Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 23. November 2005
  
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(1) Die 16. Knesset berät heute über ihre Auflösung
(2) Die Hisbollah bat Israel, das Feuer einzustellen
(3) Berlins Regierender Bürgermeister in Jerusalem
(4) Botschafter der Umwelt schalten Internetseite frei
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Die 16. Knesset berät heute über ihre Auflösung

Der Verfassungsausschuss berät heute über einen Gesetzesentwurf zur Auflösung der 16. Knesset. Termin für die Neuwahl ist der 28. März 2006, d.h. in 125 Tagen. Das Gesetz soll noch heute in zweiter und dritter Lesung von der Knesset genehmigt werden. Es wird mit einer Mehrheit von 80 Abgeordneten gerechnet. Danach kann der Wahlausschuss mit den Vorbereitungen der Wahl beginnen. In den kommenden Tagen wird der Finanzausschuss der Knesset über das Wahlbudget in einer Höhe von insgesamt 190 Millionen Shekel beraten.

Das Gesetz wird am 9. Dezember in Kraft treten. Andernfalls könnte der Präsident bis zum 8. Dezember eine Verfügung zur Auflösung der Knesset unterzeichnen. Der Ministerpräsident könnte dann ohne die Genehmigung der Knessetabgeordneten Minister ernennen. Am Mittwoch kündigte Minister Haim Ramon an, dass er die Arbeitspartei verlassen und der neuen Partei von Ariel Sharon beitreten wird. Die neue Partei soll "Nationale Verantwortung" heißen. Bislang kann Sharon mit mindestens 14 Abgeordneten rechnen. (Maariv, 23.11.)



(2) Die Hisbollah bat Israel, das Feuer einzustellen

Die libanesische Regierung hat sich an Israel gewandt, das Feuer als Antwort auf die Hisbollah-Angriffe einzustellen. Das sagte Generalstabschef Dan Halutz bei einer Lagebesprechung am Dienstag. Es sei die Hisbollah gewesen, die um die Einstellung des Feuers bat. „Sie hat eingesehen, dass sie die Verantwortung für das trägt, was an der Nordgrenze vor sich geht“, so Halutz. Dies sei eine „erfrischende Wende“, sagte Halutz. An der Lagebesprechung nahmen auch Verteidigungsminister Shaul Mofaz und Generalkommandeur Udi Adam teil.

An der Nordgrenze herrschte gestern relative Ruhe, nachdem am Montag schwere Kämpfe wüteten. Bei dem Versuch, einen israelischen Soldaten zu entführen, wurden vier Hisbollahkämpfer getötet. Die Nord-Kommandantur begann gestern mit der Untersuchung der Vorfälle.

Die Hisbollah veröffentlichte gestern eine Videoaufnahme, die die Angriffe auf Rajar in Israel zeigt. Darauf ist zu sehen, wie eine Rakete mehrere Fahrzeuge der israelischen Armee trifft und Rauch aus ihnen aufsteigt. Unter anderem wurden Panzer beschädigt, doch es scheint, dass ihre Schutzvorrichtungen die Soldaten im Innern schützten. Die Organisation behauptete, dass es ihr gelungen sei, Stützpunkte zu treffen und israelische Panzer und gepanzerte Truppenfahrzeuge zu zerstören. Nach Angaben aus Armeekreisen wurde die Bitte der Hisbollah, das Feuer einzustellen, über die UNO an Israel weitergeleitet. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen den Seiten über die Rückführung der Leichen der Terroristen, die am Montag in Rajar getötet wurden. UNIFIL-Offiziere besuchten gestern Metula, um die Schäden des Hisbollah-Angriffs zu begutachten.

In Folge der Ereignisse hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan eine Sondermitteilung herausgegeben, in der er das Gefecht „auf das Schärfste verurteilt“. Der Generalsekretär betonte, dass sich „die Kampfhandlungen, deren Ursprung auf libanesischer Seite liegen“, in Windeseile auf das gesamte Gebiet ausgeweitet „und auf zivile Ziele in Israel erstreckt“ haben.

Israel hat die laue Verurteilung durch UNO-Generalsekretär Kofi Annan kritisiert. Die UNIFIL-Truppen hätten den Angriff der Hisbollah schon wieder nicht verhindert, obwohl dies ihre Aufgabe sei.

Die Nord-Kommandantur trifft derzeit Vorbereitungen zur Vergabe einer Auszeichnung für den Stabsunteroffizier David Markovitch. Er hatte vorgestern die vier Hisbollahkämpfer bei der Auseinandersetzung im Dorf Rajar getötet. Markovitch, der gestern von seinen Vorgesetzten gelobt wurde und über den in der Presse berichtet wurde, sieht seinen Beitrag während des Vorfalls bescheiden. „Vielleicht war das ja überhaupt ein Wunder“, so Markovitch gegenüber der Presse.

Heute Morgen (23.11.) hat die israelische Luftwaffe über Beirut Flugblätter abgeworfen, die die Angriffe der Hisbollah auf Israel verurteilen. In dem Flugblatt heißt es unter anderem, dass die Hisbollah dem Libanon großen Schaden zufügt und ein Werkzeug der Iraner und Syrer sei. „Wer schützt den Libanon wirklich?“, wurden die Einwohner Beiruts und seiner Vororte auf Arabisch gefragt, „und wer belügt euch und schickt eure Kinder in eine Schlacht, auf die sie nicht vorbereitet sind? Wer sehnt die Rückkehr zur Zerstörung herbei? Und wer dient Iran und Syrien als Werkzeug?“ Antwort: „Die Hisbollah fügt dem Libanon großen Schaden zu.“ (Haaretz, 23.11.)



