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(1) Israel gibt bis auf weiteres
palästinensische Zolleinnahmen wieder frei
Anderthalb Wochen nach dem deutlichen Wahlsieg der Hamas will
Israel zunächst zurückgehaltene Zolleinnahmen nun doch an die
Palästinenser überweisen. Die 250 Mio. NIS (rund 65 Millionen
Dollar) würden umgehend freigegeben, entschied die israelische
Regierung am Sonntag. Israel hatte die Auszahlung um fünf Tage
verzögert und die internationale Gemeinschaft gedrängt, ihre
Finanzhilfen für eine palästinensische Regierung unter einer Führung
der radikalislamischen Hamas einzustellen. Israel treibt für die
Palästinenser Steuern und Zölle in Millionenhöhe ein und überweist
das Geld jeden Monat an die Palästinensische Autonomiebehörde (Paris
Abkommen von 1995).
Mit der Entscheidung will die Regierung signalisieren, dass
Israel an einer Stärkung von Palästinenser-Führer Mahmoud Abbas
interessiert ist. Allerdings würden alle weiteren Auszahlungen
separat verhandelt werden. Wenn die Hamas die Regierung übernehme
und an ihrer israel-feindlichen Politik festhalte, würden die
Zahlungen wieder gestoppt. Minister Zeev Boim teilte unterdessen
mit, die Gelder würden in der Zwischenzeit überwiesen, bis eine
Hamas-Regierung gebildet werde.
Am Sonntag wurden Informationen veröffentlicht, wonach sich
Chaled Mashaal, Leiter des politischen Büros der Hamas, und Irans
Präsident Mahmoud Ahmadinedschad bei ihrem Treffen am Vorabend der
palästinensischen Wahlen (25.1.) in Damaskus, auf die Zusammenarbeit
zwischen Teheran und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA)
geeinigt haben. Unter anderem sicherten sie sich einander Hilfe bei
Finanztransaktionen, operative Hilfe und politische Unterstützung
zu. (Ynet, Haaretz, 5.2.)
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(11) Israels
stärkste Waffe: DLF Feature, 7.2.06, 19:15 Uhr
Die israelische Armee ist dazu da, ein neues Auschwitz zu
verhindern.
Programmtipp: Deutschlandfunk Feature Di, 7.2.06, 19:15 Uhr
Israels stärkste Waffe Holocaust und Wehrgedanke im jüdischen
Staat Von Daniel Cil Brecher
Zum 60. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto hielt die
israelische Luftwaffe im September 2003 eine beispiellose Zeremonie
ab. Drei Kampfjets flogen im Tiefflug über das ehemalige
Vernichtungslager Auschwitz II-Birkenau. Am Boden standen
israelische Soldaten stramm, während die Namen der jüdischen Opfer
verlesen wurden, die an diesem Tag 60 Jahre zuvor im KZ Auschwitz
ermordet worden waren.
"Wir lassen die stärkste Waffe Israels an dem Ort sehen, an dem
das jüdische Volk seine schrecklichste Tragödie erlebt hat. Das wird
auf eindrucksvolle Weise symbolisch darstellen, woher wir kommen und
wohin wir gehen", erklärte der israelische Kommandeur der Staffel.
Indem er die Katastrophe der Judenvernichtung mit den Leistungen der
israelischen Armee verknüpfte, berief er sich auf den Mythos der
unbesiegbaren israelischen Armee, die ihre Kraft aus dem Holocaust
schöpft: Sie ist dazu da, ein neues Auschwitz zu verhindern. Unter
der Parole "Holocaust und Heldentum" verknüpfen israelische
Erziehungsoffiziere den Widerstand gegen die Judenverfolgung durch
Nazi-Deutschland mit dem Kampf gegen die arabische
Ursprungsbevölkerung Palästinas.
Der Autor war als Historiker im Erziehungskorps mit dieser
Materie befasst.
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