Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 17. Oktober 2005
  
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(1) SUKKOT - Das Laubhüttenfest: 15. bis 23. Tishre 5766 / 18. bis 26. Oktober 2005
(2) Palästinensische Terroristen töten drei Israelis, Armee verstärkt Sicherheitsmaßnahmen
(3) Israel nach der Abkoppelung: Friedens-Chance in Nahost? Peter Dudzik in München
(4) Israelische Autorinnen und Autoren im Internationalen Zentrum der Buchmesse Frankfurt
(5) Ausstellung von Shy Abady „THE HANNAH ARENDT PROJECT“ in Frankfurt
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) SUKKOT - Das Laubhüttenfest: 15. bis 23. Tishre 5766 / 18. bis 26. Oktober 2005

Fünf Tage nach Yom Kippur wird SUKKOT gefeiert, das die Bibel (Lev. 23,34) als das "Fest der Laubhütten" bezeichnet. Sukkot ist eines der drei Feste, die bis ins Jahr 70 n.d.Z. mit großen Pilger- und Wallfahrten zum Jerusalemer Tempel gefeiert wurden und daher als die Wallfahrtsfeste bekannt sind. An Sukkot erinnern Juden sich an den Auszug aus Ägypten (13. Jh. v.d.Z.) und danken für eine reiche Ernte. In einigen Kibbuzim wird Sukkot als Chag Ha´asif (Erntefest) gefeiert. Hier stehen dann Themen wie das zweite Einbringen des Getreides und die Ernte der Herbstfrüchte, der Beginn des landwirtschaftlichen Jahres und der erste Regen im Mittelpunkt.

Während der fünf Tage zwischen Yom Kippur und Sukkot errichten Zehntausende von Haushalten und Geschäften Sukkot - Laubhütten, in denen man vorübergehend lebt und vor allem die täglichen Mahlzeiten einnimmt. Diese Laubhütten sind jenen Hütten nachgebildet, in denen die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste lebten. Auch werden Palmwedel, Zitrusfrüchte (Etrogim), Myrten- und Weidenzweige erworben, die für den Ritus der Festgebete an Sukkot als Schmuck unverzichtbar sind. Im ganzen Land errichtet man Laubhütten auf Parkplätzen, Hausdächern, Rasenanlagen und öffentlichen Plätzen. Jede Militärbasis hat ihre Laubhütte. Einige Israelis verbringen das Fest und die folgenden sechs Tage in ihrer Laubhütte.

In Israel begeht man die eigentlich "heilige Zeit" des Laubhüttenfestes (und der beiden anderen Wallfahrtsfeste, Pessach und Shavuot) an einem Tag. Diasporagemeinden feiern zwei Tage und setzen damit eine Notwendigkeit aus der Zeit der Antike fort, als die genauen Daten für die Festtage im Tempel bestimmt und mit einem groß angelegten Netz von Signalfeuern und Boten in die Diaspora gemeldet wurden.

Nach dem eigentlichen Festtag wird das Laubhüttenfest gemäß der Thora (Lev. 23,36) für weitere sechs Halbfeiertage fortgesetzt. Während dieser Woche - jeder Tag ist halb Alltag und halb Festtag - sind die Schulen geschlossen, zahlreiche Geschäfte und Firmen schließen gänzlich oder sind halbtags geöffnet. Viele Israelis verbringen diese Tage an Sukkot oder Pessach an den Erholungsorten im ganzen Land.

Die Woche nach dem Laubhüttenfest und somit dieser gesamte Festtagszyklus enden mit SHEMINI ATSERET, der "heiligen Versammlung am achten Tag" (Lev. 23,36), der mit der SIMCHAT THORA, dem Thorafreudenfest, verbunden wird. Die Feiern an Shemini Atseret/Simchat Thora konzentrieren sich auf die Thora - die Fünf Bücher Mose. Das Fest ist dafür bekannt, dass öffentlich mit den Thorarollen im Arm getanzt wird. An Simchat Thora werden Schluss und Anfang der Thora gelesen, damit kommt der Jahreszyklus der Thoralesungen zu einem Abschluss und wird sogleich wieder aufgenommen. Nach Sonnenuntergang richten viele Gemeinden meist unter freiem Himmel weitere Festaktivitäten aus, die nicht mehr durch die rituellen Bestimmungen des Feiertages eingeschränkt werden.

