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(2)
Hamas-Sprecher dementiert Verhandlungsabsicht mit Israel
Als Reaktion auf die Worte von Verteidigungsminister Shaul Mofaz
zur Bereitschaft Israels, die Hamas als Verhandlungspartner
anzuerkennen, sofern diese den Staat Israel anerkennen und ihre
Waffen abgeben würde, dementierte der Sprecher der Hamas Sami Abu
Zahari, dass seine Bewegung Kontakte jedweder Art mit Israel
unterhalte und betonte die Position der Hamas, dass sie zu keiner
Zusammenarbeit mit dem „Besatzer“ bereit sei.
Abu Zahari fügte hinzu, dass die Position der Hamas auf ihren
Prinzipien beharrt, nach denen es „keinen Verzicht auf die Rechte
des palästinensischen Volkes“ gebe. Auch der Vorsitzende des
politischen Büros der Hamas Khaled Mashal bestätigte, dass die Hamas
keine Möglichkeit für Verhandlungen mit Israel sehe, weder mit noch
ohne Bedingungen. (Iranische Nachrichtenagentur MEHR, 7.1., Al-Ayam,
6.1.)
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Palästinenserchef Abbas: Autonomiebehörde wird mit Anarchie in Gaza
nicht fertig
Palästinenserchef Mahmud Abbas (Abu Mazen): Anarchie liegt in der
Schwäche der Palästinensischen Autonomiebehörde begründet.
Bei der Rückkehr von seinem Besuch in den Golfstaaten nach
Ramallah (5.1.) hat Abu Mazen zugegeben, dass die Ausschreitungen in
Gaza in der Schwäche der Autonomiebehörde begründet liegen. „Wir
leugnen das nicht“, so Abu Mazen, als er mit Ägyptens Präsident
Mubarak und mit dem Leiter des Nachrichtendienstes Suleiman sprach
(5.1.), um sein Beileid für die in Rafiah getöteten ägyptischen
Grenzsoldaten auszudrücken.
Auch die palästinensischen „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ und die
„Hamas“ verurteilten die Vorfälle am Grenzübergang Rafiah (4.1.),
distanzierten sich davon und kritisierten sogar die Unfähigkeit der
Palästinensischen Autonomiebehörde, mit der Anarchie im Gazastreifen
fertig zu werden. Quellen: Nachrichtenagenturen WAFA
(palästinensisch) und AFP, 5.1.06.
Am Sonntag (8.1.) wurde der Grenzübergang Rafiah wiedereröffnet,
nachdem Vertreter aller palästinensischer Gruppierungen ein Abkommen
mit Vertretern der EU unterzeichnet hatten, in dem sie sich
verpflichteten, keine Angriffe mehr in der Grenzregion zu
initiieren. Infolgedessen genehmigte Ägypten die Wiedereröffnung.
Der Übergang war am vergangenen Donnerstag geschlossen worden,
nachdem Terroristen der „Al Aqsa Märtyrer Brigaden“, dem bewaffneten
Arm der Fatah-Bewegung, einen Teil der Sicherheits-Mauer zwischen
Rafiah und der ägyptischen Grenze mit Hilfe von Bulldozern
eingerissen hatten. Ägypten verstärkte seine Sicherheitskräfte
entlang der Grenze zum Gazastreifen und kündigte an, dass der
Übergang erst dann wieder eröffnet werde, wenn die Palästinensische
Autonomiebehörde Herr der Lage wird und die Bewaffneten unter
Kontrolle bringt. (Haaretz, 9.1.)
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(5) Beirut
eröffnet wieder PLO-Büros im Libanon
Die libanesische Regierung hat im Laufe einer wöchentlichen
Sitzung beschlossen, in Beirut erneut ein PLO-Büro zu öffnen (das
vor 23 Jahren geschlossen wurde). Das Vorhaben stieß auf gemischte
Reaktionen der palästinensischen Gruppen im Libanon. Während die
Organisationen, die mit der PLO und der Palästinensischen
Autonomiebehörde zu tun haben, die Entscheidung begrüßten, drückten
andere Organisationen ihre Sorge darüber aus, dass die Entscheidung
nur jenen Stellen dienen werden, die die PLO kontrollieren.
