Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 01. November 2005
  
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(1) Regierung gibt grünes Licht für EU-Kontrollen an Gaza-Grenze
(2) Raketen-Ingenieure sind vom Sinai nach Israel eingedrungen
(3) Wieder fallen palästinensische Raketen auf Ziele im Süden Israels
(4) Außenministerium: ein palästinensischer Staat – im israelischen Interesse
(5) Syrische Oppositionsvertreter trafen israelische Vertreter in den USA
(6) Gesandter Ilan Mor: "Irans Drohungen gegen Israel ernst nehmen"
(7) Beitritt des Roten Davidsterns zum IRK noch im Dezember
(8) Tiere und Kunst aus Israel: Entomologen zeigen Plastiken in München
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Regierung gibt grünes Licht für EU-Kontrollen an Gaza-Grenze

Die israelische Regierung hat am Dienstag grünes Licht für eine Stationierung von EU-Kontrolleuren am Grenzübergang Rafah vom Gazastreifen nach Ägypten gegeben. Die EU-Grenzbeamten sollen die Sicherheitskontrollen unterstützen. Das Kabinett erklärte, die Stationierung sei von großer Bedeutung für Israel.

In einem Gespräch mit dem italienischen Außenminister Ginafranco Fini sagte Ministerpräsident Ariel Sharon in Jerusalem, Israel wünsche vor allem eine aktive Rolle der EU-Sicherheitsbeamten und keinen reinen Beobachterstatus. Das Büro von Vize-Premier Shimon Peres wird die diplomatischen Gespräche mit der EU führen. Das Verteidigungsministerium wird die Vorkehrungen im Sicherheitsbereich kontrollieren.

Der von Israel gebilligte Plan sieht vor, dass nur Reisende, die im palästinensischen Bevölkerungsregister erscheinen, in den Gazastreifen einreisen können. Ausnahmen könnten nur unter besonderen Umständen gemacht werden. Andere Staatsangehörige müssen über den Grenzübergang Kerem Shalom in den Gazastreifen einreisen. Israel will damit verhindern, dass feindliche Akteure in den Gazastreifen gelangen. (Haaretz, 1.11.)



(2) Raketen-Ingenieure sind vom Sinai nach Israel eingedrungen

Die Sicherheitsbehörde "Shabak" hat Spezialisten für den Bau palästinensischer Qassam-Raketen festgenommen, die aus dem Gazastreifen bis nach Jenin (Westjordanland) vordringen wollten, um Terroristen in der Herstellung von Raketen und Sprengsätzen zu unterrichten. Das Kommando überquerte die Grenze zum Sinai (Philadelphi-Route), bewegten sich von dort weiter nach Süden bis in die Nähe von Eilat, wo die Männer die ägyptische Grenze überquerten und nach Israel eindrangen. Sie wurden in der Nähe des Ramon-Kraters gefasst. Sie hatten eine Pistole und eine CD-ROM mit Lehrmaterial über die Herstellung von Sprengstoff bei sich.

Bei den Mitgliedern des Kommandos handelte es sich um drei hochrangige Mitglieder des "Volkswiderstandskommitees" im Gazastreifen. Die Männer standen auf israelischen Fahndungslisten. Sie waren an mehreren Anschlägen auf Soldaten und Zivilisten im Gazastreifen beteiligt. Kommandoführer war Sharif Abu-Ziada (34), Experte für die Herstellung von Raketen, Sprengsätze und Sprengstoff. In seinem Verhör gab er zu, dass sie „den Aktivisten in der Westbank Informationen über die Herstellung von Raketen und Sprengsätzen bringen“ sollten.