Der nächste Newsletter erscheint nach den Feiertagen, am Donnerstag, 27. Oktober 2005



(2) Palästinensische Terroristen töten drei Israelis, Armee verstärkt Sicherheitsmaßnahmen

Bei zwei Überfällen palästinensischer Terroristen sind am Sonntagnachmittag im Westjordanland mindestens fünf Personen verletzt worden. Mindestens drei Personen wurden an der Kreuzung Gush Etzion aus einem vorbeifahrenden Wagen erschossen. An einer weiteren Straßenkreuzung (Eli) gerieten Teenager unter Beschuss, die am Straßenrand liefen. Ein Jugendlicher wurde durch Schüsse in die Brust schwer verletzt.
Die "Al Aqsa Märtyrer Brigaden", der bewaffnete Arm der Fatah-Partei, erklärten sich in Bekenneranrufen für die Attentate verantwortlich.

Die drei Jugendlichen wurden ermordet, als sie am Straßenrand auf eine Mitfahrgelegenheit warteten.

Die Namen der Opfer:
Matat Rosenfeld-Adler, 21 Jahre, aus Carmel, südlich von Hebron, hatte erst vor acht Wochen ihre Hochzeit mit ihrem Ehemann Yisrael gefeiert. Sie wurde an der Seite ihrer Cousine Kineret Mendel, 23 Jahre, ebenso aus Carmel, getötet. Als drittes Todesopfer wurde der 14jährige Oz Ben-Meir, aus Maon, identifiziert.

Ein Augenzeuge berichtete, "der Wagen mit den Terroristen fuhr nach Süden in Richtung Hebron. Das Auto fuhr Schrittgeschwindigkeit, als es hinter dem Sammelpunkt vorbeifuhr, der voll von Anhaltern war, die auf eine Mitfahrgelegenheit nach Har Hebron warteten. Die Schüsse wurden mit einem Maschinengewehr aus dem Wagen abgefeuert, drei Israelis wurden getötet und drei verletzt, danach fuhr der Wagen nach Süden weiter."

Sicherheitskräfte haben am Montag mit der Suche nach den verantwortlichen Terrorzellen begonnen.

In Folge der Attentate beschloss das Sicherheitskabinett am Sonntagabend, für palästinensische Privatautos den Verkehr auf ausgewählten Landstraßen in der Westbank einzuschränken. Palästinenser müssen bis auf weiteres öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Die Armee wird wieder Soldaten um die palästinensischen Städte Hebron und Bethlehem aufstellen und zuvor abgebaute Straßenkontrollen wiedererrichten. Einige dieser Einschränkungen waren zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan aufgehoben worden. Die Armee will Sammelpunkte für Anhalter in der Westbank außerdem stärker schützen.

Die israelische Regierung unterbrach die Gespräche im Sicherheitsbereich mit der Palästinensischen Autonomiebehörde. Dem Vernehmen nach warfen Sicherheitsstellen der Autonomiebehörde vor, praktisch führungslos zu sein. Ihr Vorsitzender Mahmud Abbas ließe sich durch Nichts zum Kampf gegen den palästinensischen Terror bewegen, berichtete der israelische Rundfunk.

Regierungsvertreter fürchten, die Attentate vom Sonntag könnten der Beginn einer neuen Terrorwelle sein, deren Fokus nach dem Gaza-Rückzug nun im Westjordanland liege.

Weitere Spekulationen sehen die Attentate als Teil des palästinensischen Wahlkampfes. Palästinensische Terror-Organisationen versuchen, der führenden Fatah-Partei Stimmen abzuringen. In der Armee zeigt man sich jedenfalls skeptisch gegenüber den Bekenneranrufen der zur Fatah gehörenden "Al Aqsa Märtyrer Brigaden". Vielmehr sieht man hier die Hamas hinter den Anschlägen.

