Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 11. Oktober 2005
  
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(1) Vize-Premier Shimon Peres fordert kompromisslosen Kampf gegen Hamas
(2) Shabak gelang Schlag gegen Hamas: Drei Terror-Kommandos ausgehoben
(3) Außenminister Silvan Shalom erweitert Hilfs-Angebot für Erdbebenopfer Pakistans
(4) Die Gemeinde Bnei Menashe im Norden Indiens ist zum Judentum konvertiert
(5) Liebes- und Musengeschichten. Otto Schily eröffnete Jerusalemer Ausstellung von Jürgen Serke
(6) Fotografien aus Israel von Boris Carmi im Jüdischen Museum Frankfurt
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Vize-Premier Shimon Peres fordert kompromisslosen Kampf gegen Hamas

Israel prüft derzeit einige Forderungen von Palästinenserpräsident Mahumd Abbas, darunter die Entlassung palästinensischer Gefangener. Die Regierung habe die Anfragen nicht im Voraus zurückgewiesen, erklärte Vize-Premier Shimon Peres am Dienstagmorgen. Abbas hatte die Punkte angesichts des für heute geplanten Treffens zwischen ihm und Ministerpräsident Sharon zusammengestellt. Das Treffen wurde gestern auf unbestimmte Zeit verschoben.

In einem Interview mit Kol Israel forderte Peres einen kompromisslosen Kampf gegen die radikalislamische Terrororganisation Hamas. Abbas und die Palästinensische Autonomiebehörde müsse man ohne Zögern unterstützen, sagte Peres. Auch Mahmud Abbas sehe ein, dass die Hamas der arabischen Sache schadet.

Peres sagte, er könne sich vorstellen, dass Ministerpräsident Ariel Sharon und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eines Tages den Nobelpreis für ein Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern erhalten. Peres erhielt 1994 gemeinsam mit Yitzhak Rabin und Yasser Arafat den Friedensnobelpreis für den letztendlich vom Unglück verfolgten Oslo-Prozess.

Umfrage: Shimon Peres führt in der Arbeitspartei mit 40,5%. In einer zweiten Runde könnte er seinen Partei-Rivalen Amir Peretz schlagen. Nach einer Umfrage, die unter 575 Mitgliedern der Arbeitspartei durchgeführt wurde, befindet sich Amir Peretz mit 22% auf dem zweiten Platz, Vilnai mit 12,5% auf dem dritten und Ben Eliezer mit 10,8% auf dem vierten Platz. (Haaretz, 11.10.)



(2) Shabak gelang Schlag gegen Hamas: Drei Terror-Kommandos ausgehoben

„Nach der Abkopplung zeigt die Hamas wesentlich weniger Beherrschung als vorher“, so die israelische Sicherheitsbehörde "Shabak". Heute wurde eine Mitteilung zur Veröffentlichung freigegeben, wonach drei Hamas-Kommandos aufgespürt wurden, die für eine Reihe von Anschlägen während der Ruhephase verantwortlich sind, darunter das Kommando, das die Ermordung des Israeli Sasson Nuriel zu verantworten hat.

Der Anführer des Kommandos war Yasser Salah, der Sohn des Polizeikommandeurs in Ramallah und Berater von Nasser Youssef, dem Innenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde. Die Hamas hatte aus Gaza eine 22-jährige palästinensische Sprengstoffexpertin zu dem Kommando in der Westbank entsandt, die dabei helfen sollte, die Qualität der Sprengsätze zu verbessern. Andere Kommandos der Hamas, die aufgespürt wurden, hatten geplant, Reisende in der Judäischen Wüste zu entführen und einen Hubschrauberlandeplatz der Luftwaffe anzugreifen.

Die weltweiten Online-Tentakel der Hamas

Die Hamas hat neun Websites in sieben Sprachen. Fünf davon liegen bei Servern in Ost-Europa: Drei in Rumänien, zwei in der Ukraine. Eine sechste Seite in englischer Sprache wird von einem Unternehmen in Indonesien bedient. Das berichtete das Intelligence and Terrorism Information Center in Tel Aviv. Das gesamte Netzwerk betreibt Nizar Hussein im Hamas-Büro des libanesischen Repräsentanten Osama Hamadan in Beirut. Geleitet wird das Netzwerk und alle Internet-Seiten durch das Kommunikationsbüro der Hamas in Damaskus, Syrien. In der Zeit der Abkopplung vom Gazastreifen und der nördlichen Westbank führte die Hamas dort eine umfangreiche Propaganda-Kampagne gegen Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde. (ynet, 10.10.)



