Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 19. Dezember 2005
  
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(1) Wesentliche Verbesserung des Gesundheitszustands von MP Ariel Sharon
(2) Selbstmord-Attentat vereitelt, Qassam-Rakete landete bei Ashqelon
(3) Gesetzesvorlage zum Zivildienst auf dem Weg in die Knesset
(4) Die erste Solarenergie betriebene Moschee der Welt wird in Israel stehen
(5) Gemeinsam sind wir stark: Interdisziplinäre Denkfabriken in Jerusalem
(6) Neuer Präsident des Weizmann Institutes nominiert
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Wesentliche Verbesserung des Gesundheitszustands von MP Ariel Sharon

Nach Angaben von Ilan Cohen, Generaldirektor des Büros des Ministerpräsidenten, hat sich der Zustand von Ministerpräsident Ariel Sharon im Laufe der Nacht wesentlich verbessert. Er sei wieder völlig gesund und laufe ohne Hilfe in seinem Zimmer herum. In einem Interview mit dem Radiosender „Kol Israel“ sagte Cohen, dass eine CT- und MRI-Untersuchung im Krankenhaus „Hadassa“ zeigte, dass der leichte Schlaganfall, den er am Sonntag erlitt, zu keinen gesundheitlichen Schäden führte.

Cohen sagte, dass die Mitarbeiter Sharons heute morgen über den aktuellen Gesundheitszustand des Ministerpräsidenten informiert wurden. Die Mitarbeiter versammelten sich am Morgen im Zimmer Sharons und informierten ihn wie üblich über aktuelle Lage des heutigen Morgens. Sharon selbst erklärte von seinem Krankenbett aus, dass er wohl ein paar Tage hätte frei nehmen sollen. Das Krankenhaus teilte mit, dass er zumindest in den Morgenstunden noch unter ärztlicher Aufsicht stehe.

In den Autonomiegebieten feierte man die Einweisung Sharons ins Krankenhaus. Bewaffnete Palästinenser liefen auf die Straßen und feierten die Mitteilung, riefen „Tod Sharon“ und verteilten Süßigkeiten.

In Windeseile machte die Nachricht die Runde durch alle arabischen Nachrichtenprogramme. Der erste Sender, der über die Angelegenheit berichtete, war der Sender „Al-Arabiya“, dessen führender Korrespondent in Israel, Ziad Halabi, auf Sendung ging. Der Sender Al-Jazira sendete in seinem Hauptprogramm Untertitel, in denen es hieß, dass Sharon einen Schlaganfall erlitten habe. Auch in den Neunuhr-Nachrichten gestern Abend berichtete der hochrangige Korrespondent Walid Al-Omri live über den Vorfall.

Auch das palästinensische Fernsehen und der Sender Al-Manar berichteten sofort über den Vorfall. Die internationalen Nachrichtensender starteten ebenfalls eine umfangreiche Berichterstattung. Es gab Live-Sendungen aus dem Krankenhaus Hadassa, schon wenige Minuten, nachdem bekannt geworden war, dass Sharon dort eingeliefert worden war.

Das Büro des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Abu Mazen teilte mit, dass der palästinensische Vorsitzende dem Büro Sharon in einem Telefongespräch sein Bedauern und Wünsche der baldigen Besserung übermittelt habe. (Walla, 19.12.)



(2) Selbstmord-Attentat vereitelt, Qassam-Rakete landete bei Ashqelon

Die israelische Armee (Zahal) hat am Montagmorgen in Israel einen Palästinenser mit einem Sprengstoff-Gürtel festgenommen. Der Mann war auf der Höhe des Kibbuz „Nir Am“ durch den Sicherheitszaun gelangt. Dies war das erste Mal seit dem Rückzug („Abkoppelung“) vom Gazastreifen, dass es einem bewaffneten Terrorist gelang, den Zaun zu überwinden.

Der Vorfall beweist, dass die Terror-Organisationen stark daran arbeiten, ihre Angriffe auf Israel fortzusetzen, sagte ein Vertreter der Armee. Erst vor zwei Wochen entdeckte die Armee einen Tunnel, durch den palästinensische Terroristen Waffen aus dem Gazastreifen zum Grenz-Übergang „Erez“ schmuggeln wollten.

