Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 30. Januar 2006
  
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(1) Botschafter Stein: Merkel muss Abbas an Entwaffnungs-Versprechen erinnern
(2) Hamas schlägt palästinensischen Finanzminister Fayad als Regierungschef vor
(3) Shimon Peres ruft zu Verhandlungen mit der Hamas-Regierung auf
(4) Bundeskanzlerin Merkel: „Wer seine Vergangenheit nicht kennt hat keine Zukunft“
(5) UN-Botschafter Dan Gillerman: „Der Iran bereitet den nächsten Holocaust vor“
(6) Iran fordert UN auf, Wahrheitsgehalts des Holocaust „wissenschaftlich“ zu prüfen
(7) Shimon Stein, zum Tod des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau
(8) Erstes Forschungslabor der Deutschen Telekom im Ausland entsteht in Israel
(9) 2005 kamen 1,9 Millionen Touristen, Israel-Tourismus in Frankreich boomt
(10) matanicola vs. yasmeen godder im Februar in Berlin
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
(1) Botschafter Stein: Merkel muss Abbas an Entwaffnungs-Versprechen erinnern

Die internationale Staatengemeinschaft muss nach Worten von Botschafter Shimon Stein auf die von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas zugesagte Entwaffnung aller palästinensischen Gruppen dringen. Diese Forderung müsse auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Treffen mit Abbas am Montag in Ramallah deutlich machen, sagte Stein am Samstag in einem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Abbas habe versprochen, nach der Wahl mit einem Gesetz für die Entwaffnung zu sorgen. „Jetzt ist die Stunde der Wahrheit: Dieses Versprechen muss gehalten werden.“

Deutschland und die EU müssten „klar und unmissverständlich“ zum Ausdruck bringen, dass es einen fundamentalen Widerspruch zwischen bewaffneten und terroristischen Aktivitäten und dem Aufbau eines demokratischen Staates gebe. Auf palästinensischer Seite müssten die an den Verhandlungen über eine Zweistaatenlösung beteiligten Parteien dem Terror abschwören, die Waffen niederlegen und das Existenzrecht Israels anerkennen. Abbas bleibe für Israel dabei zentraler Ansprechpartner.

Diese Haltung erwarte Israel auch von Deutschland und den EU-Außenministern, die sich am Montag in Brüssel mit dem Wahlergebnis befassen. Heute reist Frau Merkel in die Autonomiegebiete. Bei dem Besuch dürfte auch der Streit über das iranische Atomprogramm und die israel-feindlichen Äußerungen von Irans Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad eine Rolle spielen. Die Bundeskanzlerin, Außenminister Frank-Walter Steinmeier und der Bundestag hätten klare Positionen bezogen und die Äußerungen als nicht hinnehmbar zurückgewiesen, sagte Stein. „Das war ein wichtiges Zeichen.“ Der Botschafter kritisierte, das Regime in Teheran unterstütze „massiv den Terror“, indem es an der israelischen Grenze zum Libanon die Hisbollah und in den Palästinensischen Autonomiegebieten den Islamischen Jihad und die Hamas fördere. Zudem versuche das Land seit einem Jahrzehnt, nicht-konventionelle Potenziale an chemisch-biologischen und nuklearen Waffen mit Raketenträgern zu entwickeln.

„Das iranische Verhalten ist eine der größten Herausforderungen, vor denen wir heute stehen und einen Test für die Glaubwürdigkeit der europäischen Sicherheits- und Außenpolitik.“ (dpa)



(2) Hamas schlägt palästinensischen Finanzminister Fayad als Regierungschef vor

Am Wochenende haben die ersten Gespräche zur Bildung einer palästinensischen Regierung unter der Führung der Hamas begonnen. Bereits in den kommenden Tagen wird es ein Treffen zwischen der Hamas-Führung und dem Vorsitzenden der Autonomiebehörde Abu Mazen (Mahmoud Abbas) geben. Führende Fatah-Mitglieder erklärten unterdessen, dass sie sich an einer solchen Regierung nicht beteiligen werden.

