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(1) Terrororganisationen erklären
„Ruhephase“ für beendet
Das Abkommen über die palästinensische „Tahadiya“ – die Ruhephase
der Attentate gegen Israel – ist zum Jahresende offiziell
ausgelaufen. Dies erklärten am Samstag die Terrorgruppen
„Islamischer Jihad“, „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ und das sog.
„Volkswiderstandskomitee“. Trotz der Bemühungen Mahmoud Abbas` in
der vergangenen Woche gelang es ihm nicht, die Ruhephase zu
verlängern.
Die Hamas, die stärkste Terrororganisation, teilte keine
Beendigung der Tahadiya mit. Es scheint, dass die Organisation die
Ruhe bis nach den palästinensischen Wahlen einhalten wird, um nicht
die Unterstützung der palästinensischen Öffentlichkeit zu verlieren.
Die anderen Terrororganisationen, - allen voran der Islamische Jihad
und die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden -, teilten mit, dass die Tahadiya
ihrerseits vorbei sei.
Die israelischen Sicherheitsbehörden erklärten, dass die
Mitteilung über die Beendigung der „Tahadiya“ keine Bedeutung habe,
da der Terror ohnehin in hohem Maße zurückgekehrt sei. Derzeit
liegen Sicherheitskreisen 50 allgemeine und spezifische
Terrorwarnungen vor.
Im vergangenen Jahr (2005) wurden insgesamt 2.990 Attentate gegen
israelische Ziele verübt. Alle Angriffe fanden nach der
palästinensischen Einigung über die „Ruhephase“ statt. Das teilte
die israelische Sicherheitsbehörde (Shabak) am Sonntag mit. (Yedioth
Aharonoth, 1.1.)
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(2)
Palästinensische Qassam-Raketen jetzt auch im Norden
Am Wochenende zur Veröffentlichung freigegeben: vor etwa drei
Wochen feuerten der „Islamische Jihad“ und die
„Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ der Fatah-Bewegung eine Qassam-Rakete
auf Israel ab. Die Rakete schlug in der Nähe der „green line“ auf
palästinensisches Gebiet, einige wenige hundert Meter von der
israelischen Ortschaft Ram-On entfernt. Dies war das erste Mal, dass
eine Qassam-Rakete aus der Westbank abgefeuert wurde und in solch
unmittelbarer Nähe zu Israel einschlug.
In Jenin, ebenfalls im nördlichen Westjordanland, zerstörten
israelische Sicherheitskräfte vor neun Monaten eine Qassam-Rakete,
die bereits für den Abschuss auf Israel vorbereitet war.
Die Qassam-Raketen in der Westbank sind einfacher gebaut als die
Qassam-Raketen, die sich in den Händen der Terroristen in Gaza
befinden. Während die Qassam-Raketen in Gaza heutzutage eine
Reichweite von 7,4 km haben, geht man davon aus, dass die Reichweite
der Qassam-Raketen in der Westbank bei maximal 4 – 5 km liegt. Auch
ihre Sprengköpfe sind primitiver.
Israelische Sicherheitsbehörden erklärten in einer Reaktion auf
den Beschuss, dass „die Entwicklung zwar vorhersehbar war, doch sehr
ernst zu nehmen“ sei. Man fügte hinzu, dass alles getan werde, um zu
verhindern, dass diese Terrorplattform ausgebaut wird. (Yedioth
Aharonoth, 1.1.)
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(3)
Interministerialer Krisenstab im Fall eines Wahlsiegs der
Hamas
Rechtsanwalt Dov Weissglas, Berater von Ministerpräsident Ariel
Sharon, wird einen Ministerien-übergreifenden Krisenstab leiten, der
sich mit der Position Israels und dessen Schritte befassen wird,
falls die Terrororganisation Hamas, wie erwartet, als starke Kraft
aus den Wahlen zum palästinensischen Parlament hervorgeht.
Dem Team werden Vertreter des Außenministeriums, der
Sicherheitsbehörden und des Rates für nationale Sicherheit
angehören.
Auf politischer Ebene herrschen zwei Meinungen vor, wie sich
Israel verhalten sollte, falls die Hamas eine Mehrheit im Parlament
erzielt. Im Außenministerium hieß es am Samstag, dass dies das Ende
des internationalen Friedensplans (road map) sei, wenn die Hamas bei
den Wahlen gewinnt.
