Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 18. Januar 2006
  
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(1) Anarchie macht selbst vor dem palästinensischen diplomatischen Corps nicht halt
(2) Palästinensischer Wirtschaftsvertreter wirbt um israelische Investitionen
(3) Ehud Olmert kündigt neue Verhandlungen mit Palästinensern an
(4) Hamas will Terrororganisationen zu einer palästinensischen Armee vereinigen
(5) Die Anzahl der Juden in der Diaspora ist seit 1970 um ein Viertel gesunken
(6) Gesandter Ilan Mor heute bei Punkt X, 23:10 - 23:35 Uhr
(7) TEL AVIV SPECIAL j´n´c Fashion Trend Magazine
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Anarchie macht selbst vor dem palästinensischen diplomatischen Corps nicht halt

Die Anarchie, die die Palästinensischen Autonomiegebiete belastet, - so berichtete die arabische Tageszeitung „Al-Quds Al-Arabi“ – ist auch zu einer Herausforderung für das palästinensische diplomatische Corps im Ausland geworden. Botschafter, die in Pension geschickt werden sollten, weigern sich, ihren Platz zu räumen. Ein Botschafter der Palästinensischen Autonomiebehörde in den Vereinigten Arabischen Emiraten verwandelte die Botschaft in ein privates Büro. Ein anderer Botschafter bat das Gastland, in dem er die Autonomiebehörde vertrat, sich dafür einzusetzen, ihn als Botschafter im Amt zu lassen.

Sechs Botschafter und Leiter von Vertretungen in mehreren Staaten weigerten sich, die Außenministerien vor Ort über ihre Nachfolger zu unterrichten und um ein Agrément zu bitten. So waren der palästinensische Außenminister Alqadwa und der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen gezwungen, sich persönlich einzumischen, um die Staaten auch ohne die gemäß dem Protokoll erforderlichen Zustimmung zu der neuen Ernennungen zu bewegen. Ein Teil der Nachfolger, über die Minister Alqadwa entschieden hatte, traten jedoch ohne Krisen ihr Amt an, insbesondere in einigen europäischen Staaten und trotz der Distanzierung Alkadumis. Doch in einem Teil der Vertretungen gab es Probleme. Einige alteingesessene Diplomaten weigerten sich, ihre Ämter zu verlassen oder auch nur ihre Fahrzeuge abzugeben bzw. den Stuhl für den Nachfolger freizumachen.

Der diplomatische Vertreter der Palästinenser in den Emiraten Khaled Malek bekam eine neue Aufgabe und dient als Berater in Angelegenheiten der Golfregion im palästinensischen Außenministerium. Er traf die Entscheidung, alle Mittel der palästinensischen Botschaft „auszuleihen“. Er hielt sich weiter in der Botschaft auf und nutzte die diplomatische Vertretung für seine neue Aufgabe. Die Regierungsvertreter, die in der Botschaft arbeiten, waren sehr verwundert und baten die Palästinensische Autonomiebehörde um Erklärung. Es wurde berichtet, dass der neue Berater die Kontrolle über den Stab der Botschaft und ihre Arbeiter an sich riss, ohne dass dies weder mit Außenminister Nasser Alqadwa vereinbart noch mit ihm darüber beraten worden war. Botschafter Malek hisste über dem Stab die palästinensische Flagge und beschloss eigenwillig, auch deren Mitarbeiter für sich arbeiten zu lassen. Der neue Botschafter (der zuvor als Botschafter in Moskau diente) hat noch nicht offiziell sein Amt in den Emiraten aufgenommen, aus Furcht vor Auseinandersetzungen mit Khaled Malek.

In einem weiteren Fall mischte sich Abu Mazen persönlich in eine Krise ein, für die Botschafter Tahsin Mikati gesorgt hatte. Aus Protest gegen die Ernennung seines Nachfolgers in Katar weigerte er sich, die Bitte um ein Agrément für den neuen Botschafter Manir Aanam einzureichen, trotz des Drucks, dem er sich seitens der Palästinensischen Autonomiebehörde ausgesetzt sah. Erst nach der Einmischung Abu Mazens und nachdem er sich während seines Besuchs in Doha direkt an die Regierung von Katar gewandt hatte, stimmten die Katarer der neuen Ernennung zu.

Der Botschafter in Rom, Namar Hamad, weigerte sich, ein Agrément für seinen Nachfolger Tsabari Atia einzuholen, der von Alqadwa ernannt wurde.

