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(1) SUKKOT - Das Laubhüttenfest: 15.
bis 23. Tishre 5766 / 18. bis 26. Oktober 2005
Fünf Tage nach Yom Kippur wird SUKKOT gefeiert, das die Bibel
(Lev. 23,34) als das "Fest der Laubhütten" bezeichnet. Sukkot ist
eines der drei Feste, die bis ins Jahr 70 n.d.Z. mit großen Pilger-
und Wallfahrten zum Jerusalemer Tempel gefeiert wurden und daher als
die Wallfahrtsfeste bekannt sind. An Sukkot erinnern Juden sich an
den Auszug aus Ägypten (13. Jh. v.d.Z.) und danken für eine reiche
Ernte. In einigen Kibbuzim wird Sukkot als Chag Ha´asif (Erntefest)
gefeiert. Hier stehen dann Themen wie das zweite Einbringen des
Getreides und die Ernte der Herbstfrüchte, der Beginn des
landwirtschaftlichen Jahres und der erste Regen im Mittelpunkt.
Während der fünf Tage zwischen Yom Kippur und Sukkot errichten
Zehntausende von Haushalten und Geschäften Sukkot - Laubhütten, in
denen man vorübergehend lebt und vor allem die täglichen Mahlzeiten
einnimmt. Diese Laubhütten sind jenen Hütten nachgebildet, in denen
die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste lebten. Auch
werden Palmwedel, Zitrusfrüchte (Etrogim), Myrten- und Weidenzweige
erworben, die für den Ritus der Festgebete an Sukkot als Schmuck
unverzichtbar sind. Im ganzen Land errichtet man Laubhütten auf
Parkplätzen, Hausdächern, Rasenanlagen und öffentlichen Plätzen.
Jede Militärbasis hat ihre Laubhütte. Einige Israelis verbringen das
Fest und die folgenden sechs Tage in ihrer Laubhütte.
In Israel begeht man die eigentlich "heilige Zeit" des
Laubhüttenfestes (und der beiden anderen Wallfahrtsfeste, Pessach
und Shavuot) an einem Tag. Diasporagemeinden feiern zwei Tage und
setzen damit eine Notwendigkeit aus der Zeit der Antike fort, als
die genauen Daten für die Festtage im Tempel bestimmt und mit einem
groß angelegten Netz von Signalfeuern und Boten in die Diaspora
gemeldet wurden.
Nach dem eigentlichen Festtag wird das Laubhüttenfest gemäß der
Thora (Lev. 23,36) für weitere sechs Halbfeiertage fortgesetzt.
Während dieser Woche - jeder Tag ist halb Alltag und halb Festtag -
sind die Schulen geschlossen, zahlreiche Geschäfte und Firmen
schließen gänzlich oder sind halbtags geöffnet. Viele Israelis
verbringen diese Tage an Sukkot oder Pessach an den Erholungsorten
im ganzen Land.
Die Woche nach dem Laubhüttenfest und somit dieser gesamte
Festtagszyklus enden mit SHEMINI ATSERET, der "heiligen Versammlung
am achten Tag" (Lev. 23,36), der mit der SIMCHAT THORA, dem
Thorafreudenfest, verbunden wird. Die Feiern an Shemini
Atseret/Simchat Thora konzentrieren sich auf die Thora - die Fünf
Bücher Mose. Das Fest ist dafür bekannt, dass öffentlich mit den
Thorarollen im Arm getanzt wird. An Simchat Thora werden Schluss und
Anfang der Thora gelesen, damit kommt der Jahreszyklus der
Thoralesungen zu einem Abschluss und wird sogleich wieder
aufgenommen. Nach Sonnenuntergang richten viele Gemeinden meist
unter freiem Himmel weitere Festaktivitäten aus, die nicht mehr
durch die rituellen Bestimmungen des Feiertages eingeschränkt
werden.
Der nächste Newsletter erscheint nach den Feiertagen, am
Donnerstag, 27. Oktober 2005
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(2)
Palästinensische Terroristen töten drei Israelis, Armee verstärkt
Sicherheitsmaßnahmen
Bei zwei Überfällen palästinensischer Terroristen sind am
Sonntagnachmittag im Westjordanland mindestens fünf Personen
verletzt worden. Mindestens drei Personen wurden an der Kreuzung
Gush Etzion aus einem vorbeifahrenden Wagen erschossen. An einer
weiteren Straßenkreuzung (Eli) gerieten Teenager unter Beschuss, die
am Straßenrand liefen. Ein Jugendlicher wurde durch Schüsse in die
Brust schwer verletzt. Die "Al Aqsa Märtyrer Brigaden", der
bewaffnete Arm der Fatah-Partei, erklärten sich in Bekenneranrufen
für die Attentate verantwortlich.
