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(1) Wesentliche Verbesserung des
Gesundheitszustands von MP Ariel Sharon
Nach Angaben von Ilan Cohen, Generaldirektor des Büros des
Ministerpräsidenten, hat sich der Zustand von Ministerpräsident
Ariel Sharon im Laufe der Nacht wesentlich verbessert. Er sei wieder
völlig gesund und laufe ohne Hilfe in seinem Zimmer herum. In einem
Interview mit dem Radiosender „Kol Israel“ sagte Cohen, dass eine
CT- und MRI-Untersuchung im Krankenhaus „Hadassa“ zeigte, dass der
leichte Schlaganfall, den er am Sonntag erlitt, zu keinen
gesundheitlichen Schäden führte.
Cohen sagte, dass die Mitarbeiter Sharons heute morgen über den
aktuellen Gesundheitszustand des Ministerpräsidenten informiert
wurden. Die Mitarbeiter versammelten sich am Morgen im Zimmer
Sharons und informierten ihn wie üblich über aktuelle Lage des
heutigen Morgens. Sharon selbst erklärte von seinem Krankenbett aus,
dass er wohl ein paar Tage hätte frei nehmen sollen. Das Krankenhaus
teilte mit, dass er zumindest in den Morgenstunden noch unter
ärztlicher Aufsicht stehe.
In den Autonomiegebieten feierte man die Einweisung Sharons ins
Krankenhaus. Bewaffnete Palästinenser liefen auf die Straßen und
feierten die Mitteilung, riefen „Tod Sharon“ und verteilten
Süßigkeiten.
In Windeseile machte die Nachricht die Runde durch alle
arabischen Nachrichtenprogramme. Der erste Sender, der über die
Angelegenheit berichtete, war der Sender „Al-Arabiya“, dessen
führender Korrespondent in Israel, Ziad Halabi, auf Sendung ging.
Der Sender Al-Jazira sendete in seinem Hauptprogramm Untertitel, in
denen es hieß, dass Sharon einen Schlaganfall erlitten habe. Auch in
den Neunuhr-Nachrichten gestern Abend berichtete der hochrangige
Korrespondent Walid Al-Omri live über den Vorfall.
Auch das palästinensische Fernsehen und der Sender Al-Manar
berichteten sofort über den Vorfall. Die internationalen
Nachrichtensender starteten ebenfalls eine umfangreiche
Berichterstattung. Es gab Live-Sendungen aus dem Krankenhaus
Hadassa, schon wenige Minuten, nachdem bekannt geworden war, dass
Sharon dort eingeliefert worden war.
Das Büro des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde
Abu Mazen teilte mit, dass der palästinensische Vorsitzende dem Büro
Sharon in einem Telefongespräch sein Bedauern und Wünsche der
baldigen Besserung übermittelt habe. (Walla, 19.12.)
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(2)
Selbstmord-Attentat vereitelt, Qassam-Rakete landete bei
Ashqelon
Die israelische Armee (Zahal) hat am Montagmorgen in Israel einen
Palästinenser mit einem Sprengstoff-Gürtel festgenommen. Der Mann
war auf der Höhe des Kibbuz „Nir Am“ durch den Sicherheitszaun
gelangt. Dies war das erste Mal seit dem Rückzug („Abkoppelung“) vom
Gazastreifen, dass es einem bewaffneten Terrorist gelang, den Zaun
zu überwinden.
Der Vorfall beweist, dass die Terror-Organisationen stark daran
arbeiten, ihre Angriffe auf Israel fortzusetzen, sagte ein Vertreter
der Armee. Erst vor zwei Wochen entdeckte die Armee einen Tunnel,
durch den palästinensische Terroristen Waffen aus dem Gazastreifen
zum Grenz-Übergang „Erez“ schmuggeln wollten.
Im Jerusalemer Stadtteil „Har Homa“ verhafteten Grenzpolizisten
zwei Palästinenser im Alter von 16 und 17 Jahren. Die Jugendlichen
trugen zwei Rohrbomben, zwei Molotow-Cocktails, zwei Messer und eine
Hamas-Flagge bei sich. Erste Ermittlungen ergaben, dass sie ein
Attentat in Jerusalem geplant hatten.
