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(1) Vertraulicher Bericht warnt vor
Einfrieren der Steuer- und Zolleinnahmen
Israel, USA und EU suchen nach Wegen, wie die humanitäre Hilfe an
die Palästinenser weiterlaufen kann, ohne dass die Gelder durch die
Hände der Terrororganisation Hamas fließen. Ein Team unter der
Leitung von Außenministerin Tzipi Livni untersuchte am Mittwochabend
den Haushalt der Palästinensischen Autonomiebehörde und die Wege der
ausländischen Mittel, um abzuschätzen, welche Auswirkungen die
Einstellung der Überweisung aus Steuer- und Zolleinnahmen im März in
Höhe von 50 Mio. Dollar haben wird. Einen ähnlichen Versuch
unternahm das Büro des Gesandten des Nahost-Quartetts, James
Wolfensohn.
In einem vertraulichen Bericht warnte das Außenministerium in
Jerusalem am Mittwoch davor, dass das Einfrieren der Gelder zum
Zusammenbruch der Autonomiebehörde führen und der palästinensischen
Zivilbevölkerung großen Schaden zufügen könnte.
Der Bericht kommt vom Zentrum für politische Forschung im
Außenministerium. Seiner Ansicht nach wird eine Verzögerung der
Überweisung dazu beitragen, dass die Autonomiebehörde ihren
Mitarbeitern keine Gehälter mehr zahlen kann, und das schließe auch
die Mitarbeiter der Sicherheitsapparate ein, die einen bedeutenden
Anteil der Beschäftigten in der Autonomiebehörde ausmachen. Werden
die Gehälter nicht mehr ausgezahlt, ginge dies zu Lasten der
palästinensischen Bevölkerung. Außerdem würde es die Kontrolle der
Autonomiebehörde über die Sicherheitsbehörden noch mehr schwächen
und die Instabilität vergrößern.
Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dan
Gillerman, sagte in einer Rede vor dem Sicherheitsrat: „Die Welt ist
Zeuge der Entstehung eines neuen gefährlichen Bundes, einer
Terrorachse zwischen Iran, Syrien und der Hamas. Diese neue
Terrorachse stellt eine große Gefahr für die Stabilität der Region
und der gesamten Welt dar, und sie ist das Rezept für die schlimmste
Niederlage der Welt: Wenn wir die Augen vor dieser aktuellen
Bedrohung verschließen, könnte die neue Terrorachse den Samen für
den ersten Weltkrieg des 21. Jahrhunderts legen.“ Gillerman warnte
vor den Bemühungen der Hamas um internationale Anerkennung: „Eine
Demokratie von Tyrannen ist eine gefährliche Illusion.“ (Ynet,
23.2.)
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(2)
Hamas-Abgeordneter will muslimisches Recht (Scharia)
einführen
Im Westjordanland und im Gazastreifen könnte bald das muslimische
Recht (Scharia) eingeführt werden, vor allem das muslimische
Strafgesetz. Das kündigte der neue Abgeordnete der Hamas im
Palästinensischen Legislativrat, Ahmed Abu Halbiyeh, bei einer
Pressekonferenz mit dem designierten Regierungschef Ismail Haniyeh
am Mittwoch im Gazastreifen an. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass
alle Frauen an öffentlichen Orten ihr Haupt verschleiern müssen. Wer
Ehebruch begeht, dem droht die Todesstrafe durch Steinigung. Das
Gesetz könnte auch bedeuten, dass einige überführte Mörder auf
öffentlichen Plätzen geköpft werden können.
Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud
Abbas, beauftragte am Dienstagabend Ismail Haniyeh mit der Bildung
einer palästinensischen Regierung. Haniyeh wurde aufgefordert, die
Regierung entsprechend den Grundsätzen zu bilden, die Abbas in
seiner Eröffnungsrede vor dem neuen Parlament erläuterte. Haniyeh
hat nun fünf Wochen Zeit, die Regierung zu bilden.
Unterdessen sind die Beratungen zur Regierungsbildung angelaufen.
Eine grundsätzliche Koalitionsbereitschaft zweier militanter
Gruppierungen liegt vor. Die Terrorgruppe Islamischer Jihad hat ihre
Teilnahme verweigert. Auch die Fatah erklärte sich grundsätzlich zu
einer Regierungsbeteiligung bereit.
Am Donnerstagmorgen haben Palästinenser Israel mit fünf
Qassam-Raketen angegriffen. Die Raketen wurden aus dem Gebiet der
früheren Siedlung Dugit im Gazastreifen abgeschossen, die im August
2005 von israelischen Siedlern geräumt wurde. Es gab keine
Verletzten. (Haaretz, 23.2.)
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(3) Bericht:
Regierung plant Zaunverlauf nach Siedlungsplänen
Ein neuer Bericht, den am Dienstag die israelischen
Organisationen „Bezelem“ und „Bamakom“ veröffentlicht haben, prüft
die Überlegungen bei der Festlegung des Zaunverlaufs durch die
Sicherheitsbehörden an vier zentralen Stellen. In dem Bericht heißt
es, dass hinter der Diskussion über den Zaunverlauf die Absicht
stehe, bestehende Siedlungen auszubauen.
