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(1) Hisbollah-Führer Nasrallah wirft
dem Westen und Europa „Doppelmoral“ vor
Anlässlich des muslimischen Ashura-Festes (9.2.06) hat der
Generalsekretär der libanesischen Terrororganisation Hisbollah,
Hassan Nasrallah, eine lange Rede gehalten, in der er ein weiteres
Mal ausführlich zur Veröffentlichung der umstrittenen
Mohammed-Karikaturen Stellung nahm. Mit scharfen Worten verurteilte
Nasrallah die „Doppelmoral und Heuchelei“, die seiner Ansicht nach
den Umgang des „Westens“ und Europas mit Andersdenkenden
charakterisieren. Vor diesem Hintergrund rief Nasrallah zu
islamischen Aktionen auf europäisch-politischer Ebene und zu
Massenprotesten auf europäischen Straßen auf. Der TV-Sender der
Hisbollah „Al-Manar“ übertrug die Rede im Fernsehen. Eine
EU-Verordnung verbietet Kabel-Providern die Übertragung des
Hisbollah-Senders „A-Manar“. Mit einer Satelliten-Schüssel kann der
Sender aber nach wie vor in Deutschland und anderen
EU-Mitgliedstaaten empfangen werden.
Hier ein Auszug aus seiner Rede:
„Es ist üblich, dass wir es in den Nächten des Ashura-Festes
vermeiden, über politische Themen zu sprechen und wir verschieben
diese Themen auf den zehnten Tag, doch wegen der schwerwiegenden
Verantwortung auf unser aller Schultern in dieser Zeit … sehe ich
mich selbst in dieser Nacht dazu verpflichtet, direkt und ohne
Einleitung auf mehrere empfindliche Themen einzugehen, die nicht
aufgeschoben werden können.…“
Über die Verunglimpfung des Propheten Mohammed:
„Die erste Angelegenheit ist die Verletzung des Gesandten Allahs,
Friede sei mit ihm. Es scheint, dass diese Angelegenheit an
zahlreichen Orten in der Welt beginnt, ein Echo zu erzeugen. Auf dem
Höhepunkt des Streits im Westen und in Europa darüber, wie mit
diesem Thema umgegangen werden soll, werden leider Stimmen im Westen
laut, die das verteidigen, was diese verletzenden Zeitungen unter
der Überschrift der Meinungsfreiheit getan haben, die ein
menschliches Recht und eines der Menschenrechte ist. Die westliche
Demokratie und die westliche Freiheit geben diesen Journalisten das
Recht, zu sagen, was sie wollen, zu schaffen, was sie wollen und zu
tun, was sie wollen. Wir sehen, dass diese Erscheinung zu
Journalisten in anderen europäischen Staaten überschwappt, sie kam
von Dänemark nach Norwegen, dann nach Frankreich in andere
europäische Staaten.“
Über den Umgang mit Holocaust-Leugnern:
„Angesichts dieser Entwicklung stehen wir heute tatsächlich vor
einer neuen Erscheinung, oder vielleicht ist das gar keine neue
Erscheinung, sondern einfach ein neues Beispiel für die Heuchelei
des Westens in all seinen Parolen, mit denen er wedelt, für die
Heuchelei, die wir uns in unserem arabischen Gebiet angewöhnt haben,
als Verifikation des Maßes an Doppelmoral zu nennen. Vor einigen
Jahren zum Beispiel gab der hervorragende französische Philosoph
Roger Garaudy ein wissenschaftliches Buch heraus. Er erniedrigte
niemanden, beschimpfte niemanden und verletzte niemanden, sondern
erstellte sozusagen eine wissenschaftliche Studie akademischer Art
über das Thema des jüdischen Holocaust in Deutschland und bewies,
dass dieser Holocaust eine Märchenerzählung ist. Roger Garaudy, der
hervorragende französische Philosoph, wurde wegen Schädigung der
Ehre und Erniedrigung vor Gericht gestellt. Ihm wurde nicht das
Recht auf Meinungsfreiheit zugestanden, das eines der Menschenrechte
in Frankreich ist. Warum? Weil Meinungsfreiheit bei den Juden
aufhört. Aber sie hört nicht bei dem Propheten von einer Milliarde
und 400 Millionen Muslims auf. Das ist Heuchelei.“
Über das Übertragungs-Verbot des Hisbollah-Senders
