Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 05. Dezember 2005
  
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(1) Mindestens fünf Tote bei Selbstmordattentat in Netanya
(2) Ein Drittel der Kleinkinder in der Stadt Sderot leidet unter Traumata
(3) Verteidigungsminister droht mit Wiederaufnahme der Präventivtötungen
(4) Russland bestätigt Rüstungsgeschäfte mit dem Iran für eine Milliarde Dollar
(5) IAEA: Iran könnte in wenigen Monaten über Atomwaffen verfügen
(6) Gespräche zwischen Israel und der Autonomiebehörde zu Grenzübergängen
(7) Deutsch-israelisches Wissenschafts-Symposium "Water is Life"
(8) Der Mann der klaren Botschaften
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Mindestens fünf Tote bei Selbstmordattentat in Netanya

Bei einem Selbstmordanschlag auf den Eingang des "Sharon"-Einkaufszentrums in Netanya sind am Morgen (11:30 Uhr) mindestens fünf Personen getötet worden. Mindestens 30 wurden verletzt, vier davon schweben noch in Lebensgefahr (Fotos: Außenministerium Jerusalem). Zunächst übernahmen die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, eine Untergruppe der palästinensischen Fatah-Bewegung, die Verantwortung. Kurz darauf zog die Gruppe die Mitteilung zurück, und die Terrororganisation "Islamischer Jihad" bekannte sich zu dem Anschlag. Bei dem Attentäter handle es sich um den Palästinenser Lutfi Amin Abu Salem (21) aus Kafr Rai (Westbank), teilte die radikalislamische Organisation in einem Bekennervideo mit.

"Die Palästinensische Autonomiebehörde weigert sich, die nötigen Maßnahmen zur Terrorprävention zu ergreifen. Sie machen nichts gegen die Terror-Infrastruktur. Terroristen kommen nicht hinter Gitter. Das Ergebnis sahen wir heute in Netanya", sagte ein Regierungsvertreter in Jerusalem. Die Küstenstadt Netanya war während der letzten fünf Jahre häufig das Ziel palästinensischer Terroristen. Erst im Juli tötete ein Selbstmordattentäter vor dem Kaufhaus fünf Passanten. (Haaretz, 5.12.)

Das Einkaufszentrum "Sharon" in Netanya trägt den Namen der gleichnamigen israelischen Küstenebene, die schon seit biblischen Zeiten so heißt. Es ist nicht nach dem gleichnamigen Ministerpräsidenten benannt, wie ein deutsches Online-Nachrichtenmagazin heute behauptet.



(2) Ein Drittel der Kleinkinder in der Stadt Sderot leidet unter Traumata

In einer Untersuchung von bisher 130 Familien mit Kleinkindern im Alter von zwei bis vier Jahren wurde bei einem Drittel der Kinder Anzeichen für seelische Not festgestellt. Bei zehn Kindern wurden volle Anzeichen eines Posttraumas diagnostiziert, bei sieben teilweise Anzeichen eines Posttraumas und bei weiteren Kindern Anzeichen einer Depression. Im Vergleich zu Israel und auch im internationalen Vergleich ist dieser Anteil relativ hoch.

Das Projekt führten Forscher der Herzog-Klinik für Psychiatrie in Jerusalem durch. Zum Vergleich: bei einer ähnlichen Untersuchung in Jerusalem und Netanya wurde bei nur einem Zehntel der Kinder seelische Not festgestellt. „Der Befund ist besorgniserregend und kaum ein weiteres Mal in solchem Ausmaß in der Welt zu finden“, so Prof. Moly Lahad, Leiter des Trauma-Zentrums an der akademischen Hochschule Tel Hai und Gruppenleiter des Forscherteams. (Maariv, 5.12.)



(3) Verteidigungsminister droht mit Wiederaufnahme der Präventivtötungen

Gestern Nachmittag schlugen drei palästinensische Qassam-Raketen in dem Moshaw Shuva in der Nähe von Netivot ein. Es gab weder Verletzte, noch Sachschaden. Später wurde eine weitere Rakete auf offenem Gelände in der Nähe des Moshaws gefunden. Auch im Gebiet von Lachish gab es Raketen-Alarm. Durch die Angriffe zerbrachen in einem Haus die Fensterscheiben, drei Frauen erlitten einen Schock.