Einer der Botschafter in einem arabischen Staat in Afrika bat das Land, in das er entsandt war, sich einzumischen, um im Amt bleiben zu können. Ein anderer Botschafter in einem osteuropäischen Staat weigerte sich, sein Amt niederzulegen und begründete dies damit, dass er persönlich die Botschaft mit seinem eigenen Geld errichtet habe.

Die Botschafter im Ausland stehen noch immer einer schweren finanziellen Krise gegenüber und fordern eine Aufstockung der Budgets. Einige neue Botschafter fordern sehr große Budgets als Bedingung für die Erfüllung ihres Auftrags. Aus einem der ärmeren Staaten wurde berichtet, dass der neue palästinensische Botschafter mindestens eine Viertel Million Dollar forderte, damit er seine Verpflichtungen als Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde aufnimmt.

Die oben genannten Vorkommnisse spiegeln den Machtkampf zwischen dem palästinensischen Außenminister Nasser Alqadwa und dem Leiter der politischen Abteilung der PLO Farouk Alkadumi wider. Obwohl diese Ereignisse anekdotischen Wert haben, verkörpern sie den Überlebenskampf Kadumis und sein Ringen um Verantwortungsbereiche. Angesichts der seit langem sichtbaren Tendenz, die Palästinensische Autonomiebehörde auf Kosten der PLO zu stärken, berichtete die „Al-Quds Al-Arabi“, dass im Laufe der letzten Wochen einige Staaten im Golf (die Emirate, Katar, Bahrain) mitgeteilt haben, dass keine weiteren finanziellen Hilfszahlungen mehr direkt an die Einrichtungen, die der PLO angehören, gehen werden und sie statt dessen beabsichtigen, die Gelder direkt an die Palästinensische Autonomiebehörde zu leiten. Außerdem wurde mitgeteilt, dass dieser Schritt mit dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen vereinbart wurde. (Al-Quds Al-Arabi, 12.1.)



(2) Palästinensischer Wirtschaftsvertreter wirbt um israelische Investitionen

Der Palästinensische Autonomierat und private palästinensische Geschäftsleute wollen israelische Investoren ermuntern, in die PA und in benachbarte Industriegebiete zu investieren. Das teilte der Generaldirektor des palästinensischen Wirtschaftsministeriums, Saeb Bamya, am Dienstag mit. Vor allem in der Baubranche und in den Breichen Energie, Schuhindustrie, Möbel und Tourismus sei eine finanzielle Zusammenarbeit denkbar.

Die Autonomiebehörde sei noch mindestens sieben Jahre auf israelische Arbeitsplätze für palästinensische Gastarbeiter angewiesen, bis sich die Situation auf dem palästinensischen Arbeitsmarkt und die palästinensische Wirtschaft stabilisiert habe, meinte Bamya. Die israelische Regierung hat im Rahmen des Abkopplungsplans entschieden, ab 2008 keine palästinensischen Gastarbeiter mehr in Israel zu beschäftigen. Israelische Investitionen in die palästinensische Wirtschaft würden sich direkt auf die Sicherheitslage in Israel auswirken, meinte Bamya.

Außerdem bedauerte er, dass Israel einer Wiederaufnahme des Flugverkehrs auf dem Flughafen Dahaniya in Gaza nicht zugestimmt hat. Solange die Gefahr besteht, dass auf diesem Weg Waffen in die Autonomiegebiete geschmuggelt werden und in die Hände der Terrororganisationen gelangen, kann der Flughafen nicht wiedereröffnet werden, erklärten israelische Vertreter. (Ynet, 17.1.)



(3) Ehud Olmert kündigt neue Verhandlungen mit Palästinensern an

Der amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert hat eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen mit den Palästinensern nach den israelischen Wahlen im März angekündigt. Bedingung sei die Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisationen, sagte Olmert am Dienstag nach einem Treffen mit Staatspräsident Moshe Katsav. Israel fühle sich dem internationalen Nahost-Friedensplan (Road Map), verpflichtet.

Olmert ordnete die sofortige Räumung des von israelischen Siedlern besetzten Marktes in Hebron an. Die Siedler in Hebron hatten sich in den vergangenen Tagen heftige Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee geliefert. Sie wehren sich gegen einen gerichtlichen Räumungsbefehl gegen neun jüdische Familien, die seit 2001 mehrere Geschäfte eines aus Sicherheitsgründen geschlossenen Marktes in der Altstadt von Hebron besetzten. (Ynet, 17.1.)



