Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 02. Januar 2006
  
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(1) Terrororganisationen erklären „Ruhephase“ für beendet
(2) Palästinensische Qassam-Raketen jetzt auch im Norden
(3) Interministerialer Krisenstab im Fall eines Wahlsiegs der Hamas
(4) Syrische Organisation drohte Hariri-Ermittler Detlev Mehlis
(5) Iranischer Präsident: Mit Israel wollte Europa den Völkermord vollenden
(6) Die Regierung im Iran bekräftigt die Aberkennung des Existenzrechts Israels
(7) „Wald der Botschafter“ in der Negev-Wüste gepflanzt
(8) Internationale Konferenz zur Bekämpfung der Desertifikation
(9) 100 Jahre Kunstakademie Bezalel
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) Terrororganisationen erklären „Ruhephase“ für beendet

Das Abkommen über die palästinensische „Tahadiya“ – die Ruhephase der Attentate gegen Israel – ist zum Jahresende offiziell ausgelaufen. Dies erklärten am Samstag die Terrorgruppen „Islamischer Jihad“, „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ und das sog. „Volkswiderstandskomitee“. Trotz der Bemühungen Mahmoud Abbas` in der vergangenen Woche gelang es ihm nicht, die Ruhephase zu verlängern.

Die Hamas, die stärkste Terrororganisation, teilte keine Beendigung der Tahadiya mit. Es scheint, dass die Organisation die Ruhe bis nach den palästinensischen Wahlen einhalten wird, um nicht die Unterstützung der palästinensischen Öffentlichkeit zu verlieren. Die anderen Terrororganisationen, - allen voran der Islamische Jihad und die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden -, teilten mit, dass die Tahadiya ihrerseits vorbei sei.

Die israelischen Sicherheitsbehörden erklärten, dass die Mitteilung über die Beendigung der „Tahadiya“ keine Bedeutung habe, da der Terror ohnehin in hohem Maße zurückgekehrt sei. Derzeit liegen Sicherheitskreisen 50 allgemeine und spezifische Terrorwarnungen vor.

Im vergangenen Jahr (2005) wurden insgesamt 2.990 Attentate gegen israelische Ziele verübt. Alle Angriffe fanden nach der palästinensischen Einigung über die „Ruhephase“ statt. Das teilte die israelische Sicherheitsbehörde (Shabak) am Sonntag mit. (Yedioth Aharonoth, 1.1.)



(2) Palästinensische Qassam-Raketen jetzt auch im Norden

Am Wochenende zur Veröffentlichung freigegeben: vor etwa drei Wochen feuerten der „Islamische Jihad“ und die „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ der Fatah-Bewegung eine Qassam-Rakete auf Israel ab. Die Rakete schlug in der Nähe der „green line“ auf palästinensisches Gebiet, einige wenige hundert Meter von der israelischen Ortschaft Ram-On entfernt. Dies war das erste Mal, dass eine Qassam-Rakete aus der Westbank abgefeuert wurde und in solch unmittelbarer Nähe zu Israel einschlug.

In Jenin, ebenfalls im nördlichen Westjordanland, zerstörten israelische Sicherheitskräfte vor neun Monaten eine Qassam-Rakete, die bereits für den Abschuss auf Israel vorbereitet war.

Die Qassam-Raketen in der Westbank sind einfacher gebaut als die Qassam-Raketen, die sich in den Händen der Terroristen in Gaza befinden. Während die Qassam-Raketen in Gaza heutzutage eine Reichweite von 7,4 km haben, geht man davon aus, dass die Reichweite der Qassam-Raketen in der Westbank bei maximal 4 – 5 km liegt. Auch ihre Sprengköpfe sind primitiver.

Israelische Sicherheitsbehörden erklärten in einer Reaktion auf den Beschuss, dass „die Entwicklung zwar vorhersehbar war, doch sehr ernst zu nehmen“ sei. Man fügte hinzu, dass alles getan werde, um zu verhindern, dass diese Terrorplattform ausgebaut wird. (Yedioth Aharonoth, 1.1.)



(3) Interministerialer Krisenstab im Fall eines Wahlsiegs der Hamas

Rechtsanwalt Dov Weissglas, Berater von Ministerpräsident Ariel Sharon, wird einen Ministerien-übergreifenden Krisenstab leiten, der sich mit der Position Israels und dessen Schritte befassen wird, falls die Terrororganisation Hamas, wie erwartet, als starke Kraft aus den Wahlen zum palästinensischen Parlament hervorgeht.

Dem Team werden Vertreter des Außenministeriums, der Sicherheitsbehörden und des Rates für nationale Sicherheit angehören.

Auf politischer Ebene herrschen zwei Meinungen vor, wie sich Israel verhalten sollte, falls die Hamas eine Mehrheit im Parlament erzielt. Im Außenministerium hieß es am Samstag, dass dies das Ende des internationalen Friedensplans (road map) sei, wenn die Hamas bei den Wahlen gewinnt.

