|
|
|
|
|
|
|
|
|
(1) Yom Kippur: 10. Tishre 5766 -
13. Oktober 2005
YOM KIPPUR, acht Tage nach Rosh Hashana, ist der Versöhnungstag,
der Tag des göttlichen Gerichts, der Buße und Umkehr (Lev. 23,
27-32), an dem die Verfehlungen des einzelnen Menschen gesühnt
werden. Es ist der einzige in der Bibel genannte Fasttag. Der Yom
Kippur ist ein Tag, um über die eigenen Verfehlungen und Vergehen
nachzudenken. Juden beten an diesem Tag um Vergebung der Sünden
zwischen Menschen und Gott und bereuen fehlerhaftes Handeln und
Vergehen im zwischenmenschlichen Bereich. Die wichtigsten religiösen
Vorschriften des Yom Kippur - lange Bittgottesdienste und ein
25stündiges Fasten - werden selbst von vielen, eigentlich
säkularisierten Juden befolgt.
Würde und feierlicher Ernst des Yom Kippur in der Öffentlichkeit
sind stärker ausgeprägt als bei anderen Festen, Rosh Hashana
ausgeschlossen. Das Land kommt für 25 Stunden zu einem absoluten
Stillstand. Alle Unterhaltungs- und Vergnügungsstätten sind
geschlossen; Fernseh- und Radiosendungen werden eingestellt - sogar
Nachrichten werden nicht gesendet; der öffentliche Verkehr ruht, die
Flughäfen werden geschlossen und viele Straßenzüge abgesperrt. Der
Ernst des Tages wird in Israel durch die Erinnerung an den Krieg von
1973, also an den Überraschungsangriff Ägyptens und Syriens auf
Israel am Yom Kippur, zusätzlich unterstrichen.
Der nächste Newsletter erscheint am Montag, 17. Oktober
2005.
|
|
|
|
| |
|
|
(3)
Selbstmordattentat der Fatah vereitelt: 14jähriger Palästinenser
festgenommen
Die israelischen Streitkräfte (Zahal) und die israelische
Sicherheitsbehörde (Shabak) haben gestern Abend einen 14-jährigen
palästinensischen Jungen aus Nablus festgenommen. Das Kind stand
unter Verdacht, einen Selbstmordanschlag geplant zu haben. Beim
Verhör stellte sich heraus, dass er sich mit seinem Vater
zerstritten hatte. Fatah-Mitglieder aus Balata, die auf israelischen
Fahndungslisten stehen, und die von dem Streit wussten, und hatten
versucht, ihn für einen Selbstmordanschlag zu rekrutieren.
Der Junge erzählte, dass man ihn zu einem Überzeugungsgespräch in
eine Wohnung im Flüchtlingslager holte und dass ihm die Fatah-Leute
drohten, ihn zu töten, wenn er den Anschlag nicht ausführen würde.
Sie nahmen sogar ein „Video-Testament“ auf, in dem der Junge mit
einem Gewehr zu sehen ist und seine Absicht erklärt, den Anschlag
durchzuführen. Der israelisch Rundfunk Kol Israel berichtete, dass
das Testament für ihn geschrieben wurde, da er selbst nicht
schreiben kann.
Die Verhaftung durchquerte die Pläne der Terroristen. Der Shabak
teilte mit, dass unter den Terroristen, die bei dem Treffen mit dem
Jungen in der Wohnung waren, sich auch Jamal Tirawi befand, ein
führendes Mitglied der Tanzim, des Geheimdienstes der
Autonomiebehörde in Nablus. Tirawi war in der Vergangenheit an
Anschlägen beteiligt, doch dies ist ein neuer Beweis für die
Beteiligung eines Mitarbeiters der Autonomiebehörde an einem
Anschlag, der ausgerechnet während der Ruhepause durchgeführt werden
sollte.
Heute Morgen nahm Zahal in Dahariya einen Terroristen der
radikalislamischen Hamas fest, der an dem Anschlag auf den zentralen
Busbahnhof in Be'er Sheva Ende August beteiligt war, bei dem zwei
Sicherheitsbeamte schwer verletzt wurden.
Ein hochrangiger Vertreter von Zahal teilte außerdem mit, dass
die Armee der Regierung offenbar eine Empfehlung aussprechen wird,
weitere palästinensische Gefangene freizulassen, um
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gegenüber der Hamas zu stärken.
Die Regierung soll mit der Geste bis zu dem Treffen zwischen
Ministerpräsident Ariel Sharon und Mahmud Abbas im November warten.
Die Autonomiebehörde unternehme „noch immer nicht genug und
wahrscheinlich auch zu spät“, hieß es. (Haaretz, 12.10.)
|
|
|
|
| |
|
(4) Der Sudan
braucht es viel nötiger, von Moshe Elad, Haaretz,
10.10.05
Ohne es zu wollen spielt die Palästinensische Autonomiebehörde
(PA) die Hauptrolle im Bericht der Vereinten Nationen über die
menschliche Entwicklung (Human Development Report 2005), der
kürzlich herausgegeben wurde und 400 Seiten starken ist. Der
Bericht, der von UNDP verbreitet wird, stuft alle 177 Staaten, die
der UNO angehören, auf einem Index nach folgenden drei
Hauptkomponenten ein: Einkommen, Gesundheit und Bildung.