Der Bericht prüft vier Gebiete: die Siedlungen Tzofin und Alfei
Menashe bei Qalqilya, Modiin Elit und auch den Zaun, der den Bezirk
Newe Yaakov im Norden Jerusalems schützt. Der Bericht zeigt einen
direkten Bezug zwischen dem Zaun, der bereits vom
Verteidigungsministerium gebaut wurde, und den zukünftigen Plänen
dieser Siedlungen auf.
Der Bericht behauptet, dass der Zaun in den meisten Fällen
östlich der green line errichtet wurde, um die nahe liegenden
Siedlungen in das Zaungebiet einzubinden und nicht aus
Sicherheitsgründen. (Haaretz, 22.2.)
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(4) Israel vor
den Wahlen Teil 7: Die Partei Nationale Union/Mafdal
Im Februar 2006 beschlossen die Mitglieder der
national-religiösen Partei „Mafdal“ und „Ichud Haleumi“ (Nationale
Union), die beiden Listen zu vereinen. Die Nationale Union wurde
1999 von Rehabeam Zeevi als Union aus „Moledet“, „Takuma“ und
„Herut“ gegründet. Im Jahr 2000 trennte sich Herut von der Liste.
Gleichzeitig schloss sich die Partei „Israel Beteinu“ unter Führung
von Avigdor Lieberman an.
Nach dem Sieg Ariel Sharons bei den Wahlen 2001 kamen Lieberman
und Zeevi als Minister für Infrastruktur und Tourismus in die
Regierung. Am Tag vor der Ermordung des Ministers Zeevi (2001) durch
ein palästinensisches Terrorkommando, beschlossen sie, die Regierung
zu verlassen.
Nach der Ermordung des Ministers wurde Lieberman zum Führer der
Nationalen Union ernannt. Den Platz Zeevis bei Moledet nahm der
Rabbiner Benny Alon ein. Bei den Wahlen 2003 erzielte die Bewegung 7
Mandate, doch der Knessetabgeordnete Michael Nudelman verließ die
Fraktion. Lieberman und Alon schlossen sich der zweiten
Sharon-Regierung an, wurden jedoch später aufgrund ihres
Widerstandes gegen den Abkopplungsplan entlassen. Die Partei verließ
die Koalition. 2005 teilte die Partei „Israel Beitenu“ mit, dass sie
alleine bei den Wahlen antreten werde. An ihrer Stelle schloss sich
die „Partei des erneuerten nationalen religiösen Zionismus“ der
Liste an.
Mafdal ist in großen Teilen dafür verantwortlich, dass Eltern in
Israel ihre Kinder heute wahlweise auf staatlich unterstützte
religiöse Schulen schicken können. Die Partei hat auch durchgesetzt,
dass in der Armee und in Regierungsbehörden nur koschere
Lebensmittel gereicht werden. Grundsätzlich legt die Partei den
Schwerpunkt auf die Ausrichtung der Gesetze in Israel am jüdischen
religiösen Gesetz (Halacha).
Vorsitzender der Partei ist Benny Alon. Nach einer Umfrage vom
16.2. käme sie auf etwa 8 (+2) Mandate (von 120). Eine
Zusammenfassung der Programme von Kadima, Avoda, Likud, Shas,
Yisrael Beitenu, Meretz-Yachad und Ra’am-Ta’al erschien in unserem
Newsletter vom 16. bis 20.2.06. (Ynet, Jewish Virtual
Library)
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(5) Israel vor
den Wahlen Teil 8: Die Arabische Nationale Partei
Ziel der Partei von Muhamad Kna`an: Durchsetzung gleicher Rechte
im Staat Israel in alltäglichen Angelegenheiten, mit Schwerpunkt
Erziehung, Verbesserung der Infrastruktur und Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit. Schwerpunkt auf Problemen des arabischen Sektors
im Negev, im arabischen „Dreieck“, Galiläa und in den gemischten
Städten.
Jede Regelung zur Beilegung des arabisch-israelischen Konflikts
wird unterstützt, doch die meisten Ziele drehen sich auf die
arabische Bevölkerung im Staat Israel. „Die Verhandlungen werden in
der von den beiden Völkern vereinbarten Sprache und nicht in der
Sprache der Gewalt geführt“. Ostjerusalem soll die Hauptstadt des
palästinensischen Staates sein. Die Partei unterstützt eine
Aufstockung des Mindestlohns sowie die Erhöhung der Renten sowie die
Senkung oder Abschaffung der Studiengebühren.
