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(1) Der Iran steht hinter dem Jihad
im Gazastreifen
Die iranische Regierung unterstützt die Aktionen des Islamischen
Jihad in Gaza. Sie vergibt sogar Gelder an die Familien der
Terroristen in Gaza. Dies berichtete der Leiter der
Forschungsabteilung des Militärischen Nachrichtendienstes,
Brigade-General Yossi Kupperwasser, in der wöchentlichen
Kabinettssitzung.
Kupperwasser betonte, dass die Vergabe von Geldern unter dem
Schutz der Palästinensischen Autonomiebehörde und Abu Mazen
durchgeführt wird. Am 13. Oktober gab es in Gaza eine Veranstaltung,
an der ein Vertreter der Leitung der Autonomiebehörde teilnahm. Er
ist einer der Verantwortlichen für die sozialen Wohlfahrtsdienste in
Gaza. Bei der Veranstaltung hatten iranische Vertreter Gelder an die
Familien der Terroristen verteilt.
Kupperwasser erklärte: „Die Iraner stehen hinter dem Islamischen
Jihad, und wir haben auch Solidaritätsveranstaltungen für
Ahmedinedschad gesehen, der dazu aufgerufen hat, Israel von der
Landkarte zu tilgen, Veranstaltungen, die vom Islamischen Jihad im
Flüchtlingslager Yarmouk in Syrien organisiert wurden.“
Er fügte hinzu, dass die Palästinensische Autonomiebehörde keine
Kontrolle über die Terrororganisationen habe, und es ihr nicht
gelinge, diesen ihre Staatsgewalt aufzuzwingen.
In Bezug auf den Schmuggel an der Grenze zwischen Gaza und
Ägypten (Philadelphi-Route) sagte Kupperwasser, dass der Schmuggel
enorm abgenommen habe, seitdem die ägyptischen Grenzschutztruppen
für das Gebiet zuständig sind. Es gäbe hier und da noch Probleme,
und die Strecke sei nicht hermetisch abgeschlossen, doch der
Rückgang beim Schmuggel sei bedeutend.
Der Leiter der israelischen Sicherheitsbehörde "Shabak", Yuval
Diskin, sagte, dass der Shabak über zahlreiche Terrorwarnungen
verfüge, von denen Zweidrittel dem Islamischen Jihad zugeschrieben
werden. Diskin warnte davor, dass verschiedene Terror-Stützpunkte im
Gazastreifen beabsichtigen könnten, Terrorkommandos nach Israel
einzuschleusen. (Yediot Aharonot, 1.11.)
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(3) Im
Westjordanland ist ein israelischer Soldat getötet
worden
Bei Zusammenstößen mit bewaffneten
Palästinensern im Dorf Mirka in der Nähe von Jenin ist heute Nacht
(2.11.) ein israelischer Soldat, Yonathan Evron (20) aus Rishon
Lezion, getötet worden. Der Vorfall ereignete sich nachdem eine
Gruppe der Sonderheit „Magellan“ in das Dorf gekommen war, um einen
Hamas-Terroristen festzunehmen.
Die Soldaten konnten die Festnahme erfolgreich und ohne
Widerstand des Gesuchten durchführen. Nachdem sie diesen in den
Militärjeep gesetzt hatten, machten sie verdächtige Bewegungen auf
offenem Gelände in der Nähe des Dorfs aus. Im gleichen Moment kam es
zum Schusswechsel, wobei der Soldat am Kopf verletzt wurde. Yonathan
Evron wurde noch vor Ort behandelt, erlag jedoch kurz darauf seinen
Verletzungen. Die Personen, die die Schüsse abfeuerten, konnten
entkommen. Wahrscheinlich wurde aus relativ großer Entfernung
geschossen.
Die israelische Armee nahm in der Nacht zwei weitere flüchtige
Personen fest, darunter ein Terrorist des Islamischen Jihad, der in
Qabatya südlich von Jenin gefasst werden konnte. Ein weiterer wurde
im Dorf Beit Rima nord-westlich von Ramallah festgenommen. Bei der
Razzia in Qabatya wurden auf die Soldaten drei Sprengsätze
abgefeuert. Niemand wurde verletzt. (Haaretz, 2.11.)