(3) Außenminister Silvan Shalom erweitert Hilfs-Angebot für Erdbebenopfer Pakistans

Der stellvertretende Ministerpräsident und Außenminister Silvan Shalom hat am Sonntag einen Brief an den pakistanischen Außenminister Khurshid M. Kasuri geschickt. In dem Schreiben drückte der Außenminister Volk und Regierung Pakistans sein tief empfundenes Beileid über die Folgen des Erdbebens in Südasien aus. Israel und Pakistan haben offiziell keine Beziehungen. Shalom und Kasuri hatten sich im September zum ersten Mal getroffen. In seinem Brief versicherte Shalom nochmals Israels Bereitschaft, dem Land auf jede mögliche Art und Weise zu helfen und seine Erfahrungen in der Katastrophenhilfe zu teilen.

Die israelische Regierung hatte Indien und Pakistan bereits am Samstag ihre Hilfe angeboten. Das Angebot an Pakistan wurde durch "offizielle Kanäle" und durch die Vereinten Nationen übermittelt. Israel hat in der Vergangenheit Rettungsmannschaften in die Türkei und nach Mexiko geschickt. (Jerusalem/ Haaretz, 10.10.)



(4) Die Gemeinde Bnei Menashe im Norden Indiens ist zum Judentum konvertiert

Die Gemeinde Bnei Menashe im Norden Indiens behauptet, dass sie Nachkommen der zehn Stämme seien, die einst in Israel lebten. Um sie zu konvertieren, schickte der Oberrabbiner Israels, Rabbiner Shlomo Amar, eine Delegation von sechs Religions- und Gesetzeslehrern und einem Vertreter der israelischen Regierung nach Aysul. In dem abgelegenen Dorf wurden provisorische Rabbinate eingerichtet. Innerhalb von sieben Tagen hatte man die Gemeindemitglieder konvertiert.

Die Operation initiierte und finanzierte Michael Freund, der Vorsitzende und Präsident der Gesellschaft Shawei Israel („Die Rückkehrer Israels“), der in den vergangenen Jahren auch die Einwanderung von 1.000 Mitgliedern der Gemeinde Bnei Menashe nach Israel finanziert hatte.

„Diese Operation ist sehr schwer“, erzählt Freund. „Wir haben sie ausgebildet, haben Unterrichtsklassen und eine besondere Mikwe eingerichtet. Alles, um es den Lehrern zu ermöglichen, die Konvertierung kontrolliert und bis zum Sonnenuntergang durchzuführen.“

Der stellvertretende Leiter des Konvertierungsprogramms im Büro des Ministerpräsidenten, Rabbiner Moshe Klein, und sechs Religions- und Gesetzeslehrer, darunter Rabbiner Zion Bauron und Rabbiner Eliyahu Birnboim, wurden nach Nordindien geflogen und haben sich auf die Suche nach dem kleinen Dorf gemacht. „Um in das entlegene Dorf zu gelangen, sind wir mit drei Flugzeugen geflogen und waren mehr als 20 Stunden unterwegs. In Fahrzeugen sind wir dann zu einem Ort gekommen, von dem niemand weiß, dass es existiert“, erzählt Freund.

In Aysul leben 4.000 Mitglieder des Stammes Bnei Menashe. Rabbiner Hanoch Avi Zedek, ein Delegationsmitglied von Michael Freund, siebte 200 Personen aus, die konvertiert werden sollten. Die meisten hatten bereits eine erste Ausbildung durch die Gesandten der Gesellschaft „Die Rückkehrer Israels“ durchlaufen. Dabei lernten sie über das Land, den Zionismus und die Geschichte des jüdischen Volkes.

Die Konvertierungs-Delegation unterzog alle Kandidaten einer medizinischen Untersuchung. Jeder bekam eine medizinische Akte angelegt. Danach mussten sie ein etwa halbstündiges, persönliches Interview mit einem der Lehrer bestehen. Die Mitglieder wurden gebeten, ihr Wissen in Geschichte und den Traditionen des jüdischen Volkes unter Beweis zu stellen. Die Lehrer waren über das breite Wissen der Gemeindemitglieder positiv überrascht.

Trotzdem gab es auch einige, die nicht genug Fragen beantworten konnten und durchfielen. Sie wurden nicht konvertiert. „Die Lehrer empfahlen ihnen weiterzulernen, sodass sie dann nächstes Mal konvertiert werden könnten“, so Freund beruhigend.

