Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 21. Dezember 2005
  
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(1) Warum die Hamas nicht bei demokratischen Wahlen antreten kann
(2) Knesset-Abgeordneter nennt Israel „größten Raub des 20. Jahrhunderts“
(3) Iranische Internetseite verbreitet Video-Clips mit antisemitischer Hetze
(4) Armee zieht groß angelegte Militäroperation im Gazastreifen in Erwägung
(5) US-Außenministerin über Sharon: „Mut ist wichtig, und dieser Mann ist wichtig“
(6) Wissenschaft & Forschung
(7) Jerusalem gewinnt in Frankfurt
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Warum die Hamas nicht bei demokratischen Wahlen antreten kann

Die israelische Regierung zieht in Erwägung, Palästinensern im Ostteil Jerusalems die Teilnahme an den palästinensischen Parlamentswahlen am 25. Januar zu untersagen. Grund ist die Kandidatur der radikalislamischen Terrororganisation Hamas, erklärten Regierungsvertreter gegenüber Veronique de Keyser, Leiterin einer Delegation europäischer Wahlbeobachter.

Israel ist der Meinung, dass eine Partei, die auch einen militärischen Flügel hat, nicht bei demokratischen Wahlen antreten kann. Die Hamas, die Israel von der Landkarte tilgen will, steht nicht für eine politische Lösung.

Der Leiter des politischen Büros der Hamas, Khaled Mashal, hatte zu Beginn der Woche die anti-jüdischen und anti-israelischen Äußerungen des iranischen Präsidenten gelobt. „Jeder sollte den Mut haben, seine Stimme zu erheben“, sagte Mashal am Sonntag (18.12.) im Iran. Die Äußerungen Ahmadinedschads über den Holocaust und den Staat Israel seien „exzellente Äußerungen“. Sie „repräsentieren die wahre Auffassung der Gläubigen, der Mujahedin und Freiheitskämpfer“, sagte er. Palästinenser könnten stolz auf die Standhaftigkeit des Iran sein.

Mashal bezog sich weiter auf eine europäische Umfrage, aus der hervorging, dass 60 Prozent der Europäer glaubten, dass Israel die größte Gefahr für den Weltfrieden darstelle. „Die Leute sehen die Wahrheit, aber haben Angst. Der Westen fürchtet sich vor den Reaktionen der weltweit agierenden Zionisten, seitdem Israelis und Zionisten die westlichen Gesellschaften mit den Themen Antisemitismus und Holocaust-Leugnung einschüchtern“, sagte Mashal.

Auf der Internetseite der Hamas kündigte Mashal an, dass sich die Organisation nicht an dem zukünftigen Verhandlungsprozess zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde beteiligen wird. Hamas wird sich nicht auf politische Maßnahmen beschränken. Sie wird sich lediglich um inner-palästinensische Probleme kümmern, sagte er. Mashal betonte, dass die derzeitige „Ruhe“ nicht das Ende der Intifada bedeute, und dass in Kürze eine Welle neuer gewaltsamer Eskalationen zu erwarten sei (18.12.).

Ein hochrangiger Hamas-Vertreter im Gazastreifen, Said Tsiam, erklärte, dass Selbstmordattentate nur eines der Mittel seien, die der Hamas zur Erreichung ihrer Ziele zur Verfügung stünden. Tsiam fügte hinzu, dass die Hamas nach den palästinensischen Wahlen Teil der palästinensischen Regierung beitreten wolle, um ihre Agenda voranzubringen, Reformen durchzuführen und der Korruption ein Ende zu setzen, hauptsächlich in den palästinensischen Sicherheitsapparaten (AP, 18.12.). (Haaretz/ Jerusalem, 21.12.)



(2) Knesset-Abgeordneter nennt Israel „größten Raub des 20. Jahrhunderts“

Der arabische Knesset-Abgeordnete (MdK) Azmi Bishara (Partei der National-Demokratischen Vereinigung) hat den Staat Israel als größten Raub des 20. Jahrhunderts bezeichnet. „Wir sind die ursprünglichen Bewohner Palästinas, nicht jene, die aus Polen und Russland kamen“, sagte Bishara in seiner Rede auf der Buchmesse in Beirut. „Ich werde den Zionismus nie anerkennen, selbst wenn alle Araber dies täten“, zitiert eine libanesische Zeitung („As-Safir“). „Gebt uns Palästina zurück, und nehmt eure Demokratie mit. Wir Araber haben kein Interesse daran“, sagte der Parlamentsabgeordnete und erntete großen Applaus vom libanesischen Publikum. MdK Azmi Bishara kommt am 29.1.2006 nach Berlin. Seinen Vortrag hält er im „Haus der Demokratie“. (Ynet, 21.12.)