Die Hamas fühlt sich nach eigenen Angaben für die
Aufrechterhaltung des palästinensisch-libanesischen Dialogs
verantwortlich und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die
schnelle Art, in der Regierung die Entscheidung über die Eröffnung
der Vertretung getroffen habe, Ansporn geben wird, auch auf andere
Forderungen der Palästinenser einzugehen, wie das Recht auf Arbeit,
das Recht auf Besitz und die Verbesserung der Lebensbedingungen für
die Palästinenser in den libanesischen Flüchtlingslagern. Der
Vertreter des „Palästinensischen Islamischen Jihad“ (PIJ) im
Libanon, Amad Al-Rafaai, äußerte sich verbittert darüber, dass die
Stellen, die der PLO und der Palästinensischen Autonomiebehörde
unterstehen, ihren Nutzen daraus ziehen und sie für die „Armen“
benutzen möchten, die nicht die palästinensische Sache vertreten,
einschließlich der Resolution 1559. (Quelle: Libanesische
Nachrichtenagentur, 6.1.).
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(6) Arabische
Quellen: Assad wurde vor einem Umsturz in Syrien gewarnt
Arabische diplomatische Quellen teilten der in London
erscheinenden Zeitung „Al-Quds al-Arabi“ mit, dass der syrische
Präsident Bashar al-Assad von befreundeten Staaten Syriens gewarnt
wurde, einen Umsturz zu riskieren. Die Zeitung berichtete am Montag
(9.1.), dass Präsident Assad am Sonntag (8.1.) Damaskus für einige
Stunden verlassen habe, um einen Blitzbesuch im saudi-arabischen
Jeddah und in Sharm el-Sheich in Ägypten abzustatten, trotz der
Warnungen aufgrund von Informationen, wonach es in Damaskus einen
Umsturz geben würde, sobald er die Stadt verlässt.
Die gleichen Quellen teilten mit, dass mit Syrien befreundete
arabische Staaten, dem Präsidenten geraten hätten, nicht zu reisen,
sondern Vertreter zu entsenden. Beobachter gehen davon aus, dass
einer der genannten befreundeten Staaten Russland ist. Nach den
Quellen soll Präsident Assad bereits in der Vergangenheit geplant
haben, nach Saudi-Arabien zu reisen, hat seinen Besuch jedoch nach
Erhalt der Warnungen verschoben.
Der Präsident entschied sich für die Reise nach Saudi-Arabien und
Ägypten, nachdem er zu der Überzeugung gekommen war, dass er sich
offenbar nicht auf die Vertreter, die er in diese Staaten zu
schicken beabsichtigte, verlassen kann, so berichteten die
arabischen Quellen weiter.
Präsident Assad beschuldigte seinen ehemaligen Stellvertreter
Abed Al-Halim Hadam, einen Sturz des Regimes vorzubereiten, doch die
gleichen Quellen sprachen auch über die Möglichkeit, dass der Putsch
im Innern (wörtlich: im eigenen Haus) stattfindet.
In Ägypten und Saudi-Arabien beriet sich Assad über die Krise in
Syrien in Folge der Ermordung des ehemaligen libanesischen
Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri und über die Forderung der
internationalen Untersuchungskommission, den syrischen Präsidenten
in dieser Sache zu verhören. (Ynet, 9.1.)
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(7) Sharons
Gesundheitszustand: Reaktionen aus dem Nahen und Mittleren
Osten
Ägypten: In einem Telefongespräch mit dem amtierenden
Ministerpräsidenten Olmert übermittelte Ägyptens Präsident Hosni
Mubarak Genesungswünsche an Regierungschef Ariel Sharon.
Mubarak brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass Ägypten und
Israel ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen („Ahram“, 7.1.). Zuvor
teilte eine Quelle im ägyptischen Außenministerium mit, dass Ägypten
solange nicht offiziell auf den Gesundheitszustand Sharons reagieren
werde wie sich Präsident Mubarak im Ausland aufhält (AFP, 5.1.). Die
ägyptische Presse berichtet ständig über den Gesundheitszustand
Sharons. Gemäß der Nachrichtenseite „Almazrion“ (7.1.), die
allerdings nicht als besonders verlässlich gilt, zieht Präsident
Mubarak einen Besuch in Israel in Erwägung, falls Ministerpräsident
Sharon sterben sollte, um sein Beileid zu bekunden und sich mit der
israelischen Regierung zu treffen.
Jordanien: Interesse für das Wohlergehen des
Ministerpräsidenten
König Abdullah von Jordanien telefonierte wegen der
innenpolitischen Ereignisse in Israel und wegen des verschlechterten
Gesundheitszustands des Ministerpräsidenten mit dem
Stellvertretenden Ministerpräsidenten, Ehud Olmert (7.1.). Der König
brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der Friedensprozess
deswegen keinen Schaden nehmen werde. (AFP, 7.1.)