Nach Angaben der Palästinenser hat sich die Hamas bereits an den scheidenden Finanzminister Salam Fayad gewandt und ihm vorgeschlagen, Ministerpräsident der neuen Regierung zu werden. Aus dem Umkreis Fayads hieß es gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur, Fayad habe drei Bedingungen gestellte, die das Angebot der Hamas als unmöglich erscheinen lassen: Fayad forderte, dass die Hamas Verhandlungen mit Israel aufnimmt, den Staat Israel anerkennt (damit die Autonomiebehörde Finanzhilfe erhält) und ihren militärischen Arm entwaffnet.

Der neu ins palästinensische Parlament gewählte Yahya Musa (Hamas) geht davon aus, dass die meisten Minister der palästinensischen Regierung keine Parlamentsmitglieder sein werden. Der Vorschlag, eine „technokratische Regierung“ zu bilden, wird es der Hamas ermöglichen, professionelle Minister aufzustellen und sich nicht mit Ämtern einzulassen, die Kontakte zu Israel notwendig machen.

Muhammad Dahlan (Fatah) erklärte eindeutig, dass sich seine Bewegung nicht an einer Hamas-Regierung beteiligen wird. Die Fatah werde in die Opposition gehen, sagte Dahlan mit scharfem Ton.

Auch Nabil Shaat erklärte, dass die Fatah nicht in die Regierung gehe, ließ sich jedoch einen engen Fluchtweg offen: „In diesem Stadium werden wir uns nicht der Regierung beitreten“, so Shaat wörtlich. (Maariv, 29.1.)



(3) Shimon Peres ruft zu Verhandlungen mit der Hamas-Regierung auf

Der ehemalige Ministerpräsident Shimon Peres, der auf Listenplatz 2 der Partei „Kadima“ für die anstehenden israelischen Parlamentswahlen steht, ist der Überzeugung, dass die israelische Regierung mit der palästinensischen Regierung verhandeln muss, auch unter einer Führung der Hamas, aber unter der Bedingung, dass die Hamas „nicht mit Gewehren zu den Verhandlungen kommt“.

Peres war zu einem 24-stündigen Blitzbesuch nach Davos (Schweiz) gekommen, wo er sich mit einigen Vertretern der High-Tech-Industrie traf und einen Vortrag vor Hunderten Kongressteilnehmern hielt. Nach Meinung Peres` muss die israelische Regierung mit der Hamas Gespräche führen, wenn diese zu Verhandlungen bereit ist. „Doch wenn der Terror weitergeht, werden wir mit unserer Verteidigungspolitik fortfahren“, so Peres. Er knüpfte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas nicht an die Absage der „Hamas-Charta“, die zur Vernichtung Israels aufruft. (Yedioth Aharonoth, 29.1.)



(4) Bundeskanzlerin Merkel: „Wer seine Vergangenheit nicht kennt hat keine Zukunft“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag ihren Israel-Besuch mit einem Besuch im Holocaust-Museum „Yad Vashem“ abgeschlossen. Ins Gedenkbuch schrieb sie: „Wer seine Vergangenheit nicht kennt hat keine Zukunft.“ „Wir sind mit Scham erfüllt über das, was geschehen ist“, sagte die Bundeskanzlerin. 40 Jahre diplomatische Beziehungen mit Israel seien für die Bundesregierung und für das deutsche Volk von großer Bedeutung. Eine Delegation von Überlebenden des Holocaust und ihrer Familien nahmen Frau Merkel an der Gedenkstätte in Empfang. Bei ihrem Rundgang wurde sie vom Direktor von Yad Vashem, Avner Shelo, und dem Vorsitzenden des World Jewish Congress, Israel Singer, begleitet.

Vertreter der Gedenkstätte bezeichneten den Besuch als „außergewöhnlich“ und unvergleichbar mit Besuchen von Regierungschefs aus anderen Ländern. Kurz nach ihrer Landung am Sonntag bezeichnete Merkel den Besuch als sehr wichtig für sie. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel würden immer besondere bleiben. Interims-Ministerpräsident Ehud Olmert (Kadima) sagte, es sei eine besondere Freude, dass Frau Merkel ihrem Besuch in Israel einen Vorrang vor anderen Ländern gab. (Ynet, 30.1.)