Im Rahmen der Wahlen zur 15. Knesset vereinte sich die Liste mit
der Ra`am-Liste. Beide zogen zusammen in die Knesset ein. Bei den
derzeitigen Wahlen beschlossen sie, jede für sich anzutreten, aus
der Überzeugung heraus, dass die anderen arabischen Parteien den
alltäglichen Angelegenheiten der arabischen Bevölkerung in Israel
nicht genügend Aufmerksamkeit schenken.
Vorsitzender der Partei ist Talab El-Sana. In der letzten Knesset
hatte die Partei 2 Mandate (von 120). Eine Zusammenfassung der
Programme von Kadima, Avoda, Likud, Shas, Yisrael Beitenu,
Meretz-Yachad und Ra’am-Ta’al erschien in unserem Newsletter vom 16.
bis 20.2.06. (Ynet)
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(8) Israelische
Entwicklung zur Früherkennung von Herzerkrankungen
Das Herz gibt zwar Zeichen, wenn etwas nicht in Ordnung ist, doch
bis heute war eine umfassende Untersuchung notwendig, um dies
rechtzeitig zu erkennen. Die Firma BSP fand einen Weg, um dies
schneller, einfacher und billiger zu tun. Ein System zur
Früherkennung von Herzerkrankungen ohne invasive Diagnostik wurde
vor kurzem von der israelischen Start-up-Firma BSP entwickelt. Die
Entwicklung hat eine Lizenz der US Food and Drug Administration
erhalten und wird von mehreren Ärzten in Israel angewandt.
Das „HyperQ“ ist ein System, das auf der einfachen
EKG-Untersuchung basiert. Anhand fortschrittlicher Methoden zur
Auswertung von Symptomen entnimmt es den Angaben zusätzliche
Informationen, die es ermöglichen, koronare Herzerkrankungen zu
erkennen. Dies war bis heute nur durch aufwendige invasive
Diagnostik möglich. Herzerkrankungen sind die Haupttodesursache in
der westlichen Welt. Grund ist die fehlende Blutversorgung des
Herzmuskels aufgrund einer vollständigen oder teilweisen Verstopfung
der Herzkranzgefäße.
Ihre Früherkennung ermöglicht eine effektivere und genauere
Behandlung, und die klinische und wirtschaftliche Bedeutung ist
enorm. „Der elektrische Impuls, der vom Herzen ausgeht und der vom
EKG-Gerät aufgezeichnet wird, ist eng mit der mechanischen Aktivität
des Herzmuskels verbunden und dient oftmals als Indikator für seine
Funktionstüchtigkeit“, so Dr. Amir Bakar, Generaldirektor von BSP.
(Yedioth Aharonoth, 8.2.)
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(9)
Deutsch-Israelisches Sommerlager 2006
"Ein Hörfunkbeitrag entsteht: Minderheiten in Israel und
Deutschland"
Deutsch-Israelisches Sommerlager 2006 20.Juli bis 30.Juli 2006
in Jerusalem 30.Juli bis 9.August 2006 in Berlin
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des deutsch-israelischen
Sommerlagers setzen sich mit der Frage des Umgangs mit Minderheiten
auseinander. Dabei wird es schwerpunktmäßig um ethnische
Minderheiten gehen, die in die jeweiligen Länder eingewandert sind:
z.B. die Situation der russischen jüdischen Einwanderer in den
beiden Ländern. Es wird auch darum gehen, wie 'Minderheit' definiert
wird. Wer gehört dazu? Wer definiert, wer zu einer Minderheit
gehört? Welche politische Bedeutung hat die Bezeichnung Minderheit?
Was passiert, wenn eine Minderheit in der Mehrheit ist?
Die Teilnehmer werden in Berlin zum Abschluss der Begegnung
gemeinsam mit einer Hörfunkjournalistin einen Hörfunkbeitrag
entwickeln. Dabei werden sie in einem kurzen Lehrgang journalistisch
und technisch fortgebildet. Der Beitrag soll öffentlich gesendet
werden. Außerdem können die Teilnehmer das Produkt als CD mitnehmen.
Zum Programm gehören Ausflüge, Besuche von Veranstaltungen und
Begegnungen.
Das Sommerlager ist eine Kooperationsveranstaltung von ASF und
dem Jugendforum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Das Projekt
wird gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend / ConAct
sowie mit freundlicher Unterstützung der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft Berlin.
Gruppe: Je 12 Teilnehmer aus Israel und Deutschland Quartier:
Unterbringung im Seminarhaus mit Selbstverpflegung Campsprache:
Gute Englischkenntnisse erforderlich Extras: Teilnahmebeitrag:
EUR 499,- (einschließlich Flugkosten) Alter: zwischen 16 und 22
Jahren Weitere Informationen und Bewerbung: bis 15. Mai 2006 über
die Website von ASF http://www.asf-ev.de Ansprechpartner: Aktion
Sühnezeichen Friedensdienste e.V., Israel-Referat, Detlef Balke,
Auguststr. 80, 10117 Berlin, Tel. 030-28395-115. Fax 030-28395-135,
Email: balke@asf-ev.de
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