(4) Hamas will Terrororganisationen zu einer palästinensischen Armee vereinigen

Die verschiedenen Sprecher der Hamas haben aufs Neue bekräftigt, dass eine Regierungsbeteiligung der Hamas nach den palästinensischen Wahlen nicht dazu verpflichte, Israel anzuerkennen oder Vereinbarungen mit Israel einzugehen und dass die Bewegung nicht beabsichtige, ihre Waffen niederzulegen. Das sagte Mahmoud Alzahar, hochrangiges Mitglied der Bewegung, am Sonntag. Als Teil der zukünftigen palästinensischen Regierung werde die Hamas eine Vereinigung der bewaffneten Organisationen zu einer einzigen palästinensischen Armee anstreben. Man halte es für möglich, dass eine solche Armee gegen Israel kämpfen könnte. (New York Times, 14.1.)



(5) Die Anzahl der Juden in der Diaspora ist seit 1970 um ein Viertel gesunken

Die Anzahl der Juden in der Diaspora ist seit 1970 um etwa ein Viertel geschrumpft. Diese Zahlen wurden am Sonntag (15.1.) auf einer Konferenz in Jerusalem genannt.

Aus den Angaben, die Professor Sergio Dela-Pergola von der Hebrew University Jerusalem vorlegte, geht hervor, dass heute außerhalb Israels 7.750.000 Juden leben. Im Jahr 1970 waren es etwas mehr als 10 Millionen.

Der beachtliche Anstieg der Anzahl der in Israel lebenden Juden hat jedoch dazu geführt, dass die Gesamtzahl der Juden weltweit nicht abnahm, sondern enorm stieg, von 12.645.000 im Jahr 1970 auf fast 13 Millionen im Jahr 2005.

Nach Angaben von Prof. Dela Pergola sorgen eine niedrige Geburtenrate, Assimilation und die Masseneinwanderung nach Israel aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion in den 90er Jahren für die sinkenden Zahlen in der Diaspora. Diese Auswanderungswelle führte zu einem Rückgang um ca. 90% der jüdischen Bevölkerung in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Die Einwanderung nach Israel und das positive natürliche Bevölkerungswachstum führten dort zu einer Verdopplung der Zahl der Juden.

Erstmals in der Geschichte ist dieses Jahr die Zahl der Juden in Israel genauso so hoch wie die Zahl der Juden in den USA. (Haaretz, 17.1.)



(6) Gesandter Ilan Mor heute bei Punkt X, 23:10 - 23:35 Uhr

Gast: Ilan Mor, Gesandter der israelischen Botschaft
Thema: Israel ohne Sharon. Wird der Frieden noch schwieriger?

XXP, Heute, 23:10 - 23:35 Uhr (http://www.xxp.tv/punktx)

"Punkt X - das Interviewmagazin" informiert von Montag bis Freitag über Hintergründe und Fakten zu aktuellen Themen der Zeit. Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur beziehen Stellung, erläutern Wissenswertes und gewähren Einblicke in Biographisches.

Ilan Mor ist seit August 2004 Gesandter der Botschaft des Staates Israel in Berlin. Zuvor leitete er die Abteilung zur Verhinderung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und Terrorismus im israelischen Außenministerium. Weitere Informationen:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=59284&MissionID=88



(7) TEL AVIV SPECIAL j´n´c Fashion Trend Magazine

Ein altes Land neu entdecken

Viermal pro Jahr beschäftigt sich das deutsche j'n'c Fashion Trend Magazine (http://www.jnc-net.de) mit intensiver Analyse der Modeszene. Dazu gehört die Beobachtung von Zielgruppen und Beschreibung ihrer Ideen, Ideale und Gewohnheiten.

Heute (18.1.) erscheint die Ausgabe j'n'c Fashion Trend No. 1/06 mit einer Reportage über Tel Aviv mit Interviews und Reports über die Modeszene in der israelischen Party-Metropole. Texte von Ilona Marx und Fotos von Kai von Rabenau (Im Bild: Ruth, 31, Illustratorin). Das TEL AVIV SPECIAL können Sie hier im PDF-Format (3 MB) anschauen:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/89439.pdf



(8) Das Wetter in Israel

Regen

Jerusalem: 5-9°C
Tel Aviv: 9-14°C
Haifa: 7-12°C
Be’er Sheva: 5-14°C
Eilat: 7-19°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.5746 NIS (-0.152%)
1 CHF – 3.5987 NIS (-0.094%)
1 £ - 8.1276 NIS (-0.170%)
1 $ - 4.6130 NIS (+0.239%)
(Bank of Israel, 17.1.06)



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