„Al-Manar“:
„TV-Sendungen von Al-Manar wurden in ganz Europa trotz der
Meinungsfreiheit verboten, weil man den Sender für antisemitisch
hält, da er über Israel und den Zionismus spricht. Er spricht nicht
über die Juden, sondern beschreibt die Verbrechen der Zionisten und
beschäftigt sich mit dem Thema des Rechts der Zionisten auf einen
räuberischen Staat innerhalb Palästinas. Diese Sache gilt als
Angriff und Antisemitismus, und es wurden rechtliche Schritte
dagegen eingeleitet. Die französische Justiz mischte sich in die
Angelegenheit der Meinungsfreiheit ein und die Rechtssysteme in
anderen europäischen Staaten mischen sich in ähnliche
Angelegenheiten ein. Ich will diesen Punkt nicht ausweiten. Heute
sind wir aufgerufen, den Protest auszuweiten. Das ist natürlich und
logisch. Die Aufrufe zum Boykott von Waren in jedem Staat, der
seinen Journalisten erlaubt, unseren Propheten zu verletzen, sind
angemessene Aufrufe, und wir alle müssen uns daran halten.“
Vorschläge Nasrallahs:
Auf politisch-islamischer Ebene:
„Ich rufe die Organisation des Kongresses der islamischen Staaten
und die islamischen Regierungen auf, intensive Anstrengungen zu
unternehmen, um jeden Vorwand zu negieren, den die Heuchler in
Westen und Europa vorbringen.“
An die Gesetzgeber der EU:
„Wir müssen die Regierungen und Parlamente in Europa aufrufen,
ein Gesetz zu erlassen, das jeder Zeitung und jedem verbietet, das
göttliche Wesen und die Propheten zu verletzen. Es müssen
Anstrengungen unternommen und Druck durch die islamische Welt in
dieser Richtung ausgeübt werden, damit sich diese Verletzung nie
mehr wiederholt.“
Aufruf an Muslime zu Massenprotesten:
„Wir als Volk müssen weiterhin unseren Protest ausdrücken und
diesen Protest mit allen Mitteln verstärken. Im Libanon hört man
Aufrufe, an Versammlungen, Sitzstreiks und Demonstrationen
teilzunehmen. Ich rufe euch auf, an allem, was möglich ist,
teilzunehmen … gehen wir auf die Straße … sodass die Demonstrationen
am Tag des Ashura-Festes dieses Jahr im Libanon zur Verteidigung der
Ehre des Gesandten Allahs wird, Friede sei mit ihm. Und um der
Bereitschaft Ausdruck zu verleihen, alles und sogar Blut zu opfern
für die Verteidigung der Ehre unseres Propheten und unserer
Religion.“
Auf die Rede Nasrallahs zum Ashura-Fest antworteten die Massen
mit Gebrüll: „zu Befehl Mohamed!“
Quelle: Mitteilung der Abteilung für den Kampf gegen
Antisemitismus, Israel Ministry of Foreign Affairs (MFA)
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(2) Treffen
zwischen Außenministerin Livni und Bundesaußenminister
Steinmeier
Die Europäische Union (EU) erachtet die
radikal-islamische Hamas unter den gegenwärtigen Umständen nicht als
Verhandlungspartner. Das versicherte Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier am Montag (13.2.) Außenministerin Tzipi
Livni in einem Gespräch in Jerusalem (Foto: Reuters/MFA). In einer
anschließenden Pressekonferenz sicherte Bundesaußenminister
Steinmeier seine Unterstützung für die Position Israels und für die
Position der internationalen Gemeinschaft zu, so wie sie durch das
Nahost-Quartett unmittelbar nach den palästinensischen Wahlen in
London verabschiedet wurde.
„In den Mitteilungen der Hamas gibt es keine Anzeichen dafür,
dass die Bewegung vorhat, sich der Wirklichkeit zu stellen. Daher
sieht es derzeit nicht so aus, als werde sich die Hamas in einen
ernsthaften Partner für Verhandlungen verwandeln“. Die entscheidende
Frage sei, ob sich die Hamas als eine politische Größe definieren
wird und ob sie bereit sein wird, zu akzeptieren, dass Demokratie
und Gewaltanwendung nicht miteinander zu vereinbaren sind, sagte
Steinmeier.
