Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 09. Dezember 2005
  
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(1) Reaktionen auf die erneuten Äußerungen des iranischen Präsidenten
(2) Sharon: „Ben Gurion verstand, dass es besser ist, auf Gebiete zu verzichten“
(3) Hochrangiger Fatah-Terrorist bei Luftangriff im Gazastreifen getötet
(4) Autonomiebehörde genehmigt neues Rentengesetz für Familien von Shahiden
(5) Außenminister begrüßt Entscheidung der Internationalen Rot-Kreuz-Bewegung
(6) Eine ignorierte Geschichte. Die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten
(7) „Für alle Spieltheoretiker im Alter ab 3 Jahren“: Nobelwoche in Schweden
(8) Alumnis des Young Leaders Exchange diskutierten mit israelischen Schülern
(9) 12. International Mediterranean Tourism Market in Tel Aviv (IMTM 2006)
(10) Das Wetter: Der Winter fällt aus, die Alpinisten trainieren in der Türkei
(11) Wechselkurse
(1) Reaktionen auf die erneuten Äußerungen des iranischen Präsidenten

Mark Regev, Sprecher des israelischen Außenministeriums, sagte, es sei "nicht das erste Mal, dass wir den iranischen Präsidenten eine ungeheuerliche Sprache über Juden und Israel benutzen hören". Mit Blick darauf, dass die UNO-Vollversammlung erst jüngst die Leugnung des Holocausts in jeder Form verurteilt habe, habe Ahmadinedschad mit seinen Äußerungen demonstriert, dass er "außerhalb der international anerkannten Normen und Verhaltensweisen" steht.

Verteidigungsminister Shaul Mofaz äußerte sich am Freitag scharf gegen die Worte des iranischen Präsidenten und sagte, Israel müsse sich angesichts des voranschreitenden iranischen Nuklearprogramms auf Lösungen "alternativ zur Diplomatie" vorbereiten.

Ahmadinedschad hatte sich für einen jüdischen Staat auf europäischem Boden ausgesprochen und das Ausmaß des Holocausts in Zweifel gezogen. (Haaretz, 9.12.)



(2) Sharon: „Ben Gurion verstand, dass es besser ist, auf Gebiete zu verzichten“

Bei einem Staatsakt in Gedenken an Israels ersten Regierungschef David Ben Gurion hat Ministerpräsident Ariel Sharon am Mittwoch (7.12.) dessen Politik des Gebietsverzichts im Rahmen des Teilungsplans gelobt. „Im Laufe der Jahre wird das Image Ben Gurions immer stärker, er ist einer der größten Wegführer des jüdischen Volkes“, sagte Sharon bei der Zeremonie am Grabe Ben Gurions in Sde Boker.

Sharon zitierte in seiner Rede mehrmals Worte Ben Gurions, die sich auf den Verzicht von Gebieten beziehen. „Wir haben niemals vergessen, dass dies unser Land ist, und niemals haben wir auf es verzichtet. Als wir uns zwischen der Gesamtheit des Landes ohne einen jüdischen Staat und einem jüdischen Staat ohne eine Gesamtheit des Landes entscheiden mussten, haben wir den jüdischen Staat ohne Gesamtheit des Landes vorgezogen“, zitierte Sharon Ben Gurion.

„Das Schicksal des Volkes und das Wohlergehen des Staates und nicht Meinungsumfragen, die Medien oder der Teuerungsindex“ hätten Ben Gurion geleitet, meinte Sharon weiter. Sharon zitierte auch die berühmten Worte Ben Gurions „Ich weiß nicht, was das Volk will, aber ich weiß, was für das Volk gut ist“. Sharon fügte hinzu: „Uns bleibt nichts anderes übrig, als vorwärts zu schreiten, unserem Ideal entgegen und die Ziele zu verwirklichen, die er uns hinterlassen hat.“ Auch Staatspräsident Moshe Katsav hielt eine Rede. Unter den Teilnehmern waren außerdem der Vorsitzende der Arbeitspartei Amir Peretz sowie der ehemalige Ministerpräsident Shimon Peres, diese hielten jedoch keine Reden. Außerdem waren Generalstabschef Dan Halutz, Polizeipräsident Moshe Karadi und der Knessetvorsitzende Reuven Rivlin anwesend. (Haaretz, 7.12.)



(3) Hochrangiger Fatah-Terrorist bei Luftangriff im Gazastreifen getötet

Bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe ist Iyad Kadas, hochrangiges Mitglied der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, am Donnerstag (8.12.) im nördlichen Gazastreifen getötet worden. Bei dem Angriff starb auch ein weiterer Terrorist. Die Terrorgruppe ist der bewaffnete Arm der palästinensischen Fatah-Bewegung.

Kadas war an zahlreichen Terroranschlägen im Gazastreifen beteiligt, darunter Selbstmordattentate und Überfälle auf israelische Stellungen. Kadas war ein enger Mitarbeiter von Hassan Mad'hun, ebenso hochrangiges Mitglied der Organisation, der im November bei einem Militäreinsatz getötet wurde. Nach Mad'huns Tod wurde Kadas einer der wichtigsten Akteure der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden und setzte die Attentate auf israelische Ziele fort. Kadas arbeitete auch eng mit der Terrorgruppe Popular Resistance Committee (PRC) und mit der radikalislamischen Hamas zusammen. Sein Wohnhaus diente der Gruppe als Kommandozentrale für viele Angriffe, auch für Raketenangriffe auf israelische zivile Ziele. Kürzlich rekrutierte er Terroristen für neue Attentate auf Israelis. Dazu stand er mit Terroristen im Westjordanland in Kontakt. (IDF, 8.12.)



(4) Autonomiebehörde genehmigt neues Rentengesetz für Familien von Shahiden

Der Vorsitzende der Autonomiebehörde Mahmoud Abbas hat angeblich ein neues Gesetz genehmigt, das Familien von palästinensischen "Shahiden" (Märtyrer) eine monatliche Mindest-Rente von 250 Dollar sichert. Der Betrag richtet sich je nach wirtschaftlicher Situation der Familie. Dies geht aus Mitteilungen des Außenministeriums hervor.

Ausländischen Botschaften, die sich über die Angelegenheiten erkundigt haben, erklärten die Palästinenser, dass nur jene Familien diese Rente erhalten werden, deren Angehörige durch israelischen Armeebeschuss getötet wurden, nicht aber Familien von Selbstmordattentätern.

Die arabische Zeitung Al-Hayat Al-Jadida berichtete jedoch diese Woche in den palästinensischen Autonomiegebieten, dass auch die Familien von Selbstmordattentätern die Rente erhielten. Israel hat darum gebeten, den exakten Gesetzestext zu bekommen. (Yedioth Aharonoth, 8.12.)



(5) Außenminister begrüßt Entscheidung der Internationalen Rot-Kreuz-Bewegung

Außenminister Silvan Shalom hat die Entscheidung der internationalen Rot-Kreuz-Bewegung (IRK) zur Annahme eines zusätzlichen, neutralen Zeichens begrüßt. Mit der Entscheidung vom 8.12. wird die Aufnahme der israelischen Rettungsorganisation Magen David Adom (http://www.mda.org.il, "Roter Davidstern") möglich. Bei einer Konferenz in Genf nahmen die 192 Mitgliedstaaten einen Kompromissvorschlag an. Neben dem roten Kreuz und dem roten Halbmond wird es zukünftig einen roten Kristall geben (siehe Bild). Bei Einsätzen in Israel und in den Palästinensischen Autonomiegebieten kann der Magen David Adom weiterhin den roten Davidstern als Erkennungszeichen führen. Bei Auslandseinsätzen kann er den roten Davidstern im roten Rhombus oder nur den roten Rhombus nutzen.

Den Weg zum Verhandlungsdurchbruch ebnete die gegenseitige Anerkennung der israelischen und palästinensischen Sanitätsdienste am 28.11. Die Übereinkunft wurde durch die Schweiz vermittelt. Israel war der einzige Staat der Welt, der nicht Mitglied der internationalen Rettungsorganisation war. Mit der internationalen Anerkennung wird Magen David Adom Zugang zu internationalen Fonds und medizinischem Fachwissen bekommen, sagte der Vorsitzende der Organisation in Israel, Dr. Noam Yifrach. (Jerusalem, 8.12.)



(6) Eine ignorierte Geschichte. Die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten

Oft wird in der Propaganda Israel als „Fremdkörper“ im arabischen Kulturbereich bezeichnet. Ignoriert wird dabei die Tatsache, dass fast die Hälfte der Israelis aus dem arabischen Raum stammt. Im Maghreb wohnte bis 1948/64 eine große Gruppe: Marokko (um 1927 auf 150 000 Juden geschätzt), Algerien (1927: 74 000 Juden), Tunesien (um 1914 70 000 Juden). Weitere kleinere Gruppen wohnten in Libyen, in Ägypten (um 1917: 60 000 Juden), im Libanon, Syrien, Jemen. Eine bedeutende Gemeinde lebte im Irak (um 1920: mind. 90 000 Juden). Weiter: Eine ignorierte Geschichte. Die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=84476&MissionID=88



(7) „Für alle Spieltheoretiker im Alter ab 3 Jahren“: Nobelwoche in Schweden

Bei einem Empfang in der Residenz des israelischen Botschafters in Schweden hat Nobelpreisträger Prof. Robert J. Aumann am Donnerstagabend (8.12.) einen Koffer mit einer Kinder-Spielzeug-Eisenbahn überreicht bekommen. Aumann hatte in einem Interview im Oktober gesagt, dass er mit seinen Enkelkindern leidenschaftlich gerne mit Spielzeug-Eisenbahnen spielt. Auf dem Koffer stand: "For All Game Theorists From Aged 3 and Up". Am Donnerstagabend hielt Prof. Aumann eine Rede zum Thema "Krieg und Frieden". Am Samstagabend (10.12.) findet die offizielle Preisverleihung statt. Danach wartet ein Galadinner mit der schwedischen Königsfamilie auf 1.300 Gäste.

Das Nobelpreiskomitee ehrte Prof. Aumann von der Hebräischen Universität Jerusalem gemeinsam mit dem amerikanischen Forscher Prof. Thomas C. Schelling für deren Beitrag zur Konfliktforschung. Dies teilte das Komitee in einem Brief an Aumann mit. Die Spieltheorie, für die die beiden Forscher ausgezeichnet wurden, untersucht komplexe Situationen, in denen sich Akteure unterschiedlicher Interessen gegenseitig beeinflussen. Sie betrifft weite Teile des wirtschaftlichen Handelns, aber auch politische Auseinandersetzungen. "Unsere Forschungen konzentrieren sich auf Krieg und Frieden. Durch die Spieltheorie versuchen wir ein Problem zu verstehen, und erst nachdem wir es verstanden haben, ist der Versuch möglich, eine Lösung zu finden", sagte Aumann am Mittwoch in Stockholm. (http://www.huji.ac.il)



(8) Alumnis des Young Leaders Exchange diskutierten mit israelischen Schülern

Rund 80 Alumnis der Deutsch-Israelischen Young Leaders Exchange der Bertelsmann Stiftung trafen sich in Israel in den vergangenen Tagen zum diesjährigen Fellowship Network Meeting. Die profilierten Vertreter aus Medien, Politik, Wirtschaft und Kultur diskutierten intensiv über den aktuellen Stand der deutsch-israelischen Beziehungen und die politischen Entwicklungen in beiden Staaten.

Höhepunkt des Treffens waren Diskussionen der Teilnehmer mit fast 500 israelischen Schülern der 11. und 12. Klasse. Rund 20 Schulen waren im Vorfeld der Veranstaltung gefragt worden, ob sie Interesse hätten an einem Gespräch mit den deutschen und israelischen Alumnis der Young Leaders Exchange. Alle Schulen hatten positiv reagiert, einige wollten sogar mehrere Diskussionsgruppen zeitgleich durchführen. So fuhren am Sonntag über 20 Teams von je 4 Alumnis zu Schulen in ganz Israel, um den Schülern von ihren Erfahrungen im Young Leaders Exchange zu berichten, und von den Schülern über deren Ansichten und Meinungen zu den Beziehungen zwischen Deutschen und Israelis zu erfahren. Für viele der Schüler war es die erste Begegnung überhaupt mit Deutschen, und so wurden viele Fragen gestellt, darunter auch sehr persönliche. Für alle Beteiligten, Alumnis, Schüler und Lehrer, waren die Diskussionen eine ausgesprochen persönliche und bereichernde Erfahrung. Die israelische Zeitung Haaretz berichtete ausführlich. (Bertelsmann Stiftung)



(9) 12. International Mediterranean Tourism Market in Tel Aviv (IMTM 2006)

Am 7. und 8. Februar findet zum 12. Mal der "International Mediterranean Tourism Market" (IMTM 2006) in Tel Aviv statt.

Gesponsert vom Israelischen Tourismusministerium, EL AL Israel Airlines, Tel Aviv Hotel Association sowie der Stadtverwaltung Jerusalem handelt es sich um die größte Touristikmesse im Nahen Osten.

Aussteller haben auf über 5.000 Quadratmetern Fläche die Möglichkeit, ihre Produkte in einem sehr reisefreundlichen Land zu präsentieren. Mit mehr als 4 Mio. Auslandsreisen sind Israelis eine interessante Zielgruppe für die internationale Tourismusindustrie. Aber auch der Reiseverkehr nach Israel steht vor einem neuen Rekordjahr. Geschäftsbeziehungen zu israelischen Touristikanbietern können während der IMTM geknüpft bzw. ausgebaut werden.

Das Staatliche Israelische Verkehrsbüro plant aus diesem Anlass eine Inforeise für Reisebüromitarbeiter. Interessenten können unter henriette.pansold@goisrael.de Kontakt aufnehmen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Weitere Informationen & Buchung: Staatliches Israelisches Verkehrsbüro, Friedrichstr. 95, 10117 Berlin, Tel.: 030 / 20 39 97 - 0, Fax: 030 / 20 39 97 - 30, E-Mail: info@goisrael.de, Homepage: www.goisrael.de.



(10) Das Wetter: Der Winter fällt aus, die Alpinisten trainieren in der Türkei

Das sommerliche Wetter und der ausbleibende Winter auf dem Hermon bereiten der Einheit der Alpinisten in der israelischen Armee (Zahal) Probleme. Die Kommandeure suchten daher nach einem alternativen Trainingsgelände für die Soldaten, die die israelisch-syrische Grenze auch bei Schneefall bewachen sollen. Nun hat man mit der türkischen Armee ein gemeinsames Training vereinbart.

Die Einheit der Alpinisten von Zahal wird im Januar in die Türkei reisen und dort mit der türkischen Einheit ein gemeinsames Manöver durchführen. Das Sondertraining wird auf einem Skigelände der türkischen Armee stattfinden. Das Bild (nur in der html-Ausgabe zu sehen) stammt aus dem Foto-Archiv von Zahal. Es zeigt Alpinisten beim Training in Israel 2004. (Maariv, 7.12.)

Das Wochenende viel Sonne im ganzen Land bei Temperaturen bis 23°C am Mittelmeer und 29°C in Eilat.

Jerusalem: 15-23°C
Tel Aviv: 15-22°C
Haifa: 15-24°C
Be’er Sheva: 11-26°C
Eilat: 15-29°C



(11) Wechselkurse

1 € - 5.4533 NIS (+0.405%)
1 CHF – 3.5444 NIS (+0.525%)
1 £ - 8.0811 NIS (+0.584%)
1 $ - 4.6350 NIS (-0.022%)
(Bank of Israel, 8.12.05)



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