Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 20. Dezember 2005
  
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(1) In den Golfstaaten wächst die Sorge über Irans Atomprogramm
(2) Verkehrsbüro zwischen Jerusalem und Bethlehem eröffnet
(3) Warm-Up in den Beziehungen mit muslimischen Staaten
(4) Benyamin Netanyahu neuer Likud-Vorsitzender
(5) Handel & Wirtschaft
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) In den Golfstaaten wächst die Sorge über Irans Atomprogramm

Bei den Mitgliedsstaaten des Golfkooperationsrates (Gulf Cooperation Council) wächst die Sorge über die nuklearen Bemühungen des Iran. Der Generalsekretär, Abdul Rahman al-Attiya, rief den Iran am Sonntag (18.12.) dazu auf, seine Atomanlagen internationalen Beobachtern zugänglich zu machen. Am Samstag (17.12.) tagte die vorbereitende Außenminister-Konferenz der Golfstaaten in Hinblick auf den Jahresgipfel des Golfkooperationsrates unter der Teilnahme Saudi-Arabiens, der Emirate, Kuwait, Bahrain, Oman und Qatar.

Generalsekretär al-Attiya rief den Iran, die Golfstaaten, den Irak und Jemen auf, der Errichtung einer nuklearwaffenfreien Zone in der Golfregion zuzustimmen. Dies könne zu einer Vereinbarung führen, die alle Nahost-Staaten, allen voran Israel, einschließen würde, sagte er.

In dem Interview mit der arabischen Zeitung „al-Shark al-Awast“ (18.12.) bezeichnete al-Attiya das iranische Atomprogramm eine „wirkliche Sorge“ für alle und insbesondere für die Golfstaaten: „Das Kraftwerk in Bushahar befindet sich im Herzen der Region und näher an den Golfstaaten als an Teheran.“ Er wies auf die Umweltgefahren im Fall eines Unfalls im Kernkraftwerk hin. (Jerusalem, 19.12.)



(2) Verkehrsbüro zwischen Jerusalem und Bethlehem eröffnet

Das Tourismusministerium hat eine Vertretung am Übergang „Rachel“ zwischen Jerusalem und Bethlehem eröffnet, um Touristen einen reibungslosen Übergang von Israel ins palästinensische Autonomiegebiet in beiden Richtungen zu gewährleisten. Die neue Vertretung wurde auf Initiative von Tourismusminister Avraham Hirchson und in Zusammenarbeit mit der israelischen Polizei eröffnet.

Der Übergang „Rachel“ ist rund um die Uhr in Betrieb. Am Übergang gelten neue Sicherheitsregelungen. Die Vertretung wird als Verbindungsglied zwischen den touristischen Einrichtungen in Israel, der Palästinensischen Autonomiebehörde und dem Kommandeur des Übergangs dienen. Die Vertretung wird sich um eventuell vor Ort auftretende Probleme kümmern.

„Wir sind sehr bemüht, um das Grenzüberschreiten von Touristen und Pilgern zwischen Jerusalem und Bethlehem so effektiv wie möglich zu gestalten, und dies im Rahmen der verbesserten touristischen Beziehungen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Zusammenarbeit, die bei der Regionalkonferenz in Ägypten vor einigen Monaten vereinbart wurde“, erklärte Tourismusminister Avraham Hirchson.

Das Tourismusministerium bemüht sich, dem Ort soweit wie möglich einen touristischen Charakter zu verleihen und ihn für die Touristen freundlicher und angenehmer zu gestalten. Das Tourismusministerium wird im Laufe der kommenden Woche Ausbildungs-Workshops für die Sicherheitsmitarbeiter am Übergang veranstalten, um ihnen Arbeitsqualifikationen zu vermitteln, die dem Umgang mit Touristen entsprechen.

Die Vertretung wird zunächst fünf Tage in der Woche zwischen 08:30 und 17:00 Uhr geöffnet sein. Ein Vertreter des Ministeriums vor Ort wird die Reisedaten bezüglich der Ein- und Ausreise der Touristen, die von den Reiseagenturen auf beiden Seiten des Grenzübergangs und von christlichen Botschaften und Vertretungen im Ausland eingereicht werden, koordinieren.

Gegen Weihnachten werden ca. 80.000 christliche Touristen in Israel erwartet, wobei allein an den Weihnachtsfeiertagen ca. 30.000 Personen den Übergang „Rachel“ zwischen Jerusalem und Bethlehem nutzen werden. Zwischen Januar und August 2005 haben sich 160.000 Touristen und Pilger zwischen Jerusalem und Bethlehem bewegt. Informationen für die Presse: Limor Banai, Tel. 00972-2-6664201, Email: limorb@tourism.gov.il



(3) Warm-Up in den Beziehungen mit muslimischen Staaten

Nach dem Warm-Up in den Beziehungen zwischen Israel und Pakistan haben zwei weitere muslimische Staaten, die keine diplomatischen Beziehungen mit Israel haben, Kontakte zu israelischen Vertretern aufgenommen.