(3) Iranische Internetseite verbreitet Video-Clips mit antisemitischer Hetze

Im Iran gibt es eine Internetseite (www.yahood.net), die Botschaften mit ausdrücklich antisemitischem Charakter verbreitet, bis hin zur wiederholten Beschuldigung der Juden, menschliches Blut für religiöse Opfer zu benutzen (Ritualmord-Vorwurf). Die nur in Persisch erscheinende Seite wird anscheinend von einer Privatperson betrieben. Das iranische Mullah-Regime verbietet antisemitische Äußerungen nicht. Die antisemitischen Veröffentlichungen und Äußerungen gründen auf einer grundlegenden Feindseligkeit gegenüber Juden, an der sich hochrangige Vertreter des Regimes beteiligen. Dies widerspricht der Behauptung des iranischen Präsidenten, seine Feindseligkeit richte sich nicht gegen das Judentum als Religion. (IDF-AMAN, 21.12.)



(4) Armee zieht groß angelegte Militäroperation im Gazastreifen in Erwägung

Palästinenser haben gestern Abend (20.12.) vier Qassam-Raketen aus dem Norden des Gazastreifens auf Israel abgefeuert. Zwei davon schlugen auf offenem Gelände in der Nähe von Sderot ein. Eine Rakete schlug auf einem Militärstützpunkt ein. Eine weitere Qassam-Rakete landete im westlichen Negev. Es gab keine Berichte über Verletzte.

Die israelische Armee sagte, dass Militäroperationen aus der Luft, vom Wasser und Boden aus geprüft werden „um dem Terror zu begegnen und auf eine Verschärfung der Lage vorbereitet zu sein“. Der Sprecher des palästinensischen Ministeriums für Inneres und Nationale Sicherheit, Taufiq Abu Husa, sagte in einem Gespräch mit dem israelischen Nachrichtenmagazin „Ynet“: „Wir unternehmen alle Anstrengungen, um den Raketenbeschuss zu stoppen.“

Unterdessen forderte heute Morgen Minister Israel Katz (Likud), „den Gazastreifen zu bombardieren und die Bewohner aus einigen Teilen des Gazastreifens in den Sinai zu vertreiben“. Die Regierung müsse eine „effektive Politik der Abschreckung“ ansteuern. Katz ist der Überzeugung, dass die Palästinenser auf diesem Weg verstehen lernen, dass Israel den andauernden Beschuss und die Verletzung seiner Bürger nicht hinnehmen wird.

„Wenn es hier keine Ruhe gibt, wird es dort keine Ruhe geben. Wenn zwischen den Alternativen gewählt werden muss, dass entweder die Bewohner Sderots unter dem Beschuss leiden oder die Bewohner Gazas unter unserer Androhung in den Sinai flüchten, dann ziehen wir die zweite Möglichkeit vor.“

„Die israelische Regierung sagte im Verlaufe des Rückzugs aus Gaza, dass sie auf das Schärfste gegen den Beschuss gegen israelische Bürger nach der Abkopplung vorgehen wird“, so Katz. „Es war der Generalstabschef, der gesagt hat, dass auch wir Mörsergranaten haben. Ich erzähle da nichts Neues. Wir tun das nicht und ich denke, dass Israel völlig seine Möglichkeiten der Abschreckung in Gaza verloren hat. Wir müssen uns das um jeden Preis zurückholen. Ich bin gegen eine Bodeninvasion in Gaza. Dafür müssten wir einen zu hohen Preis zahlen. Doch ich bin der Überzeugung, dass wir alle Mittel einsetzen müssen, die uns zur Verfügung stehen, um unsere vollständige Abschreckungsfähigkeit zurückzuholen.

