|
|
|
|
|
|
|
(2) Mahmoud
A-Zahar, Vertreter der Hamas in Gaza
Auf einer arabischen Konferenz für den Kampf gegen den Zionismus
(12.2.) hat Mahmoud A-Zahar, führender Vertreter der
radikal-islamischen Hamas, die zukünftige Politik der Hamas
erläutert:
„Die Hamas wird die Waffen nicht abgeben oder einsammeln, sondern
die Hand, die versuchen sollte, die Waffen des Widerstands
auszuliefern, abhacken, solange es besetztes Land gibt.“
„Wir werden alle Lebensbereiche zum Widerstand machen. Die
Erziehung wird sich zum Beispiel mit der Kultur des Widerstandes
befassen. Die Kinder werden nicht lernen, dass die Küste des Staates
Palästina von Rafiah bis Khan Younis reicht, sondern von Rafiah im
Süden bis Ras a-nakurah (Rosh Hanikra) im Norden und dass Palästina
vom Meer (Mittelmeer) bis zum Fluss (Jordan) reicht. Außerdem werden
der Nackt-Tourismus, Alkohol und Kasinos durch den
Widerstands-Tourismus ersetzt werden.“
„Der militärische Arm der Hamas wird die Anzahl seiner
Mitglieder, seine Ausrüstung und Waffen immer weiter vergrößern, bis
das gesamte Palästina befreit ist.“
„Die derzeitige Feuerpause ist kein Verzicht, sondern die
Vorbereitung auf eine weitere Gewaltrunde. Eine Feuerpause gibt es
nicht umsonst.“
„Die Hamas schließt sich dem Gesetzgebenden Rat an, um die Spuren
des Abkommens von Oslo verschwinden zu lassen. Sie stimmt hingegen
der Möglichkeit zu, in Zukunft mit Hilfe einer dritten Seite
Kontakte mit Israel zu unterhalten, insofern die Verhandlungen zur
Verwirklichung der Interessen des palästinensischen Volkes
beitragen.“ (A-Raye Ala`am, Kuwait, 14.2.)
|
|
|
|
| |
|
(3) Khaled
Mashal, Leiter des Politbüros in Damaskus
Auf einer Veranstaltung in Kairo (Aljazirah, 8.2.) hat Khaled
Mashal, Leiter des Politbüros der Hamas in Damaskus, die Position
der Hamas und speziell die militanten Äußerungen gegenüber Israel
bekräftigt. Auf die Frage nach einer langfristigen Feuerpause
antwortete Mashal, dass man erst dann darüber sprechen könne, wenn
Israel zum Rückzug und zur Erteilung des Rechts auf Rückkehr
gezwungen und die internationale Gemeinschaft die Hamas um eine
Feuerpause bitten wird.
Khaled Mashal: „Die Hamas hegt nicht die Absicht, Israel
anzuerkennen. Israel hat keine andere Wahl, als die nationalen
Rechte der Palästinenser zu verwirklichen, um einen Krieg zu
verhindern. Die Hamas wird bereit sein, über die Möglichkeit einer
langfristigen Feuerpause zu sprechen, wenn die internationale
Gemeinschaft dies wünscht, und erst wenn Israel zum Rückzug
gezwungen wird und dem Recht auf Rückkehr zustimmt.“ (7.2.)
Die Hamas fügte die Erklärung hinzu, dass sie die Option eines
Krieges nicht außer Acht lasse. Ihre Kämpfer würden Mujaheddin
(heilige Krieger) bleiben. Ihre Waffen würde sie nicht niederlegen.
Mashal drohte, dass Israel keine andere Wahl bleibe, als den
„Palästinensern die nationalen Rechte wiederzugeben“ (d.h.
Selbstaufgabe des Staates Israel, Rückgabe allen Eigentums usw.), um
einen Krieg zu verhindern (AP, 7.2.).
Khaled Mashal rief die arabische Nation auf, ihren Eifer zu
erhöhen und andere Wege im Kampf gegen Israel zu nutzen, da Israel
eine Gefahr für die gesamte islamische und arabische Nation sei.
