Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 21. November 2005
  
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(1) Ministerpräsident Sharon bittet Staatspräsident Katsav um Auflösung der Knesset
(2) Furcht vor Hisbollah-Angriffen: Erhöhte Alarmbereitschaft an der Nordgrenze
(3) Außenminister Shalom schüttelte dem libanesischen Staatspräsident die Hand
(4) Das Außenministerium würde sich über einen Delegationsbesuch aus Pakistan freuen
(5) Internationaler Vergleich: Israel ist der weltweit führende Technologiestaat
(6) Yasmin Levy bei der 2. transVOCALE. Ausstellung „Vom Brot allein“ in Frankfurt/Oder
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Sharon bittet Staatspräsident Katsav um Auflösung der Knesset

Ministerpräsident Ariel Sharon wird den Likud-Block verlassen und eine neue Partei unter eigener Führung gründen. Seine Partei wird bei den kommenden Parlamentswahlen antreten. Sharon bat den Staatspräsidenten darum, die Knesset so schnell wie möglich aufzulösen. Damit will er vermeiden, dass Fraktionsmitglieder des Likud den Zeitpunkt für Neuwahlen länger hinauszögern könnten. Sollte die Knesset aufgelöst werden, müssen innerhalb von 90 Tagen Wahlen stattfinden. Zurzeit wird der 8. März 2006 favorisiert.

Staatspräsident Katsav teilte mit, dass er dem Antrag des Ministerpräsidenten nachkommen wird, wenn es keinem Knessetabgeordneten gelingen sollte, eine Regierung aufzustellen. „Ich glaube, dass vorgezogenen Neuwahlen notwendig sind, und sie sollten so früh wie möglich stattfinden“, so Katsav nach einem Treffen mit Ministerpräsident Sharon.

In Folge des Rücktritts Sharon wird der Knessetabgeordnete Zachi Hanegbi zum vorläufigen Vorsitzenden des Likud ernannt werden. Die Likudfraktion wird sich am heutigen Nachmittag treffen. Auch die übrigen Fraktionen der Knesset werden heute über die politischen Veränderungen beraten.

Aus dem Umkreis Sharons war gestern zu vernehmen, dass die neue Partei „eine wirkliche Zentrumspartei sein wird, politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich.“ Sharon traf die endgültige Entscheidung am Wochenende auf seinem Landsitz, nach Beratungen mit seinen beiden Söhnen und einigen Mitarbeitern, darunter der ehemalige Leiter des Amts des Ministerpräsidenten, Uri Shani, und der Werbefachmann Reuven Adler. Sharon telefonierte gestern mit den Ministern des Likud und teilte ihnen seine Entscheidung mit.

Weiter hieß es, dass Sharon die Entscheidung sehr schwer gefallen sei. Er sei sich der Schwierigkeiten einer neu zu gründenden Partei bewusst, die noch über keine Organisationsbasis verfügt. Seine Mitarbeiter erklärten, dass Sharon im Likud geblieben und „auf Nummer sicher gegangen“ wäre, wenn ihm die Abkopplung von Gaza genügt hätte. Sein Rücktritt deute jedoch auf eine ideologische Veränderung hin, was auch die Räumung der kleinen und isolierten Siedlungen in der Westbank beinhalten könnte. (Haaretz, 21.11.)



(2) Furcht vor Hisbollah-Angriffen: Erhöhte Alarmbereitschaft an der Nordgrenze

Angesichts der erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Anschlags der Hisbollah auf Israel an der nördlichen Grenze hat die israelische Armee am Wochenende die Alarmstufe an der Grenze zum Libanon erhöht.

Der Armeesprecher war nicht bereit, die genauen Gründe für die Anspannung im Norden zu nennen. Seit Freitagnacht befinden sich die Truppen in Alarmbereitschaft. Zudem wurden unterstützende Einheiten mobilisiert.

Nachrichtenagenturen teilten mit, dass sich die israelische Armee auf die Möglichkeit eines Anschlags der Hisbollah an der Nordgrenze einstelle, vielleicht sogar auf die Entführung eines oder mehrerer Soldaten. (Hatsofeh, 20.11.)



