Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 27. Oktober 2005
  
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(1) Israel von der Landkarte tilgen
(2) Hamas will weitere Israelis entführen
(3) Israel ist Teil des Silicon Valley
(4) Iran auf der Frankfurter Buchmesse
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Israel von der Landkarte tilgen

Auf einer Konferenz mit dem Titel „Eine Welt ohne Zionismus“ sagte der iranische Präsident Mahmud Ahmedinedschad: „die arabische Nation wird dem Feind nicht erlauben, in ihrem Innern zu leben“. Dies ist eine Besorgnis erregende Aussage, besonders angesichts der gestrigen Mitteilung, wonach der Iran Syrien bei der Herstellung chemischer Waffen unterstützt.

Israel wird den Ausschluss des Iran aus der UNO fordern

In Folge der Aussage des iranischen Präsidenten, nach der Israel „von der Landkarte zu tilgen ist“, beauftragte Sharon den israelischen UNO-Botschafter Dany Gillerman, sich an den Sicherheitsrat und die UNO-Vollversammlung zu wenden, eine Sondersitzung einzuberufen und dem Iran die Mitgliedschaft zu verweigern.

Der Sprecher des Weißen Hauses verurteilte die Worte des iranischen Präsidenten. Die Außenminister Frankreichs und Spaniens luden die iranischen Botschafter in ihren Ländern vor und baten um eine Erklärung.

Vize-Premier Shimon Peres:

„Es kann nicht sein, dass an der Spitze eines Staates, das Mitglied in der UNO ist, ein Mensch steht, der zum Völkermord aufruft“, schrieb Peres an Sharon und Außenminister Silvan Shalom. „Dieser Aufruf widerspricht der Konvention der Vereinten Nationen und stellt ein Verbrechen gegen die Menschheit dar. Der Aufruf des iranischen Präsidenten ist noch ernster angesichts der iranischen Versuche, Atomwaffen zu entwickeln und Langstreckenraketen zu kaufen. Israel muss sich sofort an den UN-Generalsekretär und den Sicherheitsrat wenden, und darauf bestehen, dass der Iran eindeutig von einer Mitgliedschaft bei der UNO ausgeschlossen wird“ so Peres.

Ahmedinedschad zitierte auf der Konferenz mit dem Titel „eine Welt ohne Zionismus“ (www.zionot.ir) Ayatollah Khomeni, der zur Vernichtung Israels aufrief. „Wie der Imam sagte, muss Israel von der Landkarte getilgt werden“. Er bezeichnete die Errichtung des Staates Israel als einen aggressiven Schritt. „Die Arabische Nation wird ihrem historischen Feind nicht erlauben, in ihrer Mitte zu leben.“

"Vernichtung des zionistischen Regimes"

Der iranische Präsident erklärte außerdem seine Unterstützung für den palästinensischen Kampf und rief die palästinensischen Organisationen zur Wachsamkeit auf. Er fügte hinzu: „Wenn es euch gelingt, die Tricks der überheblichen Großmächte zu überstehen, dann ist der Weg zur Vernichtung des zionistischen Regimes frei, und der Weg zur Errichtung einer nationalen palästinensischen Regierung ist geebnet ...“

Ahmedinedschad kritisierte auch die Versuche arabischer Länder, Israel anzuerkennen und die Beziehungen mit dem israelischen Staat zu normalisieren. „Es besteht kein Zweifel daran, dass die neue Angriffs (Anschlags)-Welle in Palästina dieses Stigma vom Antlitz der islamischen Welt wegwischen wird ... jeder, der Israel anerkennt, wird im Zornesfeuer der islamischen Nation verbrennen ...“. (ynet, 27.10.)



(2) Hamas will weitere Israelis entführen

Die Hamas hat ihre Politik gegenüber Israel nicht geändert, auch wenn sie an den Wahlen zum palästinensischen Parlament im Januar 2006 teilnehmen will.

In einem Interview mit der Zeitung Haaretz sagte der Hamas-Führer in Gaza, Dr. Mahmud Azahar: die Hamas könnte zwar kurzfristig politischen Regelungen zustimmen, wird aber nicht ihre Grundposition ändern: "Die Grenzen von 1967 sind nur eine Stufe im Kampf. Ganz Palästina - vom Jordan bis zum Meer – ist islamischer Besitz".