Aus dem Verhör der drei ging weiter hervor, dass sie durch einen Graben, den sie unter dem Sicherheitszaun an der Gaza-Grenze gegraben hatten, nach Ägypten vorstießen. Später trafen sie auf ägyptische Soldaten einer Sondereinheit und bestachen diese mit 100 NIS (Shekel). Die Soldaten, die dort als Teil des Philadelphi-Abkommens stationiert sind, sollen verlangt haben, die Summe um 20 Dinar zu erhöhen. Nachdem sie die Summer erhalten hatten, habe man das Kommando weitergehen lassen. Nach 24 Stunden im Sinai trafen die drei auf einen Beduinen, der ihnen half, nach Israel einzudringen.

Israelische Sicherheitsbehörden hatten mehrmals gewarnt, dass ein Eindringen aus Ägypten nach Israel über die undichte Grenze von Kerem-Shalom bis Eilat infolge des Philadelphi-Abkommens zu leicht sei. Auf einer Länge von 200 Kilometer existiert lediglich ein Stacheldrahtzaun. Der Vorsitzende des parlamentarischen Ausschuss für Außen- und Sicherheitspolitik der Knesset, Yuval Steinitz, sagte am Sonntag als Reaktion auf die Angelegenheit, dass das Eindringen des Kommandos auf den vollständigen Misserfolg des Philadelphi-Abkommens hinweise. (Yediot Aharonot, vom 31.10.)



(3) Wieder fallen palästinensische Raketen auf Ziele im Süden Israels

In der Nacht (Dienstag, 1.11.) ist auf einem Acker bei Kfar Aza eine palästinensische Qassam-Rakete eingeschlagen. Es gab weder Verletzte noch Sachschaden. Die israelische Armee schoss Granaten auf Gebiete im nördlichen Gazastreifen ab, von wo aus Qassam-Raketen auf den westlichen Negev abgefeuert worden waren.

Außerdem ist gestern Abend in der Stadt Sderot ein Raketenalarm ausgelöst worden. Die Stadtverwaltung teilte mit, dass eine Qassam-Rakete auf offenem Gelände eingeschlagen sei. Es gab keine Berichte über Verletzte. Bereits vorgestern haben Palästinenser gegen Mitternacht zwei Raketen auf die Stadt abgefeuert. Eine Rakete schlug im Stadtzentrum ein, eine weitere am Stadtrand. Auch hier gab es keine Verletzten. Die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, der militärische Arm der Fatah, erklärten sich für den Beschuss verantwortlich.

Der Angriff ereignete sich nur zwei Tage nachdem die Palästinensische Autonomiebehörde offiziell bestätigt hatte, dass sie mit den palästinensischen Organisationen eine Vereinbarung über die Einstellungen des Raketen-Beschusses aus dem Gazastreifen erzielt habe.

Während eines Feuergefechts in der Stadt Qabatya südlich von Jenin hat die israelische Armee am Sonntagabend Jihad Awidat getötet. Awidat, Mitglied der radikalislamischen Palästinenserorganisation Islamischen Jihad, hat den Selbstmordattentäter auf den Weg zum Selbstmordattentat in Hadera vergangene Woche in Israel geschickt. Palästinensische Quellen bestätigten, dass Awidat derjenige war, der den Selbstmordattentäter entsandt hat. Bei dem Feuerwechsel am Sonntag wurden zwei weitere Palästinenser getötet und acht verletzt. (Ynet/ Haaretz, 1.11.)



(4) Außenministerium: ein palästinensischer Staat – im israelischen Interesse

Nicht selten ist die Stärke eine Schwäche. Diese Formel wird durch ein geheimes Dokument des Planungsstabs im israelischen Außenministerium bestätigt. Der Bericht sagt, dass die Schaffung eines selbständigen palästinensischen Staates im strategischen Interesse Israels liegt. Denn so würde die Asymmetrie im palästinensisch-israelischen Konflikt aufgehoben, die für die Palästinenser von Vorteil ist.

Das Dokument, das auf der Doktorarbeit eines Mitarbeiters im Ministerium, Uri Raznik, basiert, analysiert territoriale Konflikte im Laufe der Geschichte. Die festgestellte Asymmetrie zeigt sich in einem Verhältnis von mindestens 1:10 zwischen den Gegnern in allen Bereichen, die mit militärischen, wirtschaftlichen und demografischen Variablen zusammenhängen.