In Reaktion flog die Luftwaffe in der Nacht drei Angriffe gegen Abschussrampen für Qassam-Raketen im Norden des Gazastreifens. Ein Gebäude, das in Gaza-Stadt als Büro für Terroraktionen dient, wurde zerstört. Verteidigungsminister Shaul Mofaz wies die Armee an, auf jeden Beschuss durch Qassam-Raketen oder Mörsergranaten aus dem Gazastreifen heraus auf israelisches Gebiet mit aller Kraft zu reagieren. Mofaz wandte sich auch mit einer Botschaft an die palästinensische Regierung und verlangte, den Beschuss zu verhindern.

Gestern Abend berieten die Sicherheitsbehörden über eine angemessene Reaktion auf den zunehmenden Beschuss Israels durch Qassam-Raketen. Die Sicherheitsbehörden nehmen den Beschuss sehr ernst, doch zurzeit wird von einer Verstärkung der Armeekräfte um den Gazastreifen herum abgesehen. Im Gegensatz dazu könnte die Armee zu den Präventivtötungen zurückkehren, um die Qassam-Kommandos zu stoppen. Eine entsprechende Anordnung billigte Verteidigungsminister Mofaz am Montag.

Außerdem erklärten die Sicherheitsbehörden gestern Abend, dass Israel nicht beabsichtige, offensive Maßnahmen zu ergreifen, solange Ruhe in Israel herrsche. Unter den gegebenen Umständen jedoch, d.h. bei Fortdauer der Angriffe auf den westlichen Negev, wird die Armee den Artilleriebeschuss fortführen und die Luftwaffe könnte nicht nur Gebäude, Kommandozentralen, Brücken, Straßen und Abschussrampen angreifen, sondern auch Terroristen, die aus dem Gazastreifen heraus agieren.

Im Verteidigungsministerium zeigte man sich besorgt über den gestrigen Angriff auf den Moshaw Shuva in der Nähe von Netivot. Der Ort liegt knapp 10 km vom Gazastreifen entfernt. Den Sicherheitsbehörden liegen jedoch keine Informationen über eine verbesserte Reichweite der palästinensischen Raketen vor. Man geht eher davon aus, dass der Wahlkampf in der Autonomiebehörde Hintergrund für den zunehmenden Beschuss in den letzten Tagen ist.

Das Verteidigungsministerium reagierte auch auf politischer Ebene und wandte sich über die Amerikaner mit einer Botschaft an den Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas: „Wenn die Angriffe andauern, wird Israel alle (möglichen) Maßnahmen ergreifen. Sie müssen den Beschuss ziviler Ortschaften sofort einstellen.“

Die Sicherheitsbehörden erklärten, dass man parallel zu den Maßnahmen gegen die Terroristen nach wie vor zwischen Terroristen und der palästinensischen Bevölkerung, die nicht am Terror beteiligt ist, unterscheiden wird. So ist es auch gestern geschehen, als weitere Arbeitsgenehmigungen für Palästinenser in Israel ausgestellt wurden. (Ynet, 5.12.)



(4) Russland bestätigt Rüstungsgeschäfte mit dem Iran für eine Milliarde Dollar

Die russische Regierung hat am Samstag (3.12.) Berichte über ein Rüstungsgeschäft bestätigt, das Russland mit dem Iran unterzeichnet hat. Das israelische Außenministerium kritisierte die russische Regierung und erklärte: „jeder Staat, der die militärischen Fähigkeiten des Regimes in Teheran stärkt, stärkt die negativen Tendenzen im Nahen Osten.“

In einer Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums wurde nicht genannt, welche Art von Waffen dem Iran verkauft wurden, doch es hieß, dass es sich um „Waffen handelt, die nur zur Verteidigung dienen“.

Politiker in Israel protestierten gegen das „Doppelspiel, das die Russen mit Israel spielen“. Nach ihren Angaben bezeichnen die Russen die Beziehungen mit den Israelis gerne als „freundschaftliche Beziehungen“, verkauften dem Iran jedoch Waffen unter dem Vorwand, dass es sich um Verteidigungszwecke handle. (Maariv, 4.12.)



