Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 03. November 2005
  
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(1) Kandidatur der Hamas bei palästinensischen Wahlen
(2) Palästinensische Angriffe gehen weiter: Fünf Israelis verletzt
(3) Olmert: Oslo hat uns zu einer realistischeren Auffassung geführt
(4) Eine Demonstration für die Falashmura in Jerusalem
(5) Sonderbriefmarke 40 Jahre diplomatische Beziehungen
(6) Photoausstellung „3 Shots in November“ in Berlin
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Kandidatur der Hamas bei palästinensischen Wahlen

Israel wird sich mit einer Kandidatur der Terrororganisation Hamas bei den palästinensischen Wahlen im Januar abfinden müssen. Die Botschaft von General Ward, der seine Aufgabe als Gesandter der US-Regierung bei der Palästinensischen Autonomiebehörde beendet, lautet: Abu Mazen kann, wenn er will.

Israel ändert seine Richtung. Verteidigungsminister Shaul Mofaz erklärte heute Nacht (3.11.), dass Israel die Hamas nicht an der Teilnahme bei den Wahlen hindern werde.

Bei einem Treffen mit US-Außenministerin Condoleezza Rice in Washington wiederholte Mofaz abermals, was Israel von der Autonomiebehörde erwartet: dass diese noch vor den Wahlen zum Gesetzgebenden Rat damit beginnt, die Hamas zu entwaffnen und dass man auf keinen Fall mit den Vertretern der Hamas, die in die offiziellen palästinensischen Einrichtungen gewählt werden, sprechen wird.

In puncto Entwaffnung der Terrororganisationen sind sich Jerusalem und Washington einig. Steve Hadley, der Berater des Präsidenten für Nationale Sicherheit, sagte gestern in Los Angeles: „Wir haben Abu Mazen verdeutlicht, besonders nach dem abscheulichen Terroranschlag in Hadera, dass er sofort beginnen muss, mit aller Kraft gegen den Islamischen Jihad vorzugehen.“ Der Druck auf den Vorsitzenden der Autonomiebehörde zur Tat zu schreiten, so heißt es in den USA, sei derzeit stärker denn je und komme von Seiten aller Quartett-Mitglieder.

Während des Treffens bat Rice Israel darum, seine Grenzübergänge zu öffnen und die Lebensbedingungen für die palästinensische Zivilbevölkerung zu erleichtern. Mofaz versprach, etwas in dieser Richtung zu tun, doch unter Berücksichtigung der Sicherheitsaspekte. Auch Syrien und Iran waren Gegenstand des Gesprächs. Am Ende sagte der Verteidigungsminister zu den anwesenden Journalisten über den iranischen Präsidenten: „ein Sohn meiner Heimatstadt will uns vernichten.“

Derweil haben die Amerikaner den Nachfolger für William Ward bestimmt. Ward beendet seine Aufgabe als US-Gesandter für den Aufbau von Sicherheitstruppen in der Palästinensischen Autonomiebehörde. Ynet konnte in Erfahrung bringen, dass die Regierung den Namen seines Nachfolgers – auch er ein Drei-Sterne-General – Mitte November offiziell bekannt geben wird.

Abschließend teilte Ward seinen Auftraggebern in Washington mit, dass die Palästinenser die erforderliche Macht haben, um gegen die Terrororganisationen vorzugehen, wenn sie dies nur wollten. Daher die eindeutigen Forderungen gegenüber Abu Mazen (Mahmud Abbas), sofort zu handeln. (ynet, 3.11.)



(2) Palästinensische Angriffe gehen weiter: Fünf Israelis verletzt

Bei palästinensischen Angriffen auf den Süden Israels ist am Mittwoch ein Israeli leicht verletzt worden. Vier weitere Personen erlitten einen Schock. Eine Mörsergranate explodierte im Moshaw Netiv Ha'assara wenige Kilometer vom nördlichen Gazastreifen entfernt. Kurz danach landete im Ort eine zweite Granate. Der Strom fiel aus. Ein Haus wurde schwer beschädigt. Es war das Wohnhaus der Familie Margalit, eine der alteingesessenen Familien in der landwirtschaftlichen Ortschaft. Die Margalits kamen vor mehr als 20 Jahren nach Netiv Ha'assara, als sie im Zuge der Siedlungs-Räumung den Sinai verlassen mussten. Eine Qassam-Rakete landete in der Nähe der Stadt Sderot. (jpost, 2.11.)