Iran: Spott und Freude angesichts der Einweisung Sharons ins
Krankenhaus
Der iranische Präsident Ahmadinedschad sagte, dass sich der
„Mörder von Sabra und Shatila“ derzeit zu seinen Vorvätern geselle
und drückte seine Hoffnung aus, dass auch seine Freunde sich in
Kürze hinzugesellen werden. Zur gleichen Zeit sagte Itallah
Amami-Khashani in einem Freitagsgebet in Teheran, dass die USA
weiterhin „Terroristen wie Sharon“ unterstützten. Spöttisch fügte er
hinzu, dass Bush für den „verbrecherischen Sharon“ bete, während die
US-Außenministerin das „Amen“ sage. (Quelle: Iranische
Nachrichtenagentur MEHR, 5.1., IRNA, 6.1.)
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(9) Neu:
Mediziner können Herzstillstand um eine Stunde
vorhersehen
Israelische Wissenschaftler haben eine Technik zur Vorhersage von
lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen entwickelt. Sie kann
Störungen bis zu einer Stunde vorherzusagen. Die Methode basiert auf
der Analyse der Herzschläge mit Hilfe des ECG-Geräts. Das Ergebnis
der Forschung wurde auf dem Jahreskongress der israelischen Physiker
veröffentlicht und wird in Kürze auf Kardiologenkongressen in der
ganzen Welt veröffentlicht werden.
Millionen Menschen in der ganzen Welt empfinden mindestens einmal
im Leben Unregelmäßigkeiten in der Herzaktivität. Es gibt sehr
gefährliche Herzrhythmusstörungen, die tödlich sein können. Das
häufigste Beispiel einer lebensgefährlichen Rhythmusstörung ist der
Zustand, in dem das Herz aufhört, regelmäßig zu schlagen, wobei der
sofortige Tod eintreten kann, wenn nicht sofort behandelt wird.
Diese Störung kann nicht nur bei Herzkranken, sondern kann auch bei
gesunden Menschen eintreten.
Bei der Forschungsarbeit, die an der akademischen Hochschule von
Judäa und Shomron unter der Leitung von Prof. Yaakov Levitan und
Prof. Meir Levkovitz in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Glikson vom
medizinischen Zentrum Sheba durchgeführt wurde, entdeckte man eine
Technik zur Vorhersage von Rhythmusstörungen, einem
lebensgefährlichen Zustand.
Die Methode misst die Herzschläge mit einer Resolution einer
Tausendstelsekunde. Sie ist auch in der Lage die Zeit zwischen den
Herzschlägen zu messen. Die Veränderungen der Abstände werden
analysiert. Mit Hilfe der Ergebnisse ist man in der Lage, eine
sofortige Gefahr von ventricularem oder tachycardiarem Herzflattern
vorherzusagen. Die Methode wurde an 53 Patienten in einem
Krankenhaus in Deutschland erprobt, die einen Anfall mit erhöhtem
Herzrhythmus erlitten hatten.
Aus dem Forschungsergebnis ging hervor, dass es möglich ist, die
Anzeichen eines bevorstehenden Herzschlags zwischen fünf Minuten bis
zu einer Stunde vor dem Herzschlag zu entdecken. In einem solchen
Rahmen kann der Arzt den Herzrhythmus mit einer Strombehandlung oder
medikamentösen Behandlung in Ordnung bringen. Die Forscher werden in
Kürze ein weiteres Projekt starten, bei der die Genauigkeit der
Methode verbessert werden soll. (Ynet, 8.1.)
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(10) Weltweit
gibt es mehr als 214 jüdische Parlamentsabgeordnete
Das jüdische Volk, das den Titel des „auserwählten Volkes“
erhielt, macht seinem Namen auch in unseren Tagen alle Ehre: in
einem vertraulichen Bericht einer der großen jüdischen
Organisationen in den USA war vor Kurzem zu lesen, dass das jüdische
Volk eine mächtige Zahl von Parlamentariern in der ganzen Welt hat,
besonders in Verhältnis zu dem kleinen jüdischen Anteil an der
Weltbevölkerung.
Nach den Angaben gibt es auf der Welt nicht weniger als 214
Juden, die Parlamentarier sind. Dazu kommen Dutzende, vielleicht
sogar Hunderte Minister und jüdische Landtagsabgeordnete sowie
Kommunalpolitiker in der ganzen Welt, die nicht im Bericht erwähnt
werden.