Der Botschafter Afghanistans in einem ungenannten Mittelmeerland hat den israelischen Botschafter und Mitarbeiter der israelischen Botschaft kürzlich anlässlich des Unabhängigkeitstages von Afghanistan in seine Residenz eingeladen.

Der Botschafter von Bangladesch, ebenso in einem ungenannten Mittelmeerland, bot dem israelischen Botschafter den Aufbau regulärer Beziehungen zwischen beiden Staaten an. Der israelische Botschafter hieß den Vorschlag willkommen. Beide vereinbarten, offene Gespräche darüber zu führen. (Ynet, 20.12.)



(4) Benyamin Netanyahu neuer Likud-Vorsitzender

Der ehemalige Ministerpräsident Benyamin Netanyahu hat am Montag (19.12.) die Wahl zum Vorsitzenden des Likud-Blocks gewonnen. In seiner Rede kündigte er an, die Partei wieder an die Macht führen zu wollen. Nach Auszählung von 98% der Stimmen konnte Netanyahu 44.4% auf sich vereinen. Außenminister Silvan Shalom kam auf 33%. Dritter wurde Moshe Feiglin mit 12.4%, auf Platz vier kam Yisrael Katz mit 8.7% der Wählerstimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 44.6%. Wahlberechtigt waren alle Mitglieder des Likud-Blocks.

Unterdessen wurde Ministerpräsident Ariel Sharon am Dienstagmorgen aus dem Jerusalemer Krankenhaus entlassen. Zwei Tage nach dem leichten Schlaganfall haben sich die Chancen seiner neuen Partei „Kadima“ auf einen Wahlsieg bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am 28. März 2006 kaum verschlechtert. Eine Umfrage ergab, dass sich 91% aller Wahlberechtigten durch den Schlaganfall nicht in ihrer Entscheidung beeinflusst sehen. Wenn gestern Wahlen gewesen wären, hätte die Kadima 39 Mandate erreicht, die Arbeitspartei (Amir Peretz) 21 Sitze und der Likud 13 (von insgesamt 120 Mandaten in der Knesset). (Ynet, 20.12.)



(5) Handel & Wirtschaft

Welthandel

Industrie-Exporte aus Israel sind von Januar bis September 2005 deutlich gestiegen ($ 6.2 Mrd.). Exporte in die EU wuchsen um 13% (ohne Diamanten). Die höchste Steigerung wurde bei Exporten nach Slowenien verzeichnet ($ 48.2 Mio., 192% Steigerung), gefolgt von Estland ($6.2 Mio., 130% Steigerung). (Ynet, 14.12.)

Exporte in die arabischen Staaten stiegen von Januar bis September 2005 um 26% auf $ 171 Mio., im Vergleich zu den ersten drei Vierteljahren 2004 (mit Diamanten). 66 israelische Exporteure waren an der Ausfuhr von Waren in den Irak beteiligt (Konsumgüter, Ausrüstung für Sicherheit und Transport, Gummi- und Kunststoff-Produkte). (Israel´s Trade Portal port2port, 19.12.)

Weltweit liegt Israel im Waren-Export und –Import per capita auf dem 8. Platz. Das ergab eine Studie von BDi Group auf der Basis von Angaben der Welt-Handels-Organisation (WTO). Beim Export von Düngemitteln steht Israel weltweit auf Platz 1 (57% des Welthandelsvolumens). Die israelische Notenbank prognostiziert für 2005 ein Handelsdefizit von NIS 3.3 Mrd. unter dem Ziel. (Jerusalem, 19.12.)

Infrastruktur

Der marokkanische Verkehrsminister Karim Ghellab und Israels Verkehrsminister Neir Sheetrit trafen sich in der vergangenen Woche in Marrakesch zu Gesprächen über ein bilaterales Abkommen im Luftverkehr. Die Länder wollen einen gemeinsamen Verhandlungs-Ausschuss zu dem Thema ins Leben rufen. Bisher gibt es keine direkte Flugverbindung. Jährlich fliegen Tausende israelsche Touristen über Italien und Frankreich nach Marokko. (Israel´s Trade Portal port2port, 19.12.)

