Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 25. Januar 2006
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) 4.000 Palästinenser aus Jerusalem nehmen an Wahl der Autonomiebehörde teil
(2) Ehud Olmert: „Die meisten Palästinenser werden nicht unter israelischer Kontrolle leben“
(3) Außenministerin Livni: „Nur ein palästinensischer Staat wird das Flüchtlingsproblem lösen“
(4) Hamas-Terrorist und Drahtzieher der Ermordung von Sasson Nuriel verhaftet
(5) Unglück in Kenia: Israelische Rettungsmannschaft im Einsatz in Nairobi
(6) Amdocs: Riesenvertrag mit dem Kommunikationskonzern Sprint Nextel
(7) Einladung zum Innovations-Gipfel der Technischen Uni Haifa vom 4. bis 5.4.06
(8) Batsheva Dance Company gastiert mit „Kamuyot“ am Berliner Hebbel-Theater
(9) Heute im Jahre X: Erste Parlamentswahl in Israel
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) 4.000 Palästinenser aus Jerusalem nehmen an Wahl der Autonomiebehörde teil

4.000 Palästinenser aus den östlichen Bezirken Jerusalems haben sich in den vergangenen Tagen in die Wählerlisten für die erste palästinensische Parlamentswahl seit zehn Jahren eingetragen. Insgesamt gibt es 6.300 potentiell stimmberechtigte Palästinenser in Jerusalem westlich der Sicherheitsanlage. Für die Eintragung in das Wahlregister wurden am Wochenende Stände in den östlichen Stadtbezirken errichtet. Palästinensische Stellen erklärten jedoch, dass viele Palästinenser mit der Registrierung nicht vertraut waren. Noch weniger wussten, wo die Registrierung überhaupt stattfand.

Die Wahllokale sind von 7 bis 19 Uhr geöffnet. Insgesamt registrierten sich 1,3 Mio. Palästinenser für die Wahl. Am frühen Nachmittag lag die Wahlbeteiligung bei 40 Prozent, teilte das palästinensische Wahlkomitee mit. Die ersten Hochrechnungen werden kurz nach 19 Uhr erwartet. 13.000 palästinensische Polizisten sichern 1.008 Wahllokale.

In Jerusalem wurden in fünf Postämtern Wahllokale eingerichtet, das größte liegt in der Salah-A-Din–Straße. Wie überall in der Westbank und im Gazastreifen müssen die Wähler nach der Stimmgabe einen Finger mit wasserfester Tinte kennzeichnen, um eine mehrfache Stimmgabe zu vermeiden. Am Montag ging der palästinensische Wahlkampf offiziell zu ende. Am selben Tag stellte sich heraus, dass 90% der palästinensischen Polizisten bereits ihre Stimme abgegeben haben. Sie werden zu den übrigen Stimmen hinzugezählt.

Die israelische Armee setzte am Montag ihre Verhaftungen von Terrorverdächtigen in der Westbank aus. Ausnahmen gelten für Fälle, die als „tickende Bomben“ definiert werden. Die Festnahmen werden mit Ende der Wahlen in der Autonomiebehörde wieder aufgenommen.

Am Dienstag ermöglichte Israel die Verlegung der Wahlurnen aus den Städten der Westbank in die umliegenden Dörfer. An den Straßensperren sorgen Sicherheitskräfte für den zügigen Verkehr der internationalen Wahlbeobachter und der palästinensischen Sicherheitskräfte. Ein gemeinsames Team der israelischen Zivilverwaltung und der palästinensischen Sicherheitsbehörden kümmert sich um aufkommende Probleme. (Haaretz, 24.1.)



(2) Ehud Olmert: „Die meisten Palästinenser werden nicht unter israelischer Kontrolle leben“

„Um die Existenz einer jüdischen nationalen Heimstatt in Israel sicherzustellen, werden wir zu schmerzhaften Konzessionen gezwungen sein und auf Gebiete verzichten müssen, in denen heute die Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung lebt“, sagte der amtierende Ministerpräsident und Vorsitzende der Kadima-Partei Ehud Olmert am Dienstagabend bei der 6. Herzliya-Conference des Institute for Policy and Strategy in Herzliya (http://web11.mediazone.co.il/media/idc/?2english).