Nach seinen Angaben macht er sich keine Sorgen um amerikanischen Druck für den Fall, dass Israel tatsächlich palästinensische Bevölkerungszentren, aus denen Qassam-Raketen abgeschossen werden, bombardieren würde. „Es gibt überhaupt kein Problem mit den Amerikanern. Sie verstehen das besser, als jeder andere. Ihr Präsident versteht das Recht, den Terror zu bekämpfen und das Recht auf Selbstverteidigung des Staates Israel, besser als alle anderen. Auch ihm ist klar, dass es nicht sein kann, dass der Qassam-Angriffe auf Zentren der Zivilbevölkerung in Israel andauert. Die Lösung muss gänzlich militärisch sein. Das haben wir im Zermürbungskrieg am Suez-Kanal in Ägypten gesehen, und auch als die Bewohner im Norden Israels Opfer der Katjuschas wurden und die Bewohner des südlichen Libanon augrund unserer Reaktion nach Beirut geflüchtet sind. Dies ist der Weg, um die Fähigkeit der Abschreckung zurück zu erlangen“, so Katz.

Ein Sprecher des palästinensischen Ministeriums für Inneres und Nationale Sicherheit sagte, die Äußerung des Knessetabgeordneten Israel Katz sei gefährlich und ziele darauf ab, die Lage weiter eskalieren zu lassen: „Israel unternimmt alles, um die Palästinensische Autonomiebehörde klein erscheinen zu lassen, ihr die Legitimation zu nehmen und sie als schwach darzustellen, als sei sie nicht fähig, sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern.“

„Die israelische Politik ist nicht neu und sie zielt darauf ab, die Autonomiebehörde als Einrichtung mit eingeschränkter Macht darzustellen, die nicht in der Lage ist, zu handeln. Diese Politik soll die fortdauernde israelische Angriffslust rechtfertigen und anscheinend Grundlage sein für weitere Militäraktionen Israels gegen die Palästinenser. Die Israelis wissen sehr wohl, dass wir alles tun, zu allererst aus Sorge um die palästinensischen nationalen Interessen. Aber sie verschließen davor die Augen. Aus politischen Gründen versuchen sie die Autonomiebehörde noch mehr zu schwächen und ihr ihre Legitimation zu entziehen. Die israelischen Politiker setzen ihre gefährlichen und schädlichen Äußerungen fort“, meinte der palästinensische Minister. (Ynet, 21.12.)



(5) US-Außenministerin über Sharon: „Mut ist wichtig, und dieser Mann ist wichtig“

Trotz des Wahlkampfs in Israel macht die Bush-Regierung aus ihrer Unterstützung für Ministerpräsidenten Ariel Sharon keinen Hehl. „Mut ist wichtig, und dieser Mann ist wichtig“, sagte gestern (20.12.) die amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice in einem CNN-Interview.

„Wie der Präsident vor einiger Zeit sagte, glauben wir, dass Ministerpräsident Sharon ein Mensch mit einer Vision für ein besseres Leben für die Israelis ist, welches auf der Vision zweier Staaten basiert“, so Rice.

Sie erinnerte daran, dass Sharon „eine großes persönliches Risiko einging und auch ein großes politisches Risiko eingeht. Er war sehr mutig in seiner Entscheidung, sich aus dem Gazastreifen zurückzuziehen und die Abkopplung trotz der großen Kritik und der zahlreichen Zweifel durchzuführen. Persönlicher Mut ist wichtig und dieser Mann ist wichtig.“

Die Unterstützung der Amerikaner für einen politischen Gegner Netanyahus geschieht bereits zum zweiten Mal. Das erste Mal war 1999, als die Clinton-Regierung alles unternommen hatte, um Ehud Barak zu helfen, ihn zu besiegen. Und nun verheimlicht die Bush-Regierung nicht gerade ihre Unterstützung für Sharon und die Bedeutung, die man in ihm für den Friedensprozess mit den Palästinensern sieht. (Ynet, 21.12)



(6) Wissenschaft & Forschung

Forscher gegen genetisch bedingte kognitive Störungen

Ein israelisches Forscher-Team hat das Gen identifiziert, das für die hohe Rate von geistigen Behinderungen in einem arabischen Dorf in Israel verantwortlich ist. Anhand von Bluttests lässt sich ermitteln, ob Erwachsene Träger des Gens sind oder ob ein junger Fötus möglicherweise das Gen enthält. Zunächst beteiligten sich an der Studie neun Familien aus dem Dorf bei Hadera. Insgesamt 16 Kinder aus diesen Familien haben genetisch bedingte kognitive Störungen. Bei Eltern, die das Gen tragen, besteht zu 25% je Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit der Übertragung des Gens. Ein von zehn Trägern des abnormen Gens sind gefährdet, sagt Dr. Lina Basel vom Schneider-Kinderkrankenhaus in Petah Tikwa. Um die Betreuung der Dorfbewohner einfacher zu gestalten, initiierte Dr. Basel vor einem Jahr eine mobile Praxis, mit der sie die Familien einmal alle vier Wochen besucht. (http://www.israel21c.org)