Außenministerin Tzipi Livni sagte, dass eine Terrororganisation
durch die Teilnahme an demokratischen Wahlen nicht schöngefärbt oder
verwandelt werden könne. Die Terrororganisation verwandelt vielmehr
die politische Einheit, an deren Spitze sie steht, in eine
terroristische Einheit. Im Interesse der gesamten Nahost-Region
müsse die internationale Gemeinschaft an ihren Forderungen
festhalten. Die internationale Gemeinschaft habe Vorbedingungen
gestellt, und diese Bedingungen müsse die Hamas erfüllen: Absage an
Gewalt und Terrorismus, Anerkennung Israels und der bestehenden
Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern. Allerdings sei
damit nicht in naher Zukunft zu rechnen, so Livni. (Jerusalem,
13.2.)
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(4) Die Ägypter
bitten Livni: Heben Sie die Reisewarnungen für den Sinai
auf
Das ägyptische Außenministerium hat Außenministerin Tzipi Livni
gebeten, die Reisewarnung aufzuheben, die Israelis vor einem Besuch
der Halbinsel Sinai warnt. Damit soll der regionale ägyptische
Tourismus zum bevorstehenden Pessach-Fest gerettet werden. Die Bitte
erreichte Livni über einen hochrangigen Mitarbeiter des ägyptischen
Außendienstes. Zuvor hatte die Außenministerin mitgeteilt, dass
Israel daran interessiert sei, den Tourismus in Ägypten
auszubauen.
In einer Reaktion auf die Bitte erklärte Livni den Ägyptern, dass
die Reisewarnungen an die Israelis von professionellen
Sicherheitsstellen herausgegeben werden, und dass es sich nicht um
Entscheidungen handelt, die auf politischer Ebene geändert werden
können. Die Ministerin erklärte, dass nur die Bekämpfung des
Terrorismus auf dem Sinai die Gefahr eindämmen, Reisewarnungen
begrenzen oder zur Aufhebung dieser führen kann. (Maariv,
13.2.)
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(7) Der
israelische Botschafter in Russland: Ein gefragter Dozent an der
Universität
Der israelische Botschafter in Russland ist ein neuer und
gefragter Dozent an einer der besten Universitäten Moskaus.
Der Botschafter des Staates Israel in Russland, Arkadi Millman,
gab in den letzten zwei Monaten an der russischen Staatlichen
Humanitären Universität einen Spezialkurs mit mehr als zehn
Vorträgen über die Geschichte des Staates Israel. An den Vorträgen
nahmen Studenten aus den Fachbereichen Staatswissenschaften,
internationale Beziehungen, Geschichte, Soziologie und Judaistik
teil.
Der Botschafter, der eingeladen wurde, den Kurs als Gastprofessor
zu leiten, erhielt die volle akademische Freiheit in Bezug auf die
Auswahl der Unterrichtsthemen und der Liste für die begleitende
Literatur. Die Leitung der Universität lud ihn bereits ein, auch im
nächsten Semester an der Universität zu unterrichten. (Yedioth
Aharonoth, 12.2.)
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(8) Gerechte
unter den Völkern: Yad Vashem-Feierstunde in Berlin
Dr. Dr. Albert und Marga Gilles, Rudolf und Lina Kiefert, Johann
und Klara Maschotta sowie Adolf und Frida Wiegel sind von der
Nationalen Israelischen Holocaust-Gedenkstätte „Yad Vashem“ in
Jerusalem posthum mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“
ausgezeichnet worden. Die so Geehrten haben während der Zeit des
Naziregimes viel gewagt, um verfolgten jüdischen Menschen
lebensrettenden zu Hilfe zu kommen.
Im Rahmen der Gedenkstunde am heutigen Dienstag, 14.2.06 (14:30
Uhr) in der Botschaft des Staates Israel in Berlin wird
Botschaftsrat Joel Lion den Töchtern, Söhnen und andere
Nahestehenden der Geehrten die Yad Vashem-Medaillen und –Urkunden
offiziell überreichen.