Im Jerusalemer Stadtteil „Har Homa“ verhafteten Grenzpolizisten zwei Palästinenser im Alter von 16 und 17 Jahren. Die Jugendlichen trugen zwei Rohrbomben, zwei Molotow-Cocktails, zwei Messer und eine Hamas-Flagge bei sich. Erste Ermittlungen ergaben, dass sie ein Attentat in Jerusalem geplant hatten.

Am Sonntagnachmittag landete eine palästinensische Rakete des Typs „Qassam“ auf unbebautem Gebiet in der Nähe des Kibbuz „Yad Mordechai“ südlich der Stadt Ashqelon. Die Stadt liegt etwa 10 km vom Gazastreifen entfernt. Die „Al-Quds-Brigaden“ der Terror-Organisation „Islamischer Jihad“ bekannten sich zu dem Angriff und kündigte weitere an. In der Gegend südlich von Ashqelon befindet sich ein Industrie-Gebiet mit einem Elektrizitätswerk, eine große Meerwasser-Entsalzungsanlage, eine Öl-Pipeline und Fabriken. Die Rakete wurde aus dem Gebiet abgeschossen, in dem die frühere israelische Siedlung „Dugit“ lag. Das Amt des Ministerpräsidenten teilte mit, dass man einerseits die diplomatischen Bemühungen vorantreibe, um die palästinensischen Angriffe zu stoppen, andererseits werde man aber auch vom Verteidigungs-Standpunkt aus reagieren.

In der Nacht zum Montag reagierte die Luftwaffe mit Angriffen auf Zufahrt-Straßen, die in jene Gebiete im Gazastreifen führen, aus denen die Raketen abgeschossen werden. Dadurch sollen weitere Angriffe auf Israel erschwert werden. (Ynet, 19.12.)



(3) Gesetzesvorlage zum Zivildienst auf dem Weg in die Knesset

Verteidigungsminister Shaul Mofaz: „jeder Bürger wird den Dienst leisten, der ihm entspricht und wird wählen, wie er den Bedürfnissen des Staates dienen kann“.

Die Regierung hat am Sonntag (18.12.) eine Gesetzesvorlage angenommen, deren Ziel es ist, „allen Bürgern und Einwohnern Israels, die nicht zum Wehrdienst einberufen werden, von diesem befreit sind oder abgewiesen wurden, den nationalen und zivilen Dienst zu ermöglichen“. Bereits 2006 sollen 200 Yeshiva-Schüler (Talmud-Schüler) zum Zivildienst eingezogen werden. Das Gesetz muss nun noch vom Parlament („Knesset“) angenommen werden.

Verteidigungsminister Shaul Mofaz bezeichnete die Kabinetts-Entscheidung als einen weiteren wichtigen Schritt in der veränderten Auffassung bezüglich des Wehrdienstes in Israel, den die Sicherheitsbehörden seit langer Zeit erwartet hätten. Der Schritt „wird dafür sorgen, dass jeder Bürger in Israel den Dienst leisten kann, der ihm entspricht, wobei seine Prinzipien geachtet und geschützt werden, so auch im Rahmen eines Zivildienstes, einem Dienst, bei dem jeder Bürger wählen kann, wie er etwas zur Erfüllung der Sicherheitsbedürfnisse und auch der gesellschaftlichen Bedürfnisse des Staates beitragen kann.“

Die Entscheidung sieht vor, dass der Staat die Führung der religiösen und arabischen Bevölkerung umgehen wird, die sich dem nationlen Dienst widersetzen. Anstatt dessen will man sich mit Hilfe von Veröffentlichungen und Öffentlichkeitsarbeit direkt an die Jugendlichen wenden. Den Jugendlichen werden ähnliche Bedingungen geboten wie Soldaten der israelischen Armee. Die Kosten werden auf mehrere Zehnmillionen Shekel jährlich geschätzt. Die arabischen und religiösen jüdischen Jugendlichen werden auf freiwilliger Basis zum Dienst rekrutiert. Der Dienst dauert ein Jahr und kann um ein weiteres Jahr verlängert werden. (Haaretz, 19.12.)