Oberst Nitzan Golan, Leiter der Etzion-Brigade bei Bethlehem, erklärte, ein bedeutender Anteil der Attentate, die in den letzten Wochen in der Westbank verübt wurden, wurden von der Hamas ausgeführt. Allerdings wollte sie nicht die Verantwortung übernehmen, da sie sich offiziell immer noch der "Ruhephase" verpflichtet zeige. Bei einigen dieser Attentate übernahmen die Fatah-Gruppen die Verantwortung anstelle der Hamas, - in der Hoffnung, den Lohn der Hisbollah für die Anschläge zu kassieren. (ynet, Haaretz, 17.10.)



(3) Israel nach der Abkoppelung: Friedens-Chance in Nahost? Peter Dudzik in München

Die Zionistische Organisation in Deutschland und die Initiative AmEchad laden zu einem Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion ein: Israel nach der Abkoppelung von Gaza – Chance für den Frieden im Nahen Osten?

Peter Dudzik, Studioleiter und Journalist der ARD in Israel

Der Referent: Für Peter Dudzik ist der Nahe Osten vertrautes Terrain. 1973, während des „Jom Kippur Krieges“, produzierte Dudzik seinen ersten „Tagesschau“-Beitrag aus Israel. Seit 1982 ist er (mit Unterbrechungen) Studioleiter des ARD Studios in Tel Aviv. Für seine Nahostberichterstattung in der ARD erhielt Peter M. Dudzik im Mai 2002 den Bayerischen Fernsehpreis. Zur Begründung hieß es, der 59-jährige sei „einer der herausragenden Auslandskorrespondenten in Deutschland. Seine Berichterstattung aus dem Dauerkrisengebiet Nahost zeichnet sich durch sorgfältige Beobachtung, Einblick in komplizierte Zusammenhänge und ein abgewogenes Urteil aus. Außerdem prägten Dudziks Arbeit persönlicher Mut und journalistische Leidenschaft.“ (ARD)

Datum: Donnerstag, 27. Oktober
Uhrzeit: 19.30 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr)
Ort: Israelitische Kultusgemeinde, Reichenbachstr. 27, München (Großer Saal / 2. OG)
Eintritt: Frei; Spenden werden gerne entgegen genommen.
Anmeldung: Um schriftliche Anmeldung bis spätestens 23. Oktober wird gebeten (email: info@amechad.de ). Die Teilnahme an dem Abend ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich (bitte Ausweis mitbringen!).
V.i.S.d.P.: Zionistische Organisation in Deutschland e.V. und die Initiative AmEchad n.r.V. Internet: www. Zod-info.de und www.amechad.de



(4) Israelische Autorinnen und Autoren im Internationalen Zentrum der Buchmesse Frankfurt

Anlässlich des 40. Jahrestags der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland widmet das Internationale Zentrum den kulturellen und literarischen Aspekten des guten, aber nicht einfachen deutsch-israelischen Verhältnisses einen thematischen Schwerpunkt.

Zur Eröffnung des Internationalen Zentrums am 19. Oktober 2005 ist ein Gespräch zwischen dem israelischen Schriftsteller David Grossman und Joschka Fischer geplant.

Die Kinderbuchautorinnen Dorit Orgad und Mirjam Pressler unterhalten sich gemeinsam mit den Jungendbuchforschern Prof. Dr. Zohar Shavit und Prof .Dr. Winfred Kaminski über die Auseinandersetzung mit der Shoah in der deutschen und israelischen Kinder- und Jugendliteratur.

Die Literaturkritikerin Iris Radisch wird mit den Schriftstellerinnen Savyon Liebrecht und Marion Poschmann über die Literatur von Frauen sprechen: Wie zeigt sich der spezifische Blickwinkel von Frauen im deutschen und israelischen Literaturbetrieb?

Über die Rolle von Schriftstellern als „mahnende Propheten“ werden Joshua Sobol und Monika Maron diskutieren. Welches Gewicht hat das kritische Wort eines Schriftstellers in der heutigen Gesellschaft? Inwieweit können und wollen Schriftsteller als moralische Instanz wahrgenommen werden?

