Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 04. Januar 2006
  
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(1) Shimon Peres: Der „Road-Knall“ – erst nach den Wahlen
(2) Geheimdienst-Bericht: Iran verbessert seine Shihab-3-Rakete
(3) A-Zahar über das politische Programm der Hamas nach den Wahlen
(4) Bewaffneter Palästinenser bei Hebron getötet
(5) Die Räumung des Marktes in Hebron läuft an
(6) Zivilverwaltung: Ausbau der Siedlung Modiin Ilit war nicht rechtens
(7) Oberster Gerichtshof warnt vor Zerwürfnis wegen Kreuzfahrergebäude
(8) Zwischen Januar und November 2005 kamen 1,7 Millionen Touristen
(9) Deutsche Auszeichnung für die Designerin Buki Sheif
(10) BALKAN BEAT BOX aus Tel Aviv im Glashaus der Arena Berlin
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
(1) Shimon Peres: Der „Road-Knall“ – erst nach den Wahlen

Die Partei Kadima hat am Dienstag (2.1.) die Berichte der Tageszeitung Maariv dementiert, wonach Ministerpräsident Ariel Sharon angeblich einen politischen „Road-Knall“ plant (NL030106). „Soweit mir bekannt ist, ist nichts Wahres daran. Das einzige politische Programm im Moment ist die Road-Map“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Kadima, Roni Bar-On. Doch der neue Partner Sharons, Shimon Peres, berichtete etwas anderes.

„Ein solches Programm existiert“, räumte Peres in einem Interview mit dem russischen Sender RTVi ein. Direkt im Anschluss erklärte Peres jedoch, dass es auf jeden Fall besser sei, das Ergebnis der Wahlen in der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) abzuwarten, bevor man etwas unternimmt.

In der PA und in gewissen politischen Kreisen in Israel reagierte man verärgert über die Veröffentlichung des Programms. „Das sind Träume, die nicht wahr werden“, sagte der palästinensische Leiter der Abteilung für Verhandlungen, Saib Erekat, gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur „Maan“. Erekat erklärte, dass das Programm Sharons auf zwei Grundsätzen basiere, dem Zusammenbruch der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Ausbreitung der Anarchie. (Maariv, 3.1.)



(2) Geheimdienst-Bericht: Iran verbessert seine Shihab-3-Rakete

Der Iran verfolgt den Plan, ein Raumfahrtprogramm zu entwickeln, konzentriert sich aber zurzeit auf die Verbesserung der Shihab-3-Rakete mit einer Reichweite von derzeit 750 Meilen. Das berichtet der „Guardian“ am Mittwoch unter Berufung auf eine 55 Seiten starkes Dokument (datiert auf 1.7.05) mit Informationen von Geheimdiensten aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Belgien. Der verbesserte Typ der Shihab-Rakete könnte in der Lage sein, Österreich und Italien zu treffen, hieß es. Das Baumaterial habe die iranische Regierung aus Europa erhalten. „Fast täglich“ würden sich Wissenschaftler in Teheran mit Import-Anfragen an Händler in Europa wenden.

Auch Syrien und Pakistan erwarben nach diesen Angaben Technologie und Material für ihre Raketenprogramme und zur Uran-Anreicherung. Eine tragende Rolle bei der Aufrüstung im Nahen Osten spiele Russland. Der Iran habe ein ausgedehntes Netz von Unternehmen, akademischen Institutionen und Mittelsmännern errichtet, mit dem er Wissen und Material für sein Nuklear- und Raketenprogramm sowie sein biologisches und chemisches Waffenarsenal aus Westeuropa und aus der ehemaligen Sowjetunion erlangt. Das Dokument enthalte eine Liste mit Unternehmen im Iran, die in die Waffengeschäfte verwickelt sind. (Ynet, 4.1.)



(3) A-Zahar über das politische Programm der Hamas nach den Wahlen

Der Führer der Hamas im Gazastreifen, Mahmud A-Zahar, sagte, dass das politische Programm der Hamas auf eine Verbindung aus „Selbstverteidigung“ durch Widerstand und Verbesserung der innerpalästinensischen Situation basiere, alle Lebensbereiche inklusive. Dies stelle eine Alternative und eine Verbesserung zur aktuellen Situation dar. Das berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur „Ramtan“ in Ramallah am 31.12.05.