Am Sonntagnachmittag landete eine palästinensische Rakete des
Typs „Qassam“ auf unbebautem Gebiet in der Nähe des Kibbuz „Yad
Mordechai“ südlich der Stadt Ashqelon. Die Stadt liegt etwa 10 km
vom Gazastreifen entfernt. Die „Al-Quds-Brigaden“ der
Terror-Organisation „Islamischer Jihad“ bekannten sich zu dem
Angriff und kündigte weitere an. In der Gegend südlich von Ashqelon
befindet sich ein Industrie-Gebiet mit einem Elektrizitätswerk, eine
große Meerwasser-Entsalzungsanlage, eine Öl-Pipeline und Fabriken.
Die Rakete wurde aus dem Gebiet abgeschossen, in dem die frühere
israelische Siedlung „Dugit“ lag. Das Amt des Ministerpräsidenten
teilte mit, dass man einerseits die diplomatischen Bemühungen
vorantreibe, um die palästinensischen Angriffe zu stoppen,
andererseits werde man aber auch vom Verteidigungs-Standpunkt aus
reagieren.
In der Nacht zum Montag reagierte die Luftwaffe mit Angriffen auf
Zufahrt-Straßen, die in jene Gebiete im Gazastreifen führen, aus
denen die Raketen abgeschossen werden. Dadurch sollen weitere
Angriffe auf Israel erschwert werden. (Ynet, 19.12.)
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(3)
Gesetzesvorlage zum Zivildienst auf dem Weg in die
Knesset
Verteidigungsminister Shaul Mofaz: „jeder Bürger wird den Dienst
leisten, der ihm entspricht und wird wählen, wie er den Bedürfnissen
des Staates dienen kann“.
Die Regierung hat am Sonntag (18.12.) eine Gesetzesvorlage
angenommen, deren Ziel es ist, „allen Bürgern und Einwohnern
Israels, die nicht zum Wehrdienst einberufen werden, von diesem
befreit sind oder abgewiesen wurden, den nationalen und zivilen
Dienst zu ermöglichen“. Bereits 2006 sollen 200 Yeshiva-Schüler
(Talmud-Schüler) zum Zivildienst eingezogen werden. Das Gesetz muss
nun noch vom Parlament („Knesset“) angenommen werden.
Verteidigungsminister Shaul Mofaz bezeichnete die
Kabinetts-Entscheidung als einen weiteren wichtigen Schritt in der
veränderten Auffassung bezüglich des Wehrdienstes in Israel, den die
Sicherheitsbehörden seit langer Zeit erwartet hätten. Der Schritt
„wird dafür sorgen, dass jeder Bürger in Israel den Dienst leisten
kann, der ihm entspricht, wobei seine Prinzipien geachtet und
geschützt werden, so auch im Rahmen eines Zivildienstes, einem
Dienst, bei dem jeder Bürger wählen kann, wie er etwas zur Erfüllung
der Sicherheitsbedürfnisse und auch der gesellschaftlichen
Bedürfnisse des Staates beitragen kann.“
Die Entscheidung sieht vor, dass der Staat die Führung der
religiösen und arabischen Bevölkerung umgehen wird, die sich dem
nationlen Dienst widersetzen. Anstatt dessen will man sich mit Hilfe
von Veröffentlichungen und Öffentlichkeitsarbeit direkt an die
Jugendlichen wenden. Den Jugendlichen werden ähnliche Bedingungen
geboten wie Soldaten der israelischen Armee. Die Kosten werden auf
mehrere Zehnmillionen Shekel jährlich geschätzt. Die arabischen und
religiösen jüdischen Jugendlichen werden auf freiwilliger Basis zum
Dienst rekrutiert. Der Dienst dauert ein Jahr und kann um ein
weiteres Jahr verlängert werden. (Haaretz, 19.12.)