Die Rede von Ehud Olmert wurde in Israel aufmerksam beobachtet. Im Grunde war es seine erste Wahlkampfrede seit er den Vorsitz der Kadima vom schwer erkrankten Ministerpräsidenten Ariel Sharon übernommen hatte.

Im Gegensatz zu seinen früheren Aussagen, wonach Israel sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und einseitige Schritte gehen müsse, sagte Olmert am Dienstag: „Wer jetzt sagt, dass es eine weitere Abkopplung geben wird – d.h. eine einseitige Räumung von Siedlungen -, der irrt sich.“ Alle illegalen Siedlungsstützpunkte in der Westbank sollen so bald wie möglich geräumt werden.

Einen Großteil seiner Rede widmete Olmert der Finanzpolitik. Eine Regierung unter der Führung von Kadima wird größere Budgets zur Armutsbekämpfung zur Verfügung stellen, versprach Olmert. (Yedioth Aharonoth, 24.1.)



(3) Außenministerin Livni: „Nur ein palästinensischer Staat wird das Flüchtlingsproblem lösen“

Nur ein palästinensischer Staat wird das palästinensische Flüchtlingsproblem lösen und Israel als jüdischen Nationalstaat im Lande Israel (Erez Israel) wieder zu vollkommener Anerkennung in der Welt bringen, sagte Zipi Livni in ihrer ersten politischen Rede als Außenministerin am Montag in Herzliya.

„Die Errichtung eines Staates palästinensischer Nationalität ist die Lösung für das Flüchtlingsproblem. Die Zeit arbeitet gegen uns, nicht nur aus demografischer Sicht, sondern auch hinsichtlich der schwindenden internationalen Legitimierung. Ein Staat palästinensischer Nationalität ist die Lösung für das Flüchtlingsproblem auch ohne Rückkehr der Flüchtlinge auf israelisches Staatsgebiet. Ein solcher Prozess wird das Flüchtlingsproblem von der internationalen Tagesordnung nehmen.“

Der internationale Status Israels sei auf Besorgnis erregende Weise geschwächt worden. Zu den Wahlen in der Palästinensischen Autonomiebehörde sagte Livni, dass sich die Autonomiebehörde nicht an ihr Versprechen gegenüber Israel und der Welt hielt, rassistische Organisationen und Terrororganisationen von demokratischen Wahlen auszuschließen. Die internationale Gemeinschaft rief sie auf, gemeinsam mit Israel dieses Versprechen einzufordern und die Terrororganisationen zu entwaffnen.“ (Yedioth Aharonoth, 24.1.)



(4) Hamas-Terrorist und Drahtzieher der Ermordung von Sasson Nuriel verhaftet

Bei einem gemeinsamen Einsatz der israelischen Armee, der Sicherheitsbehörde „Shabak“ und der Grenzpolizei ist in der Nacht zum Dienstag (24.1.) ein Terrorist der Hamas in Ramallah verhaftet worden. Abdullah Arar (30) hatte die Entführung des israelischen Geschäftsmannes Sasson Nuriel aus Jerusalem am 21.9.05 geplant und war an seiner Ermordung direkt beteiligt. Die Leiche des Mannes wurde wenige Tage später auf einer Mülldeponie westlich von Ramallah gefunden. Verhöre weiterer Mitglieder der Hamas-Terrorzelle zeigten, dass die Tat von Mitgliedern der Terrororganisation im Gazastreifen gesteuert wurde. (Jerusalem, 24.1.)



(5) Unglück in Kenia: Israelische Rettungsmannschaft im Einsatz in Nairobi

Im Wettlauf gegen die Zeit haben israelische Rettungskräfte am Dienstag vier Personen aus einem eingestürzten Gebäude in Nairobi lebendig geborgen. Die Rettungsmannschaft arbeitete mit High-Tech-Detektoren und Betonschneidegeräten.