Die drei Jugendlichen wurden ermordet, als sie am Straßenrand auf
eine Mitfahrgelegenheit warteten.
Die Namen der Opfer: Matat Rosenfeld-Adler, 21 Jahre, aus
Carmel, südlich von Hebron, hatte erst vor acht Wochen ihre Hochzeit
mit ihrem Ehemann Yisrael gefeiert. Sie wurde an der Seite ihrer
Cousine Kineret Mendel, 23 Jahre, ebenso aus Carmel, getötet. Als
drittes Todesopfer wurde der 14jährige Oz Ben-Meir, aus Maon,
identifiziert.
Ein Augenzeuge berichtete, "der Wagen mit den Terroristen fuhr
nach Süden in Richtung Hebron. Das Auto fuhr Schrittgeschwindigkeit,
als es hinter dem Sammelpunkt vorbeifuhr, der voll von Anhaltern
war, die auf eine Mitfahrgelegenheit nach Har Hebron warteten. Die
Schüsse wurden mit einem Maschinengewehr aus dem Wagen abgefeuert,
drei Israelis wurden getötet und drei verletzt, danach fuhr der
Wagen nach Süden weiter."
Sicherheitskräfte haben am Montag mit der Suche nach den
verantwortlichen Terrorzellen begonnen.
In Folge der Attentate beschloss das Sicherheitskabinett am
Sonntagabend, für palästinensische Privatautos den Verkehr auf
ausgewählten Landstraßen in der Westbank einzuschränken.
Palästinenser müssen bis auf weiteres öffentliche Verkehrsmittel
nutzen. Die Armee wird wieder Soldaten um die palästinensischen
Städte Hebron und Bethlehem aufstellen und zuvor abgebaute
Straßenkontrollen wiedererrichten. Einige dieser Einschränkungen
waren zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan aufgehoben
worden. Die Armee will Sammelpunkte für Anhalter in der Westbank
außerdem stärker schützen.
Die israelische Regierung unterbrach die Gespräche im
Sicherheitsbereich mit der Palästinensischen Autonomiebehörde. Dem
Vernehmen nach warfen Sicherheitsstellen der Autonomiebehörde vor,
praktisch führungslos zu sein. Ihr Vorsitzender Mahmud Abbas ließe
sich durch Nichts zum Kampf gegen den palästinensischen Terror
bewegen, berichtete der israelische Rundfunk.
Regierungsvertreter fürchten, die Attentate vom Sonntag könnten
der Beginn einer neuen Terrorwelle sein, deren Fokus nach dem
Gaza-Rückzug nun im Westjordanland liege.
Weitere Spekulationen sehen die Attentate als Teil des
palästinensischen Wahlkampfes. Palästinensische
Terror-Organisationen versuchen, der führenden Fatah-Partei Stimmen
abzuringen. In der Armee zeigt man sich jedenfalls skeptisch
gegenüber den Bekenneranrufen der zur Fatah gehörenden "Al Aqsa
Märtyrer Brigaden". Vielmehr sieht man hier die Hamas hinter den
Anschlägen.
Oberst Nitzan Golan, Leiter der Etzion-Brigade bei Bethlehem,
erklärte, ein bedeutender Anteil der Attentate, die in den letzten
Wochen in der Westbank verübt wurden, wurden von der Hamas
ausgeführt. Allerdings wollte sie nicht die Verantwortung
übernehmen, da sie sich offiziell immer noch der "Ruhephase"
verpflichtet zeige. Bei einigen dieser Attentate übernahmen die
Fatah-Gruppen die Verantwortung anstelle der Hamas, - in der
Hoffnung, den Lohn der Hisbollah für die Anschläge zu kassieren.
(ynet, Haaretz, 17.10.)
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(4) Israelische
Autorinnen und Autoren im Internationalen Zentrum der Buchmesse
Frankfurt
Anlässlich des 40. Jahrestags der Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen Israel und Deutschland widmet das
Internationale Zentrum den kulturellen und literarischen Aspekten
des guten, aber nicht einfachen deutsch-israelischen Verhältnisses
einen thematischen Schwerpunkt.