A-Zahar machte drei Grundlinien des Programms der Hamas deutlich: Israel sei als Feind und nicht als Bündnispartner oder Nachbar der Palästinenser anzusehen. Die arabische und muslimische Nation sei das Tor zu Welt bei Kooperationen in allen Bereichen. Die „palästinensischen Gebiete, inklusive Jerusalem und alle Gebiete von vor 1948“, sind nicht als erobert anzusehen (d.h. die Leugnung des Staates Israel in den Linien von vor 1967, d. Ü.). A-Zahar erklärte, auch wenn sich die Hamas nach den palästinensischen Wahlen an der Regierungsbildung beteiligen sollte, wird sich ihr Standpunkt gegenüber Israel als Feind nicht ändern und sie wird alles unternehmen, um jede Art der Zusammenarbeit mit Israel zu unterbinden. (Palästinensische Nachrichtenagentur „Ramtan“ in Ramallah, 31.12.)



(4) Bewaffneter Palästinenser bei Hebron getötet

Bei einer Razzia südlich von Hebron haben Soldaten einen bewaffneten Palästinenser erschossen. Der Mann stand auf einer israelischen Fahndungsliste. Die Soldaten durchsuchten ein Geschäft des Verdächtigen. Dort hatte er sich hinter einem Sofa versteckt. Er trug einen Helm und eine schusssichere Weste. Als sie den Raum betraten, richtete er sein Maschinengewehr auf die Soldaten. Später fanden die Soldaten in dem Laden ein selbstgebautes Gewehr, eine 9-Millimeter-Pistole, ein Kalaschnikow-Magazin, Gewehrkugeln und militärische Ausrüstung. Zuvor wurden bei der Durchsuchung seines Hauses in Tarma eine Rohrbombe und ein Gewehr-Magazin gefunden. (Ynet, 4.1.)



(5) Die Räumung des Marktes in Hebron läuft an

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit israelischen Siedlern in Hebron sind am Dienstag (3.1.) vier israelische Polizisten verletzt worden. Soldaten und Polizisten verteilten Räumungsbefehle der israelischen Zivilverwaltung. Die Siedler, die seit vier Jahren palästinensische Geschäfte am Markt in Hebron besetzt halten, erklärten, dass sie nicht beabsichtigen, den Platz freiwillig zu räumen. Die Auseinandersetzung dauerte mehrere Stunden. Die Siedler warfen mit Steinen, Mehl, Eiern, Farbe und Möbelstücken. Später wurden zwei verlassene palästinensische Häuser in Brand gesteckt. Acht Israelis wurden verhaftet.

Nach dem Massaker in der Machpela-Höhle (Grab der Patriarchen) 1994 entschied die Armee, das Gebiet zu schließen. Die Palästinenser waren gezwungen, ihre Geschäfte zu verlassen. Aufgrund einer Petition, die die Palästinenser eingereicht hatten, teilten die Sicherheitsbehörden mit, dass die Siedler bis 15. Januar den Markt räumen müssen.

Aus einer Reaktion der Regierung geht hervor, dass es sich tatsächlich um jüdischen und nicht palästinensischen Besitz handeln könnte. Dies behaupten auch nachdrücklich die Bewohner der israelischen Siedler in Hebron, nach deren Angaben ihnen das Besitzrecht für die Läden übergeben wurde. Dies sei der Grund, dass sie dort legal siedeln dürften. Die Räumungsbefehle betrachte man als unethisch und illegal und man beabsichtige, ihnen nicht Folge zu leisten. (Yedioth Aharonoth, 3.1./Haaretz, 4.1.)



(6) Zivilverwaltung: Ausbau der Siedlung Modiin Ilit war nicht rechtens

Die Zivilverwaltung räumt ein: der illegale Siedlungsausbau wurde genehmigt, um die Region vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Die Genehmigung für den Bau des neuen Bezirks Mathiyahu-Ost in der Siedlung Modiin Ilit war nicht rechtmäßig. Die Genehmigungen wurden gegeben, nachdem die Gebäude schon fertig gestellt waren oder die Bauarbeiten schon längst begonnen hatten, einfach um Tatsachen zu schaffen. So äußerte sich der Leiter der Planungsabteilung der Zivilverwaltung in der Westbank, Shlomo Moshkovitz, in einem Schreiben, das die Tageszeitung Haaretz erhielt. Für die illegalen Baugenehmigungen sorgte der Leiter des Rates von Modiin, Eli Yaakov Guterman.