Unabhängig von dem Bericht wird diese Woche in Jerusalem der
„International Council of Jewish Parliamentarians“ zusammenkommen –
eine internationale Dachorganisation, die mit dem Ziel der
Zusammenarbeit bezüglich jüdischer und globaler Probleme gegründet
wurde. Bei der Konferenz, die unter der Schirmherrschaft des
Jüdischen Weltkongresses, der Jewish Agency, der Knesset, des
Außenministeriums und der Gruppe „The Israeli Forum“ stattfindet,
werden sich herausragende Parlamentarier aus 28 Staaten treffen.
Die Konferenz wird sich auf drei Themen konzentrieren: die
Vertiefung der Beziehungen und des Dialogs zwischen den Religionen,
jüdische Aktivitäten für die Welt (humanitäre Hilfe) und der Kampf
gegen den heutigen Antisemitismus im Fernsehen und im Internet. Das
Ziel der Konferenz ist es, die jüdische Stimme in der Welt bezüglich
der internationalen Angelegenheiten zu einen, begonnen mit den
Menschenrechten, bis hin zur Armut in der Welt und natürlich die
Sorge um die Zukunft Israels. Vor den jüdischen Parlamentariern
werden Staatspräsident Katsav, Außenminister und der Leiter des
israelischen Geheimdienstes Mossad auftreten. (Yedioth Aharonoth,
4.1.)
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(11) Israelin
gewann Debattier-Weltmeisterschaft in Irland
Eine Philosophie-Studentin aus Haifa ist beim World Debate
Championship am Sonntag in Dublin zur besten Rednerin gekürt worden.
Anat Gelber (25) begann ihr Training im Rhetorik-Club an der
Universität in Haifa. Der Debattier-Club gilt als einer der
erfolgreichsten in Israel. Von 2003 bis 2005 gewann sie zweimal bei
europäischen Wettbewerben.
Bei dem Wettkampf musste Gelber feurige Reden zu verschiedenen
Themen halten. Dazu gehörten politische und ethische Streitfragen
wie die aktuelle Lage in Pakistan, Behandlungen gegen
Unfruchtbarkeit, Tierschutz oder Atomenergie. „Zu Beginn hatte ich
Lampenfieber“, sagte Gelber, „aber das Training und harte Arbeit
haben mich zur Gewinnerin gemacht“.
Debattierclubs sind unabhängige und überparteiliche Vereinigungen
zur Pflege der Rede- und Streitkultur. In Israel gehörten der
ehemalige Außenminister Abba Eban und der frühere Staatspräsident
Chaim Herzog solchen Debattier-Clubs an.
Welchen israelischen Politiker hält die Weltmeisterin heute für
gute Redner? Ohne ihre eigene politische Meinung Preis zu geben
bezeichnete sie Benyamin Netanyahu einen begabten Rhetoriker. „Er
weiß Informationen zu nutzen, wie man mit Argumenten umgeht und wie
man komplizierte Zusammenhänge in einer Sprache zum Ausdruck bringt,
die jeder versteht“. Ein anderer guter Redner sei der
Parlamentsabgeordnete Yossi Sarid. Er sei einer der geistreichsten
Redner in Israel, meinte Gelber.
Zu den Rednern mit dem geringsten Erfolg in Israel gehörte nach
Gelbers der ehemalige Ministerpräsident Ehud Barak. „Er wendet sich
an das Publikum als bestehe es aus Untergeordneten“, sagte die
Weltmeisterin. Shimon Peres mache einen klassischen Fehler, in dem
er während der Rede rhetorische Fragen stelle, wie „am I a loser?“,
die das Publikum in der Tat mit „ja“ beantworte. Zusammenfassend
riet Gelber: Man muss sein Publikum kennen. Man muss sich gut
vorbereiten, Daten, Fakten und Beispiele kennen. Entscheidend sei
auch der Einsatz des Redestils oder die Gestik.
In Deutschland gibt es Debattier-Clubs an Schulen und
Hochschulen. Hier trifft man sich, um unter den Alltagsbedingungen
unvollständiger Information und endlicher Zeit das öffentliche
Streitgespräch zu üben. Gestritten wird nach festen Regeln über
aktuelle Fragen aus Politik und Gesellschaft - fair, sportlich und
humorvoll.
Das Internet-Portal für Debattier-Clubs in Deutschland finden Sie
hier: http://www.debattierclubs.de
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