Außerdem ist Mashal davon überzeugt, dass der Druck auf die Hamas
mit der Zeit abnehmen und sogar aufhören wird, wenn die
internationale Gemeinschaft sieht, dass die Hamas an ihren
Grundsätzen festhält. Er machte deutlich, dass die Epoche der
Hegemonie der USA zu Ende sei und eine Epoche der islamischen und
arabischen Nation begonnen habe (Aljazirah, ägyptisches Fernsehen,
10.2.).
In einem Interview mit der in London erscheinenden Wochenzeitung
„Almashhad alsiasi“ (5.2.) nahm Khaled Mashal zu den Bemühungen der
Hamas Stellung, sich an die PLO anzubinden. Mashal verneinte die
Möglichkeit einer Kontrollübernahme der PLO durch die Hamas nicht
und betonte, dass der Sieg bei den Wahlen zum palästinensischen
Gesetzgebenden Rat am 25.1.06 die erste Etappe einer
palästinensischen Generalüberholung sei. Die Hamas strebe den
Neuaufbau der PLO auf politischer Basis und neuer palästinensischer
Organisationen an.
In einem Interview mit der BBC (8.2.) sagte Khaled Mashal von den
anderen Statements abweichend, dass die internationale Gemeinschaft
eine Lösung für jene Palästinenser finden müsse, „die 1948 aus ihren
Häusern vertrieben wurden“. Er fügte hinzu, dass ein Frieden in der
Region und ein Vertrag zwischen den beiden Seiten wahrscheinlich
sei, wenn sich Israel auf die Grenzen von 1967 zurückziehe. In einem
anderen Interview (Almashhad, 5.2.) betonte Mashal, dass die Hamas
an den Grundsatz einer „stufenweisen Entwicklung“ zur Erreichung
ihrer Ziele glaubt.
|
|
|
|
| |
|
|
|
|
|
(8) Eukalyptus
ist wieder im Kommen
Eukalyptus ist wieder im Kommen. Diesmal aus wirtschaftlichem
Interesse:
Über Jahre hinweg war der Eukalyptusbaum eines der Symbole für
die jüdische Aufforstung Israels, sowie des Ringens um die
Trockenlegung der Sümpfe. Doch mit der Zeit verlor er seine
Stellung. In manchen Gebieten wurde er sogar gefällt, da man ihn als
einfallende Spezies betrachtete, die die einheimischen Arten
verdrängt. Seit einiger Zeit jedoch kann sich der Baum wachsender
Beliebtheit erfreuen, da er in der Wirtschaft und im Umweltschutz
von großem Nutzen ist.
Bienenzüchter im Hefer-Tal zum Beispiel teilten mit, dass sie für
das jüdische Neujahrsfest der Bäume (Tu Bishvat) in Zusammenarbeit
mit dem KKL und dem „Honig-Rat“ ca. 20.000 Eukalyptusbäume im ganzen
Tal und auf der Menashe-Höhe pflanzen werden. Nach ihren Worten wird
diese Bepflanzung helfen, die Bäume der Obstgärten zu ersetzen, die
den Bienen in der Vergangenheit viel Nektar geliefert hatten, doch
in den letzten Jahren gefällt wurden. Die Blüten der Eukalyptusbäume
werden große Mengen Nektar zur Verfügung stellen und damit die
Arbeit der Bienenzüchter schützen.
Doch die Rückkehr des Eukalyptus in die israelische Landschaft
zeigt sich auch auf einer anderen Ebene, nämlich in der Entwicklung
der Forstwirtschaft. Hier werden verschiedene Arten des Eukalyptus
genutzt. Die Firma „Eukalyptup“, die in der Nähe des
Industriegebiets von Petah Tikva angesiedelt ist, pflanzt Wälder,
die der Möbelindustrie Holz liefert sowie Nektar und Öle gewinnt,
die für die Pharmaindustrie benötigt werden. Gleichzeitig werden die
Bäume verschiedene Umweltaufgaben erfüllen und helfen, den
landwirtschaftlichen Boden zu erhalten.