Cellulare Medizin: Mit dem Handy gegen Krebs

Eine neue israelische Entwicklung nutzt die Digitalkamera und den Infrarot-Sensor zur häuslichen Früherkennung von Brustkrebs und kardiologischen Problemen. Die gleichen Geräte, die die Gefahren einer Krebserkrankung erhöhen, können - so hat es sich gezeigt - uns auch davor retten. Mit Hilfe einer Technologie, die derzeit in Israel entwickelt wird, kann man mit Hilfe eines Mobiltelefons auch eine Früherkennung von Brustkrebs durchführen. Dadurch kann die Mammographie umgangen werden. Außerdem kann das Gerät zur Erkennung von kardiologischen Problemen eingesetzt werden.

Alles, was nötig ist, um das Mobiltelefon zu einem Gerät für Früherkennung von Brustkrebs zu machen, ist eine einfache Infrarotkamera, die sich schon heute in den meisten neuen Mobilfunkgeräten befindet, sowie ein entsprechendes Programm zur Verarbeitung der Informationen. Das Gerät selbst, an dessen Technik noch gearbeitet wird, und das noch nicht von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für den Markt zugelassen wurde, bietet die Möglichkeit der Früherkennung von der Krebsart, die das Leben jeder neunten Frau in Israel bedroht und all dies mit Hilfe einer sofortigen häuslichen Kontrolle.

Die Reaktionen von Radiologen auf die Nutzung des Geräts zur Erkennung von Herzproblemen waren positiv. Dr. Nitsan Yaniv, der Entwickler des Geräts, entwickelte ein Programm namens „Kardiometer“, das u.a. auf Forschungsergebnissen von Prof. Amos Katz, Kardiologe des Krankenhauses „Soroka“ in Be’er Sheva basiert, der ebenfalls an dem Programm forscht. Bei einem Wettkampf für medizinische Entwicklungen der EU erzielte das Programm den zweiten Platz und somit auch die Aufmerksamkeit der Presse in Israel und auf der ganzen Welt. Das Kardiometer-Programm wird derzeit im Krankenhaus „Soroka“ überprüft und wird bei Abschluss der Forschung auch von der FDA überprüft. (Haaretz, 8.12.)



(7) Jerusalem gewinnt in Frankfurt

Basketball
Hapoel Jerusalem – Frankfurter Skyliners
Dienstag, 20. Dezember 2005

30 Minuten sah es gut aus für die Frankfurter Skyliners gegen Hapoel Jerusalem, den ULEB-Cup-Champion von 2004. Beide Teams boten den 3.470 Zuschauern in der Ballsporthalle munteren Offensiv-Basketball mit vielen schönen Korbaktionen. Angeführt von einem erneut starken Antonio Meeking (19 Punkte, acht Rebounds) lagen die Hausherren nach dem ersten (24:23) und nach dem dritten Viertel (69:67) knapp vorn. Doch das letzte Viertel überragte das israelische Team um Trainer Erez Edelstein mit 28:13 und damit die Partie. 95:82 lautete der Endstand für Jerusalem, die in Forward Mario Austin (28 Punkte, 13 Rebounds) ihren überragenden Mann hatten.

Hapoel Jerusalem wartet nun auf das Gipfeltreffen nächster Woche gegen den amtierenden israelischen und europäischen Meister Maccabi Tel Aviv. (David Galeczki, 21.12.)



(8) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig, im Norden und in der Mitte kleinere Schauer. Schneefall Auf dem Hermon. Weiterhin unbeständig.

Jerusalem: 7-11°C
Tel Aviv: 12-16°C
Haifa: 11-13°C
Be’er Sheva: 6-17°C
Eilat: 10-22°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.5006 NIS (-0.036%)
1 CHF – 3.5444 NIS (-0.138%)
1 £ - 8.1164 NIS (+0.241%)
1 $ - 4.5980 NIS (+0.218%)
(Bank of Israel, 20.12.05)



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