(5) UN-Botschafter Dan Gillerman: „Der Iran bereitet den nächsten Holocaust vor“

Vor dem Hintergrund der weltweiten Veranstaltungen zum Holocaust-Gedenktag (27.1.) warnte der israelische UN-Botschafter Dan Gillerman die UN-Vollversammlung: „Die Eskalation in den Erklärungen des iranischen Präsidenten gegen Israel und die Leugnung des Holocaust beinhalten eine wirkliche Bedrohung der Volksvernichtung“. „Der Iran bereitet den nächsten Holocaust vor“, sagte Gillerman.

Am Freitag fanden in Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager in ganz Europa Gedenkveranstaltungen statt. Auch in mehreren Regierungsinstitutionen gab es Veranstaltungen und Sondersitzungen. Die zentrale Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Holocaust in Polen fand im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau statt. In Budapest wurden an einem Gedenkstein Blumen und Schuhe niedergelegt. In einer symbolischen Geste zum Gedenken an die polnischen Juden, die im Holocaust ermordet wurden, fuhr gestern ein Zugwaggon aus der Kriegszeit, der mit einem Davidsstern gekennzeichnet war, durch Warschau. In Boston besuchten Dutzende die Gedenkstätte der Stadt zum Gedenken an die Holocaust-Opfer. (Haaretz, 29.1.)



(6) Iran fordert UN auf, Wahrheitsgehalts des Holocaust „wissenschaftlich“ zu prüfen

Ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag: Der Iran verlangt eine Überprüfung, ob dieser überhaupt stattgefunden hat

„Es muss mit wissenschaftlichen Mitteln überprüft werden, ob der Holocaust stattgefunden hat“, hieß es in einem offiziellen Dokument, das eine iranische Delegation den Vereinten Nationen (UN) in New York vorgelegt hat. Das Dokument wurde brieflich als Stellungnahme zum internationalen Holocaust-Gedenktag an den Präsidenten der Vollversammlung gesandt.

Der Iran beschuldigt das „zionistische Regime“, das „Leiden des jüdischen Volkes in der Vergangenheit benutzt“ zu haben, „um die Verbrechen gegen die Palästinenser in den besetzten Gebieten zu verdecken.“ Außerdem hieß es in dem iranischen Dokument, dass „auf der Grundlage der Grundsätze der Demokratie die historischen Ereignisse uneingeschränkt überprüft werden müssen. Man kann die Vernichtung eines Volkes nicht für politische Zwecke ausnutzen.“ (Yedioth Aharonoth, 29.1.)



(7) Shimon Stein, zum Tod des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau

„Nicht umsonst hat man ihn immer als Bruder Johannes bezeichnet. Er hat gepredigt, (und) zu der politischen, moralischen und historischen Verpflichtung war es bei ihm auch eine tiefe religiöse Dimension. Manchmal gibt es Personen die alles das gemeinsam mittragen und er war...eine sehr, sehr besondere Person in dieser Hinsicht.“ (3sat ,,Kulturzeit”, 27.1.)



(8) Erstes Forschungslabor der Deutschen Telekom im Ausland entsteht in Israel

Das erste Forschungslabor, das die Deutsche Telekom im Ausland eröffnet, entsteht in Israel. Deutsche Telekom will mehrere Millionen Dollar in die Einrichtung an der Ben-Gurion-University in der Negev-Wüste investieren. In der kommenden Woche wird der Vorsitzende des deutschen Unternehmens, Kai-Uwe Ricke, für seinen Beitrag in der Region mit dem Ben Gurion Award der Universität geehrt. Das Labor in Be’er Sheva wird sich auf die Entwicklung von Informations- und Kommunikations-Technologien spezialisieren.

Im Juni 2005 unterzeichnete die Deutsche Telekom ein Forschungsabkommen mit der Ben Gurion University. In diesem Rahmen verpflichtete sich das Unternehmen, von US $ 4 Millionen in Forschung und Entwicklung von Sicherheits- und Kommunikationssysteme für Computer zu investieren. Kürzlich erwähnte das Unternehmen, dass es in israelische Venture Capital Funds investieren könnte. (Haaretz, 30.1.)