(3) Olmert: Oslo hat uns zu einer realistischeren Auffassung geführt

„In einer gewissen zeitlichen Entfernung und mit neuen Perspektiven haben die Osloer Abkommen Yitzhak Rabins zum Beginn eines Ernüchterungs-Prozesses in der israelischen Öffentlichkeit geführt und zu einer realistischeren, ernüchterten und abgewogenen Auffassung in Bezug auf die Schritte, die Israel einleiten muss.“

Das sagte der stellvertretende israelische Ministerpräsident Ehud Olmert heute Morgen bei einer Konferenz der Vereinigung der Kibbuz-Industrie im Kibbuz Maale Hahamisha.

Olmert sagte, dass die Zeitpläne, die zur Abkopplung vom Gazastreifen geführt haben, anders ausgesehen hätten, wenn Oslo nicht gewesen wäre. „Das Osloer Verfahren selbst hatte Schwächen, aber es war auch gerechtfertigt und es besteht kein Zweifel daran, dass es der israelischen Gesellschaft jene Selbstkritik aufgezwungen hat, die zu Schlussfolgerungen führte, deren Hauptaussage in der Rückkehr zu den richtigen Grenzen des Staates Israel lag, der ein jüdischer und demokratischer Staat sein muss.“

Olmert betonte, dass auch Rabin damals daraufhin arbeitete, - und dies auch heute noch so tun würde -, damit die Stadt Jerusalem und damit auch der Ölberg in israelischer Hand bleibe, in welcher politischen Konstellation auch immer. „Dies ist Teil des politischen Testaments, das uns Rabin hinterlassen hat“, so Olmert.

Am Morgen wurde mit den Veranstaltungen zum 10. Jahrestag der Ermordung von Ministerpräsident Yitzhak Rabin begonnen. Bei der Gedenkveranstaltung im Haus des Staatspräsidenten Moshe Katsav wurde die „Yitzhak-Kerze“ entzündet. Daliah Rabin, Tochter und Vorsitzende des Rabin-Zentrums, sagte gestern: „Das Anzünden der Yitzhak-Kerze führt uns zurück zu den Tagen der „Kerzen-Kinder“, die schockiert auf dem Platz standen und nach Antworten suchten. Die Antworten muss die israelische Gesellschaft den kommenden Generationen geben, und damit beschäftigt sich das Rabin-Zentrum.“

Die Gedenkfeier am Grab Rabins morgen auf dem Herzl-Berg in Jerusalem findet im kleinen Kreis der Familie Rabin statt, die staatliche Gedenkveranstaltung am kommenden Montag. Teilnehmen werden Staatspräsident Moshe Katsav, Ministerpräsident Ariel Sharon, die Angehörigen der Familie Rabin und Vertreter des öffentlichen Lebens in Israel. Hauptveranstaltung wird eine Gedenkfeier auf dem Rabin-Platz am kommenden Samstagabend sein, an der auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton teilnehmen wird. Außerdem sind zahlreiche Veranstaltungen in ganz Israel geplant. (Haaretz, 3.11.)



(4) Eine Demonstration für die Falashmura in Jerusalem

Ein Verein in Israel hat am Sonntag (30.10.) vor dem Büro des Ministerpräsidenten eine Groß-Demonstration. Grund ist die verspätete Umsetzung der Regierungsentscheidung vom Januar 2005. Damals war beschlossen worden, die Anzahl der Gemeinde-Mitglieder der Falashmura, die nach Israel geholt werden, von monatlich 300 auf 600 zu verdoppeln.

Hintergrund: The Falash Mura, by Mitchell Bard:
http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/Judaism/falashmura.html

An der Demonstration nahmen 5.000 Mitglieder der Falashmura-Gemeinde teil. Mit Transparenten riefen sie dazu auf, ihre Angehörigen endlich nach Israel zu holen. Die Demonstration verlief durch das Regierungsviertel in Jerusalem, das durch Hunderte von Polizisten für den Verkehr gesperrt worden war.