Am Montag (2.1.) teilte das Justizministerium mit, dass aus einer „einleitenden Untersuchung“ des Leiters der Zivilverwaltung hervorgehe, dass die Arbeiten in dem Bezirk, die ohne Baugenehmigung durchgeführt wurden, auf Anweisung der örtlichen Kommission für Planung und Bau von Modiin Ilit eingestellt wurden. Eine Mitteilung darüber erreichte vorgestern auch den Rechtsanwalt Michael Sfarad, der den palästinensischen Bürgermeister des Dorfes vertritt, auf dessen Boden sich der Bezirk befindet. Allerdings bestätigte die Zivilverwaltung, dass die Arbeiten am Montag vor Ort weitergingen und dass man beabsichtige, die Angelegenheit weiter zu verfolgen. (Haaretz, 3.1.)



(7) Oberster Gerichtshof warnt vor Zerwürfnis wegen Kreuzfahrergebäude

Der Richter des Obersten Gerichtshofs in Jerusalem, Salim Jubran, hat am Wochenende davor gewarnt, dass der Staat Israel zur Beschädigung einer christlichen Stätte und somit zu einer Verschlechterung der Beziehungen mit dem Vatikan und der christlichen Welt beitragen könnte. Ursache war die Übergabe eines Kirchengebäudes in der Jerusalemer Altstadt in die Hände der Talmud-Schule (Yeshiva) „Esh hatora“.

Es handelt sich um ein verlassenes Kreuzfahrergebäude in der Altstadt, das unter dem Namen „Kirche und Herberge der Heiligen Maria und der deutschen Ritter“ bekannt ist. Vor fünf Jahren hatte die Gesellschaft für Wiederaufbau und Entwicklung des Jüdischen Viertels das Gebäude an die Esh Hatora-Yeshiva verkauft. Die Yeshiva verschloss das Gebäude und brachte sogar eine Mezuza am Türrahmen der Kirche an. Dieser Schritt sorgte für große Verärgerung im Vatikan und in Deutschland, wo es hieß, dass man damit einen Teil ihrer historischen und religiösen Tradition zerstöre.

Der Staat Israel befindet sich nun in einer diplomatischen Zwickmühle und hat bereits versucht, den Kaufvertrag rückgängig zu machen, doch die Yeshiva weigerte sich, auf die Kirche zu verzichten. In Folge des öffentlichen Ansturms erzielten vor einiger Zeit die Gesellschaft für Entwicklung des Jüdischen Viertels und die Yeshiva ein Abkommen, das die Öffnung der Stätte für die Öffentlichkeit ermöglicht und seine Beschädigung verbietet.

Da er keine Wahl hatte, stimmte der Rechtsberater der Regierung dem neuen Vertrag zu. Doch die Jerusalem-Stiftung verlangt weiterhin mit Unterstützung des Rechtsanwalts Baaz Arad, dass der Oberste Gerichtshof den Vertrag ungültig macht.

Letztendlich gab der Oberste Gerichtshof dem Staat einen weiteren Aufschub, um das beschämende Problem zu lösen. (Maariv, 3.1.)



(8) Zwischen Januar und November 2005 kamen 1,7 Millionen Touristen

Über 1,7 Millionen Touristen sind zwischen Januar und November 2005 nach Israel gekommen. Das bedeutet einen Anstieg von 28% im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr. Minister Hirshsohn sagte, dass die Tendenz daraufhin deute, dass Israel zu einem der beliebtesten Reiseziele für Touristen aus aller Welt wird.
Die meisten Touristen kommen aus den USA. Der Tourismus aus Frankreich erlebt weiterhin einen Aufschwung.