(3) Außenminister Shalom schüttelte dem libanesischen Staatspräsident die Hand

Zu der Begegnung mit dem libanesischen Staatspräsident Emile Lahoud kam es bei einem Abendessen, das Tunesiens Staatspräsident zu Ehren der Staatsoberhäupter beim Weltinformationsgipfel in Tunis ausgerichtet hat. Außenminister Silvan Shalom betonte gegenüber der Presse, dass er der Begrüßung keine politische Bedeutsamkeit beimesse. In der kommenden Woche wird Shalom die israelische Delegation bei der Tagung anlässlich des 10. Jahrestages der Barcelona-Konferenz leiten. Die Barcelona-Konferenz hat sich die Zusammenarbeit zwischen Europa, dem Nahen Osten und den Mittelmeeranrainerstaaten zum Ziel gesetzt. Shalom wird neun Programme zur Zusammenarbeit zwischen Israel, Europa und arabischen Staaten vorlegen. (Haaretz, 20.11.)



(4) Das Außenministerium würde sich über einen Delegationsbesuch aus Pakistan freuen

Ein religiöser Vertreter aus Pakistan behauptet hartnäckig, dass er vor Kurzem als Leiter einer riesigen Delegation von 174 Mitgliedern Israel besucht habe. Israel bestreitet einen solchen Besuch.

Die Zeitung „Pakistan Observer“ veröffentlichte am Freitag, dass die pakistanische Delegation unter der Leitung des religiösen Vertreters Meulana Ajamal Kadadi vergangene Woche Israel besucht habe. Die Delegation sei über Abu Dhabi und Jordanien angereist. Unter den Delegationsmitgliedern sollen hochrangige Religionsvertreter, Geschäftsleute und Regierungsvertreter gewesen sein. Die Zeitung behauptete, dass sich die Delegationsmitglieder mit Ministerpräsident Sharon getroffen hätten. Dieser hätte ihnen angeblich gesagt, dass sich Israel aus Jerusalem zurückziehen müsse. Israel dementierte die Berichte am Samstag, doch das Büro des Außenministers teilte mit, dass man gerne eine solche Delegation empfangen würde, wenn sie in die Region reisen sollte. (Maariv, 20.11.)



(5) Internationaler Vergleich: Israel ist der weltweit führende Technologiestaat

Israel ist das Land mit dem größten wirtschaftlichen Zukunftspotential. Das ergab ein internationaler Vergleich im Auftrag des Industrie- und Handelsministeriums in Jerusalem. Die Studie zeigt, dass Israel über den Weltruf eines High-Tech-Landes verfügt. Im Technologie-Bereich sei Israel bereits eine Supermacht, hieß es.

Untersucht wurde Israels Stellung unter den entwickelten Staaten der Erde ("State intellectual capital balance"). Israel hat weltweit den höchsten Anteil an Ingenieuren: Auf 10.000 Erwerbstätige kommen 135 Ingenieure. Erst an zweiter Stelle stehen die USA (70), gefolgt von Japan (65), Niederlande (53) und der Schweiz (38).

Auch gemessen an der Zahl der Naturwissenschaftler und Techniker ist Israel weltweit Nummer 1. Hier sind es 140 pro 10.000 Erwerbstätige. USA (83), Japan (80), Deutschland (60) und Schweiz (55).

Dies sei der wichtigste Faktor in der ökonomischen Entwicklung des Staates Israel, erklärte die Unternehmungsberatung von Dr. Edna Pasher, die die Ergebnisse in der auflagenstärksten israelischen Tageszeitung Yedioth Aharonoth veröffentlichte.

Gute Nachricht für Frauen: Israel steht weltweit auf Platz 2, was der Anteil an Frauen in technischen Berufen angeht. 54 Prozent aller Erwerbstätigen in dieser Sparte sind Frauen. Nur die USA haben mit 55 Prozent einen etwas höheren Frauenanteil als Israel.

Weitere Ergebnisse: Israel bietet gute Rahmenbedingungen und eine entwickelte Finanzinfrastruktur, die sich positiv auf das Geschäftsleben und auf Investments in israelische Technologien auswirken. Und Israel ist weltweit führend in staatlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Vergleich zum BIP.

Der Leiter der Wissenschaftsabteilung im Handelsministerium zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden. Den außerordentlich hohen Anteil an Ingenieuren führte er auf die Immigration aus der ehem. Sowjetunion zurück. Israel nahm im letzten Jahrzehnt eine Million Menschen auf, erklärte Dr. Eli Ofer. Elisha Yanai, Vorsitzender des Verbands der Elektroverarbeitenden Industrie sagte, Israel ist ein Silicon Valley geworden. Neben dem Humankapital nannte er die geographische Größe und Lage des Landes als weiteren Vorteil: Israel ist ein kleines Land mit einer hohen Konzentration technologischer Unternehmen. (Ynet, 20.11.)