Das Interview war das erste in der israelischen Presse seit der Tötung der Hamas-Führer Ahmad Yassin und Abed Al-Aziz Rantisi im vergangenen Jahr.

Azahar drohte mit weiteren Entführungen von Israelis. Die Hamas werde einer Verlängerung der Ruhephase im kommenden Jahr nicht zustimmen, wenn die Palästinensische Autonomiebehörde die Parlamentswahlen verschieben sollte, und wenn Israel keine weiteren palästinensischen Gefangenen freilasse. Die Ruhphase wurde einseitig zwischen den palästinensischen Organisationen mit der Autonomiebehörde und Ägypten verhandelt.

Azahar erklärte, dass die Hamas nicht bereit sein wird, ihre Waffen abzugeben. (Haaretz, 26.10.)



(3) Israel ist Teil des Silicon Valley

Bill Gates in Israel: „Israel ist Teil des Silicon Valley“
„Der reichste Mann der Welt zu sein – ein Vorzug, aber auch eine Verantwortung“
„Der tragbare PC wird die Lehrbücher ersetzen“

„Nimmt man die Erwartungen der Start-up-Firmen in Israel und die lokalen Erfolge, dann ist Israel Teil des Silicon Valley“. Das sagte Bill Gates am Mittwoch in einem Interview mit Globes. Gates ist Gründer und Vorstandsvorsitzender von Microsoft (Nasdaq: MSFT).

In einem Interview sagte Gates, dass es zwar einen Vorzug habe, der reichste Mann der Welt zu sein, aber auch eine Verantwortung sei. Nach seinen Worten erfordert die Arbeit bei Microsoft und der Wohltätigkeitsstiftung, für die er spendet, viel Verantwortung. Aber: „Ich denke nicht jeden Tag an Geld, sondern an Software und meine Familie“.

Das einzige, was Gates aus der Ruhe bringen kann, sind die Fragen in Bezug auf den jungen und dynamischen Konkurrenten Google (Nasdaq: GOOG). Gates erinnert daran, dass Google gar nicht in dem Bereich zu tun hatte. Die Firma habe einen Teil ihrer Produkte bei anderen Firmen abgeschaut.

Gates geht davon aus, dass der Tag kommen wird, an dem der tragbare PC die Lehrbücher ersetzen wird. „Die Computer werden dünner und billiger sein und auf der Arbeit durch Spracherkennung basieren. Ein kabelloser Internetanschluss wird überall möglich sein. Dies wird unsere Art zu lesen und zu schreiben völlig umkrempeln.“

Nach Gates` Worten wird der Computer in der Zukunft völlig anders sein, als wir ihn heute kennen. Er wird auf einem kabellosen Gerät, einem Fernseher und weiteren, miteinander verbundenen Hardware-Geräten basieren.

Ich gehe davon aus, dass die kommenden zehn Jahre in der Industrie noch spannender sein werden, als die letzten 30, sagte Gates in Israel. (Globes, 27.10.)



(4) Iran auf der Frankfurter Buchmesse

Der Iran hat sich auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse unter anderem mit den „Protokollen der Weisen von Zion“ präsentiert. Die Broschüre wurde von der „Islamic Propaganda Organization“ unter der Überschrift „Jewish Conspiracy“ auf Englisch herausgegeben.

Die ersten Seiten dieser Broschüre umreißen in Form einer aus Dreiecken gebildeten Schlange das Gebiet, das hier als „Map of ,Greater Israel’“ vorgestellt wird: große Teile von Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien, Irak, Teile der Türkei sowie die Nordhälfte Saudi-Arabiens. Jedes Einzeldreieck, heißt es in der Erläuterung, symbolisiere das „Freemasony Eye“, das Auge der Freimaurer, ein angebliches „Symbol of Jewry“.
Auf den nächsten Seiten erklärt das „International Relations Department“ des Iran den Zweck der Veröffentlichung: Man wolle „das wirkliche Antlitz des satanischen Feindes offen legen“, um „die Moslems wachzurütteln“. Der Zionismus sei „ein tödlicher Krebstumor“, der vollständig zu vernichten sei. Unter Rückgriff auf ein Zitat von Khomeini wird die Tötung der Israelis propagiert.
Es folgt eine Zusammenstellung von Zitaten wie dem folgenden: „Die Vereinten Nationen sind der Zionismus. Es ist die Super-Regierung, die vielfach in den ,Protokolle der Weisen von Zion’ erwähnt ist“. Nachdem einem Aufruf zum „Djihad gegen diese Bedrohung“, folgt der Wortlaut des antisemitischen Traktats.