Doch es gibt auch andere Meinungen. Der Leiter des Rates für nationale Sicherheit, Giora Eiland, sagte diese Woche bei Gesprächen hinter verschlossenen Türen, dass eine erneute Lagebeurteilung notwendig sei. Man müsse entscheiden, ob mit der Hamas Kontakte aufgenommen werden sollten, falls diese bei den Wahlen mehr als 50% der Stimmen erreiche. (Maariv, 1.1.)



(4) Syrische Organisation drohte Hariri-Ermittler Detlev Mehlis

Die syrische Organisation „Kämpfer für die Einheit des Landes Al-Sham“ hat eine Drohung gegen Detlev Mehlis ausgesprochen. Das berichtet die saudische Tageszeitung Al-Hayat. Mehlis leitete bisher die internationale Untersuchungs-Kommission im Fall der Ermordung des ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Hariri. Die Organisation übernahm auch die Verantwortung für den Anschlag auf Jabran Tawini. In der Mitteilung der wenig bekannten Organisation heißt es:

„Das göttliche Versprechen wird eingehalten und Syrien kann ... aus der Unreinheit des Ungläubigen, der Mehlis genannt wird, gerettet werden und ihn seines Amtes als Vorsitzender der Politisierungs- und Täuschungskommission entheben ... Mehlis ist es gelungen, uns in letzter Minute, bevor es für ihn zu spät war, zu entkommen, als er beschloss, sein Amt niederzulegen. Er hat die Botschaft verstanden und eingesehen, dass er ein böses und bitteres Ende haben wird, so wie alle Betrüger, die die Araber und den Islam betrogen haben“. (Al-Hayat, 27.12.05).



(5) Iranischer Präsident: Mit Israel wollte Europa den Völkermord vollenden

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat Europa vorgeworfen, mit der Gründung des Staates Israels den Völkermord an den Juden vollendet zu haben. „Glaubt ihr nicht, dass die Fortsetzung des Völkermords durch die Vertreibung der Juden aus Europa eines ihrer (der Europäer) Ziele war, als sie ein Regime von Besatzern in Al-Quds (Jerusalem) schufen?“, zitierte die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA den Präsidenten. „Sie haben ein jüdisches Lager in der Mitte der islamischen Staaten errichtet und sich aller Juden entledigt“. In den vergangenen Monaten hatte Ahmadinejad mit seinen antiisraelischen Äußerungen weltweit für Empörung gesorgt. Unter anderem hatte er den Holocaust als „Mythos“ bezeichnet. Im Oktober rief er dazu auf, Israel von der Landkarte zu „tilgen“. (Ynet, 2.1.)



(6) Die Regierung im Iran bekräftigt die Aberkennung des Existenzrechts Israels

Der iranische Außenminister Mottaki hat erneut bekräftigt, dass der Iran die Legitimität des „zionistischen Regimes“ ablehnt. Wiederholt schlug er die iranische „Lösung“ vor, wobei er einen Vergleich mit Südafrika aufstellte und erklärte, dass alle ursprünglichen Bewohner nach Palästina zurückgebracht, eine Volksabstimmung durchgeführt und eine neue Regierung aufgestellt werden müsse. Er fügte hinzu, dass Europa selbst den Preis zahlen müsse, wenn es das Massaker, das es (an den Juden) angerichtet habe, wieder gutmachen wolle.

Auch der frühere iranische Präsident Rafsanjani sagte bei einem Treffen mit dem palästinensischen Botschafter in Teheran, dass der Erfolg der Palästinenser den Widerstandsbewegungen zu verdanken sei und die Probleme Israels in dessen Schwäche lägen, mit diesem „Widerstand“ fertig zu werden. Zusammenfassend erklärte er, dass der Weg, den die Palästinenser gewählt haben, der richtige sei und zur Niederlage der Zionisten führe und dass die Unterstützung Palästinas, Syriens und des Libanon eine religiöse Pflicht für alle Moslems sei. (IRNA, Iran Daily, 27./28.12.05).



(7) „Wald der Botschafter“ in der Negev-Wüste gepflanzt

Botschafter aus Europa, Amerika, Asien und Afrika haben am Donnerstag (29.12.05) Bäume in der israelischen Negev-Wüste gepflanzt. Der „Wald der Botschafter“ liegt in Nahal Karkur, nördlich von Be’er Sheva, und umfasst ein Gelände von 700 Dunam. Das Gelände ist Teil einer „Grünen Zone“, die der Jüdische Nationalfonds (KKL) um die Stadt Be’er Sheva gerade anlegt. Die spärlichen Wasser-Ressourcen in der semi-ariden Region werden durch eine einzigartige Methode nutzbar gemacht. Sie ermöglicht es, Bäume wie Akazien, Johannisbrot- und Dattelbäume in dem trockenen Klima gedeihen zu lassen.

An der Veranstaltung nahmen teil: Außenminister Shilvan Shalom, KKL-Vorsitzender Yehiel Leket sowie Ron Prosor, Generaldirektor im Außenministerium und Vertreter anderer Ministerien und der örtlichen Verwaltungsbezirke. Im Anschluss machten die Teilnehmer eine Wüsten-Tour durch den westlichen Negev. In Nitzan und Mavki’im trafen die Botschafter Bewohner des ehemaligen Siedlungsblocks Gush Katif, die im Rahmen des Abkopplungsplans der Regierung im Sommer aus dem Gazastreifen nach Israel umgezogen sind.