Zu den Gästen der Feierstunde gehören:
Der Gerettete und authentische Zeitzeuge Herr Walter Fritz, der
als damals 9-jähriges Kind gemeinsam mit seinen Eltern von Dr.
Albert Gilles und seiner Frau versteckt wurde sowie die Zeitzeugin
Frau Renate Gräfen. Ein Enkel und Urenkel des Retter-Ehepaares
kommen eigens zur Feierstunde aus Kalifornien (USA) angereist.
Weiterhin Herr Prof. Marian Turski, Direktor eines Warschauer
Museums, polnischer Staatsbürger, der als 18-jähriger Auschwitz und
den Todesmarsch überlebt hat sowie Herr Daniel Barok und drei Söhne
– Sohn und Enkelsöhne des Geretteten Alexander Barok – aus Israel.
In der Ehrungssache Maschotta kommt die Tochter des geretteten
Ehepaares Simon, Frau Ilona Strimbler, aus Sao Paolo (Brasilien).
Die Tochter des geretteten Ehepaares Maschotta, Frau Eva-Maria Born,
hat als 10-jährige die Rettungsgeschichte miterlebt und kennt die
von ihren Eltern Geretteten persönlich. In der Ehrungssache Wiegel
ist die Initiatorin der Ehrung, Frau Christiane Hansen aus Oldenburg
anwesend.
Bis heute haben mehr als 20.000 Frauen und Männer aus allen
Teilen Europas diesen Ehrentitel erhalten. Unter den Geehrten sind
410 Deutsche.
Weitere Informationen „GERECHTE UNTER DEN VÖLKERN“: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?SubjectID=83058&MissionID=88&LanguageID=190&StatusID=0&DocumentID=-1
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(10)
Retrospektive von Amos Gitai
Im Rahmen des neuen Berlinale-Programms „Forum expanded“
in Kooperation mit dem KW Institute for Contemporary Art hat eine
umfangreiche Gesamtschau des Werkes von Amos Gitai begonnen.
Vom 9. bis 26. Februar 2006 zeigt das KW Institute for
Contemporary Art außerdem eine Multi-Kanal Installation. Auf 20
Monitoren stellt Amos Gitai Verbindungen zwischen Filmbildern der
„House“-Trilogie aus 25 Jahren her, nimmt ihren nichtlinearen,
konzentrischen Charakter auf und ordnet das Material in Episoden
räumlich an.
Gleichzeitig erscheint die erste deutsch/englischsprachige
Publikation über den israelischen Filmemacher mit Beiträgen von
Jean-Michel Frodon, Paul Willemen, Irma Klein u.a.
Installation: KW Institute for Contemporary Art Auguststr.
69 10117 Berlin Di-So 12:00 - 19:00 Uhr Do 12:00 - 21:00
Uhr
Das Kino Arsenal zeigt vom 21. Februar bis 31. März 2006 eine
umfangreiche Retrospektive mit insgesamt 30 Filmen. Der neue Film
von Amos Gitai „News from Home/News from House“ lief auf der
Berlinale am 11. und 12. Februar.
Weitere Informationen: Kino Arsenal 1 & 2 | Potsdamer
Strasse 2 | 10785 Berlin | http://www.fdk-berlin.de/
Der israelische Filmemacher Amos Gitai wurde 1950 in Haifa als
Sohn russischer Einwanderer geboren. Sein umfangreiches Werk von
über 40 Filmen thematisiert Aspekte der jüdischen Geschichte und
Gegenwart und durchzieht alle Genres: Dokumentarfilme,
Doku-Fictions, Spielfilme, wovon viele auf internationalen Festivals
preisgekrönt wurden. Immer wieder gewinnt Gitai Schriftsteller,
Regisseure, Stars aus Film und Pop-Kultur für seine Ideen: Bernardo
Bertolucci, Jane Fonda, Saul Bellow, Francis Ford Coppola, Annie
Lennox, Amos Oz, Natalie Portman und die Pina Bausch Company tauchen
in seinen Filmen auf. In deutschen Kinos waren bisher nur wenige
seiner Filme zu sehen.
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