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(2) Ehud Olmert
beim EU-Mittelmeer-Gipfel
Der stellvertretende Ministerpräsident Ehud Olmert wird
die israelische Delegation beim EU-Mittelmeer-Gipfel in Barcelona
leiten. Außenminister Silvan Shalom sagte seine Reise ab, da er bei
den Likud-Wahlen antritt. Das Büro des Außenministers teilte am
Samstagabend mit, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Absage
und dem EU-Bericht über die israelischen Maßnahmen im Ostteil
Jerusalems gäbe. „Die Beziehungen zu Europa haben für den
Außenminister höchste Priorität. Der Außenminister hat auf eine
europäische Beteiligung am Grenzübergang von Rafiah und in anderen
Bereichen gedrängt. Der Außenminister dementiert jede Darstellung,
die zwischen Teilen Jerusalems unterscheidet. Jerusalem wird für
immer die Hauptstadt Israels bleiben“, so das Büro des
Ministers.
In einem Bericht, den die EU veröffentlichen sollte und der
vergangene Woche angesichts der Verbesserung in den Beziehungen
zwischen Israel und der EU geheim gehalten wurde, hieß es: „Die
Politik Israels verringert die Möglichkeiten, in Jerusalem zu einer
Dauerregelung zu kommen.“ Den Bericht hatten europäische
Konsulatsleiter und Vertreter in Jerusalem und Ramallah verfasst.
Der Bericht schlägt außerdem vor, dass sich „europäische Minister
als Teil weiterer politischer Treffen nochmals mit Vertretern der
Autonomiebehörde in Ostjerusalem treffen sollten“.
Die Verfasser folgern außerdem, dass Israel mit großer
Wahrscheinlichkeit versucht, die palästinensische Bevölkerung in
Jerusalem zu verringern. Gleichzeitig kommt der Bericht einer
geordneten und detaillierten Zusammenfassung der israelischen
Maßnahmen in Jerusalem gleich: Ausweitung der Siedlungen, Ansiedlung
jüdischer Siedler in palästinensischen Bezirken, Weiterbau des
Trennungszaunes und Einschränkung der palästinensischen
Bautätigkeit.
Die Verfasser wiederholen die europäische Position, nach der eine
Annektierung des Ostens von Jerusalem und jedes Bauvorhaben dort
illegal sei. Demnach achten sie strengstens darauf, „Bezirke“ als
illegale Siedlungen (Gila, Pisgat Zeev, Ramot und French Hill) zu
definieren.
„Das Projekt E1“, so heißt es in dem Absatz, der Maale Adumim
gewidmet ist, „wird die zentrale Verkehrsroute für die
Palästinenser, die zwischen Ramallah und Bethlehem fahren,
unterbrechen“.
Die Verfasser definieren die Politik der Stadt Jerusalem mehrmals
als Politik, die die palästinensischen Bewohner benachteiligt. Drei
Teile sind dem Verhältnis der Behörden zu den palästinensischen
Einwohnern der Stadt gewidmet.
Außer dem Vorschlag, im Ostteil Jerusalems Treffen auf
ministerialer Ebene mit Vertretern der Autonomiebehörde abzuhalten,
geben die Verfasser eine ganze Reihe politischer Empfehlungen
erklärender bzw. operativer Art, die die schweren Auswirkungen, die
ihrer Ansicht nach die israelische Politik mit sich bringt, dämpfen
sollen.
Unter anderem empfehlen sie, einige Initiativen für den
palästinensischen Bau ohne Genehmigungen bis hin zur Entwicklung
eines Masterplans für östliche Jerusalemer Bezirke zu ergreifen.
(Haaretz, 27.11.)
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(3) Feierliche
Eröffnung des Grenzübergangs Rafiah
„Dies ist ein kleiner Traum, ein Meilenstein auf dem Weg zu einem
unabhängigen palästinensischen Staat mit der Hauptstadt Jerusalems“,
so äußerte sich am Freitag (25.11.) der Vorsitzende der
Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas (Abu Mazen) bei der
Einweihung des Grenzübergangs von Rafiah im Süden des Gazastreifens.
1.587 Personen überquerten am Freitag die Grenze, teilte die
Europäische Union mit. An der Feier nahmen der ägyptische Minister
für nachrichtendienstliche Angelegenheiten, Omar Suleiman, der
EU-Sonderbeauftragte, Marc Otte, sowie der führende Vertreter der
Hamas im Gazastreifen, Ismail Hania, teil. Hania gilt als führend in
der pragmatischen Richtung der Organisation im Gazastreifen. Sein
Kommen wurde als Anerkennung der Vereinbarungen zwischen Israel und
der Autonomiebehörde durch die Hamas gedeutet.