Am Montagabend (23.1.) hatte der Vize-Präsident von Kenia, Moody Awori, eine Eilanfrage an Außenministerin Zipi Livni gesandt. Noch am selben Abend brach eine Rettungsmannschaft aus Israel nach Nairobi auf, um die Überlebenden aus dem fünfstöckigen Gebäude zu befreien.

Das Team aus Israel zählt 140 Helfer, darunter Vertreter des Außenministeriums und 80 Soldaten der israelischen Armee (Home Front Command). Mittlerweile stieg die Zahl der Toten auf 14. Über Hundert Bauarbeiter liegen unter dem Schutt begraben. Der Unglücksort befindet sich im Zentrum der kenianischen Hauptstadt.

Kenia und Israel verbindet eine lange Freundschaft. Noch vor der Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterhielt Israel ein Interessenbüro in dem afrikanischen Land. Kenia spielte eine wichtige Rolle bei der Operation Entebbe 1976. (Haaretz, 25.1.)



(6) Amdocs: Riesenvertrag mit dem Kommunikationskonzern Sprint Nextel

Die internationale Billing-Firma „Amdocs“, die ihren Hauptsitz in Israel hat, wird dem Telekomriesen „Sprint Nextel“ Produkte zur Verarbeitung der Abrechnungen von 46 Millionen Kunden liefern. Der Vertragsumfang wird auf mehrere zehn Millionen Dollar jährlich geschätzt. Einige Analysen sprechen sogar von 200 Millionen Dollar im Jahr. Amdocs bietet Lösungen im Bereich Billing und CRM (Software zur Verwaltung von Kundenkontakten). Die internationale Firma wurde von Israelis gegründet. Etwa 400 Mitarbeiter sind in Israel beschäftigt. Im Jahr 2005 beliefen sich die Einnahmen auf 2,039 Milliarden Dollar. Das neue Produkt, das Amdocs baut, wird den Vertretern der Firma Sprint Nextel in Echtzeit Zugang zu den Daten von 46,5 Millionen Teilnehmern ermöglichen.

Die Firma Nextel arbeitet seit 2000 mit Amdocs zusammen und assimilierte erfolgreich die Amdocs-Produkte im Bereich Billing und Kundenmanagement. Jetzt gelang es Nextel, einen Billing-Kreislauf von zwei Tagen zu erreichen, was in der Industrie als Spitzenerfolg gewertet wird. Sprint begann im Jahr 1996 die Produkte für Kundenmanagement und Billing zu nutzen. Man erwartet, dass bis zum Jahr 2007 der Bau eines gemeinsamen Produkts abgeschlossen sein wird. Nach der Veröffentlichung der Transaktion in der vergangenen Woche (17.1.) legte die Amdocs-Aktie nach Handelsschluss 4,8% zu. (Ynet, 18.1.)



(7) Einladung zum Innovations-Gipfel der Technischen Uni Haifa vom 4. bis 5.4.06

Vom 4. – 5. April findet in Haifa ein Innovations-Gipfel statt, den die technische Hochschule der Stadt (Technion) federführend leitet.

The Israel Innovation Summit
Discovering Tomorrow`s Breakthroughs
April 4-5, 2006
Congress Center, Haifa, Israel

Learn about the best in new Israeli innovation in the fields of Nano Electronics and Nano Medicine, Personalized Medicine, Gene and Cell Therapy, Minimal and Non Invasive medical Devices, Imaging, Distributed Computing, Search Technologies, Wireless Communications, Next Generation Networks and more.