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(4) Die erste
Solarenergie betriebene Moschee der Welt wird in Israel
stehen
Die einfachen Dinge, die wir jeden Tag tun, erscheinen den
meisten Einwohnern in Israel als selbstverständlich: Wenn wir ein
Zimmer betreten, schalten wir die Klimaanlage ein, oder das Licht,
wenn es dunkel ist. Doch für die Bewohner des Beduinendorfes Darijat
in der nördlichen Negev-Wüste war das bisher ein Traum. Doch wer
sagt, dass Träume nie wahr werden? Diese Woche wird in dem
Beduinendorf ein erstes Projekt seiner Art in Israel gestartet, in
dessen Rahmen ein Stromversorgungssystem erarbeitet und in Betrieb
genommen wird, das auf Sonnenenergie basiert.
Das Dorf Darijat befindet sich im Osten des nördlichen Negev, ca.
50 Kilometer nord-östlich von Be’er Sheva. Obwohl das Dorf nie
offiziell von den staatlichen Behörden anerkannt wurde, weil die
Häuser ohne Baugenehmigung errichtet wurden, entwickelte sich
Darijat dank der Entschlossenheit seiner Einwohner zu einer
blühenden Ortschaft, in der es kaum Arbeitslosigkeit gibt und sich
die Meisten von Landwirtschaft und freien Berufen den
Lebensunterhalt verdienen. In dem Dorf leben heute ca. 113 Familien.
Wie in den meisten Beduinendörfern im Negev weiß man auch in Darijat
vom Anschluss an das Strom-, Abwasser- und Kommunikationsnetz nur
durchs Hören-Sagen. (Haaretz, 18.12.)
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(5) Gemeinsam
sind wir stark: Interdisziplinäre Denkfabriken in
Jerusalem
Wie Ökonomen in Jerusalem mit Wissenschaftlern aus einem Dutzend
anderer Disziplinen forschen
Wie rational sind Bienen? Organisieren sie das Sammeln von Nektar
optimal? Sind sie lernfähig? Seit mehr als einem Jahrzehnt geht der
Jerusalemer Botaniker Avi Shmida solchen Fragen auf den Grund – in
einem Speziallabor mit künstlichen, elektronischen Blumen, in dem
sich das Verhalten der Bienen genau beobachten lässt. Der
Ökologieprofessor, der in Bonn bei Ökonomie-Nobelpreisträger
Reinhard Selten promovierte, arbeitet gemeinsam mit Ökonomen,
Mathematikern, Philosophen und Forschern aus fast einem Dutzend
weiterer Disziplinen.
Willkommen im „Center for Rationality“ (http://www.ratio.huji.ac.il) an der Hebrew
University in Jerusalem – einer interdisziplinären Denkfabrik, die
weltweit ihresgleichen sucht. Seit 1991 forschen dort an die 50
Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Disziplinen zusammen zur
„interaktiven Entscheidungsfindung“ und zum rationalen Verhalten.
Ihre Klammer ist die Spieltheorie. Egal, ob es um medizinische,
juristische oder psychologische Fragestellungen geht – „die
Spieltheorie liefert für die anderen Disziplinen die
Analysewerkzeuge“, sagt Robert Aumann, Ökonomie-Nobelpreisträger des
Jahres 2005 und einer der Gründer des Forschungszentrums.
Auch der Biologe Shmida arbeitet auf der Grundlage der
Spieltheorie: In seinem Labor mit dem Spitznamen „Beehave“ hat er
elektronische Kunstblumen installiert – diese unterscheiden sich in
Bezug auf ihren Nektargehalt und erfassen genau, ob die jeweilige
Blüte von einer Biene angesteuert wird und wie lange sich das Insekt
dort aufhält.
Weiter:
Wie Ökonomen in Jerusalem mit Wissenschaftlern aus einem Dutzend
anderer Disziplinen forschen. Handelsblatt, 19. Dezember 2005.
Von Pierre Heumann
http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200104,301115,1006813/SH/0/depot/0/index.html
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(6) Neuer
Präsident des Weizmann Institutes nominiert
Das Nominierungskomitee des Vorstands hat Prof. Daniel Zajfman
für das Amt des nächsten Präsidenten des Weizmann Instituts
vorgeschlagen. Das teilte der Vorstandsvorsitzende des Weizmann
Instituts für Wissenschaft, Herr Mandy Moross aus London, mit.