Bei der Verkehrsminister-Konferenz der Mittelmeer-Anrainerstaaten in Marrakesch stellte Verkehrsminister Sheetrit die neuesten Pläne für eine Einsenbahn-Verbindung zwischen Haifa, Israel, und Irbid, Jordanien, vor. Nach dem Entwurf soll Jenin im nördlichen Westjordanland an die Strecke angeschlossen werden. Die EU würde sich mit über € 300 Mio. an dem Infrastruktur-Projekt zwischen Israel, Jordanien und der Palästinensischen Autonomiebehörde beteiligen, sollte der Plan auf Zustimmung stoßen. Sheetrit hofft außerdem auf eine europäische Beteiligung beim Bau einer Strecke zwischen dem Tiefsee-Hafen von Ashdod und dem Gazastreifen. (Israel´s Trade Portal port2port http://www.port2port.com, 19.12.)

High Tech

Deutschlands zweitgrößter Software-Entwickler „Software AG“ will 2006 weitere Technologien aus Israel akquirieren. „Mit der Aussicht auf Frieden im Nahen Osten wird sich hier in Israel ein riesiger Markt eröffnen, aber auch in Jordanien und Ägypten“, sagte Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG, in einem Interview mit der Jerusalem Post. Im Januar 2005 übernahm Software AG für $ 7 Mio. die israelische Firma Sabratec Ltd. Sabratec entwickelte die erfolgreiche ApplinX Integrationstechnologie für Hostsystemintegration. Mit ApplinX-Technologien hat die israelische Postbehörde (Israel Postal Authority) zum Beispiel eine Web-Anwendung für die Kundendienstabteilung entwickelt. Mit dem neuen System kann die Banksparte der Postbehörde die Effizienz seiner Dienstleistungen spürbar steigern und enorme Zeitersparnisse erzielen. (Jerusalem Post, 13.12./ Software AG, 30.9.)

Anfang Dezember kündigte der drittgrößte unabhängige Software-Lieferant der Welt, SAP, die Ausweitung seiner Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in Israel an. Anfang des Monats eröffnete SAP Labs Israel einen neuen Standort in Carmiel, im Norden Israels. (Haaretz, 1.12.)

Immobilien

Das israelische Immobilien-Unternehmen „Electra“ teilte am Sonntag (18.12.) mit, dass es 50% Anteile von neun Büro-Gebäuden in Deutschland für € 41.7 Mio. erworben hat. Die andere Hälfte wurde von einer Gruppe von Privatinvestoren gekauft. Acht Gebäude befinden sich in Berlin und eines in Frankfurt/Oder. 45% der Fläche sind an Deutsche Telekom und Deutsche Post vermietet. Der Rest steht leer. Die Mieteinnahmen belaufen sich zurzeit auf € 3 Mio. jährlich. Das bedeutet ein Gewinn von 7,2% der Investition, selbst wenn der freie Mietraum weiter leer stehen würde. (Jerusalem Post, 19.12.)

Anfang des Monats hat das Immobilien-Unternehmen „Direct Capital Investments“ (TASE:DCI) ein Grundstück für € 28.4 Mio. von Deutsche Telekom erworben. Bei dem Grundstück handelt es sich um einen High Tech Park in der Nähe von Darmstadt. Auf dem Gelände stehen drei Gebäude, die die Deutsche Telekom für € 2 Mio. im Jahr von DCI least. (Haaretz, 5.12.)

Investment

Israelische Investitionen in ausländische Wertpapiere sind von Januar bis September 2005 um $5. Mrd. gestiegen. Das teilte das statistische Zentralamt in Israel mit. $ 4. Mrd. wurden in ausländische Anleihen, der Rest in Aktien investiert. Israelische Einnahmen durch Investitionen im Ausland beliefen sich in diesem Zeitraum auf insgesamt $ 1. Mrd. Ausländische Direkt-Investitionen in Israel stiegen von Januar bis September 2005 um $ 3.5 Mrd. In israelische Anleihen investierten ausländische Investoren im ersten Drittel des Jahres $ 3.3 Mrd. mehr als 2004. (Ynet, 14.12.)

Israel Export and International Cooperation Institute (IEICI) und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) haben Anfang Dezember ein Abkommen unterzeichnet, das israelische Unternehmen bei Aktivitäten von EBRD stärker beteiligt. IEICI geht von einer 50% Steigerung in der Beteiligung Israels aus (von derzeit $ 50 Mio. auf $ 75 Mio. in 2006). (Israel´s Trade Portal port2port, 13.12.)



(6) Das Wetter in Israel

Heute und Morgen sinken die Temperaturen weiter. Im Norden und in der Mitte des Landes gibt es Schauer. Vom Hermon wird leichter Schneefall gemeldet. Am Wochenende kehrt „General Winter“ nach Israel zurück.

Jerusalem: 4-11°C
Tel Aviv: 10-19°C
Haifa: 10-18°C
Be’er Sheva: 6-18°C
Eilat: 10-22°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.5006 NIS (-0.036%)
1 CHF – 3.5444 NIS (-0.138%)
1 £ - 8.1164 NIS (+0.241%)
1 $ - 4.5980 NIS (+0.218%)
(Bank of Israel, 20.12.05)



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