(5) IAEA: Iran könnte in wenigen Monaten über Atomwaffen verfügen

Wenn die Arbeit in der Atomanlage des Iran vollständig aufgenommen werden sollte, könnte es nur noch wenige Monate bis zur Fertigstellung einer Atomwaffe dauern, warnte der Leiter der Atomenergiebehörde (IAEA) der Vereinten Nationen, Mohamed El Baradei, in einem Interview mit der britischen Zeitung The Independent am Montag. (Haaretz, 5.12.)



(6) Gespräche zwischen Israel und der Autonomiebehörde zu Grenzübergängen

Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde werden versuchen, in den kommenden Tagen die Probleme bei der Inbetriebnahme des Grenzübergangs von Rafiah zu lösen. In den kommenden Tagen wird es mit Unterstützung der USA und der EU Gespräche zwischen beiden Seiten geben. Dabei soll eine technische und administrative Lösung gefunden werden, die der israelischen Seite ermöglicht, parallel zu den Videoaufnahmen der Personen, die über Rafiah einreisen, in Echtzeit auch eine Liste dieser Personen zu erhalten.

Problem ist, dass die palästinensischen Grenzbeamten in der vergangenen Woche Personen in den Gazastreifen einreisen ließen, die auf israelischen Fahndungslisten stehen. Sie sollen auch Waffen und Munition mit in den Gazastreifen gebracht haben. Die israelischen Beobachter bekamen die Video-Aufnahmen vom Grenzübergang erst, nachdem die Personen schon längst den Grenzübergang passiert und den Gazastreifen erreicht hatten.

Bereits in den vergangenen Tagen gab es Gespräche auf verschiedenen Ebenen. Einer der Berater des Ministerpräsidenten, Dov Weissglas, traf sich vor etwa zehn Tagen mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak in Kairo, um über die Vorgänge am Grenzübergang von Rafiah zu beraten. Der militärische Berater von Verteidigungsminister Mofaz, Brigade-General Eitan Dangut, traf sich am Freitag mit US-Botschafter Dick Jones. (Haaretz, 4.12.)



(7) Deutsch-israelisches Wissenschafts-Symposium "Water is Life"

Das Israeli Ministry of Science and Technology (MOST) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veranstalten vom 7. bis 8. Dezember in Jerusalem eine Konferenz zum Thema "Water is Life". Ein Alumni-Get-Together am 7.12. ist ausschließlich der deutsch-israelischen Wissenschafts-Community gewidmet. Insgesamt werden 80 Deutsche und 150 Israelis erwartet.

Matan Vilnai, Forschungsminister in Israel, und Frau Prof. Friede Meyer-Krahmer, Staatssekretärin im BMBF, haben ihre Teilnahme an der Plenarsitzung am 8.12. zugesagt. Auch zahlreiche Vertreter der Stiftungen und Organisationen, die eng mit Israel zusammenarbeiten, darunter die Minerva-Stiftung, DFG, DAAD und viele mehr haben ihr Kommen angekündigt. Erste Kontakte im Wissenschaftsbereich zwischen der Bundesrepublik und Israel begannen Ende 1959, fast sechs Jahre vor der offiziellen Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 40 Jahren.

Weitere Informationen:
http://www.most.gov.il



(8) Der Mann der klaren Botschaften

Jochim Stoltenberg, Chefkorrespondent der Berliner Morgenpost, trifft Berliner, die in der Stadt etwas bewegen. Treffpunkt ist ihre Lieblingsecke. Heute: ein Spaziergang mit Israels Botschafter Shimon Stein.
Ressort Politik aus der Morgenpost vom Sonntag, 4. Dezember 2005
Berliner Spaziergang: die Sonntagsserie in der Berliner Morgenpost:

http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/12/04/politik/796270.html



(9) Das Wetter in Israel

Leicht bewölkt, etwas kühler. Dienstag: Heiter und etwas wärmer.

Jerusalem: 13-21°C
Tel Aviv: 14-22°C
Haifa: 13-22°C
Be’er Sheva: 10-23°C
Eilat: 14-29°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.4624 NIS (+0.244%)
1 CHF – 3.5364 NIS (+0.215%)
1 £ - 8.0790 NIS (+0.461%)
1 $ - 4.6530 NIS (-0.021%)
(Bank of Israel, 5.12.05)



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