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(4) Warum Israel
auf die Verurteilung des Antisemitismus verzichten
musste
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat am
Dienstag, 1. November 2005, erstmals eine Resolution verabschiedet,
die von Israel eingebracht wurde. Die Resolution setzt die
Einführung eines weltweiten Gedenktages an die Opfer des Holocausts
am 27. Januar fest. Die Resolution ruft zur Erinnerung und
Aufklärung aller Nationen auf. Sie verurteilt religiöse Intoleranz,
Hetze und Gewalt aus rassistischen oder religiösen Gründen.
Unterstützt wurde der Resolutionsentwurf von etwa 90
Mitgliedstaaten.
Um die Unterstützung der Europäischen Union (EU) für den
israelischen Resolutionsentwurf zu erhalten, waren die Mitarbeiter
der Abteilung für internationale Organisationen im Außenministerium
gezwungen, auf die ursprüngliche Forderung Israels zu verzichten,
wonach der Entwurf auch die Verurteilung des Antisemitismus
einschließen sollte. Dies ließen gestern (Dienstag) politische
Quellen verlauten. Die Unterstützung der EU habe letztendlich eine
entscheidende Rolle bei der Annahme des israelischen Vorschlags in
der UN-Vollversammlung gespielt. (Die EU wollte den ersten
israelischen Resolutionsentwurf in der Geschichte der UN zum Erfolg
bringen. Dazu war der Entwurf auf die Stimmen der arabischen und
muslimischen Mitgliedstaaten angewiesen. Diese gaben ihrer Stimmen
nur unter der Bedingung, dass Israel auf die Verurteilung des
Antisemitismus verzichtet.)
Im Außenministerium betrachtet man die Entscheidung der
Generalversammlung als ersten Erfolg für das, was man in Israel als
„jüdisches Narrativ“ bezeichnet. Bisher sei die UN von einer
pro-palästinensischen Agenda bestimmt worden. Außerdem stellt die
Entscheidung eine wichtige Botschaft an die israelische
Öffentlichkeit dar.
Die Initiative entstand im Juni 2005. Man hoffte, dass sie in
Folge der Umsetzung der Abkopplung vom Gazastreifen politische
Früchte tragen würde. Dazu beigetragen haben auch die
Gedenkveranstaltungen anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung
von Auschwitz im Januar und deren internationale Anerkennung.
In Jerusalem hegte man anfangs Zweifel daran, ob Israel in der
Lage sei, den Resolutionsentwurf durchzusetzen. Zunächst hatte
Israel die Unterstützung der USA, Kanadas, Australiens und Russlands
erzielen können, doch im Außenministerium war man davon überzeugt,
dass die Resolution von der Position der EU abhängen werde, die in
der Generalversammlung als ausschlaggebend gilt. Die Unterstützung
der EU wurde im Juli erzielt, erst nachdem zahlreiche Teile
gestrichen wurden, darunter auch die Verurteilung des
Antisemitismus. Im Außenministerium heißt es, dass die Teile, die
herausgenommen wurden, recht „mutig“ waren und absichtlich von
Israel hinzugefügt wurden. (Haaretz, 2.11.)
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(6) Aufregung um
historischen Besuch israelischer Minister in Tunis
Internationale Konferenz zur Informationsgesellschaft
(WSIS) 15. bis 18. November 2005 in Tunis
Im Außenministerium herrscht Aufregung angesichts des
historischen Besuchs israelischer Minister in Tunis. Außenminister
Shalom und die Ministerin für Kommunikation Daliah Itzik werden in
zwei Wochen zu einer internationalen Konferenz nach Tunis reisen.
Shalom beabsichtigt auch seine Gattin (Judy), seine Mutter, seinen
Bruder und eine ganze Reihe weiterer Familienangehöriger
mitzunehmen.