(4) Die erste Solarenergie betriebene Moschee der Welt wird in Israel stehen

Die einfachen Dinge, die wir jeden Tag tun, erscheinen den meisten Einwohnern in Israel als selbstverständlich: Wenn wir ein Zimmer betreten, schalten wir die Klimaanlage ein, oder das Licht, wenn es dunkel ist. Doch für die Bewohner des Beduinendorfes Darijat in der nördlichen Negev-Wüste war das bisher ein Traum. Doch wer sagt, dass Träume nie wahr werden? Diese Woche wird in dem Beduinendorf ein erstes Projekt seiner Art in Israel gestartet, in dessen Rahmen ein Stromversorgungssystem erarbeitet und in Betrieb genommen wird, das auf Sonnenenergie basiert.

Das Dorf Darijat befindet sich im Osten des nördlichen Negev, ca. 50 Kilometer nord-östlich von Be’er Sheva. Obwohl das Dorf nie offiziell von den staatlichen Behörden anerkannt wurde, weil die Häuser ohne Baugenehmigung errichtet wurden, entwickelte sich Darijat dank der Entschlossenheit seiner Einwohner zu einer blühenden Ortschaft, in der es kaum Arbeitslosigkeit gibt und sich die Meisten von Landwirtschaft und freien Berufen den Lebensunterhalt verdienen. In dem Dorf leben heute ca. 113 Familien. Wie in den meisten Beduinendörfern im Negev weiß man auch in Darijat vom Anschluss an das Strom-, Abwasser- und Kommunikationsnetz nur durchs Hören-Sagen. (Haaretz, 18.12.)



(5) Gemeinsam sind wir stark: Interdisziplinäre Denkfabriken in Jerusalem

Wie Ökonomen in Jerusalem mit Wissenschaftlern aus einem Dutzend anderer Disziplinen forschen

Wie rational sind Bienen? Organisieren sie das Sammeln von Nektar optimal? Sind sie lernfähig? Seit mehr als einem Jahrzehnt geht der Jerusalemer Botaniker Avi Shmida solchen Fragen auf den Grund – in einem Speziallabor mit künstlichen, elektronischen Blumen, in dem sich das Verhalten der Bienen genau beobachten lässt. Der Ökologieprofessor, der in Bonn bei Ökonomie-Nobelpreisträger Reinhard Selten promovierte, arbeitet gemeinsam mit Ökonomen, Mathematikern, Philosophen und Forschern aus fast einem Dutzend weiterer Disziplinen.

Willkommen im „Center for Rationality“ (http://www.ratio.huji.ac.il) an der Hebrew University in Jerusalem – einer interdisziplinären Denkfabrik, die weltweit ihresgleichen sucht. Seit 1991 forschen dort an die 50 Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Disziplinen zusammen zur „interaktiven Entscheidungsfindung“ und zum rationalen Verhalten. Ihre Klammer ist die Spieltheorie. Egal, ob es um medizinische, juristische oder psychologische Fragestellungen geht – „die Spieltheorie liefert für die anderen Disziplinen die Analysewerkzeuge“, sagt Robert Aumann, Ökonomie-Nobelpreisträger des Jahres 2005 und einer der Gründer des Forschungszentrums.

Auch der Biologe Shmida arbeitet auf der Grundlage der Spieltheorie: In seinem Labor mit dem Spitznamen „Beehave“ hat er elektronische Kunstblumen installiert – diese unterscheiden sich in Bezug auf ihren Nektargehalt und erfassen genau, ob die jeweilige Blüte von einer Biene angesteuert wird und wie lange sich das Insekt dort aufhält.

Weiter:

Wie Ökonomen in Jerusalem mit Wissenschaftlern aus einem Dutzend anderer Disziplinen forschen.
Handelsblatt, 19. Dezember 2005. Von Pierre Heumann

http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200104,301115,1006813/SH/0/depot/0/index.html



(6) Neuer Präsident des Weizmann Institutes nominiert

Das Nominierungskomitee des Vorstands hat Prof. Daniel Zajfman für das Amt des nächsten Präsidenten des Weizmann Instituts vorgeschlagen. Das teilte der Vorstandsvorsitzende des Weizmann Instituts für Wissenschaft, Herr Mandy Moross aus London, mit.

