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(1) Daliah mit Sharon, Shelly mit
Peretz
Wenige Stunden nachdem Daliah Itzik mitgeteilt hatte, dass sie
die Arbeitspartei verlassen und der neuen Partei „Kadima“ von Ariel
Sharon beitreten will, teilte heute morgen die Journalistin Shelly
Yahyamovich mit, dass sie in die Politik gehen und für die
Arbeitspartei unter der Führung von Amir Peretz antreten wird.
In einem Interview mit dem Armeesender sagte Yahyamovich heute
Morgen, dass die Arbeitspartei eine „sozialdemokratische Alternative
zur wirtschaftlichen Rechten darstellt, die hier in den letzten
Jahren getobt hat“.
Yahyamovich ist 45 Jahre alt. Ihr Vordiplom in Psychologie,
Soziologie und Anthropologie absolvierte sie an der Fakultät für
Sozialwissenschaften der Ben Gurion Universität in Be'er Sheva. Ihre
Karriere als Journalistin begann sie vor 20 Jahren als
Korrespondentin der Zeitung „Al hamishmar“ im Süden Israels. Seit
2000 arbeitet sie für das Zweite israelische TV-Programm, wo sie die
Sendung „Treffen Sie die Presse“ moderiert.
Yahyamovich gilt als mutige und resolute Journalistin und
beschäftigt sich unter anderem mit Literatur. Sie ist spezialisiert
auf die politische Berichterstattung in Israel. Außerdem ist sie für
ihre feministische Einstellung bekannt.
Amir Peretz und Sheli Yahyamovich hatten heute Morgen ein
gemeinsames Treffen.
Derweil traf sich Daliah Itzik mit Ministerpräsident Ariel
Sharon. Nach Itziks Beitritt wartet nun das gesamte politische
Spektrum in Israel auf die Reaktion von Shimon Peres, der in Kürze
aus Barcelona zurückkehren wird. (Maariv, 29.11.)
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(4) Fatah-Wahl
wegen Chaos ausgesetzt
Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud
Abbas (Abu Mazen) hat gestern die internen Wahlen der Fatah wegen
des Verdachts auf Wahlfälschung ausgesetzt. Dies teilten Mitarbeiter
der Fatah mit. Die vorgezogenen Wahlen, die gestern im Gazastreifen
geplatzt sind und in mehreren Bezirken in der Westbank durchgeführt
wurden, hätten heute in Jerusalem und am Freitag in Hebron
stattfinden sollen.
Abbas setzte die Wahlen der Fatah-Bewegung in Folge des Verdachts
auf Fälschung bei der Stimmabgabe aus. In der Westbank und dem
Gazastreifen hatte die Abstimmung bereits begonnen. „Abu Mazen wies
die Wahlkommission an, den gesamten Wahlvorgang wegen
Wahlfälschungen in allen Regionen zu unterbrechen“, so der führende
Mitarbeiter der Bewegung Ahmad Aldak. Er beschuldigte die
Sicherheitskräfte der Autonomiebehörde, die Fälschung unterstützt zu
haben. Das Wahlergebnis sei erst nach der Rückkehr Abu Mazens und
dessen Genehmigung zu erwarten. Abu Mazen ist derzeit beim
Gipfeltreffen der Euromediterranen Partnerschaft in Barcelona.
Die Fatah-Wahlen im Gazastreifen platzten, nachdem es zu
Dutzenden gewaltsamen Vorfällen gekommen war. Es gab Schusswechsel,
Autos wurden in Brand gesteckt und Bewaffnete bemächtigten sich der
Wahlurnen und stahlen deren Inhalt. Mitglieder der Wahlkommission
wurden beschossen. 200 Wahlurnen waren in den regionalen Büros der
Organisation aufgestellt. 326 Kandidaten traten gegeneinander um 48
Plätze des neuen Parlaments im Gazastreifen an. In den ersten
Stunden nach der Öffnung der Wahlurnen verliefen die Wahlen ruhig.
Doch ab den Mittagsstunden kam es zu Dutzenden Zwischenfällen. In
Rafiah im Süden des Gazastreifens gingen fünf Wahlurnen in Flammen
auf.
Bei den Wahlen, die bereits in Jenin, Nablus, Tobas, Ramallah und
Bethlehem stattgefunden haben, war die jüngere Generation der Fatah
sehr erfolgreich. An deren Spitze steht der Führer der Tanzim
(Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden), Marwan Barghouti, der in Israel im
Gefängnis sitzt. Heute hätten die Wahlen im Osten Jerusalems und in
15 angrenzenden Dörfern stattfinden sollen. (Haaretz,
29.11.)
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(10) Heute vor
58 Jahren
Am 29. November 1947 rief die Vollversammlung
der Vereinten Nationen zur Teilung des britischen Mandatsgebiets
Palästina auf (Resolution 181). Das Land sollte in einen jüdischen
und einen arabischen Staat aufgeteilt werden. Die Mehrheitliche
Empfehlung einer Teilung wurde mit 33 zu 13 Stimmen bei zehn
Stimmenthaltungen angenommen. Die Resolution wurde von den Juden in
Palästina angenommen, von den Arabern in Palästina und den
arabischen Staaten jedoch abgelehnt.
