Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 17. November 2005
  
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(1) Iran: Satellit kann in Israel spionieren
(2) Außenminister Silvan Shalom in Tunesien
(3) Al-Qaida plant Entführungen von Israelis
(4) Selbstmordattentat vereitelt, Qassam-Beschuss
(5) Wolfensohn: Jerusalem geht es nur um Sicherheit
(6) Freispruch im Fall Hauptmann R.
(7) Palästinensischer Junge stirbt an Pilzvergiftung
(8) Israel erobert Marokko
(9) Call of the Mountain: Eyal Sela in München
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) Iran: Satellit kann in Israel spionieren

Wenige Wochen nach dem Aufruf des iranischen Präsidenten zur Vernichtung Israels hat der Iran bestätigt, dass er einen Satelliten zur Spionage gegen Israel ins All geschickt hat. Dies teilte gestern (16.11.) der Leiter des iranischen Weltraumprogramms mit. Der Satellit wurde vor etwa einem Monat ins All geschickt. Anfangs wurde behauptet, dass er lediglich wissenschaftlichen Zwecken diene.

Die Entsendung des Satelliten „Sina-1“ stellt den Beginn des iranischen Weltraumprogramms dar. Der Satellit stammt aus russischer Herstellung und wurde mit Hilfe einer russischen Rakete in den Weltraum befördert. Nach Angaben hochrangiger iranischer Vertreter wird der Iran in etwa zwei Monaten einen Satelliten ins All schicken, dieses Mal aus eigener Herstellung.

„Sina-1“ hat eine Lebensdauer von etwa drei Jahren. Ziel sei, Satellitenbilder von Iran zu senden, zur Vorhersage von Naturkatastrophen in Erdbebenregionen. Die Kameras des Satelliten können Aufnahmen mit einer Resolution von bis zu 50 Metern liefern. Der Satellit umrundet den Erdball in einer Höhe von 1.000 Kilometern, etwa 14mal in 24 Stunden. Er bietet dem Iran die Möglichkeit, den gesamten Nahen Osten und ganz Israel, wenn auch in beschränkter Weise, auszuspionieren.

„Sina-1 ist ein Forschungssatellit“, sagte der stellvertretende iranische Minister für Kommunikation, Ahmad Talbazada, der das Weltraumprogramm leitet. „Man kann ihn nicht zu militärischen Zwecken nutzen.“ Dennoch gab er zu, dass der Satellit für Spionage eingesetzt werden kann. „Aus technischer Sicht ist das möglich“, so Talbazada. „Doch wir brauchen das nicht zu tun. Man kann Aufnahmen Israels mit höherer Resolution auf dem Markt kaufen.“

Israel hatte schon vor einem Jahr davor gewarnt, dass der Iran Satelliten zum Sammeln nachrichtendienstlicher Informationen und eine eigene Abschussbasis entwickelt, die teilweise auf der Technologie der ballistischen Rakete „Shihab 3“ basiert.

Außerdem arbeitet der Iran an dem Satelliten „Mesbah“, einem Spionage-Satelliten. Er soll einen Durchmesser von einem Meter haben und mit einer Kamera von einem Durchmesser von ca. 30 Zentimetern ausgestattet sein, die eine Resolution von 2 –3 Metern ermöglicht. Wann dieser Satellit ins All geschickt werden soll, steht noch nicht fest. (Haaretz/Walla, 16.11.)



(2) Außenminister Silvan Shalom in Tunesien

Außenminister Silvan Shalom hat Tunesien am Mittwoch aufgerufen, die Beziehungen zu Israel ohne Aufschub wieder aufzunehmen. „Die Zeit verrinnt wie Sand zwischen den Fingern“, sagte er in seiner Rede beim UN-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft. Außenminister Shalom hielt seine Rede auf Arabisch und mit tunesischem Akzent.

Das erste offizielle Treffen zwischen Außenminister Shalom und dem tunesischen Präsidenten Zin al Abidin Ben Ali fand noch vor der Eröffnung des UN-Weltgipfels statt. Zu einer zweiten Begegnung kam es im Rahmen des Abendessens, das der tunesische Präsident für die Staatsoberhäupter der am Gipfel teilnehmenden Staaten gab. Shalom wurde zum Essen eingeladen, obwohl er kein Staatsoberhaupt ist.

Außenminister Shalom sagte dem tunesischen Präsidenten, dass er stolz und bewegt sei, den Staat Israel in der Hauptstadt seines Geburtslandes zu vertreten. Der tunesische Präsident hieß Außenminister Shalom willkommen und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass weitere Besuche folgen würden. Dem Vernehmen nach ist die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen beiden Staaten in naher Zukunft nicht zu erwarten.

Zweimal traf der Außenminister am Rande des Gipfels den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas (Abu Mazen). Abu Mazen bezeichnete das Treffen als „gut“. Er habe Shalom daran erinnert, dass das in dieser Woche unter amerikanischer Vermittlung erzielte Abkommen das erste zwischen Israelis und Palästinensern seit fünf Jahren war.