Bei der Einweihung des Grenzübergangs, der zum ersten Mal
vollständig von Palästinensern geleitet wurde, nahmen etwa 15
europäische Beobachter aus Italien teil. In den kommenden Wochen
werden 70 Beobachter die Vorgänge überwachen. Zunächst blieb der
Übergang am Freitag und Samstag für nur vier Stunden geöffnet.
Sobald alle Posten durch Beobachter besetzt sind, wird der
Grenzübergang bis Ende des Jahres rund um die Uhr geöffnet sein.
(Haaretz, 27.11.)
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(4) Barghouti
siegte bei den Fatah-Wahlen in Ramallah
Der Führer der palästinensischen Tanzim
(Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden), Marwan Barghouti, gewann am Freitag
haushoch die internen Wahlen der Fatah-Partei in Ramallah. Barghouti
verbüßt derzeit eine fünffache lebenslange Haftstrafe und weitere 40
Jahre in einem israelischen Gefängnis. Ein Tel Aviver Gericht hatte
ihn 2003 wegen Mordes an fünf Menschen verurteilt.
96% der palästinensischen Wähler gaben ihre Stimme Barghouti.
Voraussichtlich wird er bei den Wahlen zum palästinensischen
Gesetzgebenden Rat an der Spitze der Fatahliste stehen. Die Wahlen
sind für den 25. Januar 2006 geplant. Außenminister Silvan Shalom
teilte am Samstag (26.11.) mit, dass Israel einen „Mörder, an dessen
Händen Blut klebt“, nicht freilassen könne. Der Vorsitzende der
Meretz-Yachad-Fraktion, Yossi Beilin, rief hingegen zur Freilassung
Barghoutis auf: „Barghouti ist einer der Führer im palästinensischen
Lager, das Frieden möchte“, meinte der. (Yedioth Aharonoth,
27.11.)
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(5) Nasrallah:
„Unsere Pflicht, israelische Soldaten zu entführen“
Die Hisbollah droht mit weiteren Versuchen, israelische Soldaten
zu entführen. Dies erklärte der Führer der Organisation Sheich
Hassan Nasrallah am Freitag in Beirut im Laufe der Beisetzung der
drei Terroristen, die bei dem Versuch, israelische Soldaten zu
entführen, im Dorf Ragar vergangene Woche getötet wurden.
„Es ist unser gutes Recht, israelische Soldaten zu entführen und
ich sage, dass dies sogar mehr als unser Recht ist. Es ist unsere
Pflicht“, so Nasrallah am Freitag. Nasrallah betonte: „Wir werden
keinen einzigen Gefangenen in den israelischen Gefängnissen
vergessen oder im Stich lassen.“ Das Ziel Nasrallahs ist, entführte
Soldaten als Druckmittel in den Verhandlungen um die Freilassung von
Gefangenen zu benutzen.
Als humanitäre Geste und um die Situation im Norden zu
entspannen, führte Israel am Freitag mit Hilfe des Roten Kreuzes die
Leichen der drei Terroristen an die Organisation im Libanon
zurück.
Brigade-General Hen Livni sagte, dass die Rückführung der Leichen
nach einer Anfrage der libanesischen Regierung an Israel in die Wege
geleitet wurde. „Die Terroristen waren von israelischen Soldaten
erschossen worden, nachdem sie aus dem Libanon auf israelisches
Gebiet vorgedrungen waren, um Soldaten zu entführen. In Israel ist
man der Auffassung, dass die libanesische Regierung dafür
verantwortlich ist, Terrorakte gegen Israel aus dem Libanon heraus,
zu verhindern. “ (Yedioth Aharonoth, 27.11.)
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(8) Roter
Davidstern und Roter Halbmond kooperieren
Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen dem Roten
Davidsstern und dem palästinensischen Roten Halbmond
Das historische Abkommen: der Rote Davidsstern und der
palästinensische Rote Halbmond unterzeichnen am Montag (28.11.) in
Genf ein Kooperations-Abkommen. Erstmals werden beide Einrichtungen
das Recht des jeweils anderen anerkennen, die Einwohner ihres Landes
zu behandeln.
Das Abkommen habe keinen politischen Hintergrund, erklärten beide
Rettungsorganisationen. Es gehe nur um die Rettung von
Menschenleben, hieß es. Durch das Abkommen wird dem Roten Davidstern
die Tür zur Mitgliedschaft beim Internationalen Roten Kreuz (IRK)
aufgetan. Israel ist das einzige Land in der Welt, dessen nationale
Rettungsorganisation noch nicht IRK-Mitglied ist.