Dies ist der erste offizielle Besuch aus Israel in Tunis seit
fünf Jahren. Präsident Zaid Al-Abdin Bin-Ali lud den
Ministerpräsidenten zur Konferenz ein. Wegen der
Sicherheitsbestimmungen entschied Sharon, auf die Reise zu
verzichten. Außer den Familienangehörigen des Außenministers werden
auch der Knessetabgeordnete Eli Ishai und dessen Gattin,
Staatssekretär Maymon, Pini Badash, der Bürgermeister von Migdal
Haemek, Eli Barda, und der Bürgermeister von Shfaram, Yassin Rosan,
den Minister begleiten. Außerdem wird sich voraussichtlich der
Knessetabgeordnete Micki Eitan, der parlamentarischen Ausschuss für
Wissenschaft und Technologie der Knesset vertritt, den hochrangigen
Vertretern anschließen, sowie eine große Delegation von
Geschäftleuten und Journalisten.
Bei seinem viertägigen Besuch will Shalom unter anderem seine
Geburtsstadt besuchen. Shalom wird sich mit Mitgliedern der
Jüdischen Gemeinde in Tunis, sowie Vertretern der Jüdischen Gemeinde
von Djerba treffen. Das Ministerium teilte mit, dass der Bruder und
die Mutter Shaloms die Reise aus eigener Tasche finanzieren.
(Maariv, 28.10.)
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(8)
Bayerisch-israelische Beziehungen
1965 nahmen Israel und Deutschland diplomatische Beziehungen auf.
Doch erste Reisen deutscher Jugendgruppen nach Israel werden auf
Mitte/Ende der 50 Jahre datiert.
Der erste Berührungspunkt zwischen Bayern und
Israelis führt zurück zur Weltkonferenz der Jugendherbergen 1950 in
London. Dort saßen erstmals deutsche und israelische Vertreter
nebeneinander auf der Bank derer, die in diesem Jahr neu in die
Organisation aufgenommen werden sollten. Der deutsche Vertreter Dr.
Anton Graßl, Mitglied im Hauptausschuss des Bayerischen Jugendrings
(BJR), Ministerialrat im Kultusministerium und Vorsitzender des
bayerischen Jugendherbergswerks, kam ins Gespräch mit dem
israelischen Vertreter Dr. Walter Katz. Der Kontakt wurde zu einer
Freundschaft, die Früchte trug: 1956 wurde Anton Graßl von Israel
offiziell eingeladen, 1957 nahm der damalige Präsident des BJR,
Arthur Bader, mit Hilfe Graßls Kontakt zu israelischen Jugendleitern
auf.
Ein Fotoalbum Arthur Baders von 1960 (die
Bilder erscheinen nur in der html-Ausgabe), vom BJR im Juni 2005 neu
herausgegeben, dokumentiert die erste Reise einer bayerischen
Jugendgruppe am 11. Juli 1960 nach Israel. Die Schüler kamen aus
München und dem Klostergymnasium Ettal. Einer der Reiseleiter,
Hermann Kumpfmüller wurde später selbst Präsident des BJR. Ihre
Reise führte sie, - 15 Jahre nach Kriegsende -, mit einer El Al
Maschine in das Kibbuz Nir-Am am Rande der Negev-Wüste, nach
Jerusalem, Be’er Sheva, zum Toten Meer und Galiläa. Bei der Ankunft
begrüßte der Münchner Bürgermeister, später OB und Bundesminister
der Justiz Dr. Hans-Jochen Vogel (SPD), die Jugendlichen am
Flughafen München-Riem.
Israel ist bis heute ein Schwerpunkt der Arbeit des BJR
geblieben. Jeder Präsident des BJR hat ein- oder mehrmals Israel
besucht. Heute betreut der BJR 20 deutsch-israelische
Partnerschaften von Trägern der Jugendarbeit. Im Bereich
Schüleraustausch gibt es mehr als 20 Projekte, mit steigender
Tendenz, auch in der Zeit der Intifada.