Doch es gibt auch andere Meinungen. Der Leiter des Rates für
nationale Sicherheit, Giora Eiland, sagte diese Woche bei Gesprächen
hinter verschlossenen Türen, dass eine erneute Lagebeurteilung
notwendig sei. Man müsse entscheiden, ob mit der Hamas Kontakte
aufgenommen werden sollten, falls diese bei den Wahlen mehr als 50%
der Stimmen erreiche. (Maariv, 1.1.)
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(4) Syrische
Organisation drohte Hariri-Ermittler Detlev Mehlis
Die syrische Organisation „Kämpfer für die Einheit des Landes
Al-Sham“ hat eine Drohung gegen Detlev Mehlis ausgesprochen. Das
berichtet die saudische Tageszeitung Al-Hayat. Mehlis leitete bisher
die internationale Untersuchungs-Kommission im Fall der Ermordung
des ehemaligen libanesischen Ministerpräsidenten Hariri. Die
Organisation übernahm auch die Verantwortung für den Anschlag auf
Jabran Tawini. In der Mitteilung der wenig bekannten Organisation
heißt es:
„Das göttliche Versprechen wird eingehalten und Syrien kann ...
aus der Unreinheit des Ungläubigen, der Mehlis genannt wird,
gerettet werden und ihn seines Amtes als Vorsitzender der
Politisierungs- und Täuschungskommission entheben ... Mehlis ist es
gelungen, uns in letzter Minute, bevor es für ihn zu spät war, zu
entkommen, als er beschloss, sein Amt niederzulegen. Er hat die
Botschaft verstanden und eingesehen, dass er ein böses und bitteres
Ende haben wird, so wie alle Betrüger, die die Araber und den Islam
betrogen haben“. (Al-Hayat, 27.12.05).
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(6) Die Regierung
im Iran bekräftigt die Aberkennung des Existenzrechts
Israels
Der iranische Außenminister Mottaki hat erneut bekräftigt, dass
der Iran die Legitimität des „zionistischen Regimes“ ablehnt.
Wiederholt schlug er die iranische „Lösung“ vor, wobei er einen
Vergleich mit Südafrika aufstellte und erklärte, dass alle
ursprünglichen Bewohner nach Palästina zurückgebracht, eine
Volksabstimmung durchgeführt und eine neue Regierung aufgestellt
werden müsse. Er fügte hinzu, dass Europa selbst den Preis zahlen
müsse, wenn es das Massaker, das es (an den Juden) angerichtet habe,
wieder gutmachen wolle.
Auch der frühere iranische Präsident Rafsanjani sagte bei einem
Treffen mit dem palästinensischen Botschafter in Teheran, dass der
Erfolg der Palästinenser den Widerstandsbewegungen zu verdanken sei
und die Probleme Israels in dessen Schwäche lägen, mit diesem
„Widerstand“ fertig zu werden. Zusammenfassend erklärte er, dass der
Weg, den die Palästinenser gewählt haben, der richtige sei und zur
Niederlage der Zionisten führe und dass die Unterstützung
Palästinas, Syriens und des Libanon eine religiöse Pflicht für alle
Moslems sei. (IRNA, Iran Daily, 27./28.12.05).
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(7) „Wald der
Botschafter“ in der Negev-Wüste gepflanzt
Botschafter aus Europa, Amerika, Asien und Afrika haben am
Donnerstag (29.12.05) Bäume in der israelischen Negev-Wüste
gepflanzt. Der „Wald der Botschafter“ liegt in Nahal Karkur,
nördlich von Be’er Sheva, und umfasst ein Gelände von 700 Dunam. Das
Gelände ist Teil einer „Grünen Zone“, die der Jüdische Nationalfonds
(KKL) um die Stadt Be’er Sheva gerade anlegt. Die spärlichen
Wasser-Ressourcen in der semi-ariden Region werden durch eine
einzigartige Methode nutzbar gemacht. Sie ermöglicht es, Bäume wie
Akazien, Johannisbrot- und Dattelbäume in dem trockenen Klima
gedeihen zu lassen.
An der Veranstaltung nahmen teil: Außenminister Shilvan Shalom,
KKL-Vorsitzender Yehiel Leket sowie Ron Prosor, Generaldirektor im
Außenministerium und Vertreter anderer Ministerien und der örtlichen
Verwaltungsbezirke. Im Anschluss machten die Teilnehmer eine
Wüsten-Tour durch den westlichen Negev. In Nitzan und Mavki’im
trafen die Botschafter Bewohner des ehemaligen Siedlungsblocks Gush
Katif, die im Rahmen des Abkopplungsplans der Regierung im Sommer
aus dem Gazastreifen nach Israel umgezogen sind.
