|
|
|
|
|
|
|
|
|
(1) Sicherheitskabinett berät über
Sanktionen gegen Palästinensische Autonomiebehörde
Israel kann nicht mit einer Organisation verhandeln, die für den
Tod Tausender israelischer Staatsbürger verantwortlich ist, sagte
Verteidigungsminister Shaul Mofaz am Freitag bei einem Treffen mit
EU-Außenkommissar Javier Solana in Israel. Die radikal-islamische
Hamas habe Iran um finanzielle und politische Unterstützung gebeten.
Es sei ein Leichtes, sich auszumalen, welche Art Staat die Hamas im
Nahen Osten aufbauen wolle, warnte Mofaz. Israel werde jedoch nicht
die humanitäre Hilfe für die Palästinenser blockieren.
Unter der Leitung des amtierenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert
berät das Sicherheitskabinett heute über Sanktionen gegen die
Palästinensische Autonomiebehörde unter der Führung der Hamas. Ziel
der geplanten Maßnahmen sei es, dass sich Israel schrittweise von
einer Autonomiebehörde unter Führung der Hamas trennt, hieß es aus
dem Amt des Ministerpräsidenten. Wegen der Hamas-Mehrheit im neuen
palästinensischen Parlament stehe die gesamte rechtliche Grundlage
der Beziehungen des Staates Israel zu den Palästinensern in Frage.
An den Beratungen werden Außenministerin Tzipi Livni, der Minister
für Innere Sicherheit Gideon Ezra, Minister Tzachi Hanegbi und
Verteidigungsminister Mofaz teilnehmen.
Am Donnerstag hat die Hamas Ismail Haniyeh zum palästinensischen
Ministerpräsident ernannt. Er wird drei Wochen haben, um eine
Regierung zu bilden. Die erste Sitzung des neuen Parlaments soll am
Samstag in Ramallah und Gaza stattfinden. Russlands Generalstabschef
Yuri Baluyevsky kündigte am Donnerstag an, Moskau könnte bei dem
geplanten Treffen im März einen Waffenvertrag mit der Hamas
unterzeichnen. Die Palästinenser hätten eine Anfrage für zwei
russische M-17 Hubschrauber und etwa 50 gepanzerte Fahrzeuge
gestellt. Dies könne jedoch nur mit israelischer Zustimmung
geschehen, sagte Baluyevsky.
US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte am Donnerstag vor
Vertretern des Repräsentantenhauses, Washington würde alle Mittel an
die Palästinensische Autonomiebehörde unter einer Hamas-Führung
einstellen und Druck auf andere Staaten ausüben, dasselbe zu tun,
solange sich die palästinensische Regierung nicht an die Richtlinien
des Nahost-Quartetts halte. (Ynet, 17.2.)
|
|
|
|
| |
|
(2) Saudischer
Botschafter in Washington: Hamas wartet Parlamentswahl in Israel
ab
Der Botschafter Saudi-Arabiens in den USA ist der Überzeugung,
dass die Hamas nicht die vollständige Verantwortung übernehmen wird,
bis sich das innenpolitische Bild in Israel geklärt hat.
Der Botschafter Saudi-Arabiens in den USA, Turki al-Feisal,
erklärte vor dem „Rat für Außenbeziehungen“ in New York (14.2.),
dass Terroranschläge durch nichts gerechtfertigt werden könnten,
weder Selbstmordattentate noch andere. Er fügte hinzu, es sei
„selbstverständlich, dass Menschen zu Mitteln der Verzweiflung
greifen, wenn sie verzweifelt sind und ohne Aussicht auf eine
normale Lebensqualität“. Er betonte, dass die Al-Qaida in den
palästinensischen Autonomiegebieten noch nicht Fuß gefasst habe und
dass sogar die Hamas und der islamische Jihad Schritte auf einer
anderen Linie als die der Al-Qaida eingeleitet hätten. Nach seinen
Worten benutzen Hamas und „Palästinensischer Islamischer Jihad“
Selbstmordattentate, die sie als legitimes Mittel zum Kampf gegen
die Besatzung rechtfertigen. „Das ist ihre Rechtfertigung dafür (…)
und als sie damit begonnen haben (mit den Selbstmordattentaten vom
3.2.), erklärte der saudi-arabische Mufti öffentlich, dass dies
nicht der Weg des Islam sei“.