(3) Berlins Regierender Bürgermeister in Jerusalem

Im Rahmen seiner viertägigen Israel-Reise ist Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit am Montag das Zentrum für jüdisch-arabische Erziehung der Hand-in-Hand-Schule in Jerusalem besucht. Das Zentrum ist ein Musterbeispiel für Koexistenz und Bildungsarbeit in der Hauptstadt.

Die Hoffnung für eine friedlichere Zukunft ruht auf den kommenden Generationen. Daher ist es unerlässlich, dass sie die Bedeutung von Toleranz und gegenseitigem Respekt lernen und verinnerlichen. Das jüdisch-arabische Erziehungszentrum leistet innerhalb des israelischen Schulsystems in Jerusalem Pionierarbeit: der innovative, auf beide Kulturkreise ausgerichtete Lehrplan, der gemeinsam von einem jüdischen und einem arabischen Lehrer sowohl auf Hebräisch als auch auf Arabisch unterrichtet wird, ermöglicht den Schülern, ihre eigene Identität zu festigen und den Hintergrund des anderen kennen und schätzen zu lernen. Die Kinder bringen die Botschaft der Toleranz nach Hause zu ihren Familien, die ihrerseits im Rahmen der Freizeitprogramme des Zentrums regelmäßig zusammenkommen. Die Eltern treffen sich, um gemeinsam über die Erziehung ihrer Kinder zu beraten und neue Wege zu gehen. Das Zentrum ist ein einmaliger Schauplatz lebendiger Begegnungen der verschiedenen Kulturen der Stadt.

Das jüdisch-arabische Erziehungszentrum wird vom israelischen Erziehungsministerium und von der Jerusalemer Stadtverwaltung unterstützt. Es wurde 1997 von der jüdisch-arabischen Organisation ´Hand in Hand´ gegründet, deren Erziehungsprojekte von der UNESCO anerkannt werden und das Symbol der UN-Organisation tragen dürfen. Gegenwärtig wird die Schule, die vom Kindergarten und der Vorschulklasse bis zur siebten Klassenstufe (erstes bis sechstes Schuljahr) reicht, von mehr als 300 Kindern besucht (mit einer jährlichen Zuwachsrate von mindestens 20 Prozent). Die Erweiterung des Lehrplans über alle Stufen der Volksschule bis hin zur achten Klasse ist vorgesehen.

Da das Zentrum zurzeit als Untermieter in einer anderen Erziehungseinrichtung untergebracht ist und unter räumlicher Enge leidet, hat sich die Jerusalem Foundation den Bau eines eigenen Schulcampus zur Aufgabe gemacht. Auf einem Areal von etwa 5.500 qm - unweit des gegenwärtigen Standortes zwischen dem jüdischen Viertel Gonen und dem arabischen Wohnquartier Beit Safafa - wird ein Schulgebäude von etwa 5.000 qm errichtet. Die Baukosten des Gesamtprojekts belaufen sich auf rund Euro 11 Millionen. Die Grundsteinlegung für das Schweizer Klassenzimmergebäude fand im November 2005 statt; der Einzug der Schüler der Vorschulklasse bis zur neunten Klassenstufe ist für das Frühjahr 2008 geplant.

Der regierende Bürgermeister ließ sich von der Leiterin der deutschsprachigen Abteilung, Irene Pollak, und der Architektin, Urit Landsberg (beide Jerusalem Foundation) auf der Baustelle genauestens über das Bauvorhaben unterrichten (Foto). Weitere Informationen: http://www.jerusalemfoundation.org/

Die Besichtigung des Original-Manuskripts von Albert Einsteins Relativitätstheorie bildete den Höhepunkt eines Gangs durch die Einstein-Ausstellung im Bloomfield Science Museum in Jerusalem. Prof. emer. Hanoch Gutfreund, ehemaliger Präsident der Hebrew University of Jerusalem und ehem. Professor am Andre Aisenstadt Lehrstuhl für Theoretische Physik, führte die deutsche Delegation durch die Ausstellung.

Deutsch-Israelischer Forschungsaustausch von Studierenden geplant

Begeistert reagierte Wowereit auf den Vorschlag der Universität, einen deutsch-israelischen Forschungsaustausch von Studierenden zu gründen. Der Vorschlag wurde Wowereit während seines Besuchs im Universitätszentrum für Forschung und Entwicklung unterbreitet. (http://media.huji.ac.il/)



(4) Botschafter der Umwelt schalten Internetseite frei

„Botschafter der Umwelt“ ist ein Schulwettbewerb für Schüler in Israel und Deutschland. Mitmachen können alle Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Überlegt gemeinsam mit eurer Lehrerin oder eurem Lehrer, was ihr in eurer Umgebung zum Thema Baum und Umwelt tun könnt.
Legt einen kleinen Schulwald an, bepflanzt euren Schulhof oder übernehmt die Patenschaft für einen Baum.
Lena und Ilan helfen euch dabei, dass ihr euch auf den "Botschafter-der-Umwelt"-Seiten gut zurecht findet:

http://www.botschafter-der-umwelt.de/



(5) Das Wetter in Israel

Ein kräftiger Ostwind sorgt für freundliches und warmes Wetter. In den kommenden Tagen ist es heiter bis leicht bewölkt. Es wird wärmer.

Jerusalem: 10-16°C
Tel Aviv: 12-23°C
Haifa: 13-22°C
Be’er Sheva: 9-21°C
Eilat: 14-26°C



(6) Wechselkurse

1 € - 5.5515 NIS (-0.591%)
1 CHF – 3.5880 NIS (-0.502%)
1 £ - 8.1197 NIS (-0.191%)
1 $ - 4.7410 NIS (+0.275%)
(Bank of Israel, 22.11.05)



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