Die PA, die im Bericht "die besetzten palästinensischen Gebiete"
genannt wird, gehört zu einer besonderen und unvorteilhaften
Kategorie, die wie folgt auf Seite 75 des Berichts beschrieben wird:
Hilfe hat nicht immer eine positive Rolle in der Unterstützung
der menschlichen Entwicklung gespielt, zum Teil wegen des Versagens
auf Seiten des Hilfeempfängers und zum Teil, weil sich die
Geberländer zu Gunsten strategischer Überlegungen über die Bedenken
bzgl. der Entwicklung hinweggesetzt haben.
Besser kann man die besondere Behandlung, die die Geberländer der
PA zukommen lassen, vermutlich nicht beschreiben. Manchmal erreicht
diese positive Diskriminierung skandalöse Ausmaße.
Drei Hauptschlüsse können aus einer Untersuchung des
umfangreichen Berichts gezogen werden: 1. Die PA erhielt eine
Vorzugsbehandlung, die ohne Bezug zu ihrer Situation oder ihren
Nöten stand. 2. Es gibt keine Rechtfertigung, der PA eine solch
umfangreiche Unterstützung zu gewähren, wenn es keine Anzeichen
dafür gibt, dass diese effizient umgesetzt wird. 3. Die übermäßige
finanzielle Hilfe, die der PA zukam, hat tatsächlich ihre
Entwicklung aufgehalten.
In einer Welt, in der 2,5 Milliarden Menschen, - hauptsächlich in
Afrika, Asien und Mittel- und Südamerika -, weniger als 2 Dollar pro
Tag zum Leben haben (wobei die Hälfte von ihnen sogar weniger als 1
Dollar pro Tag zum Leben hat), und in einer Welt, in der in den o.
g. Regionen jährlich 10 Millionen Kinder vor ihrem 5. Geburtstag
sterben und 850 Millionen Menschen von ernsthafter Unterernährung
betroffen sind - in solch einer Welt erhalten 3 Millionen
Palästinenser in der Westbank und im Gazastreifen aus irgendeinem
Grund die zweithöchste finanzielle Unterstützung der Welt, nämlich
288,6 Dollar pro Kopf. Die ausländische Hilfe für - zum Beispiel -
den Sudan, wo 2 Millionen Menschen im vergangenen Jahrzehnt
umgekommen sind und 6 Millionen Menschen gezwungen wurden, ihre
Heimat zu verlassen, beträgt hingegen nur 18,5 Dollar pro Kopf.
Der UNO-Bericht widerspricht auch den tendenziösen Reportagen
verschiedener Gruppen (von denen die meisten gewisse Interessen
hegen), die vor extremen Wirtschafts- und Gesundheitskatastrophen im
Gebiet der PA warnen. Der UNO-Bericht teilt die 177 Länder in drei
Kategorien menschlicher Entwicklung auf: hoch - die Industrieländer,
mittel - Länder mittleren Standards, und niedrig - die schwachen
Länder. Die PA befindet sich in der mittleren Kategorie, wobei sie
besser eingestuft ist als die meisten arabischen Staaten.
Im Bericht steht die PA bzgl. des Armutsindexes an 7. Stelle von
103 Entwicklungsländern, und zwar gemeinsam mit Singapur, Kuba und
Kolumbien und noch vor Ägypten und Saudi Arabien. Der Bericht sagt,
ohne die Intifada wäre die Situation der PA viel besser, doch die
vier Jahre andauernde Gewalt habe die Armutsrate mehr als
verdoppelt.
Die Verfasser des Berichts besitzen nicht die Courage, den
nächsten Schritt zu gehen und zu fordern, dass die Geberländer von
ihrem Eifer Abstand nehmen, "die besetzten palästinensischen
Gebiete" über vernünftige Forderungen hinaus zu unterstützen.
Das PA-Regime trägt Verantwortung für das fortdauernde Versagen:
Korruption, verschwendete Spenden, Mangel an Transparenz und so
weiter. Wenn z. B. Arafat, Abu Mazen und ihre Kollegen angemessene
Verantwortung bzgl. der Gelder, die sie seit 1994 erhalten, gezeigt
hätten, wenn sie die Infrastruktur von Industrie und Tourismus
entwickelt und Arbeitplätze geschaffen hätten, wenn sie aufgehört
hätten, Terrororganisationen unter dem Deckmantel der
"Aufrechterhaltung von Sicherheitskräften" zu finanzieren, so hätte
heute vermutlich jeder Palästinenser in den Territorien eine Arbeit,
eine Wohnung und sogar einen Kleinwagen.