Nach den Worten des Direktors von „Eukalyptup“, Moti Pinhasov,
haben die Eukalyptusbäume einige Vorteile für die Umwelt. Sie
besitzen zum Beispiel die Fähigkeit, als eine Art „biologischer
Filter“ zu dienen, indem sie Schmutzpartikel aufzusaugen und
Kohlendioxid effektiv auffangen, das für den Treibhauseffekt
verantwortlich ist. (Haaretz, 6.2.)
|
|
|
|
| |
|
(9)
Deutschsprachige Sommer-Uni in Beer Sheva
Beer Sheva, 6. August – 14. September 2006 Deutschsprachige
Sommeruniversität an der Ben-Gurion-Universität in Beer Sheva,
Israel (6. August – 14. September 2006)
Zum neunten Mal findet in diesem Sommer die deutschsprachige
Sommeruniversität an der Ben-Gurion-Universität in Beer Sheva,
Israel statt. Im Zentrum steht ein Intensivkurs Hebräisch, für den
es einen an europäischen Universitäten anerkannten Leistungsnachweis
gibt. Die Sommeruniversität ist für alle Interessenten offen.
Neben dem intensiven Hebräischkurs (vormittags) bietet die
Sommeruniversität ein akademisches Rahmenprogramm (nachmittags und
abends) und wöchentliche Studienausflüge bzw. Exkursionen. Das
akademische Vorlesungsprogramm besteht aus täglichen
Lehrveranstaltungen in deutscher Sprache und wird 2006 vom
Archäologiedozenten Dr. Gunnar Lehmann geleitet. Das Themenspektrum
reicht von biblischer Archäologie, Mensch und Wüste, Themen aus
Judaistik und Religionswissenschaft, hebräischer Kunst und Poesie
des Mittelalters bis zur Gegenwart und Analyse jüdisch-religiöser
Literatur bis zum deutsch-jüdischen Diskurs im Film oder
Untersuchungen zur Nachwirkungen der Shoah in Deutschland und
Israel. Besondere Höhepunkte sind die Lesungen in Israel lebender
deutschsprachiger Schriftsteller/innen.
Darüber hinaus ist es Aufgabe des Projektes, zur
deutsch-israelischen bzw. deutsch-jüdischen Annäherung auf besondere
Weise beizutragen - durch Förderung des Kontakts zu israelischen
Studierenden an der Ben-Gurion-Universität und zu
jüdisch-amerikanischen Studierenden, die sich im Rahmen des
Overseas-Student-Program in Beer Sheva aufhalten.
Ferner ist es ein Anliegen des Kurses, die deutschen Studenten
und Studentinnen mit der südlichen Kultur-Region Israels, der
Negev-Wüste, bekannt und vertraut zu machen, im Sinne David
Ben-Gurions, der in diesem Gebiet das größte Entwicklungspotential
Israels sah. Beer Sheva, die Hauptstadt des Negev, bietet eine
einmalige, ursprünglich-israelische Atmosphäre, in der das
Kommunizieren auf Hebräisch Voraussetzung zur Bewältigung des
Alltags ist.
Der Hebräischkurs (Ulpan) wird auf sechs verschiedenen
Lernniveaus, von Anfänger bis Fortgeschrittene angeboten. Die
Hebräischlehrer unterrichten nach der erfolgreichen Ulpan-Methode
(gesprächs- und themenbetonte Didaktik) die hebräische Sprache
ausschließlich auf Hebräisch. Bereits nach wenigen Wochen sind
Anfänger in der Lage, kürzere Gespräche zu führen, für
Fortgeschrittene bedeutet der Kurs wertvolle Praxis im alltäglich
gesprochenen modernen Hebräisch. Die Studenten erhalten insgesamt
100 Stunden Unterricht mit wöchentlichen Leistungskontrollen und
einer mehrstündigen Abschlussprüfung.