In dem Abkommen erkennt der Rote Davidsstern das Recht des
palästinensischen Roten Halbmonds an, palästinensische Einwohner in
der Autonomiebehörde zu behandeln. Der Rote Halbmond erkennt das
Recht des Roten Davidssterns an, israelische Bürger auf israelischem
Staatsgebiet zu behandeln, darunter auch in den von Israel
verwalteten Gebieten in der Westbank, im Ostteil Jerusalems und in
den Siedlungen. Es wurde vereinbart, dass jeder Verband Notfälle
nach dem gleichen Grundsatz bearbeitet, nämlich danach, wer dem
Notfall am nächsten ist. Der Rote Davisstern betonte, dass dies in
der Praxis schon so gehandhabt werde und dass es keine Woche gäbe,
in der nicht palästinensische Krankenwagen zur Behandlung von
israelischen und palästinensischen Verletzten eingesetzt würden.
Zusätzlich wurde zwischen den beiden Seiten vereinbart, eine
„Hotline“ zwischen den Zentralen der Rettungsorganisationen
einzurichten. (Yedioth Aharonoth, 27.11.)
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(9) 10 Jahre
Köln-Tel Aviv: Benefizkonzert mit Asaf Fire
The Flame of Fire Ein Feuerwerk spanischer Klaviermusik mit
dem israelischen Pianisten Asaf Fire Benefizkonzert zu Gunsten
der Assaf-Harofeh-Klinik in Israel Aus Anlass des zehnjährigen
Bestehens des Städtepartnerschaftsvereins Köln-Tel Aviv im Dezember
2005 (www.koelntelaviv.de)
12. Dezember 2005, 19.30 Uhr Piazetta des Historischen
Rathauses Köln Eintritt: 15 € inkl. VVG und VRS KölnTicket
0221/2801, www.koelnticket.de
Vor dem Konzert, um 18.30 Uhr, findet im Kölner Rathaus
(Spanischer Bau) ein Empfang für die Mitglieder des Vereins "Freunde
von Assaf Harofeh" auf Einladung des Oberbürgermeisters der Stadt
Köln statt. Der Gesandte der israelischen Botschaft, Ilan Mor, wird
anwesend sein.
Das im Großraum Tel Avivs gelegene medizinische Zentrum Assaf
Harofeh, in dem teilweise noch in den aus der Mandatszeit stammenden
Baracken behandelt wird, ist das drittgrößte staatliche Krankenhaus
in Israel. Es ist vor allem für die über 500.000 Einwohner
jüdischer, moslemischer und christlicher Herkunft der Städte Rishon
LeZion, Ramle und Lod zuständig. Die Bevölkerung dieses
Einzugsgebietes verzeichnet die höchsten Zuwachsraten des Landes und
gehört überwiegend zur ärmeren sozialen Schicht. Zu den
einkommensschwachen Familien zählen vor allem die vielen Zuwanderer,
nach der Staatsgründung zunächst aus den arabischen und asiatischen
Staaten, heute aus Russland und Äthiopien.
Das Krankenhaus bemüht sich, für die riesige Zahl der Menschen in
der Region ein umfassendes Angebot in allen Fachrichtungen und auf
dem neuesten Stand der Medizin bereit zu halten. Aufklärungsarbeit
und Hilfen für die Bevölkerung, wie z. B. Vorlesungen für
Jugendliche in Hochschulen, spezielle Programme für schwangere
Frauen und Seminare für Senioren, ein Kindergarten für Kinder mit
Behinderungen, die u.a. von Soldaten und Soldatinnen der nahe
gelegenen Kaserne betreut werden, sind weitere Angebote. Außerdem
wurde eine Tagesklinik für die arabische Bevölkerung von Ramle
eröffnet. In Ramle wird auch eine Suppenküche betrieben, die täglich
200 Mahlzeiten an die Ärmsten verteilt, die zu 50% in die Wohnungen
geliefert werden.
Das Assaf Harofeh Klinikum ist auf ein fixiertes offizielles
Budget des Gesundheitsministeriums angewiesen. Dieses Budget reicht
gerade aus um die Kosten für die allgemein notwendige Infrastruktur
zum Erhalt des Krankenhauses zu decken. Um neue betriebliche
Entwicklungen wie den Bau neuer medizinischer Einrichtungen, den
Ankauf neuer medizinischer Ausrüstung für Diagnosen, Tomografien,
Operationen, Intensivstationen und andere medizinische Ausrüstungen
sowie Forschung finanzieren zu können ist die Klinik ausschließlich
auf Spendengelder angewiesen.
Mit der Hilfe der internationalen Freundeskreise des Assaf
Harofeh Krankenhauses konnten in den letzten 30 Jahren bereits
wichtige medizinische Ausrüstungen von mehreren Millionen US Dollar
angeschafft werden. (Monika Möller, Köln/ Dr. Waron,
Israel)
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