In einer Hommage an Jehuda Amichai werden der Dichter und Übersetzer Paulus Böhmer, die Übersetzerin Lydia Böhmer, die Schriftstellerein Eva Demski sowie Hana Amichai, die Witwe des Dichters, an Jehuda Amichai erinnern. Jehuda Amichai wird in Israel als poetische wie moralische Autorität geachtet, geliebt und verehrt, seine Gedichte wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und verhalfen der modernen hebräischen Lyrik zu Weltruhm.

Weitere Informationen finden Sie hier:
Kulturkalender auf der Website der israelischen Botschaft: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=82781&MissionID=88
Internationales Zentrum der Frankfurter Buchmesse:
http://www.buchmesse.de/internationales-zentrum



(5) Ausstellung von Shy Abady „THE HANNAH ARENDT PROJECT“ in Frankfurt

Ausstellung des israelischen Künstlers Shy Abady „THE HANNAH ARENDT PROJECT“ ab 16. Oktober in Frankfurt

Seit Sonntag, den 16. Oktober 2005 bis 5. Januar 2006 zeigt das Jüdische Museum Frankfurt in einer Kabinettausstellung „THE HANNAH ARENDT PROJECT“ des israelischen Künstlers Shy Abady.

In diesem Dezember jährt sich Hannah Arendts Todestag zum 30. Mal, 2006 wäre ihr 100. Geburtstag.
Zu der Auseinandersetzung mit der vielgesichtigen Denkerin, der Aktivistin der Jugendalija und Jewish Cultural Reconstruction Organization, der politischen Analystin und der Emigrantin, die sicherlich in ihrem Jubiläumsjahr eine neue Intensität gewinnen wird, soll Shy Abadys Bilderzyklus ein anregender künstlerischer Beitrag sein.

Abady verwendet für seine Porträt-Serie The Hannah Arendt Project Fotos als Ausgangsmaterial. Abady versucht sich durch die Fotos der Person anzunähern, Intimität herzustellen. Besonders seinen in geradezu altmeisterlicher Sfumato-Technik gehaltenen, in ihrer verwaschenen Farbigkeit beinahe monochrom wirkenden Porträts gelingt dies auf faszinierende Weise.

Diesen ruhigen, fast meditativen Bildern sind einige starkfarbige, expressive Porträts sowie eine Reihe von sieben, ebenfalls beinahe monochromer Bilder auf Holz mit vignettenhaften Motiven gegenübergestellt. Letztere zeigen emblematisch Gegenstände und Figuren, die sich auf Arendts Biografie und Werk beziehen.

Der Künstler lädt zur Eröffnung am 16. Oktober um 17 Uhr zu einem Rundgang durch die Ausstellung.
Um 18 Uhr findet (ebenfalls im Jüdischen Museum) zudem ein Kammerkonzert des Chagall-Quartetts statt, das u.a. Werke von Adorno spielt.

Ausstellung: 16. Oktober 2005 bis 5. Januar 2006

Website zur Ausstellung:
http://www.juedischesmuseum.de/wechselausstellungen/abady.html
Jüdisches Museum Frankfurt
Untermainkai 14-15
60311 Frankfurt am Main
Tel. (069) 212-38805
Fax (069) 212-30705
info@juedischesmuseum.de
www.juedischesmuseum.de



(6) Das Wetter in Israel

Unbeständiges Wetter: Es ist wolkig, bis zum Nachmittag kann es noch leicht regnen. Die Temperaturen liegen unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt.

Vorhersage: Morgen heiteres Wetter, etwas wärmer. Am Mittwoch ist es bewölkt mit örtlichen Schauern, und es wird kühler. Am Donnerstag wird es noch kühler.

Jerusalem: 14-20°C
Tel Aviv: 16-25°C
Haifa: 16-25°C
Be’er Sheva: 16-25°C
Eilat: 20-30°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.5873 NIS (+0.576%)
1 CHF – 3.6052 NIS (+0.423%)
1 £ - 8.1502 NIS (+0.780%)
1 $ - 4.6530 NIS (+0.714%)
(Bank of Israel, 14.10.05)



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