Die Exkursionen führen nach Tel Aviv und Jerusalem, zum
Sde-Boqer-Campus für Wüstenforschung, zu weltberühmten
archäologischen Stätten in der Umgebung der Universität wie Avdat,
Qumran oder Massada, zu landschaftlich eindrucksvollen
Naturschutzgebieten oder geologischen interessanten Plätzen wie Ein
Gedi, Ein Avdat oder Mizpe Ramon. Begleitet werden die Ausflüge von
Archäologiedozenten und Experten der Universität. Ab 2006 leitet
Dr. Shlomo Chertok das Zentrum für internationalen
Studentenaustausch. Die Ben Gurion Universität vergibt Stipendien
für Studenten aller Fachrichtungen zur Teilnahme an der
Sommeruniversität.
Interessenten wenden sich an: David Rubinstein bguzis@bgu.ac.il Weitere
Information unter: www.bgu.ac.il/zis
|
|
|
|
| |
|
(10)
Schostakovitsch-Tournee des Jerusalem Quartett
Am Freitag, dem 10. Februar 2006, startete das
Jerusalem Quartett (Foto) mit einem Konzert in der Tonhalle St.
Gallen in der Schweiz seine erste Tournee anlässlich
Schostakovitsch’ 100. Geburtstag. Auf dem Programm stehen neben
seinem bemerkenswertem Streichquartett Nr. 2 auch Mozarts
Streichquartett K 589 und Samuel Barbers Streichquartett op. 11.
Als eines der dynamischsten und aufregendsten jungen Quartetten
haben Alexander Pavlovsky, Amichai Grosz, Sergei Bresler und Kyril
Zlotnikov bereits hohes internationales Renommee erlangt. Sie
studierten unter Anleitung von Avi Abramovich und schlossen sich
1993 im Rahmen der Jungen Musiker Gruppe am „Jerusalem Music Center“
in Mishkenot Sha’ananim zusammen. Ihre Auftritte wurden mehrfach
prämiert, u.a. mit dem Borletti-Buitoni Trust Award 2003 und dem
ersten Preis bei dem „Franz Schubert und die Musik des 20.
Jahrhunderts Wettbewerb“ in Graz 1997. Die jungen Talente sind
regelmäßig Gäste in der Londoner Wigmore Hall, dem Amsterdamer
Concertgebouw und dem Herkulessall in München. Darüber hinaus sind
sie bereits im Berliner Konzerthaus, den Tonhallen in Zürich sowie
Düsseldorf, der Bolshol Hall in Moskau, der Carnegie Hall und dem
Tisch Center New York aufgetreten. Eines der Eröffnungskonzerte in
Daniel Libeskinds Jüdischem Museum Berlin wurde von ihnen gegeben.
Das Jerusalem Quartett musizierte bereits mit so herausragenden
Musikern wie Jessye Norman, Tabea Zimmermann und Daniel Barenboim.
2002 nahm es an dem Kammermusikfestival in Jerusalem teil.
Das internationale „Jerusalem Chamber Music Festival“ wurde 1998
von der anerkannten Pianistin Elena Bashkirova initiiert und seither
von der Jerusalem Foundation maßgeblich unterstützt. Seine
Besonderheit liegt nicht nur darin, daß sich internationale
Musik-Stars jedes Jahr wieder in Jerusalem versammeln, sondern daß
sie dies ohne Honorar tun – aus Enthusiasmus für diese ungewöhnliche
platform, die ihnen gemeinsames musikalisches Experimentieren und
einen außergewöhnlichen Kontakt zu dem enthusiastischen Publikum
erlaubt. Musiker verschiedener Nationalitäten und Religionen kommen
nach Jerusalem, um die Tradition des jährlichen Treffens der
Spitzenklasse und begeisternder Kammermusik zu pflegen. Mit den
bewußt niedrig gehalten Kartenpreisen wird jedem Musikliebhaber
unabhängig von seinem persönlichen Budget der Besuch der Festtage
ermöglicht. Die bei rund 14 Konzerten stets ausverkaufte Mary
Nathaniel Golden Hall of Friendship im YMCA, die mit Hilfe der
Jerusalem Foundation renoviert wurde, bestätigt den Erfolg des
Konzeptes.
Weitere Informationen finden Sie unter www.jerusalemfoundation.org/german/home.php
|
|
|
|
| |
|
|
|
|
|
|