Zusammenfassend zeigt das Dokument, dass Konflikte zwischen zwei Staaten weniger gewaltvoll und auch kürzer verlaufen, als Konflikte mit einer nicht-staatlichen Einrichtung.

Es hat sich außerdem herausgestellt, dass in fast allen Konflikten, die zwischen einem Staat und einer nicht-staatlichen Einrichtung beendet werden, die schwächere Seite all ihre territorialen Ansprüche geltend machen kann.

Aus diesem Grund, so das Dokument, könnte sich die Gründung eines palästinensischen Staates positiv auf auf eine rasche Beilegung des Konflikts auswirken. (Yediot Aharonot, vom 31.10.)



(5) Syrische Oppositionsvertreter trafen israelische Vertreter in den USA

Im Ausland lebende Oppositionsmitglieder des syrischen Regimes haben sich mit führenden israelischen Vertretern getroffen. Das Treffen sei in „positiver Atmosphäre“ verlaufen. Dies teilte der Sender Al-Arabiya am Wochenende mit. Führer der Bewegung der Muslim-Brüder in Syrien hätten außerdem versucht, über ein syrisches Oppositionsmitglied, das der Bush-Regierung nahe steht, Kontakt mit der amerikanischen Regierung aufzunehmen.

In einem Gespräch mit Al-Arabiya sagte Nabil Fiad, Mitglied der syrischen Opposition, dass er sich mit Farid Al-Aadari, einem Syrer, der in den USA lebt und die Oppositionspartei „Al-Islah“ („Reform“) anführt, und Israelis in den USA getroffen habe. Bei dem Treffen war der ehemalige israelische Minister Nathan Sharansky, Minister Meir Shitrit, ein hochrangiger Mitarbeiter des militärischen Nachrichtendienstes in Israel, sowie einige der Botschaftsmitarbeiter in Washington zugegen. (Hatsofeh, vom 31.10.)



(6) Gesandter Ilan Mor: "Irans Drohungen gegen Israel ernst nehmen"

In einem Interview mit der Rheinischen Post hat der Gesandte der israelischen Botschaft in Berlin, Ilan Mor, gewarnt, man müsse Ahmadinedschad ernst nehmen. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass derjenige, der solches erklärt, alles daran setzen wird, dies auch umzusetzen."

Auch Saddam Hussein habe 1991 Israel mit Raketen gedroht und sie am Ende auch abgeschossen. Wenn der neue iranische Präsident die Vernichtung Israels fordere, müsse man davon ausgehen, dass das keine Floskel sei. Parallel zu dieser Äußerung betreibe Iran ein Nuklearprogramm. Auf Paraden in Teheran seien weit reichende Raketen zu sehen gewesen mit der Aufschrift "Für Tel Aviv".

Den Versuch der Europäer, Iran auf dem Verhandlungsweg vom Bau einer Atombombe abzuhalten, sieht Mor nicht als gescheitert an. "Wir müssen uns weiter mit Kraft und voller Energie um eine diplomatische Lösung bemühen, aber auf einer höheren Stufe", meinte der Diplomat.

Nach den Äußerungen von Ahmadinedschad fürchtet der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, für die jüdischen Gemeinden neue Angriffe. Islamische Fanatiker könnten sich nun erst recht ermutigt fühlen, meinte Spiegel. Spätestens jetzt müssten der Welt die Augen geöffnet sein. (Rheinische Post vom 28.10.05, Seite 1)



(7) Beitritt des Roten Davidsterns zum IRK noch im Dezember

Außenminister Silvan Shalom hat sich am Montag mit seiner schweizerischen Amtskollegin, Micheline Calmy-Rey, in der Residenz des Botschafters der Schweiz in Israel getroffen. Anschließend erklärte die Außenministerin in einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass sie die Zusammenarbeit zwischen dem Magen David Adom (Roter Davidstern) und dem Internationalen Roten Kreuz voranbringen will.