Auch der zweite berüchtigte Klassiker des Antisemitismus: Henry Fords „The International Jew. The World’s Formost Problem“ wurde in Halle 5 der Buchmesse „In the name of Allahm (sic) the Beneficent, the Merciful“ in 200-seitiger Kurzfassung präsentiert und verkauft. Herausgeber ist das „Departement of Translation and Publication, Islamic Culture and Relations Organization“ der “Islamic Republic of Iran”. In seiner Vorbemerkung schreibt der Herausgeber, dass „die Macht des jüdischen parasitären Einflusses [seit der Zeit von Henry Ford] stets zugenommen hat. Die jüdische Gefahr – heute Zionismus genannt – bedroht nicht nur eine Nation, sondern richtet sich gegen die gesamte Menschheit.“ Anschließend folgt Henry Fords Machwerk von 1921 in einer Version, die erstmals 1970 in Pakistan vom „World Muslim Congress“ verbreitet wurde. Interessant sind die zahlreichen Fußnoten, die von iranischer Seite dem Text hinzugefügt worden sind: Da ist zum Beispiel die Rede von der „Machtausweitung“ der Juden während des Zweiten Weltkriegs (S. 39) und dem deutschen „Widerstand“ gegen jene „jüdische Kontrolle“ (S. 52). Saldam Rushdie wird als ein Beispiel für die Bösartigkeit jüdischer Verleumdungen präsentiert (S. 77) und wir erinnern uns: 1989 rief der iranische Staatschef Khomeini die Muslime in aller Welt dazu auf, den indischen Autor zu töten, da er in seinem Buch „Die Satanischen Verse“ den Islam beleidigt habe. Für seinen Tod wurde ein Kopfgeld von 3 Millionen US-Dollar ausgesetzt. Erst 1998 wurde diese Fatwa vom Regime formell zurückgenommen; islamische Fundamentalisten halten sie jedoch weiterhin für verbindlich, weshalb sich Rushdie bis heute nicht öffentlich zeigen kann.

Ein drittes antisemitisches Machwerk zeigt einen roten Davidstern über einem grauen Totenkopf und einer gelben Karte von der Welt. Es trägt den Titel „Tale of the ,Chosen People’ and the Legend of ,Historical Right’“ und ist von Mohammad Taqi Taqipour verfasst. Herausgeber ist erneut der iranische Staat. In seinem Vorwort gibt sich der Autor siegessicher: Israel werde angesichts der „globalen islamischen Bewegung“ bald schon von der Landkarte verschwunden sein. (Matthias Küntzel, 23.10.)



(5) Das Wetter in Israel

Ein Tiefdruckgebiet über dem Roten Meer sorgt für heiße und trockene Luft in Israel. Heute ist es im Inland und in den höheren Lagen sonnig und klar. Die Temperaturen liegen weit über dem jahreszeitlichen Durchschnitt.

Vorhersage: Am Freitag ist es teilweise leicht bewölkt. Die Temperaturen gehen leicht zurück. Am Shabbat-Nachmittag kann es im Norden des Landes etwas Regen geben. Am Sonntag vereinzelt Regen im Norden und Zentrum des Landes. Es wird kühler.

Jerusalem: 18-26°C
Tel Aviv: 16-27°C
Haifa: 19-29°C
Be’er Sheva: 17-29°C
Eilat: 21-32°C



(6) Wechselkurse

1 € - 5.5820 NIS (+0.774%)
1 CHF – 3.6084 NIS (+0.667%)
1 £ - 8.2144 NIS (+0.216%)
1 $ - 4.6260 NIS (-0.216%)
(Bank of Israel, 26.10.05)



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