Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 22. November 2005
  
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(1) Hisbollah-Angriff auf den Norden Israels
(2) Israel: „Wir werden nicht zu einem Militärschlag ausholen“
(3) UNO-Bericht: „The Shebaa Farms area is not part of Lebanon“
(4) Gespräche zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde
(5) Uzi Arad: „Nehmt Um al-Fahm und Taibe, gebt uns Ariel und Gush Etzion“
(6) Ein Kibbuz im Negev wird zugunsten von Umsiedlern aus Gaza geräumt
(7) Podiumsdiskussion mit den Botschaftern Israels und Ägyptens in Berlin
(8) 8. Tanzmarathon mit Matti Goldschmidt in München
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Hisbollah-Angriff auf den Norden Israels

Die Terrororganisation "Hisbollah" hat am Montagnachmittag (21. November 2005) zivile und militärische Ziele in Israel angegriffen. Die Hisbollah griff mit Katjuscha-Raketen, Panzer-Abwehr-Raketen, Mörsergranaten und Gewehrfeuer das Gebiet von Metula, Rajar und Har-Dov an. Zwei israelische Wachposten, ein Offizier und ein Soldat, wurden schwer verletzt. Raketen und Mörsergranaten landeten in zivilen Wohngebieten. Ein Haus in der Stadt Metula wurde getroffen. Zum ersten Mal seit langem wurden alle Bewohner der Nordgrenze Israels aufgefordert, ihre Luftschutzbunker aufzusuchen.

Zeitgleich kam es zu mehreren Angriffen auf israelische Stellungen in den Gebieten Rajar und Har-Dov, in deren Verlauf israelische Soldaten entführt werden sollten. Die Armee konnte die eingedrungenen Terrorzellen erfolgreich abwehren. Insgesamt wurden elf israelische Soldaten verletzt. Mindestens vier Angreifer wurden getötet.


In Reaktion auf diese Angriffe zerstörte die israelische Luftwaffe ein Gebäude, das die Terrororganisation im Libanon als Kommandozentrale nutzte sowie Zufahrtsstraßen.

Der Leiter der Nord-Kommandantur, Generalmajor Udi Adam, kommentierte: Die Hisbollah brachte bei den Angriffen ihr gesamtes Waffenarsenal auf. Vor den Angriffen verhielt sich die Armee in der Region völlig ruhig. Der Angriff war seit langer Zeit geplant. Seit langem haben wir nicht mehr einen so groß angelegten und koordinierten Angriff der Hisbollah gesehen.

Die Reaktion der Armee war sehr gut. Die Hisbollah hat unsere Fähigkeit zu einer raschen und effektiven Verteidigung unterschätzt. (IDF, 21.11.)



(2) Israel: „Wir werden nicht zu einem Militärschlag ausholen“

Israel wird UNO-Generalsekretär und dem UNO-Sicherheitsrat eine ernste Beschwerde bezüglich des gestrigen Angriffs der Hisbollah vorlegen und einen „diplomatischen Angriff“ gegen die Terrororganisation starten.

Trotz der Verschärfung der Situation ist derzeit noch kein groß angelegter Militärschlag gegen die Hisbollah zu erwarten. Damit soll genau das verhindert werden, was die Hisbollah mit ihren Angriffen beabsichtigt, nämlich die Region in eine Eskalation zu stürzen.

In Israel geht man davon aus, dass der Angriff Teil einer gemeinsamen Anstrengung Syriens und des Irans war, eine Eskalation herbeizuführen, um die Aufmerksamkeit von dem UNO-Bericht über die syrische Beteiligung an der Ermordung des libanesischen Ministerpräsidenten Rafiq Hariri abzulenken und den internationalen Druck auf den Iran im Atomstreit zu schwächen.

In einer Notfallsitzung, die der Generaldirektor des Außenministeriums, Ron Prosor, einberief, wurde beschlossen, die Eskalation so zu nutzen, dass sie auf die Hisbollah wie ein Bumerang zurückfällt. Einige europäische Staaten sollen überzeugt werden, den Ausbau ihrer Beziehungen zu dem Leiter der Terrororganisation, der zum Minister der libanesischen Regierung ernannt wurde, zu stoppen.

Außenminister Silvan Shalom beabsichtigt, die Provokationen der Hisbollah während der Barcelona-Konferenz, die Anfang kommender Woche stattfindet, und an der unter anderem die Außenminister des Libanon und Syriens teilnehmen werden, auf den Tisch zu bringen. (Yedioth Aharonoth, 22.11.)

Die US-Regierung hat eine strenge Mitteilung an Syrien und den Iran geschickt, in der sie diese für die Eskalation an der Nordgrenze verantwortlich macht. Unterstaatssekretär David Walsh warnte davor, die Hisbollah gegen Israel einzusetzen und forderte die libanesische Regierung dazu auf, die Organisation zu zügeln. Israel rief er dazu auf, sich zurückzuhalten.