Der Vorschlag des Komitees beendete ein über mehrere Monate
anhaltendes Verfahren. Ein Auswahlkomitee, das Wissenschaftler und
Laien des Vorstands aus Israel und anderen Ländern einschließt und
darüber hinaus auch Fakultätsmitglieder des Instituts, hat
einstimmig Prof. Zajfman für das Amt des Präsidenten ausgewählt. Die
Empfehlung des Auswahlkomitees wurde vom Nominierungskomitee des
Vorstands unter Vorsitz von Mandy Moross bestätigt. Unter Einhaltung
der Richtlinien des Instituts wird die Wahl des Präsidenten von dem
gesamten Vorstand noch bestätigt werden. Prof. Zajfman wird der
zehnte Präsident des Weizmann Instituts sein und die Nachfolge des
gegenwärtigen Präsidenten, Prof. Ilan Chet, antreten, dessen
Amtszeit im Dezember 2006 endet.
Prof. Zajfman ist 1959 in Belgien geboren und zog 1979 nach
Israel. Er erhielt seinen B.Sc. im Jahre 1983 und promovierte 1989
in Atomphysik am Technion in Haifa. Im Anschluss an seine Promotion
führte er Forschungsarbeiten am Argonne National Laboratory bei
Chicago durch. 1991 kam er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die
Abteilung für Teilchenphysik ans Weizmann Institut. 1997 wurde er
zum außerordentlichen Professor ernannt und in 2003 zum ordentlichen
Professor befördert. Heute dient er als Leiter der Service Unit für
Physik. Seit 2001 ist er externes Mitglied des Max-Planck-Instituts
für Nuklearphysik in Heidelberg, Deutschland, zu dessen Direktor er
2005 ernannt wurde. In dieser Kapazität verwaltet er derzeit ein
4.5-Millionen-Euro-Projekt zum Bau eines Ionen-Speicher-Rings, der
bei einer Temperatur nahe am absoluten Nullpunkt arbeitet.
Prof. Zajfmans Forschung konzentriert sich auf die
Reaktionsdynamik kleiner Moleküle und wie sie die Zusammensetzung
des Interstellar-Mediums beeinflussen. Im Labor rekonstruiert er die
Bedingungen im All, indem er besondere Geräte einsetzt, so genannte
Ionen-’Fallen’ und Ionen-’Speicher-Ringe’ nennen, einsetzt. Mit
diesen Geräten schafft er es, unter den extremen Bedingungen des
interstellaren Alls (besonders tiefe Temperaturen und niedrige
Dichten) für kurze Zeit die Eigenschaften kleinster Materialmengen
zu speichern, die so winzig wie einige hunderte Atome oder Moleküle
sind. Ein Teil seiner Forschung befasste sich mit der Art und Weise,
wie sich Molekül-Komplexe im All formen.
Über seine Forschung hinaus hat Prof. Zajfman auch sehr viel Zeit
und Mühe in Gemeindearbeit investiert, insbesondere in Jugendarbeit.
Eines seiner Ziele ist es, die Interessenhorizonte und das Wissen
über die Fortschritte an der wissenschaftlichen Front zu
erweitern.
Prof. Zajfman ist mit Joelle verheiratet, die einen M.Sc. in
Physik hat und als Bildhauerin arbeitet. Sie haben zwei Kinder, Sohn
Eyal (17) und Tochter Noga (15).
Das Weizmann Institut in Rehovot, Israel, ist eine der weltweit
führenden Forschungsinstitutionen. Es ist bekannt für seine breit
gefächerte Erforschung der Naturwissenschaften und beschäftigt 2500
Wissenschaftler, Studenten, Techniker und Mitarbeiter. Die
Forschungsarbeiten des Instituts befassen sich mit der Suche nach
neuen Wegen der Bekämpfung von Krankheiten und Hunger, mit der
Untersuchung wichtiger Fragen in Mathematik und
Computerwissenschaften, Erforschung der Materie und des Universums,
Entwicklung neuer Materialien und neuer Strategien zum
Umweltschutz.
Pressemitteilungen des Weizmann Institutes werden auf dem World
Wide Web http://wis-wander.weizmann.ac.il
veröffentlicht.
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