Israel hofft, seine in Folge der Durchführung des Abkopplungsplans verbesserte internationale Position dazu nutzen zu können, um ein politisches Problem zu lösen, das das Land seit seiner Gründung beschäftigt: die Aufnahme des Roten Davidsterns (Magen David Adom) als volles Mitglied der Organisation des Internationalen Roten Kreuzes. Calmy-Rey kündigte an, dass sie eine Diplomaten-Tagung der Unterzeichner-Länder des Genfer Abkommens einberufen werde. Dabei soll das Abkommen derart angepasst werden, dass eine Beteiligung des Magen David Adom beim IRK ermöglicht wird.

Der Beitritt des Magen David Adom zum IRK, ähnlich wie der Beitritt nationaler Gesundheitsverbände in anderen Ländern, war aufgrund des Genfer Abkommens nicht möglich. Das Abkommen verpflichtet nationale Verbände als Bedingung für eine volle Mitgliedschaft beim Roten Kreuz eines der „anerkannten Symbole“ anzunehmen.

Im Frühjahr 2000 wurde ein Kompromiss erreicht, nach dem das Rote Kreuz ein weiteres, neutrales Symbol in Form einer Raute (Rhombus) hinzufügte. Jeder nationale Verband kann dieses Zeichen annehmen und so zu einem vollen Mitglied des Internationalen Roten Kreuzes werden. (Haaretz, 30.10.)



(8) Tiere und Kunst aus Israel: Entomologen zeigen Plastiken in München

Yaacov Dorchin und Yosef Schlein, zwei Künstler aus Israel, die Bildhauer und zugleich Insektenforscher sind, zeigen moderne Plastiken und eigens für diese Ausstellung ("Volumen und Kontur – Meeting Contrasts") geschaffene Zeichnungen. Die Plastiken aus Holz und Stahl sind kraftvolle, teils abstrakte Auseinandersetzungen mit Tieren, Menschen und Fabelwesen. Darüber hinaus illustriert die Ausstellung die langjährige Zusammenarbeit der Zoologischen Staatssammlung München mit israelischen Kollegen an Hand von Insekten aus Israel.

Besonders interessant ist ein neu entdeckter Schmetterling, der nach einem der beiden Künstler benannt wird (Olepa schleini). Die Raupe dieses Schmetterlings ist der bisher unverstandene "Wurm" des Jona, von dem in der Bibel die Rede ist. Die Futterpflanze der nachtaktiven Raupe ist die hochgiftige Ricinus-Pflanze. Die Ausstellung wird von den Freunden der Zoologischen Staatssammlung gefördert. Dazu gibt es ein Begleitbuch mit Bildern: Tiere uns Kunst aus Israel: Yosef Schlein und Yaacov Dorchin, Bildhauer und Entomologen. Berichte der Freunde der ZSM (2), 108 Seiten, ISBN 300017303x.

http://www.zsm.mwn.de/events/herbst_kunst05.htm



(9) Das Wetter in Israel

Der Himmel ist wolkig. Bei Tageshöchst-Temperaturen von 17°C in den höheren Lagen bis 26°C in Eilat ist es für den Herbst entschieden zu kalt. Erst am Donnerstag wird es etwas wärmer. Ab Freitag fängt es im Norden und Zentrum des Landes wieder an zu regnen.

Jerusalem: 9-17°C
Tel Aviv: 12-22°C
Haifa: 12-22°C
Be’er Sheva: 10-22°C
Eilat: 15-26°C



(10) Wechselkurse
1 € - 5.5769 NIS (-1.138%)
1 CHF – 3.6081 NIS (-1.105%)
1 £ - 8.2398 NIS (-0.435%)
1 $ - 4.6360 NIS (-0.108%)
(Bank of Israel, 31.10.05)

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