„Die zunehmende Anzahl der Touristen von überall zeigt, dass Israel für Touristen aus der ganzen Welt zu einem beliebten Reiseziel wird“, so Tourismusminister Avraham Hirshsohn. Er fügte hinzu, dass sich das Ministerium auch im Jahr 2006 für das Anwachsen des Touristenstroms nach Israel einsetzen will, entsprechend den Zielen, die seinem strategischen Programm zugrunde liegen. (Hatsofeh, 2.1.)



(9) Deutsche Auszeichnung für die Designerin Buki Sheif

Bei einem Wettbewerb in Deutschland wurde die israelische Bühnenbild- und Kostümdesignerin Buki Sheif für ihr Design für die Oper „La Calisto“ ausgezeichnet, eine Produktion der Staatsoper in München. Der deutsche Opernkritiker Waldemar Fischer bezeichnete ihre Kostüme als „fantastische, beeindruckende und einzigartige Werke“ und schlug sie sogar für den Preis der Designerin des Jahres in Europa vor. Zurzeit arbeitet Sheif an den Entwürfen der Kostüme zur Produktion der Oper „Candide“ von Leonard Bernstein unter Regie von Robert Carson in der Mailänder „Scala“.

Sheif hat einen Abschluss in Bühnenbild- und Kostümdesign der Universität Tel Aviv. Seit Abschluss ihres Studiums arbeitet sie im Bereich Theater, Fernsehen, Kino und Oper in Israel und in der ganzen Welt. Seit einigen Jahren ist sie für Opernhäuser in Berlin, München, London, San Francisco, Paris, Madrid und Frankfurt tätig. „Mein Stil ist eklektisch“, sagt Sheif. „Ich verbinde Welten miteinander, wie Kino und Zirkus mit Malerei, Architektur und Bildhauerei.“

1998 gewann Sheif den Preis der Londoner Zeitung „Evening Standard“, und dieses Jahr gewann sie in Israel den Preis für die Designerin des Jahres für das Bühnenbild der Aufführung „ein Monat im Dorf“ im Theater „Habima“. Im März dieses Jahres wird es eine Ausstellung ihrer Arbeiten in der Deutschen Staatsoper Unter den Linen geben. (Haaretz, 27.12.05)



(10) BALKAN BEAT BOX aus Tel Aviv im Glashaus der Arena Berlin

Am Sonntag, den 12. Februar 2006 um 20.00 Uhr wird die Band Balkan Beat Box aus Tel Aviv zu Gast im Glashaus der Arena Berlin sein.

Nach ihrem furiosen Debüt bei popdeurope im Sommer 2005 sind sie jetzt wieder in der Stadt: Balkan Beat Box, die Band von Tamir Muskat und Ori Kaplan, die in Tel Aviv, Rumänien und der Bronx schon in vielen Clubs aufgetreten ist. Tamir Muskat und Ori Kaplan arbeiten seit einigen Jahren am Crossover zwischen der elektronischen Madness einer Stadt wie New York und ihren eigenen, osteuropäisch-mediterranen Wurzeln. Mit Balkan Beat Box treiben sie diese Fusion auf die Spitze und mixen waghalsige Beats, turbulente Fanfaren und latenten Wahnsinn. Ihre Live-Shows marodieren zwischen HipHop, Balkan Brass, Breakbeats und sephardischen Melodien. Im Anschluss an das Konzert gibt es eine Party mit BalkanBeats DJ Soko.
Eintritt: 12/13 Euro



(11) Das Wetter in Israel

Mittwoch: Diesig. Starker Wind aus süd-östlichen Richtungen, im Süden Sandverwehungen.
Donnerstag: Der Wind lässt nach, für die Jahreszeit bleibt es verhältnismäßig warm.
Freitag: Etwas kühler.
Samstag: Regen, im Norden stürmische Gewitter, es wird spürbar kälter, auf dem Hermon fällt Schnee.

Jerusalem: 9-17°C
Tel Aviv: 12-24°C
Haifa: 14-22°C
Be’er Sheva: 11-24°C
Eilat: 15-25°C



(12) Wechselkurse

1 € - 5.4573 NIS (+0.198%)
1 CHF – 3.5125 NIS (+0.400%)
1 £ - 7.9436 NIS (+0.038%)
1 $ - 4.5950 NIS (-0.174%)
(Bank of Israel, 3.1.06)



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