Zur Eröffnung des Internationalen Zentrums am 19. Oktober 2005
ist ein Gespräch zwischen dem israelischen Schriftsteller David
Grossman und Joschka Fischer geplant.
Die Kinderbuchautorinnen Dorit Orgad und Mirjam Pressler
unterhalten sich gemeinsam mit den Jungendbuchforschern Prof. Dr.
Zohar Shavit und Prof .Dr. Winfred Kaminski über die
Auseinandersetzung mit der Shoah in der deutschen und israelischen
Kinder- und Jugendliteratur.
Die Literaturkritikerin Iris Radisch wird mit den
Schriftstellerinnen Savyon Liebrecht und Marion Poschmann über die
Literatur von Frauen sprechen: Wie zeigt sich der spezifische
Blickwinkel von Frauen im deutschen und israelischen
Literaturbetrieb?
Über die Rolle von Schriftstellern als „mahnende Propheten“
werden Joshua Sobol und Monika Maron diskutieren. Welches Gewicht
hat das kritische Wort eines Schriftstellers in der heutigen
Gesellschaft? Inwieweit können und wollen Schriftsteller als
moralische Instanz wahrgenommen werden?
In einer Hommage an Jehuda Amichai werden der Dichter und
Übersetzer Paulus Böhmer, die Übersetzerin Lydia Böhmer, die
Schriftstellerein Eva Demski sowie Hana Amichai, die Witwe des
Dichters, an Jehuda Amichai erinnern. Jehuda Amichai wird in Israel
als poetische wie moralische Autorität geachtet, geliebt und
verehrt, seine Gedichte wurden in mehr als dreißig Sprachen
übersetzt und verhalfen der modernen hebräischen Lyrik zu Weltruhm.
Weitere Informationen finden Sie hier: Kulturkalender auf der
Website der israelischen Botschaft: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=82781&MissionID=88
Internationales Zentrum der Frankfurter Buchmesse: http://www.buchmesse.de/internationales-zentrum
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(5) Ausstellung
von Shy Abady „THE HANNAH ARENDT PROJECT“ in Frankfurt
Ausstellung des israelischen Künstlers Shy Abady „THE HANNAH
ARENDT PROJECT“ ab 16. Oktober in Frankfurt
Seit Sonntag, den 16. Oktober 2005 bis 5. Januar 2006 zeigt das
Jüdische Museum Frankfurt in einer Kabinettausstellung „THE HANNAH
ARENDT PROJECT“ des israelischen Künstlers Shy Abady.
In diesem Dezember jährt sich Hannah Arendts Todestag zum 30.
Mal, 2006 wäre ihr 100. Geburtstag. Zu der Auseinandersetzung mit
der vielgesichtigen Denkerin, der Aktivistin der Jugendalija und
Jewish Cultural Reconstruction Organization, der politischen
Analystin und der Emigrantin, die sicherlich in ihrem Jubiläumsjahr
eine neue Intensität gewinnen wird, soll Shy Abadys Bilderzyklus ein
anregender künstlerischer Beitrag sein.
Abady verwendet für seine Porträt-Serie The Hannah Arendt Project
Fotos als Ausgangsmaterial. Abady versucht sich durch die Fotos der
Person anzunähern, Intimität herzustellen. Besonders seinen in
geradezu altmeisterlicher Sfumato-Technik gehaltenen, in ihrer
verwaschenen Farbigkeit beinahe monochrom wirkenden Porträts gelingt
dies auf faszinierende Weise.
Diesen ruhigen, fast meditativen Bildern sind einige
starkfarbige, expressive Porträts sowie eine Reihe von sieben,
ebenfalls beinahe monochromer Bilder auf Holz mit vignettenhaften
Motiven gegenübergestellt. Letztere zeigen emblematisch Gegenstände
und Figuren, die sich auf Arendts Biografie und Werk beziehen.
Der Künstler lädt zur Eröffnung am 16. Oktober um 17 Uhr zu einem
Rundgang durch die Ausstellung. Um 18 Uhr findet (ebenfalls im
Jüdischen Museum) zudem ein Kammerkonzert des Chagall-Quartetts
statt, das u.a. Werke von Adorno spielt.
Ausstellung: 16. Oktober 2005 bis 5. Januar 2006
Website zur Ausstellung: http://www.juedischesmuseum.de/wechselausstellungen/abady.html Jüdisches
Museum Frankfurt Untermainkai 14-15 60311 Frankfurt am
Main Tel. (069) 212-38805 Fax (069) 212-30705 info@juedischesmuseum.de www.juedischesmuseum.de
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