Die Peel-Kommission kam 1937 zu dem Schluss, dass der einzig
logische Ausweg angesichts der unvereinbaren Ziele der Juden und
Araber in der Teilung Palästinas in zwei getrennte Staaten - einen
jüdischen und einen arabischen - bestand. Die Araber lehnten den
Teilungsplan aus zwei Gründen ab: Sie wären damit gezwungen gewesen,
die Gründung eines jüdischen Staates zu akzeptieren, und sie hätten
es hinnehmen müssen, dass Teile der Palästinenser unter "jüdischer
Herrschaft" lebten. Die Einwände der Zionisten richteten sich vor
allem gegen die Landesgrenzen, die der Peel-Plan vorsah, weil ihr
Lebensraum dadurch auf ein Territorium beschränkt worden wäre, das
kaum größer als ein Getto war: auf 1.900 der insgesamt 10.300
Quadratmeilen, die das noch verbliebene Palästina umfasste. Dennoch
waren die Zionisten bereit, mit den Briten zu verhandeln, wohingegen
die Araber sich rundweg weigerten, über Kompromisse auch nur
nachzudenken.
Im britischen Weißbuch von 1939 wurden abermals die Gründung
eines arabischen Staates innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren
sowie eine Einwanderungsbeschränkung für Juden auf 75.000 Personen
in den nächsten fünf Jahren beschlossen. Danach sollten gar keine
Juden mehr ohne Zustimmung der arabischen Bevölkerung ins Land
gelassen werden. Obwohl man den Arabern im Blick auf die jüdische
Einwanderung also große Zugeständnisse machte und obwohl man ihnen
sogar die Unabhängigkeit angeboten hatte - die ja das erklärte Ziel
der arabischen Nationalisten war -, lehnten sie das "White Paper"
ab.
Mit der Teilung sollten die Palästinenser einen eigenen Staat und
die Möglichkeit der Selbstbestimmung erhalten. Auch das wurde
abgelehnt.
Als das Datum der Abstimmung über die Teilung näher rückte, wurde
klar, dass kaum noch Hoffnung auf eine politische Lösung dieses
Problems bestand, das letztlich die Möglichkeiten der Politik
sprengte: Die fehlende Bereitschaft der Araber, einen jüdischen
Staat in Palästina zu akzeptieren, auf der einen und die Weigerung
der Zionisten, sich mit weniger zufrieden zu geben, auf der anderen
Seite. Die Unversöhnlichkeit der Araber trat klar zu Tage, als David
Horowitz und Abba Eban, Vertreter der Jewish Agency, am 16.
September 1947 bei einem Treffen mit Azzam Pascha, dem Sekretär der
Arabischen Liga, einen letzten verzweifelten Versuch unternahmen,
doch noch einen Kompromiss zu erzielen. Pascha erklärte frank und
frei:
"Die arabische Welt ist zu keinem Kompromiss bereit. Ihr
Vorschlag, Mr. Horowitz, mag durchaus vernünftig und logisch sein,
doch über das Geschick von Völkern entscheiden nicht Vernunft und
Logik. Völker machen keine Zugeständnisse; sie kämpfen. Mit
friedlichen Mitteln oder Kompromissen erreicht man gar nichts. Wenn
man etwas erreicht, dann durch Waffengewalt. Wir werden versuchen,
euch zu schlagen. Ich bin nicht sicher, ob es uns gelingen wird,
aber wir werden es versuchen. Es ist uns gelungen, die Kreuzfahrer
zurückzuschlagen - andererseits haben wir Spanien und Persien
verloren. Vielleicht werden wir auch Palästina verlieren. Doch es
ist in jedem Fall zu spät, um noch von friedlichen Lösungen zu
sprechen."
Zur Zeit der Teilungsresolution für Palästina im Jahr 1947
bildeten die Araber die Mehrheit im westlichen Palästina - das
Verhältnis betrug 1,2 Millionen Araber zu 600000 Juden. Nur in dem
Gebiet, das den Juden zugewiesen worden war, und in Jerusalem, gab
es eine jüdische Mehrheit.
Vor dem Mandat 1922 war die arabische Bevölkerung Palästinas
ständig zurückgegangen. Doch nachdem die Briten das Mandat über
Palästina erhalten hatten, setzte ein stetiger Zustrom von Arabern
aus den umliegenden Ländern ein. Ein weiterer Grund für die Zunahme
der arabischen Bevölkerung lag darin, dass die jüdischen Siedler die
Hygienebedingungen und die medizinische Versorgung in Palästina
deutlich verbesserten.
Die Entscheidung, Palästina zu teilen, war nicht allein auf Grund
demografischer Erwägungen gefallen, sondern basierte vor allem auf
der Erkenntnis, dass die territorialen Ansprüche von Juden und
Arabern unvereinbar waren, sodass die Schaffung zweier getrennter
Staaten der logischste Schluss schien. Ironischerweise befürworteten
die arabischen Mitglieder der Vereinten Nationen 1947 - im gleichen
Jahr, in dem sie die Teilung Palästinas ablehnten - die Teilung des
indischen Subkontinents und die Gründung des neuen, vorwiegend
muslimischen Staates Pakistan. (Mitchell Bard, http://www.jewishvirtuallibrary.org)
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