Weitere Informationen: http://www.jnf-kkl.de/ Das Wasser-Problem im
israelisch-arabischen Konflikt: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=37548&MissionID=88
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(8)
Internationale Konferenz zur Bekämpfung der
Desertifikation
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) hat die
Initiative Israels zur Bekämpfung der Desertifikation
(„Wüstenbildung“) begrüßt. Selten heißt die UNO-Vollversammlung
israelische Vorschläge willkommen. Deshalb ist dies ein wichtiges
Ereignis für das Außenministerium in Jerusalem und die israelische
Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in New York. Insgesamt
unterstützten 83 Länder den überarbeiteten Resolutionsentwurf. 34
Länder stimmten dagegen. Es gab 30 Enthaltungen.
Die israelische Initiative nimmt Bezug auf eine UNO-Resolution,
die das Jahr 2006 zum „Internationalen Jahr der Wüsten und
Wüstenbildung“ erklärt hat. Die Resolution ruft zur Sensibilisierung
des öffentlichen Bewusstseins auf und warnt vor den schweren
wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des
Desertifikations-Prozesses auf die Menschheit weltweit.
Der Resolutionsentwurf lobt die israelische Regierung für die
Bereitschaft, eine internationale Konferenz zum Thema „Deserts and
Desertification: Challenges and Opportunities“ auszutragen. Die
Konferenz wird im November 2006 stattfinden. Sie wird zur
internationalen Anerkennung Israels als führendes Land bei der
Desertifikations-Bekämpfung beitragen.
Desertifikation bezeichnet einen weltweiten Prozess, der durch
die Ausbeutung natürlicher Ressourcen ausgelöst wird. Besonders
gefährdet sind aride Regionen, wo die Verschlechterung des Bodens
zur Ausbreitung von wüstenähnlichen Verhältnissen führt.
„Jacob Blaustein Institutes for Desert Research“ (http://bidr.bgu.ac.il) der Ben-Gurion-University
in der Negev-Wüste gilt als weltweit führendes Lehr- und
Forschungs-Institut zur Erforschung der Desertifikation.
Weitere Informationen: http://www.fao.org/desertification/default.asp?lang=en
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(9) 100 Jahre
Kunstakademie Bezalel
Im Januar 2006 beginnen die Feierlichkeiten der staatlichen
Kunstakademie Bezalel (http://www.bezalel.ac.il), die vor 100 Jahren
durch den aus Litauen stammenden Bildhauer Boris Schatz gegründet
wurde.
Im Israel Museum wird am 4. Januar 2006 die Ausstellung „Boris
Schatz –Vater der israelischen Kunst“ eröffnet. Die von Yigal
Zalmona kuratierte Ausstellung zeigt neben 60 Skulpturen und
Gemälden auch historische Fotografien und Dokumente. Am 17. Januar
2006 findet im Museum ein Kongress über den Gründer der
Bezalel-Akademie statt.
Auch das Künstlerhaus Jerusalem, das sich im historischen Gebäude
der Bezalel-Akademie, direkt neben dem Wohnhaus der Familie Schatz,
befindet, zeigt im Jubiläumsjahr eine Reihe von Ausstellungen. Die
drei zentralen Ausstellungsprojekte (Kurator Gidon Ofrat) widmen
sich der zweiten Generation der Schatz-Familie: am 28. Januar
eröffnet die Retrospektive über Bezalel Schatz, Sohn des
Akademiegründers, der als Maler, Bildhauer und Graphikdesigner
arbeitete und das Kunstgewerbe in Israel prägte. Im Mai folgen dann
Ausstellungen mit Werken von Louise und Zahara Schatz, der Frau und
der Tochter von Boris Schatz. Zahara Schatz wurde 1954 mit dem
Israelpreis für Kunst ausgezeichnet.
Im März wird die Ausstellung „Neues Jerusalem“ Werke der
Künstlergruppe zeigen, die als Bezalel-Absolventen in Jerusalem
lebten und eine neue hebräische Kunst zu gründen versuchten
(Kuratorin der Ausstellung ist Nirit Shalev-Khalifa). Im November
wird die Ausstellung „Bezalel – Version b“ von Arik Bukovza
eröffnet, der denjenigen Bezalel-Künstlern, die nicht in den „Kanon“
aufgenommen wurden, ein Forum bieten möchte.
Im Mai 2006 erscheint ein umfassendes Buch über Bezalel und die
Absolventen der Kunstakademie. Herausgeber ist Gidon Ofrat, Design:
David Tartakover. (Haaretz/ Kulturabteilung der israelischen
Botschaft, Berlin).
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