(9) 2005 kamen 1,9 Millionen Touristen, Israel-Tourismus in Frankreich boomt

Über 1,9 Millionen Touristen sind im Jahr 2005 nach Israel gekommen. Das teilt das Tourismusministerium mit. Dies ist ein Anstieg von 27% gegenüber dem Vorjahr. Allein 311.400 kamen aus Frankreich. Niemals war die Zahl der französischen Touristen in Israel so hoch. Im Vergleich zu 2004 stieg der Tourismus auch aus allen anderen Ländern. Tourismusminister Avraham Hirshsohn sagte, dass der Anstieg große Bedeutung für das Wirtschaftswachstum hat und sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar mache. (Hatsofeh, 29.1.)



(10) matanicola vs. yasmeen godder im Februar in Berlin

Under
matanicola vs. yasmeen godder
Villa Elisabeth, Invalidenstr. 3, Berlin-Mitte
3., 4., 5. Februar 2006
20:00h

under
matanicola vs. yasmeen godder

Ein Stück. Zwei Tänzer. Drei Choreographen. Matan Zamir aus Israel und Nicola Mascia aus Italien sind „matanicola“. Die beiden Tänzer begegneten sich in Berlin und arbeiten hier seit Jahren mit Sasha Waltz. In „under“ begeben sie sich mit der israelischen Choreographin Yasmeen Goddeer auf die Suche nach Widersprüchen und Gemeinsamkeiten ihrer kulturellen und religiösen Herkunft. Wer oder was bestimmt, wer wir sind?

Berliner Morgenpost, 04.08.2005
Suche nach Intimität
von Constanze Klementz
matanicolas »under« ist ein Abend aus zwei Duetten der beiden. Eines haben sie selbst choreographiert, das andere Yasmeen Godder, ein Shooting Star aus Israel. Mit ihren grotesken, oft aggressiv zerrbildhaften Stücken, die politische Themen nicht scheuen, macht sie sich in Europa gerade einen Namen...
Es ist ein Stück entstanden, das von großer Intimität erzählt, aber auch wissen will, ob diese Intimität auf einer Bühne Bestand haben kann. So kostümiert, daß ihre persönliche Identität und auch ihr Geschlecht verborgen bleiben, werden die Tänzer zu merkwürdigen Zwischenwesen unter einem Glühbirnenhimmel, der die Decke der Villa Elisabeth überzieht.

»under« ist eine Produktion von Matanicola in Koproduktion mit Sasha Waltz & Guests, Grand Theatre Groningen und Sophiensæle, Berlin.
In Kooperation mit Kulturbüro Sophien. Mit freundlicher Unterstützung von der European Association for Jewish Culture, der Israel Cultural Excellence Foundation (IcExcellence), der Botschaft des Staates Israel, Berlin und der Französischen Botschaft Berlin, der Sylvania Lighting International und der TSE-AG.

Tickets / Kartenreservierung:
Sasha Waltz & Guests
Sophienstrasse 3
10178 Berlin Germany
www.sashawaltz.de
tickets@sashawaltz.de / office@sashawaltz.de
Tel. +49 (0)30 246280-0
Fax +49 (0)30 246280-10

 



(11) Das Wetter in Israel

Freundliches Wetter, etwas wärmer
Dienstag: trocken und warm
Mittwoch: Warm, mit starken östlichen Winden
Donnerstag: Wolkig mit örtlichen Schauern

Jerusalem: 6-14°C
Tel Aviv: 8-17°C
Haifa: 6-17°C
Be’er Sheva: 4-17°C
Eilat: 8-21°C



(12) Wechselkurse

1 € - 5.6578 NIS (+0.166%)
1 CHF – 3.6465 NIS (+0.055%)
1 £ - 8.2463 NIS (+0.083%)
1 $ - 4.6320 NIS (+0.412%)
(Bank of Israel, 27.1.06)



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