus als alle Umfragen. Seit damals wurden in Dutzenden Ländern zu Wahlen derartige Märkte veranstaltet. In Deutschland und Österreich fanden zu jeder größeren Wahl seit 1994 Wahlbörsen statt, die bei den Usern zunehmend an Beliebtheit gewonnen haben.

Bei Umfragen geht ein Institut aktiv auf Wähler zu und fragt diese nach ihrer Wahlabsicht. Aus diesen "Rohdaten" wird dann die Prognose erstellt. Ganz anders bei Wahlbörsen: Hier bestimmen alleine die Händler die Kurse der Partei-Aktien und damit die Prognose. Durch Kauf und Verkauf an der Börse werden die Informationen und Meinungen der einzelnen Händler aggregiert, wodurch eine Prognose zustande kommt. Der Veranstalter greift dabei in die Preisbildung nicht ein. An Wahlbörsen wird den "Kräften des Marktes" vertraut, um eine zuverlässige Vorhersage des Wahlergebnisses zu erhalten.

Die BDF-net Wahlfieber-Wahlbörse läuft auf dem Prognose-Modul des Webframeworks ProKons. Es dient der Aggregation von Meinungen und bedient sich der These von Professor Hajek, Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften, dass Preise Indikatoren für verteilte Informationen sind. Das zweite Modul des Webframeworks ProKons dient der virtuellen Konsensfindung von Abstimmungs- und Entscheidungsprozessen.



(6) Das Wetter in Israel

Diesig. Es weht ein trockener und warmer Ostwind (Sharav).
Aussichten: Ab Samstag strömt feuchte und kühlere Luft in die Region.

Jerusalem: 15-22°C
Tel Aviv: 17-30°C
Haifa: 16-26°C
Be’er Sheva: 17-28°C
Eilat: 18-28°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.6307 NIS (+0.255%)
1 CHF – 3.6120 NIS (+0.253%)
1 £ - 8.2521 NIS (+0.343%)
1 $ - 4.7070 NIS (-0.381%)
(Bank of Israel, 23.2.06)



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