Über den Wahlsieg der Hamas sagte Feisal, dass Saudi-Arabien und
Pakistan während des letzten Besuchs des saudischen Königs in
Pakistan eine gemeinsame Erklärung veröffentlichten, in der sie die
Hamas dazu aufriefen, sich den Verpflichtungen der Palästinensischen
Autonomiebehörde zu stellen, deren Legitimität in den Osloer
Abkommen begründet liegt. Außerdem riefen sie die internationale
Gemeinschaft auf, die Wahl des palästinensischen Volkes zu
akzeptieren. Feisal sagte, dass die Hamas seiner Meinung nach, nicht
bereit sein wird, sich zu irgendetwas zu verpflichten, bis sich das
Bild in Israel nach den Wahlen geklärt hat. Er teilte mit, dass sein
Land bereits seine Position in Bezug auf die Hamas und die
internationale Gemeinschaft ausgedrückt habe. (AP 14.2.).
|
|
|
|
| |
|
|
(4) Israel vor
den Wahlen Teil 4: Das Programm der religiösen sephardischen
Shas-Partei
Zu den Hauptzielen der religiösen, sephardischen Partei gehört
die Eindämmung der Arbeitslosigkeit und Anreize für Arbeitgeber.
Unterstützung für Frauen und hilfsbedürftige Gruppen. Schaffung
einer gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Konvention zur Schaffung
eines gemeinsamen zivilen Nenners durch alle Spielteilnehmer.
Einbindung der jüdischen Tradition in das Erziehungssystem.
Der Staat Israel ist der Staat des jüdischen Volkes. Deshalb muss
die jüdische Identität geschützt werden. Entscheidungen müssen
getroffen werden, um Prozesse zu stoppen, die dazu führen, dass die
Einstellung des „Staates all seiner Bürger“ angenommen wird. Die
Partei ruft nicht zu einem Staat auf der Basis der Halacha auf,
sondern zu einem „Staat mit jüdischer Seele“, in dem die jüdische
Identität auch durch das staatliche Gesetz geschützt wird.
Für jede aktuelle politische Frage wird versucht, Lösungen in der
Halacha zu finden. Rabbiner Ovadia Yosef bestimmt die offizielle
Position, nach der verfahren wird. Die Weltauffassung des Rabbiners
besagt, dass territoriale Verzichte nur erlaubt sind, wenn es sich
um eine Rettung aus Lebensgefahr handelt und wenn man im Gegenzug
dafür etwas erhält.
Vorsitzender der Shas-Partei ist Eliyahu Yishai. Nach einer
Umfrage vom 16.2. käme Shas auf etwa 10 (-1) Mandate (von 120). In
Umfragen liegt derzeit die Kadima vorn (41 Sitze), gefolgt von der
Arbeitspartei (Avoda) mit 20 Sitzen. Eine Zusammenfassung des
Programms von Kadima und Avoda erschien in unserem Newsletter vom
16.2.06. (Ynet)
|
|
|
|
| |
|
(5)
Portugiesischer Außenminister bestellt iranischen Botschafter
ein
Der iranische Botschafter in Portugal, Mohammed Taheri, sagte,
dass die Nationalsozialisten 15 Jahre für die Verbrennung der
Leichen von sechs Millionen Menschen brauchten. Wörtlich sagte er:
„Als ich Botschafter in Warschau war, besuchte ich zwei Mal
Auschwitz-Birkenau und stellte folgende Berechnung an: Um die
Leichen von sechs Millionen zu verbrennen, braucht man 15 Jahre“.
„Als unser Präsident mit historischen Fakten und Informationen über
den Holocaust sprechen wollte, richtete sich die ganze Welt gegen
ihn“, sagte Taheri über den Versuch Ahmadinedschads, einen
Untersuchungsausschuss über den Wahrheitsgehalt des Holocaust
einzuberufen. „Wir glauben, dies ist eine Verschwörung der
Zionisten, die die Christen gegen die Muslime in Europa aufhetzen
wollen“, so Taheri. Der portugiesische Außenminister hat offiziellen
Protest gegen die Äußerungen des iranischen Botschafters
eingereicht. In den vergangenen Wochen hatte der iranische Präsident
Mahmud Ahmadinedschad mehrere Male den Holocaust geleugnet. Zuvor
rief er dazu auf, den Staat Israel „von der Landkarte zu tilgen“.