Die "Rettungsoperationen", die von den USA, Europa und Japan
geführt wurden, versagten nicht nur darin, die Grundprobleme der
palästinensischen Gesellschaft zu lösen, sondern sie laufen auch
Gefahr, effektive Programme für grundsätzliche Änderungen zu
verhindern. Wenn man die PA auf einer Tradition von Hilfe und
Wohltätigkeit aufbaut anstatt auf organisierter, unabhängiger
Arbeit, die durch die PA-Regierung geschaffen wird, dann droht eine
Verschlimmerung der Situation, und die Fähigkeit der PA, einen
unabhängigen Staat zu gründen, ist in Zweifel gestellt.
Oberst der Reserve Elad diente in ranghohen Positionen in den
Territorien und beschäftigt sich mittlerweile mit Studien zur
palästinensischen Gesellschaft. (Haaretz, 10.10.)
|
|
|
|
| |
|
(5) Eine
israelische Firma hat Sicherheitslücken bei Google
entdeckt
Die israelische Firma Finjan, die auf Sicherheitsprodukte
spezialisiert ist, hat eine Sicherheitsrisiken auf der Internetseite
Google entdeckt, die es Hackern ermöglicht, einen böswilligen Code
auf den Computern der Nutzer zu installieren, um Zugang zu
persönlichen Daten zu erhalten. Der Entdecker Aviv Raaf hat in der
Vergangenheit schon andere Sicherheitslücken auf israelischen und
internationalen Seiten aufgedeckt.
Das MCRC (Malicious Code Research Center), die
Forschungseinrichtung von Finjan, die sich mit der Aufdeckung und
Analyse von Sicherheitsgefahren beschäftigt, schickte
Google-Mitarbeitern Ende September Beweise dafür, dass Hacker einen
Angriff auf die Seite gestartet hatten (Cross Site Scripting).
Google teilte mit, dass man sich sofort daran setze, das Problem zu
beheben, was innerhalb von 30 Stunden geschah. Es sind keine Nutzer
bekannt, die durch die Hacker Schaden erlitten. (ynet,
10.10.)
|
|
|
|
| |
|
(6) 40 Jahre
Konzilserklärung Nostra Aetate: Internationale Konferenz in
Jerusalem
Die Konferenz findet vom 30. Oktober bis 1. November in
Zusammenarbeit mit der katholischen John XXIII Foundation for
Religious Studies in Bologna am Center for the Study of Christianity
der Hebräischen Universität Jerusalem statt.
Anlass ist der 40. Jahrestag der Konzilserklärung Nostra Aetate,
die einen Wendepunkt in den katholisch-jüdischen Beziehungen
darstellt.
Der erste Konferenztag widmet sich hauptsächlich Nostra Aetate
und ihren Ursprüngen, der zweite Tag den Auswirkungen seit 1965. Die
Teilnehmer werden über den Stand der Forschung diskutieren und eine
kritische Würdigung der katholisch-jüdischen Beziehungen der letzten
40 Jahre versuchen.
Die Teilnehmer kommen aus Israel, Deutschland, Frankreich,
Belgien, Russland und aus den Vereinigten Staaten. Zu den
herausragenden Persönlichkeiten, die maßgeblich zum
jüdisch-katholischen Dialog beitragen und an der Konferenz
teilnehmen, gehören Seine Eminenz Kardinal Walter Kasper, Präsident
des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, und Rabbiner
David Rosen, Präsident des Internationalen Jüdischen Komitees für
Interreligiöse Konsultationen (IJCIC). Die Konferenz ist
öffentlich.
Eine weitere Konferenz ist für Oktober 2006 in Rom angedacht, und
zwar zum Thema: "Nostra Aetate: an Unfinished Agenda".
NOSTRA AETATE: Origins, Promulgation, Impact on Jewish-Catholic
Relations Beit Mayersdorf, Mount Scopus Campus Hebrew
University of Jerusalem 30. Oktober – 1. November
2005 Ergebnisse werden auf folgender Website abrufbar sein: http://websites.mscc.huji.ac.il/csc/gold_content.html
|
|
|
|
| |
|
(7)
Schriftsteller Aharon Appelfeld mit dem Ordre des Arts et des
Lettres ausgezeichnet Der Jerusalemer Schriftsteller
Aharon Appelfeld ist am Donnerstag (6. Oktober 2005) in der Residenz
des französischen Botschafters in Israel mit dem „Ordre des Arts et
des Lettres“ ausgezeichnet worden. In den kommenden Tagen wird der
Verlag „Olivier“ in Frankreich zwei weitere Bücher Appelfelds
herausgeben. Appelfeld hat in diesem Jahr den Medicis-Preis für
ausländische Literatur erhalten. Am 2. Dezember 2005 wird Appelfeld
mit dem auf 15.000 Euro dotierten Nelly-Sachs-Preis der Stadt
Dormund ausgezeichnet. (Jerusalem, 10.10.)
|
|
|
|
| |
|
|
|
(10)
Wechselkurse 1 € - 5.5553 NIS (+0.052%) 1 CHF – 3.5900
NIS (+0.190%) 1 £ - 8.0871 NIS (+0.165%) 1 $ - 4.6200 NIS
(+0.457%) (Bank of Israel, 11.10.05)
|
|
|
|
| |
|
|
|
|