Die in London erscheinende Zeitung „Al-Hayat“ berichtete heute Morgen, dass europäische und amerikanische Diplomaten aus Israel eine warnende Mitteilung zur unverzüglichen Weiterleitung an die libanesische Regierung und an die Hisbollah erhalten hätten. Infolge der Mitteilung, so heißt es, habe der libanesische Ministerpräsident, Fuad Seniora, Gespräche mit den Führern der palästinensischen Terrororganisation Hamas aufgenommen und diese aufgefordert, die Situation an der Grenze zu beruhigen. Eine ähnliche Botschaft an die Organisation übermittelte der Kommandeur der UNO-Truppen im Südlibanon, hieß es. (Maariv, 22.11.)



(3) UNO-Bericht: „The Shebaa Farms area is not part of Lebanon“

Auszug aus dem Halbjahresbericht (673, 26.10.05) des UNO-Sondergesandten Terje Larsen über die Umsetzung der Resolution 1559 des UNO-Sicherheitsrats zur Vorlage beim UNO-Generalsekretär und beim UNO-Sicherheitsrat:

"The Shebaa Farms area is not part of Lebanon. Therefore any Lebanese 'resistance' to 'liberate' the area from continued Israeli 'occupation' cannot be considered legitimate." (§ 48)

"There has not been any noticable change in the operational status and capabilities of Hizbullah, which, according to its own leadership, has more than 12,000 missiles at its disposal." (§ 47)

"Operating as a political party and as a militia is contradictory. The carrying of arms outside the official armed forces is impossible to reconcile with the participation in power and in government in a democracy." (§ 50)

"(…) the existence of armed groups defying the control of the legitimate government, which by definition is vested with a monopoly on the use of force throughout its territory, is incompatible with the restoration of and full respect of the sovereignty, territorial integrity, unity and political independence ot the country." (§ 61)

Aus dem Bericht Larsens geht hervor, dass Russland noch immer Waffen an die militanten Organisationen im Libanon liefert, trotz des Versuchs der libanesischen Regierung, dies zu verhindern.

Larsen erklärte, dass es der libanesischen Regierung immer noch nicht gelungen ist, das gesamte Staatsgebiet unter ihre Kontrolle zu bringen und alle Milizen zu entwaffnen. (Jerusalem, 27.10.)



(4) Gespräche zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde

Israel und die Autonomiebehörde haben Koordinierungsgespräche zur Umsetzung des „Abkommens des Übergangs von Rafiah“ aufgenommen.

Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde haben am Sonntag (20.11.) ihre Koordinierungsgespräche unter Vermittlung der USA zur Umsetzung des „Rafiah-Abkommens“ und zur Öffnung des Grenzübergangs vom Sinai zum Gazastreifen aufgenommen. Der Grenzübergang soll am Freitag geöffnet werden. Vertreter des Verteidigungsministeriums, Amos Gilad und Eitan Dangut, trafen sich gestern mit dem palästinensischen Minister Muhammad Dahlan und mit dem US-Botschafter in Israel, Richard Jones.

Der Sonderbeauftragte des Nahost-Quartetts, James Wolfensohn, sandte am Sonntag einen Brief an Ministerpräsident Ariel Sharon und an den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, in dem er ihnen für die Bemühungen um das Abkommen in der vergangenen Woche dankte.

Wolfensohn betonte, dass der Zeitpunkt für die Öffnung des Grenzübergangs von Rafiah unmittelbar bevorstehe: „Jede Seite muss nun schnell agieren.“

Israel und die USA führen gleichzeitig Verhandlungen über die Aufstellung von vier neuen Röntgengeräten an den Übergängen vom Gazastreifen und von der Westbank nach Israel. Die US-Regierung fordert von Israel eine Verpflichtung, dass die Übergänge nur im Fall einer spezifischen Sicherheitsbedrohung geschlossen werden. Außerdem müsse jede Entscheidung zur Schließung begründet werden. Das Verteidigungsministerium neigt dazu, diese Forderung zu akzeptieren, allerdings erhoben Justizministerium und Armee Widerspruch gegen ein solch umfassendes Versprechen in einer sensitiven Sicherheitsangelegenheit. (Haaretz, 21.11.)



(5) Uzi Arad: „Nehmt Um al-Fahm und Taibe, gebt uns Ariel und Gush Etzion“

Dr. Uzi Arad, der politischer Berater des ehemaligen Ministerpräsidenten Benyamin Netanyahu, hat einen weitgehenden Vorschlag zum Gebietsaustausch zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde gemacht. Arad legt die Initiative in einem ausführlichen Artikel dar, der in der letzten Ausgabe der amerikanischen Wochenzeitung „New Republic“ veröffentlicht wurde.