Nachdem die Demonstranten einige Stunden in der Jerusalemer Kälte ausgeharrt hatten, kam es zu einem Treffen zwischen den Leitern der Demonstranten und dem Generaldirektor des Büros des Ministerpräsidenten, Ilan Cohen. Den Verantwortlichen der Demonstration wurde erklärt, dass am selben Tag eine Regierungssitzung über das Thema der Falashmura stattfände. In etwa zwei Wochen werde eine Delegation von führenden Mitarbeitern des Außenministeriums und des Ministeriums für Integration von Neueinwanderern aufbrechen, um die Unterzeichnung des Abkommens mit der äthiopischen Regierung bezüglich der Einwanderung der Falashmura nach Israel voranzubringen.

Das Außenministerium teilte mit: „Der Staat kann die Anzahl der nach Israel einreisenden Bnei Falashmura nicht verdoppeln, ohne ein geregeltes Abkommen mit der äthiopischen Regierung zu unterzeichnen. Eine einseitige Verdopplung könnte den für uns sehr wichtigen Beziehungen zwischen Israel und Äthiopien schaden.“ (Maariv, 31.10.)



(5) Sonderbriefmarke 40 Jahre diplomatische Beziehungen

Heute erscheint sowohl in Israel als auch in Deutschland eine Sonderbriefmarke, die an die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Staat Israel und der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1965 erinnert.

Die Briefmarke zeigt die Flaggen beider Länder nebeneinander. Ein Zaun aus Stacheldraht symbolisiert den Holocaust.

Im Bewusstsein der Einzigartigkeit ihrer Beziehungen arbeiten beide Länder heute in vielen Bereichen erfolgreich zusammen.

Weitere Einzelheiten über die Sonderbriefmarke sind abrufbar unter Israel Postal Authority (http://www.israelphilately.org.il/new_issues/) und beim Bundesfinanzministerium (http://www.bundesfinanzministerium.de/).



(6) Photoausstellung „3 Shots in November“ in Berlin

Die Photoausstellung „3 Shots in November“ des israelischen Künstlers Aylam Orian wird am Freitag, 4. November 2005, um 20.00 Uhr, im Schauraum Tornado-am-Ostkreuz eröffnet.

Die insgesamt 19 Photographien entstanden kurz nach der Ermordung von Yitzhak Rabin und veranschaulichen in symbolhafter Weise die Trauer der Menschen über seinen Tod und den Wunsch nach Frieden.

Die Ausstellung wird aus Anlass des 10. Jahrestages der Ermordung von Yitzhak Rabin erstmals gezeigt und ist bis 30. November 2005 in Berlin zu sehen.

Aylam Orian wurde 1968 in Ohio geboren und wuchs in Israel auf. Er lebt und arbeitet seit 2000 in New York City.

Weitere Informationen:

Schauraum tornado-am-ostkreuz
Sonntagstr. 29
10245 Berlin
Tel.: 030/290-48019 oder 0163/436-4033
http://www.tornado-am-ostkreuz.de/
Öffnungszeiten nach Vereinbarung



(7) Das Wetter in Israel

Ein Tief über Kreta und Rhodos sorgt für Regen im östlichen Mittelmeerraum. Am Morgen kann es im Norden Israels vereinzelt Schauer geben. Es wird wärmer.

Vorhersage: Am Freitag kommt aus nördlichen Richtungen Regen auf, der sich im Tagesverlauf bis in die Judäische Wüste ausbreitet. Shabbat: Regen. Sonntag: Wolkig, vereinzelt Schauer.

Jerusalem: 12-19°C
Tel Aviv: 14-23°C
Haifa: 15-23°C
Be’er Sheva: 13-24°C
Eilat: 17-27°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5796 NIS (+0.054%)
1 CHF – 3.6166 NIS (+0.322%)
1 £ - 8.2130 NIS (+0.030%)
1 $ - 4.6510 NIS (+0.237%)
(Bank of Israel, 2.11.05)



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