Shalom sagte Abu Mazen in dem Gespräch, dass Israel noch immer gegen eine Teilnahme der radikalislamischen Terrororganisation Hamas an den palästinensischen Wahlen im Januar sei. Die Organisation übte starke Kritik an der Teilnahme des israelischen Außenministers am Gipfel in Tunesien.

Bei einem längeren Treffen sprach Außenminister Shalom mit UN-Generalsekretär Kofi Annan. Mit Annan sprach Shalom über den Iran.

Heute Morgen (17.11.) traf Außenminister Shalom den tunesischen Außenminister, den Tourismusminister, den Bürgermeister von Tunis, den mauretanischen Präsidenten und den marokkanischen Ministerpräsidenten. Danach fuhr Shalom in seine Geburtsstadt Qabis in Süd-Tunesien weiter. Von dort kehrt er am Abend nach Israel zurück.

Außenminister Silvan Shalom hätte bereits am Dienstag Qabis besuchen sollen. Grund für die Programmumstellung war der Aufenthalt des libyschen Staatschefs Muammar el Gaddafi in der Stadt.

Den israelischen Stand auf dem „UN-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft“ eröffnete die Ministerin für Kommunikation, Daliah Itzik. (Maariv/Haaretz, 16. und 17.11.)



(3) Al-Qaida plant Entführungen von Israelis

Der Operationsoffizier der Al-Qaida im Irak, Abu Mussab al-Sarkawi, plant die Entführung und Ermordung israelischer Zivilisten in Jordanien. Dies geht aus nachrichtendienstlichen Informationen in Folge der Anschlagsserie auf drei Hotels in Amman, Jordanien, hervor. Ziel sei, die interne Situation in Jordanien so zu erschüttern, sodass Investoren, Geschäftleute und Touristen Jordanien fernbleiben. Am Dienstag traf Staatspräsident Katsav Italiens Präsident Carlo Ciampi und sagte: „Die Welt lobt Israel für die Abkopplung, doch zur Zeit sind Terrorzellen der Al-Qaida mit hochwertigen Waffen nach Gaza eingedrungen.“ (Yedioth Aharonoth, 16.11.)



(4) Selbstmordattentat vereitelt, Qassam-Beschuss

Israelische Soldaten haben am Mittwoch (16.11.) am Hawara-Checkpoint bei Nablus (Westbank) einen palästinensischen Jungen festgenommen. Das Kind führte eine Tasche mit einem Sprengstoffgürtel mit sich. Sprengstoff-Spezialisten entschärften die Bombe. Eine Qassam-Rakete, die aus dem Norden des Gazastreifens auf Israel abgefeuert wurde, landete gestern auf palästinensischem Gebiet. (Haaretz, 17.11.)



(5) Wolfensohn: Jerusalem geht es nur um Sicherheit

Der Gesandte des Nahost-Quartetts, James Wolfensohn, hat der israelischen Führungsebene vorgeworfen, sich zu stark auf Sicherheitsthemen zu konzentrieren. Die Verantwortlichen in Israel würden dazu neigen, bei Gesprächen andere Themen zu vernachlässigen. Nach seinen Worten herrsche in Israel eine Art Sicherheitskultur: „Israel kommt zu Treffen mit einer einseitigen Einstellung, die sich nur auf Sicherheit konzentriert und dabei wirtschaftliche und weitere Aspekte vernachlässigt“, meinte Wolfensohn.

Wolfensohn fügte hinzu, dass man in Israel nicht einsehe, „dass Sicherheit nicht nur heißt, die Bösen zu töten, sondern auch eine entsprechende Atmosphäre für Frieden und Wirtschaft zu schaffen“. Er erklärte, dass wegen genau dieser Sicherheitseinstellung Israel die Einwohner der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen wie in ein Gefängnis einschließe, so Wolfensohn. (Maariv, 17.11.)



(6) Freispruch im Fall Hauptmann R.

Der Militärgerichtshof der Südkommandantur hat am Dienstag (15.11.) den Fall des getöteten Mädchens Iman Al-Hams abgeschlossen. Das Gericht befand Hauptmann R. in allen Anklagepunkten für unschuldig. Das Mädchen wurde am 5. Oktober 2004 in der Sperrzone zwischen dem südlichen Gazastreifen und der ägyptischen Grenze erschossen.

Die Richter wiesen die Version der Soldaten des Hauptmanns zurück. Diese hatten behauptet, dass ihr Hauptmann eine Gewehrsalve auf den Leichnam des Mädchens abgeschossen hätte, um seinen "Tod sicher zu stellen". Die Richter stellten fest, dass die Version der Soldaten falsch und widersprüchlich ist. Die Militärpolizei habe den mitgeschnittenen Sprechfunk nicht hinreichend niedergeschrieben. Dagegen glaubten sie der Aussage des Hauptmanns, der erklärte, er habe die Schüsse auf den Bereich um ihren Körper herum abgegeben, aus Sicherheitsgründen und zur Abschreckung.