Der Vorschlag des Komitees beendete ein über mehrere Monate anhaltendes Verfahren. Ein Auswahlkomitee, das Wissenschaftler und Laien des Vorstands aus Israel und anderen Ländern einschließt und darüber hinaus auch Fakultätsmitglieder des Instituts, hat einstimmig Prof. Zajfman für das Amt des Präsidenten ausgewählt. Die Empfehlung des Auswahlkomitees wurde vom Nominierungskomitee des Vorstands unter Vorsitz von Mandy Moross bestätigt. Unter Einhaltung der Richtlinien des Instituts wird die Wahl des Präsidenten von dem gesamten Vorstand noch bestätigt werden. Prof. Zajfman wird der zehnte Präsident des Weizmann Instituts sein und die Nachfolge des gegenwärtigen Präsidenten, Prof. Ilan Chet, antreten, dessen Amtszeit im Dezember 2006 endet.

Prof. Zajfman ist 1959 in Belgien geboren und zog 1979 nach Israel. Er erhielt seinen B.Sc. im Jahre 1983 und promovierte 1989 in Atomphysik am Technion in Haifa. Im Anschluss an seine Promotion führte er Forschungsarbeiten am Argonne National Laboratory bei Chicago durch. 1991 kam er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Abteilung für Teilchenphysik ans Weizmann Institut. 1997 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt und in 2003 zum ordentlichen Professor befördert. Heute dient er als Leiter der Service Unit für Physik. Seit 2001 ist er externes Mitglied des Max-Planck-Instituts für Nuklearphysik in Heidelberg, Deutschland, zu dessen Direktor er 2005 ernannt wurde. In dieser Kapazität verwaltet er derzeit ein 4.5-Millionen-Euro-Projekt zum Bau eines Ionen-Speicher-Rings, der bei einer Temperatur nahe am absoluten Nullpunkt arbeitet.

Prof. Zajfmans Forschung konzentriert sich auf die Reaktionsdynamik kleiner Moleküle und wie sie die Zusammensetzung des Interstellar-Mediums beeinflussen. Im Labor rekonstruiert er die Bedingungen im All, indem er besondere Geräte einsetzt, so genannte Ionen-’Fallen’ und Ionen-’Speicher-Ringe’ nennen, einsetzt. Mit diesen Geräten schafft er es, unter den extremen Bedingungen des interstellaren Alls (besonders tiefe Temperaturen und niedrige Dichten) für kurze Zeit die Eigenschaften kleinster Materialmengen zu speichern, die so winzig wie einige hunderte Atome oder Moleküle sind. Ein Teil seiner Forschung befasste sich mit der Art und Weise, wie sich Molekül-Komplexe im All formen.

Über seine Forschung hinaus hat Prof. Zajfman auch sehr viel Zeit und Mühe in Gemeindearbeit investiert, insbesondere in Jugendarbeit. Eines seiner Ziele ist es, die Interessenhorizonte und das Wissen über die Fortschritte an der wissenschaftlichen Front zu erweitern.

Prof. Zajfman ist mit Joelle verheiratet, die einen M.Sc. in Physik hat und als Bildhauerin arbeitet. Sie haben zwei Kinder, Sohn Eyal (17) und Tochter Noga (15).

Das Weizmann Institut in Rehovot, Israel, ist eine der weltweit führenden Forschungsinstitutionen. Es ist bekannt für seine breit gefächerte Erforschung der Naturwissenschaften und beschäftigt 2500 Wissenschaftler, Studenten, Techniker und Mitarbeiter. Die Forschungsarbeiten des Instituts befassen sich mit der Suche nach neuen Wegen der Bekämpfung von Krankheiten und Hunger, mit der Untersuchung wichtiger Fragen in Mathematik und Computerwissenschaften, Erforschung der Materie und des Universums, Entwicklung neuer Materialien und neuer Strategien zum Umweltschutz.

Pressemitteilungen des Weizmann Institutes werden auf dem World Wide Web http://wis-wander.weizmann.ac.il veröffentlicht.



(7) Das Wetter in Israel

Heiter. In der Nacht Regen. In den kommenden Tagen örtliche Schauer. Es wird kühler.

Jerusalem: 9-15°C
Tel Aviv: 12-20°C
Haifa: 12-19°C
Be’er Sheva: 8-22°C
Eilat: 12-25°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.4992 NIS (-0.018%)
1 CHF – 3.5583 NIS (-0.244%)
1 £ - 8.1165 NIS (-0.048%)
1 $ - 4.5790 NIS (-0.065%)
(Bank of Israel, 16.12.05)



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