(Walla/Channel 10, 15.2.)
|
|
|
|
| |
|
(6) Auszug aus
einem Artikel von Nonie Darwish, Sunday Telegraph,
12.2.06
„Wir wurden zum Hassen erzogen – und wir tun es“, von Nonie
Darwish, Sunday Telegraph, 12.2.
Nonie Darwish, Tochter von Mustafa Hafaz, der in den 1950er
Jahren die Fedajin-Operationen im Gazastreifen anführte, lebt als
freiberufliche Autorin in den USA. Sie betreibt die
englisch-sprachige Website http://www.arabsforisrael.com/pages/1/index.htm.
Auszug aus einem Artikel von Nonie Darwish, Sunday Telegraph,
12.2.2006:
„Die Kontroverse um die dänischen Karikaturen, die den Propheten
Mohammed darstellen, zeigt überhaupt nicht, um was es wirklich geht.
Natürlich sind die Darstellungen beleidigend für Moslems. Doch
Karikaturen in Zeitungen rechtfertigen nicht das Niederbrennen von
Gebäuden und das Töten unschuldiger Menschen. Die Cartoons
verursachten nicht die Krankheit des Hasses, die wir abends aus der
muslimischen Welt auf unsere Fernsehbildschirme übertragen bekommen.
Die Karikaturen sind nur das Symptom einer weitaus schlimmeren
Krankheit…“ Weiter: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=91464&MissionID=88
|
|
|
|
| |
|
(7) Neues
Modellprojekt bei Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
Drei- bis sechsmonatige Freiwilligendienste in Israel
Im Mai 2006 startet ASF ein neues Modellprogramm in Israel:
Freiwillige können für drei bis sechs Monate in Israel in
Gedenkstätten und/oder in Altenheimen tätig sein. Das Programm
richtet sich generationsübergreifend an Menschen unterschiedlichen
Alters. Einsatzprojekte: Die Freiwilligen sind in
Altenheimen eingesetzt oder in der historischen und politischen
Bildungsarbeit (Gedenkstätten, Museen, Forschungsinstitute, Archive
etc.). Freiwillige, die in der Bildungsarbeit tätig sind, werden
einen Teil ihrer Arbeitszeit auch mit der Betreuung älterer Menschen
verbringen. Bei den älteren Menschen handelt es sich teilweise um
Überlebende des Holocaust. Die einzelnen Projekte können erfragt
werden.
Zugangsvoraussetzungen: Das Programm ist offen für Menschen
ab 18 Jahren. Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen.
Wünschenswert wären allerdings Erfahrungen im Projektbereich, in dem
ein Freiwilligendienst stattfinden soll (z.B. in der historischen
Bildungsarbeit, in der Arbeit mit älteren Menschen, in der
Pflegearbeit, Sozialarbeit o.ä.)
Dauer des Freiwilligendienstes: Der Freiwilligendienst
beginnt am 1.5.2006 mit einen Einführungsseminar in Jerusalem. Die
Dauer des Freiwilligendienstes kann zwischen drei und sechs Monaten
betragen.
Kosten: Die Flugkosten, Versicherungen und
Lebenshaltungskosten werden von den Freiwilligen selbst getragen.
Wir bemühen uns, dass die Unterkunft und ein Teil der Verpflegung
vom Projekt gestellt werden. Die Kommunikation mit den Projekten
sowie die Vorbereitung und Begleitung während des
Freiwilligendienstes werden von ASF übernommen.
Begleitprogramm: Das Programm beinhaltet zwei Seminare, zu
Beginn und während des Freiwilligendienstes. Die Seminare finden in
der Internationalen Begegnungsstätte Beit Ben Yehuda in Jerusalem
statt und werden vom Studienleiter Yossi Gilad geleitet.
Anfragen und Bewerbungen: Anfragen und Bewerbungen könne an
das Israelreferat der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste gerichtet
werden: Aktion Sühnezeichen Friedensdienste Jutta Weduwen
Auguststr. 80 10117 Berlin Tel: 030-28395-154 Fax:
030-28395-135 weduwen@asf-ev.de
Die formlose Bewerbung sollte beinhalten: Lebenslauf
Motivation für den Freiwilligendienst Gewünschtes
Projektfeld Erwartungen an den Freiwilligendienst
Erfahrungen im Projektbereich
Das Programm wird unterstützt durch das Modellprojekt des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
„Internationale Freiwilligendienste für unterschiedliche
Lebensphasen“
|
|
|
|
| |
|
|
|
|
|
|
|