(6) Yasmin Levy bei der 2. transVOCALE. Ausstellung „Vom Brot allein“ in Frankfurt/Oder

Die israelische Sängerin Yasmin Levy bei der 2. transVOCALE in Frankfurt (Oder) und Słubice
Do 24.11., 20 Uhr, Collegium Polonicum

Die Stimme der 28-jährigen Israelin nimmt einen sofort gefangen. Mit ihr erweckt sie die Lieder der Sepharden (oder, nach ihrer Sprache, Ladinos) zu neuem Leben. Vor gut 500 Jahren aus Spanien vertrieben fanden die Sepharden Asyl in verschiedenen Städten des östlichen Mittelmeerraums. Dieses Erbe wurde ihr in die Wiege gelegt, denn Yasmin Levys Vater Isaac war der führende Wissenschaftler für jüdisch-spanische Kultur – eine Kultur, in der sich die Romantik, Lebenslust und Trauer der jüdischen Musik mit dem Feuer des Flamenco treffen. Was der Vater erforschte, bringt die Tochter nun zu Gehör.

Bereits vor der offiziellen Eröffnung der transVOCALE 05 gibt es im Kleist Forum die Vernissage der Ausstellung „Vom Brot allein: Jerusalem - Kreuzung von Symbolen“ mit Bildern der israelischen Fotografin Varda Polak-Sahm, die als einzige israelische Künstlerin im Vatikan ausgestellt und in einem arabischen Land einen Preis gewonnen hat. Der begleitende Bildband "Vom Brot allein" ist eines der Bücher, die der israelische Staatspräsident Mosche Katsav bei seiner ersten Privataudienz bei Papst Benedikt XVI vergangene Woche als Gastgeschenk überreichte.

Neben ungewöhnlichen Bildern, die ein friedliches und tolerantes Zusammenleben der Menschen der drei monotheistischen Religionen zeichnen, dokumentiert die Ausstellung auch die Vergoldung der Kuppel des Felsendoms auf dem Tempelberg, finanziert vom jordanischen König Hussein. Israels Ministerpräsident Rabin überreichte ihm 1994 in Washington beim ersten offiziellen Treffen ein handgebundenes Lederalbum mit Bildern dieser Dokumentation. Die internationale Presse schrieb damals vom "Friedensalbum", zumal Israel dem haschemitischen Königreich die Obhut über die Heiligen Stätten des Islam in Jerusalem übertrug. In einem dritten Kapitel wird Brot als symbolisches und Völker verbindendes Bindeglied dargestellt. Bei Juden, Christen wie Muslimen ist Brot nicht nur Grundnahrungsmittel sondern wird als Sabbatbrot oder Oblate beim Abendmahl auch als heilige Speise verehrt, über die der Segen gesprochen wird. Im Januar soll die Ausstellung auch in Potsdam gezeigt werden.

Vernissage der Ausstellung „Vom Brot allein: Jerusalem - Kreuzung von Symbolen“
Do 24.11., 18.00 Uhr Kleist Forum, Frankfurt a. d. Oder

Die Eröffnungsansprache hält der Leiter der Kulturabteilung der israelischen Botschaft in Berlin, Botschaftsrat Dan Golan.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Mo-Fr 9-18 Uhr / Sa 10-13 Uhr und während der Veranstaltungen
bis 26.12.2005, Eintritt frei



(7) Das Wetter in Israel

Regen vom Norden bis in die Negev-Wüste. Auf dem Hermon fiel der erste Schnee. In der kommenden Nacht lässt der Regen nach. Die Luft kühlt sich weiter ab. Am Mittwoch heiter bis wolkig, es wird etwas wärmer.

Jerusalem: 7-14°C
Tel Aviv: 13-21°C
Haifa: 10-19°C
Be’er Sheva: 7-19°C
Eilat: 12-24°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5239 NIS (+0.007%)
1 CHF – 3.5715 NIS (-0.003%)
1 £ - 8.0978 NIS (-0.365%)
1 $ - 4.7310 NIS (+0.106%)
(Bank of Israel, 18.11.05)



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