Discover your next business opportunity at The Israel Innovation Summit
http://www.israelinnovationsummit.com/
Invitation (PDF): http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/89985.pdf



(8) Batsheva Dance Company gastiert mit „Kamuyot“ am Berliner Hebbel-Theater

Die Batsheva Dance Company zählt seit den frühen 1990er Jahren zu den besten und begehrtesten Tanzensembles der Welt. Die 1964 von Martha Graham und Baroness Batsheva De Rothschild gegründete Compagnie wurde mit Ohad Naharin, der seit 1990 künstlerischer Leiter des Ensembles ist, zu einem Aushängeschild Israels. (Foto: Gadi Dagon)

Die neue Produktion der Batsheva Dance Company richtet sich gleichermaßen an Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Tänzer schaffen, ohne die Künstlichkeit von Theaterlicht, eine magische und zugleich intime Atmosphäre, die nur von Sounds zwischen Japanischer Popmusik, Reggae und Fernsehtrailern unterbrochen wird. Getanzt wird auf einer weißen Fläche, die die Zuschauertribüne an vier Seiten umschließt. Wieder einmal untersuchen der Choreograf Ohad Naharin und sein Ensemble die Beziehung zwischen Tänzer und Publikum und dehnen dabei die Dimensionen von Zeit und Raum geschickt aus.

im Rahmen von CONTEXT #3 „Learning by Doing“

Mittwoch, 15. Februar 2006, 11.00 Uhr und 20.00 Uhr im HAU 2
Donnerstag, 16. Februar 2006, 11.00 Uhr und 18.00 Uhr im HAU 2

Hebbel am Ufer
HAU 2
HALLESCHES UFER 32
10963 BERLIN

Kartenreservierung unter 030 / 25900427



(9) Heute im Jahre X: Erste Parlamentswahl in Israel

Heute vor 57 Jahren fand die erste Parlamentswahl in Israel statt. 506.567 Israelis waren am 25. Januar 1949 wahlberechtigt. 25 Parteien stellten sich zur Wahl. 12 Parteien erreichten mindestens einen der insgesamt 120 Sitze in der so genannten „Gründungsversammlung“ („Ha-assefa Ha-mechonenet“). Mapai (die Vorläuferin der heutigen Arbeitspartei), die größte Partei, errang 46 Sitze, Mapam 19, die Nationalreligiöse Front 15, Herut (Vorläuferin des Likud) 14, Allgemeine Zionisten 7, Progressive 5.

Die Gründungsversammlung trat am 14. Februar 1949 in Jerusalem unter dem Vorsitz des Präsidenten der provisorischen Regierung, Chaim Weizmann, zusammen. Am 16. Februar wurde das Übergangsgesetz angenommen, das dem israelischen Parlament den Namen „Knesset“ („Versammlung“) gab. Am 17. Februar wurde Dr. Chaim Weizmann als erster Präsident des Staates Israel vereidigt. Die provisorische Regierung trat zurück, und Weizmann begann Gespräche mit den Parteivorsitzenden, um eine neue Regierung zu bilden. Diese Gespräche dauerten weniger als zwei Wochen. David Ben Gurion präsentierte der Knesset die erste permanente Regierung. Das Amt des Ministerpräsidenten und die Schlüsselressorts lagen in den Händen von Mapai-Mitgliedern. Zweitgrößte Kraft in der Koalition wurde die Nationalreligiöse Front, die die Portfolios Inneres, Einwanderung, Religion und Soziales erhielt. Die Progressiven und Sepharden erhielten je ein Ministeramt. Ben Gurions erste Regierung bestand aus zwölf Ministern. Er erklärte, die Koalition stünde praktisch jeder Partei offen, "sofern es sich nicht um Herut oder um Maki (die Kommunistische Partei) handelt." (http://www.knesset.gov.il)



(10) Das Wetter in Israel

Starker Wind und Regen.

Jerusalem: 5-10°C
Tel Aviv: 10-15°C
Haifa: 9-14°C
Be’er Sheva: 7-15°C
Eilat: 9-19°C



(11) Wechselkurse

1 € - 5.6661 NIS (+0.081%)
1 CHF – 3.6590 NIS (+0.025%)
1 £ - 8.2361 NIS (+0.114%)
1 $ - 4.6120 NIS (keine Veränderung)
(Bank of Israel, 24.1.06)



Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters