Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 08. Dezember 2005
  
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(1) Transitverkehr wegen mangelnder Terror-Bekämpfung auf Eis gelegt
(2) Palästinensischer Terrorist durch Luftangriff im Gazastreifen getötet
(3) Nur 35 Prozent des Sicherheitszauns wurden bisher fertig gestellt
(4) Zaunbau führt zu Auseinandersetzungen zwischen Siedlern und Soldaten
(5) Fußball: Palästinensischer Fußball-Verband will "Friedensspieler" bestrafen
(6) Die Knesset hat ein Gesetz zur passiven Sterbehilfe verabschiedet
(7) Bundesministerium spendet 1 Mio. Euro für Einstein Center in Jerusalem
(8) Werke von Yehudit Sasportas im Leonhardi-Museum Dresden
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Transitverkehr wegen mangelnder Terror-Bekämpfung auf Eis gelegt

Israel wird die Vereinbarung über den Transit-Verkehr aus dem Gazastreifen in die Westbank solange nicht umsetzen bis die Palästinensische Autonomiebehörde etwas gegen den palästinensischen Terror unternimmt.

Israel hat die Gespräche mit der Palästinensischen Autonomiebehörde über die Bus-Kolonnen zwischen dem Gazastreifen und der Westbank abgebrochen. Die Entscheidung traf das Sicherheits-Kabinett am Dienstag in Folge des Selbstmordanschlags in Netanya, bei dem fünf Israelis getötet wurden. Die Minister betonten, dass die Gespräche wieder aufgenommen würden, sobald die Autonomiebehörde ihrer Verpflichtung nachkommt und gegen die Terrororganisationen in ihrem Gebiet vorgeht.

Die Einigung über den Transit-Verkehr wurde im November unter Vermittlung von US-Außenministerin Condoleezza Rice erreicht. Die erste Kolonne sollte am 15. Dezember starten. Die Busse werden unter Polizeischutz über israelisches Staatsgebiet fahren. Mitte des Monats sollten auch Lastwagenkolonnen zwischen den beiden Teilen der Autonomiebehörde verkehren.

Das Amt des Ministerpräsidenten teilte mit, dass der Kabinettsbeschluss auf Grundlage einer Empfehlung der Sicherheitsbehörden getroffen wurde. Noch am Dienstagabend wurde er den USA übermittelt. Heute wird der Nahost-Beauftragte der US-Regierung, David Walsh, nach Israel kommen. Zur Beratung stehen auch Probleme bei der Inbetriebnahme des Grenzübergangs Karni (Gazastreifen) sowie Verhandlungen zur Öffnung des palästinensischen Flughafens in Gaza. (Haaretz, 8.12.)



(2) Palästinensischer Terrorist durch Luftangriff im Gazastreifen getötet

Bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe ist Mahmud Arkan, Mitglied der palästinensischen Terrorgruppe "Palästinensisches Volkswiderstandskomitee" (PRC), am Mittwochabend (7.12.) im südlichen Gazastreifen getötet worden.

Arkan war an einer erheblichen Zahl terroristischer Anschläge während der letzten Monate in der Gegend von Rafah verantwortlich. Arkan war Mitglied der palästinensischen Küstenwache, bevor er sich dann der Terrorgruppe PRC anschloss. Im Juni 2005 war Arkan an einem Überfall auf Bauarbeiter an einer Armeestellung beteiligt, bei dem zwei israelische Soldaten verletzt wurden. Arkan agierte in Zusammenarbeit mit der Abu Rish-Fraktion der Terrororganisation "Islamischer Jihad". Während der Umsetzung des Abkopplungsplans vom Gazastreifen und der nördlichen Westbank setzte Arkan seine Aktivitäten mit dem Islamischen Jihad fort, darunter Schussüberfälle, Granatangriffe und Bombenattentate auf Soldaten im Sperrgebiet zu Ägypten und am Grenzübergang Sufa. Arkan setzte die Attentate auch nach dem Rückzug der Armee auf Patrouillen entlang des Grenzzauns zum Gazastreifen fort.

Die Armee hatte Sicherheitsvertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde Geheimdienstinformationen zu Arkan übermittelt. Diese tat jedoch nichts, um die anhaltenden Angriffe zu verhindern. (IDF, 7.12.)



(3) Nur 35 Prozent des Sicherheitszauns wurden bisher fertig gestellt

Bis heute wurden nur 35 Prozent des geplanten Sicherheitszauns gebaut (275 Kilometer von insgesamt 759 geplanten). Dies erklärte der stellvertretende Generalstabschef Moshe Kaplinski am Mittwoch (7.12.) bei einer Sitzung des parlamentarischen Ausschusses für Außen- und Sicherheitspolitik der Knesset. An den bestehenden Teilen sei die Anlage sehr effektiv und hindert Terroristen beim Eindringen nach Israel, sagte Kaplinski. Bisher fehlten auch noch 28 von insgesamt 39 Übergängen.

Der Bauleiter im Verteidigungsministerium, Netzach Mashiach, geht davon aus, dass der gesamte Zaun von Tirat Zvi im Norden und bis Ein Gedi im Süden bis Ende 2006 stehen wird. Bis Ende März 2006 sollen 425 Kilometer erreicht sein. Der südliche Teil im Bereich von Har Hebron soll bis Ende Januar 2006 zum Abschluss kommen. Mashiach erklärte, dass rechtliche Auseinandersetzungen, wie von palästinensischen Anwohnern erhobener Einspruch beim Obersten Gerichtshof in Israel, immer wieder zu Verzögerungen führen.

Die Kosten des Zaunbaus liegen bei 9,5 Milliarden Shekel. 7,5 Milliarden wurden bereits zugeteilt. Das entspricht etwa 10 Millionen Shekel pro Kilometer. Die verbleibende Summe von etwa 2 Milliarden Shekel ist für die Verbesserung der Lebensbedingungen der palästinensischen Anwohner und Erleichterungen an den Grenzübergängen bestimmt.

Der Vorsitzende des Ausschusses der Knesset, Yuval Steinitz (Likud), spricht von einer traurigen Geschichte. „Bei dem Zaunbau wurden Milliarden von Shekeln investiert, die wegen der Lücken auf ganzer Länge überhaupt nichts bringen. Die Verzögerung bei der vom Gericht erzwungenen Fertigstellung des Zauns verlangt einen hohen Sicherheitspreis von den Bürgern des Landes.“ Der Knessetabgeordnete Uri Ariel (Nationale Union) sagte: „Die Einrichtung des Zauns ist die größte Dummheit in der Geschichte des Staates. Wer behauptet hat, dass dieser Zaun nicht politisch sei und nur einige Sicherheitsprobleme lösen soll, hat das Volk belogen. Sharon schneidet das Land in zwei Teile und legt hier die Grenze fest. Die Sicherheitsprobleme wird dieser Zaun nicht lösen. Der einzige Weg ist die entschiedene Bekämpfung der Terrororganisationen“, meinte der Abgeordnete. (Haaretz, 7.12.)



(4) Zaunbau führt zu Auseinandersetzungen zwischen Siedlern und Soldaten

Israelische Soldaten sind an stürmische und gewaltsame Demonstrationen von Palästinensern gewöhnt, die gegen die Enteignung ihres Landes zur Errichtung des Sicherheitszauns protestieren. Doch heute müssen sie sich auch mit den Demonstrationen von Siedlern aus Gush Etzion auseinandersetzen, die auf das Schärfste gegen die Errichtung des Zauns entlang des Siedlungsblocks demonstrieren wollen.

Abgesehen von der Tatsache, dass einige Siedlungen außerhalb des Zauns bleiben werden, protestieren die Bewohner von Gush Etzion gegen die geringe Entfernung zwischen ihrer Siedlung und dem Zaun. Nach Ansicht zahlreicher Bewohner des Siedlungsblocks bietet ihnen der geplante Zaunverlauf keine ausreichende Sicherheit.

Gestern bestätigte die israelische Armee, dass am Mittwoch das schwere Gerät für die Bauarbeiten angeliefert wurde. In Gush Etzion will man die Arbeiten behindern. (Yedioth Aharonoth, 7.12.)



(5) Fußball: Palästinensischer Fußball-Verband will "Friedensspieler" bestrafen

Der palästinensische Fußball-Verband will palästinensischen Spieler bestrafen, die gemeinsam mit israelischen Fußballspielern am "Friedens-Spiel" in Barcelona teilgenommen haben. "Wir handeln in Einklang mit unserer Bevölkerung, die gegen eine Normalisierung (der Beziehungen zu Israel) vor dem Ende der Besatzung sind", erklärte Jamal Zaqout, offizieller Vertreter des palästinensischen Fußball-Verbands, am Mittwoch (7.12.) im Gazastreifen.

15 Spieler aus Israel und 12 Palästinenser aus dem Westjordanland, darunter der palästinensische Nationalspieler Khaldon Fahd, nahmen an dem Friedens-Spiel des Peres-Center for Peace (http://www.peres-center.org/) am 29. November teil. Das gemischte Team spielte vor 31.820 Zuschauern gegen Barcelona und verlor 2:1. Das Spiel sollte der Welt "die Botschaft des Friedens und der Kooperation zwischen Israelis und Palästinensern zeigen", sagte die Sprecherin des Peres-Centers, Michal Eldar.

Eldar nannte die Entscheidung des Fußball-Verbands unverantwortlich und ärgerlich, zumal der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas seinen Segen zur Teilnahme an dem Friedens-Spiel gab. Zur gleichen Zeit nahm die palästinensische Nationalmannschaft und ihr israelisch-arabischer Coach Azmi Nassar an einem Turnier im Golfstaat Qatar teil und verlor in zwei Spielen, gegen Irak und Saudi-Arabien. (Ynet, 7.12.)



(6) Die Knesset hat ein Gesetz zur passiven Sterbehilfe verabschiedet

Die Knesset hat ein Gesetz verabschiedet, das die Verkürzung des Lebens von Patienten im Endstadium ermöglicht. Der Patient muss allerdings die strengen Kriterien des Gesetzes erfüllen.

Nach dem Gesetz ist ein Patient im Endstadium, wenn er an einer unheilbaren Krankheit leidet und die Lebenserwartung nach Einschätzung der Ärzte nicht mehr als sechs Monate beträgt. In einem solchen Fall kann der Patient darum bitten, dass sein Leben nicht verlängert wird. Die medizinische Behandlung muss eingestellt werden. Dazu muss der Patient ein besonderes Formular unterzeichnen oder eine andere Person dazu bevollmächtigen.

Gesundheitsminister Danny Naveh, der das Gesetz unterstützt hat, begrüßte die Entscheidung und sagte: „Dies ist eines der komplexen und wichtigsten Gesetze auf menschlicher Ebene, die die Knesset je erlassen hat. Das Gesetz ist eine große ethische Errungenschaft für Patienten, die im Sterben liegen, und auch für deren Angehörige.“ (Yedioth Aharonoth, 7.12.)



(7) Bundesministerium spendet 1 Mio. Euro für Einstein Center in Jerusalem

Die Hebräische Universität Jerusalem eröffnet heute Nachmittag (17:30 Uhr) ihr Einstein Center. Das Projekt wurde durch eine Spende des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von einer Million Euro ermöglicht.

Das Zentrum steht unter der Leitung von Hanoch Gutfreund, Professor des Andre Aisenstadt Lehrstuhls für Theoretische Physik. Das Zentrum "ist der Höhepunkt in der Zusammenarbeit zwischen der Hebräischen Universität, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und deutschen akademischen Einrichtungen in Erinnerung an Albert Einsteins 'Wunderjahr 1905'", sagte Gutfreund.

Das Zentrum "wird während der kommenden fünf Jahre Einsteins Vermächtnis aus heutiger Perspektive erforschen", so Gutfreund. Dabei wird es die vielfältige Bedeutung von Einsteins wissenschaftlichen und öffentlichen Lebens reflektieren.

Forscherteams, darunter Wissenschaftler der Hebräischen Universität, aus Deutschland und anderen Ländern, werden sich mit dem Einfluss von Einsteins Erkenntnissen auf natur-, geistes- und sozialwissenschaftliche Fragestellungen beschäftigen. Ein Wissenschaftsbeirat unter dem Vorsitz von Itamar Pitowsky, Professor am Eleanor Roosevelt Lehrstuhl für Geschichte und Philosophie, wird den interdisziplinären Dialog des Einstein Centers leiten.

Redner bei der feierlichen Eröffnung sind Prof. Gutfreund, Prof. Dr. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im BMBF, sowie Prof. Hillel Bercovier, Vize-Präsident für Forschung und Entwicklung der Hebräischen Universität. (http://www.huji.ac.il/cgi-bin/dovrut/dovrut_search_eng.pl)



(8) Werke von Yehudit Sasportas im Leonhardi-Museum Dresden

Am Freitag, den 9. Dezember 2005 um 20:00 Uhr, findet die Ausstellungseröffnung „The cave light“ mit Werken der Künstlerin Yehudit Sasportas im Leonhardi-Museum in Dresden statt.

Bei dieser Ausstellung handelt es sich um Arbeiten auf Papier. Die meist großformatigen gut 2 x 1,5 Meter großen Zeichnungen sind von beeindruckender Schönheit. Schon als junges Mädchen zeichnete Sasportas Linien, die ihre Gefühle wiedergaben, wie ein Seismogramm. Diese Linien sind dabei für die Künstlerin „so selbstverständlich wie Schrift.“
Im Laufe der Zeit entwickelte Sasportas eine sehr eigene Formensprache, „to import the outside to the inside.“ Was dabei entsteht nennt sie ihren „mental garden“.

Yehudit Sasportas ist in Israel geboren und aufgewachsen und studierte in Jerusalem und New York Kunst. Heute lebt und arbeitet sie in Tel Aviv und zeitweise auch in Berlin. Yehudit Sasportas ist zur Ausstellungseröffnung anwesend.

Weitere Informationen:
Leonhardi Museum
Grundstrasse 26
01326 Dresden
Tel. 0351/2 68 3513
http://www.leonhardi-museum.de/

Ausstellungsdauer:
9. Dezember 2005 - 22. Januar 2006



(9) Das Wetter in Israel

Im ganzen Land scheint die Sonne. Die Temperaturen liegen über dem Durchschnitt.

Jerusalem: 14-25°C
Tel Aviv: 13-24°C
Haifa: 14-25°C
Be’er Sheva: 13-27°C
Eilat: 16-30°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.4313 NIS (-0.447%)
1 CHF – 3.5259 NIS (-0.424%)
1 £ - 8.0342 NIS (-0.001%)
1 $ - 4.6360 NIS (+0.151%)
(Bank of Israel, 7.12.05)



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