Weitere Informationen: http://www.jnf-kkl.de/
Das Wasser-Problem im israelisch-arabischen Konflikt:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=37548&MissionID=88



(8) Internationale Konferenz zur Bekämpfung der Desertifikation

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) hat die Initiative Israels zur Bekämpfung der Desertifikation („Wüstenbildung“) begrüßt. Selten heißt die UNO-Vollversammlung israelische Vorschläge willkommen. Deshalb ist dies ein wichtiges Ereignis für das Außenministerium in Jerusalem und die israelische Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in New York. Insgesamt unterstützten 83 Länder den überarbeiteten Resolutionsentwurf. 34 Länder stimmten dagegen. Es gab 30 Enthaltungen.

Die israelische Initiative nimmt Bezug auf eine UNO-Resolution, die das Jahr 2006 zum „Internationalen Jahr der Wüsten und Wüstenbildung“ erklärt hat. Die Resolution ruft zur Sensibilisierung des öffentlichen Bewusstseins auf und warnt vor den schweren wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Desertifikations-Prozesses auf die Menschheit weltweit.

Der Resolutionsentwurf lobt die israelische Regierung für die Bereitschaft, eine internationale Konferenz zum Thema „Deserts and Desertification: Challenges and Opportunities“ auszutragen. Die Konferenz wird im November 2006 stattfinden. Sie wird zur internationalen Anerkennung Israels als führendes Land bei der Desertifikations-Bekämpfung beitragen.

Desertifikation bezeichnet einen weltweiten Prozess, der durch die Ausbeutung natürlicher Ressourcen ausgelöst wird. Besonders gefährdet sind aride Regionen, wo die Verschlechterung des Bodens zur Ausbreitung von wüstenähnlichen Verhältnissen führt.

„Jacob Blaustein Institutes for Desert Research“ (http://bidr.bgu.ac.il) der Ben-Gurion-University in der Negev-Wüste gilt als weltweit führendes Lehr- und Forschungs-Institut zur Erforschung der Desertifikation.

Weitere Informationen:
http://www.fao.org/desertification/default.asp?lang=en



(9) 100 Jahre Kunstakademie Bezalel

Im Januar 2006 beginnen die Feierlichkeiten der staatlichen Kunstakademie Bezalel (http://www.bezalel.ac.il), die vor 100 Jahren durch den aus Litauen stammenden Bildhauer Boris Schatz gegründet wurde.

Im Israel Museum wird am 4. Januar 2006 die Ausstellung „Boris Schatz –Vater der israelischen Kunst“ eröffnet. Die von Yigal Zalmona kuratierte Ausstellung zeigt neben 60 Skulpturen und Gemälden auch historische Fotografien und Dokumente. Am 17. Januar 2006 findet im Museum ein Kongress über den Gründer der Bezalel-Akademie statt.

Auch das Künstlerhaus Jerusalem, das sich im historischen Gebäude der Bezalel-Akademie, direkt neben dem Wohnhaus der Familie Schatz, befindet, zeigt im Jubiläumsjahr eine Reihe von Ausstellungen. Die drei zentralen Ausstellungsprojekte (Kurator Gidon Ofrat) widmen sich der zweiten Generation der Schatz-Familie: am 28. Januar eröffnet die Retrospektive über Bezalel Schatz, Sohn des Akademiegründers, der als Maler, Bildhauer und Graphikdesigner arbeitete und das Kunstgewerbe in Israel prägte. Im Mai folgen dann Ausstellungen mit Werken von Louise und Zahara Schatz, der Frau und der Tochter von Boris Schatz. Zahara Schatz wurde 1954 mit dem Israelpreis für Kunst ausgezeichnet.

Im März wird die Ausstellung „Neues Jerusalem“ Werke der Künstlergruppe zeigen, die als Bezalel-Absolventen in Jerusalem lebten und eine neue hebräische Kunst zu gründen versuchten (Kuratorin der Ausstellung ist Nirit Shalev-Khalifa). Im November wird die Ausstellung „Bezalel – Version b“ von Arik Bukovza eröffnet, der denjenigen Bezalel-Künstlern, die nicht in den „Kanon“ aufgenommen wurden, ein Forum bieten möchte.

Im Mai 2006 erscheint ein umfassendes Buch über Bezalel und die Absolventen der Kunstakademie. Herausgeber ist Gidon Ofrat, Design: David Tartakover. (Haaretz/ Kulturabteilung der israelischen Botschaft, Berlin).



(10) Das Wetter in Israel

Wolkenlos

Jerusalem: 10-16°C
Tel Aviv: 12-18°C
Haifa: 13-18°C
Be’er Sheva: 9-22°C
Eilat: 14-22°C



(11) Wechselkurse

1 € - 5.4465 NIS (+0.232%)
1 CHF – 3.4985 NIS (+0.341%)
1 £ - 7.9406 NIS (+0.483%)
1 $ - 4.6030 NIS (+0.240%)
(Bank of Israel, 30.12.05)



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