Der BJR ist der Zusammenschluss der Jugendverbände in Bayern und
vertritt die Belange von 3 Millionen Kindern und Jugendlichen. Zudem
ist der BJR auch mit dem internationalen Schüleraustausch
beauftragt, der in den anderen Bundesländern in der Verantwortung
der Kultusbehörden liegt. (BJR: http://www.bjr.de/)
Seit 10 Jahren organisiert die Stadt Jerusalem
bilaterale Seminare zwischen Israel und Bayern unter der Beteiligung
des BJR. Das Unterrichtsseminar richtet sich an Erzieher, die sich
mit dem Jugendaustausch zwischen Bayern und Israel beschäftigen.
Dieses Jahr findet das Seminar vom 2. bis 6. November in
Jerusalem statt. Die Eröffnung fand im Saal des Stadtrats unter
Teilnahme des Stellvertretenden Bürgermeisters Yigal Amadi sowie
Verwaltungsangestellten und geladenen Gästen statt.
Im Programm für die 60 Teilnehmer: Rundgänge in der Altstadt, Yad
Vashem, Außenministerium und eine Darbietung der jüdischen Tradition
für die Gäste aus dem Ausland. Zudem wird es Gespräche über
pädagogische Themen geben, die mit dem Jugendaustausch zu tun haben.
(Stadtverwaltung Jerusalem, im November 2005)
Weitere Informationen:
50 Jahre deutsch-israelischer Jugendaustausch: Die Internetseite
Exchange Visions ist eine Plattform für Erfahrungen, Eindrücke und
Anregungen aus 50 Jahren Jugendaustausch zwischen Deutschen und
Israelis: http://www.exchangevisions.de/excv/
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(9) Meldungen in
Kürze
Staatspräsident Moshe Katsav kritisiert Ägypten: Sport – eine
Waffe im Kampf Der afrikanische Meister ist nicht zu der
Schach-Weltmeisterschaft nach Be'er Sheva (Israel) gereist.
Staatspräsident Katsav hat dies kritisiert. Die Kubaner jedoch sind
gekommen: „Selbst der Hurrikan, der unser Land getroffen hat, konnte
uns nicht aufhalten.“ (ynet, 2.11.)
Innerhalb von fünf Jahren sollen Computer an 250.000 mittellose
israelische Kinder verteilt werden. Das beschlossen
Ministerpräsident Ariel Sharon und Bill Gates. Bill Gates und der
israelische Finanzminister Ehud Olmert werden außerdem ein Abkommen
zwischen der israelischen Regierung und Microsoft schließen, in
dessen Rahmen israelische Start-up-Firmen gefördert werden.
Microsoft wird 1,4 Millionen Dollar in die Eröffnung einer neuen
Abteilung der israelischen Filiale von Microsoft investieren, deren
Aufgabe es sein wird, solche Firmen ausfindig zu machen und diese zu
unterstützen. (Maariv, 28.10.)
Gazastreifen: Drahtzieher des Anschlags in Ashdod getötet Die
israelische Luftwaffe hat eine Rakete auf das Fahrzeug von Hassan
Madhoun, ein hochrangiges Mitglied der Al Aqsa-Märtyrer-Brigaden und
Vermittler zwischen verschiedenen Terrororganisationen, der für eine
Reihe von Anschlägen verantwortlich ist, so auch für den doppelten
Anschlag in Ashdod und den Anschlag in Karni, abgeschossen. Er stand
an der Spitze eines Kommandos, dass auch im Zentrum des
Qassam-Beschusses auf Sderot stand. Mit Madhoun zusammen wurde
dessen bester Freund, ein führendes Mitglied des militärischen Arms
der Hamas getötet. Ein palästinensischer Aktivist äusserte sich
gegenüber ynet: „die Tötung setzt der Verpflichtung der
Organisationen, den Qassam-Beschuss einzustellen, ein Ende.“ (ynet,
2.11.)
Eine Israelin und eine Palästinenserin auf dem Weg zur Annäherung
der Völker Die israelisch-palästinensische Organisation „One
Voice“ lässt sich von Attentaten und Verteidigungsaktionen nicht
entmutigen. Heute Nacht (2.11.) erhielt die Organisation in New York
durch die König Hussein Stiftung einen auf 50.000 Dollar dotierten
Preis für ihre Arbeit für den Dialog zwischen den Völkern. (Maariv,
2.11.)
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