Sie akzeptierten auch die Annahme, dass Al-Hams nicht auf dem Weg zur Schule war, die sich an einem ganz anderen Ort befindet. Den Verdacht zur Zeit des Vorgangs, dass es sich um eine Person mit feindlichen Absichten handeln könnte, erklärten die Richter für berechtigt. Die Ermittler äußerten schwere Vorwürfe gegen die Presse und die Ermittler der Militärpolizei. Bis heute ist unklar, wieso das Mädchen in die Sperrzone lief.
(Haaretz, 16.11.)



(7) Palästinensischer Junge stirbt an Pilzvergiftung

Ein palästinensischer Junge aus Jenin (Westbank) ist am Mittwoch (16.11.) in einem israelischen Krankenhaus in Tel Aviv an den Folgen einer schweren Pilzvergiftung gestorben. Die Eltern des Fünfjährigen hatten die Pilze vor einer Woche gepflückt. Sofort nach dem Verzehr sei den Kindern schlecht geworden. Sie brachten den Jungen zunächst zu einem Arzt in der näheren Umgebung ihres Wohnortes.

Als sich die Situation am Sonntag erheblich verschlechterte, wurde er in das Rambam Krankenhaus in Haifa, Israel, eingewiesen. Die Ärzte in Haifa überwiesen den Jungen an einen Spezialisten in der pädiatrischen Rettungsstelle des Ichilov Krankenhauses. Dr. Ben Ari erklärte, dass die Vergiftung zu diesem Zeitpunkt schon sehr weit fortgeschritten war, sodass auch die Medikamente nicht mehr helfen konnten. Die Ärzte diagnostizierten einen schweren Gehirnschaden und Infektion des Magen-Darm-Trakts. Auch die beiden Brüder (drei und ein Jahr alt) wurden zur Behandlung in das Krankenhaus in Israel gebracht. Sie befinden sich auf dem Weg der Besserung. (Ynet, 16.11.)



(8) Israel erobert Marokko

Zwei neue Filme, deren Handlung in Israel spielt, haben beim fünften internationalen Filmfestival von Marakesh (Marokko) am Dienstag das Interesse der arabischen Presse auf sich gezogen.

Der bewegende Film „Crazy“ des kanadischen Regisseurs Jean-Marc Vallée handelt vom Erwachsenwerden eines Jungen, der sich seiner sexuellen Orientierung nicht sicher ist. Er spielt teilweise im Israel der 80er Jahre. Nach einem Streit des Jungen mit dem Vater über sein Outing, beschließt er nach Jerusalem zu fahren. Vallée will den Film beim Filmfestival von Jerusalem vorstellen.

Der zweite Film ist „La ultima luna“ des chilenischen Regisseurs Miquel Littin. Er wurde nicht im Wettbewerb gezeigt. Die Handlung spielt in Eretz Israel zu Beginn des 20sten Jahrhunderts. Der Film wurde in Jerusalem gedreht und handelt von der Beziehung zwischen einer christlich-palästinensischen Familie aus Beit Sahur und einem jüdischen Pionier, der aus Südamerika nach Palästina kommt und Boden erwerben will. (Yedioth Aharonoth, 16.11.)



(9) Call of the Mountain: Eyal Sela in München

19. Jüdische Kulturtage München - Sepharad 2005

Samstag, 26. November 2005,  20.00 Uhr
Carl-Orff-Saal/Gasteig

Eyal Sela & Darma, Israel
Call of the Mountain

Eyal Sela - Klarinette, Zurna, Gesang
Gershon Weiserfirer - Oud, elektrische Oud
Iriz Mouk - Perkussionsinstrumente wie Riq, Udu, Mazhar
Mark Eliyahu - Kemenche, Baglama
Gilad Ephrat - Bass
Alon Motkin - Keyborad, Computer

Call of the Mountain basiert auf Melodien, die zur Feier des Lag Ba’Omer auf dem Mount Meron gesungen werden. Die einzigartige Atmosphäre zieht Juden aus vielen Ländern, aber auch Araber und Drusen an. Sie gibt Zeugnis von Einflüssen aus Rumänien, Bulgarien, der Türkei, Griechenland, den arabischen Ländern, jüdischer Musik aschkenasischen wie sephardischen Ursprungs. Der Multiinstrumentalist Eyal Sela und die fünf Musiker des Ensemble Darma beleben diese alten, mystischen Melodien mit kühnen Arrangements.

Eintritt € 16,-/18,-/20,- zzgl. Gebühren an allen bekannten Vorverkaufsstellen

Weitere Informationen und Hörmaterial
Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V.
Tel.: 089 - 22 12 53 Email: juedischekulturmuenchen@t-online.de

Veranstalter
Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V.



(10) Das Wetter in Israel

Heute und in den kommenden Tagen ist es heiter bis wolkig. Es wird noch etwas wärmer.

Jerusalem: 12-18°C
Tel Aviv: 13-22°C
Haifa: 13-22°C
Be’er Sheva: 10-21°C
Eilat: 14-26°C



(11) Wechselkurse

1 € - 5.5345 NIS (+0.168%)
1 CHF – 3.5779 NIS (-0.190%)
1 £ - 8.1733 NIS (-0.458%)
1 $ - 4.7350 NIS (-0.105%)
(Bank of Israel, 16.11.05)



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