Danach soll der Staat Israel die großen Siedlungen in der Westbank, darunter Ariel, Gush Etzion und Maale Adumim annektieren und dafür dem zukünftigen palästinensischen Staat arabische Orte übergeben, darunter Um al-Fahm, Arara, Tira und Kfar Qassam.

Arad ist der Meinung, dass sein Vorschlag zu einem dauerhaften Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern führen könnte.

Der ehemalige politische Berater schlug außerdem vor, dass die arabischen Staatsbürger Israels, die im Rahmen des Gebietsaustauschs in die Palästinensische Autonomiebehörde umziehen, eine hohe finanzielle Entschädigung erhalten. Außerdem würden sie die vollen sozialen Rechte, die ihnen in Israel heute zustehen, nicht verlieren. Arad gilt auch heute noch als Gewährsmann des Likud-Politikers Benyamin Netanyahu. (Yedioth Aharonoth, 20.11.)



(6) Ein Kibbuz im Negev wird zugunsten von Umsiedlern aus Gaza geräumt

Die Bewohner des Kibbuz Shomria in der nördlichen Negev-Wüste werden ihre Siedlung zugunsten der Bewohner von Atsmona räumen. Diese waren nach der Räumung des Gush Katif im Gazastreifen gezwungen, sich ein neues Zuhause zu suchen.

Bei der Regelung, die am vergangenen Donnerstag zwischen dem Kibbuz Shomria und der Abkopplungsleitung erzielt worden war, wurde vereinbart, dass 13 Familien aus dem Kibbuz Shomria in den Kibbuz Dvir übersiedeln. Jene Einwohner, die Atsmona räumen mussten, werden in den Kibbuz Shomria ziehen, der zu einem religiösen Kibbuz werden soll. Das Sekretariat von Shomria hat am Montag das Abkommen genehmigt. Kibbuz Shomria wurde Mitte der 80er Jahre gegründet. (Yedioth Aharonoth, 21.11.)



(7) Podiumsdiskussion mit den Botschaftern Israels und Ägyptens in Berlin

Podiumsdiskussion in Berlin
Nahostgespräche – Aussichten auf Frieden im Nahen Osten

Podiumsgäste:

S.E. Mohamed Al-Orabi
Botschafter der Arabischen Republik Ägypten

S.E. Shimon Stein
Botschafter des Staates Israel

Moderation:

Dr. Michel Friedman
Publizist, Präsident des Keren Hayesod Deutschland

Veranstalter:
Keren Hayesod Deutschland

Sonntag, den 11. Dezember 2005
Hotel Ritz-Carlton
Potsdamer Platz 3
10785 Berlin

Empfang: 16:00 Uhr
Veranstaltungsbeginn: 16:30 Uhr
Veranstaltungsende: ca. 18:00 Uhr

Anmeldung bis zum 6. Dezember 2006:
Keren Hayesod – Vereinigte Israel Aktion e.V.
Tel.: 030 – 8871933, Fax: 030 - 88719350
Email: kh.berlin@keren-hayesod.de  Internet: www.keren-hayesod.de



(8) 8. Tanzmarathon mit Matti Goldschmidt in München

Am Sonntag, 27. November, findet in München der 8. Israelische Tanzmarathon vom Israelischen Tanzhaus e.V. unter der Leitung von Matti Goldschmidt statt.

Unterrichtet werden Tänze, die in Israel derzeit besonders populär sind, insbesondere aus dem Programm des Machol Europa 2005 (Loughborough, England). Außerdem werden die Tänze von israelischen Choreographen und Tanzmeistern wiederholt, die auf den bislang 24 Workshops erlernt wurden sowie sog. freies Tanzen (Teilnahmegebühr € 32,-). Weitere Informationen: http://www.israeltanz.de



(9) Das Wetter in Israel

Im Norden und Zentrum gibt es bis in die Abendstunden noch vereinzelt Schauer. Es ist kühl.
Mittwoch: Sonnig. Starker Wind aus östlichen Richtungen. Es wird wärmer, die Luftfeuchtigkeit sinkt.
Donnerstag und Freitag steigen die Temperaturen weiter in die Höhe. Temperaturen am Dienstag:

Jerusalem: 6-12°C
Tel Aviv: 10-19°C
Haifa: 9-18°C
Be’er Sheva: 8-17°C
Eilat: 11-22°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.5845 NIS (+1.097%)
1 CHF – 3.6061 NIS (+0.969%)
1 £ - 8.1352 NIS (+0.462%)
1 $ - 4.7280 NIS (-0.063%)
(Bank of Israel, 21.11.05)



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