Am Ende der Konvertierung veranstalten die Rabbinatsvertreter eine Hochzeitszeremonie für 36 Paare, damit auch ihre Heirat entsprechend der jüdischen Religion anerkannt werden kann. Zuvor durchliefen sie die Chupa und Kidushim.

Unter den 200 neuen Konvertierten gab es auch zahlreiche junge Leute, die sich nach der Konvertierung zur Armee einziehen lassen und in Kampfeinheiten dienen wollen. Einige von ihnen drückten sogar ihre Kenntnis über verschiedene Sondereinheiten aus und erklärten, dass sie gerne bei den Einheiten Golani, Givati, Nachal oder den Fallschirmspringern dienen möchten.

Nach einer lebhaften Woche in dem abgelegenen Dorf war der Konvertierungsprozess beendet. Die israelische Delegation kehrte nach Israel zurück und derzeit warten die Konvertiten von Bnei Menashe auf ein Flugzeug, das sie nach Israel bringt. Die übrigen Gemeindemitglieder warten schon jetzt auf die nächste Delegation, die kommen wird, um sie zu konvertieren. „Diese Operation war schwer und kostete viel Geld, doch wir haben das Ziel der Gesellschaft, Juden in ihr Land zu bringen, erreicht“, so Freund. (Maariv, 11.10.)



(5) Liebes- und Musengeschichten. Otto Schily eröffnete Jerusalemer Ausstellung von Jürgen Serke

Bundesinnenminister Otto Schily eröffnete in Mishkenot Sha’ananim in Jerusalem die Ausstellung „Das fragile Glück im Unglück von Verfolgung und Exil. Liebes- und Musengeschichten. Die Sammlung Jürgen Serke“

„Jede Liebe, die an einen Gegenstand geknüpft ist, hört auf, wenn der Gegenstand aufhört. Wenn sie aber an keinen Gegenstand geknüpft ist, hört sie niemals auf.“

Mit diesem Zitat aus Pirkei Avot (Sprüche der Väter) schloss Innenminister Otto Schily sein Grußwort zur Vernissage von „Das fragile Glück im Unglück von Verfolgung und Exil“. Der Aspekt der Liebe als Mittel des Überlebens und des Widerstandes gegen die NS-Diktatur wurde mit der Aufarbeitung der Sammlung der „Liebes- und Musengeschichten“ erstmals in den Mittelpunkt der Geschichtsforschung zum Nationalsozialismus gestellt.

Mit einem feierlichen Festakt wurde am Freitag (30.9.) im Konrad Adenauer Konferenzzentrum in Mishkenot Sha’ananim diese Ausstellung zur Literatur von Verfolgten des Nationalsozialistischen Regimes, die der Publizist Jürgen Serke in der Vergangenheit zusammentrug, eröffnet. Schily hob hervor, dass die Fundstücke mit ihrer Ausstellung in Jerusalem an den Ursprung und Quell jüdischen Lebens zurückgekehrt sind.

Mishkenot Sha’ananim als Präsentationsort, das erste jüdische Wohnviertel außerhalb der alten Stadtmauern, unterstreicht diese Symbolik. Mit Hilfe weltweiter Unterstützung, insbesondere von Freunden in Deutschland, konnte die Jerusalem Foundation Mishkenot umfassend renovieren und zu einem Zentrum umbauen, das den Status Jerusalems als internationalen Brennpunkt der Kultur und Aufklärung festigte. Im Mittelpunkt der 2001 abgeschlossenen Arbeiten steht das Konrad Adenauer Konferenzzentrum, das mit Ausstellungen wie dieser die Tradition als Veranstaltungsort des philosophischen und künstlerischen Dialogs zwischen den Völkern weiterführt.

Im Rahmen der Ausstellung luden die deutschen Veranstalter, der museumspädagogische Dienst Berlin, in Kooperation mit der Konrad Adenauer Stiftung, des Bundesinnenministeriums und des Auswärtigen Amtes zur Diskussion über die Auswirkungen der Vergangenheit und die Verpflichtungen, die sich aus ihr für aktuelle Konfliktbewältigung ableiten lassen, von Publizisten, Politikern und Diplomaten ein. Der Direktor des museumspädagogischen Dienstes, Jochen Boberg, sieht die Bedeutung dieser Veranstaltungen in Jerusalem insbesondere darin, dass Deutsche die Begriffe der Erinnerung und der Verantwortung durch persönliche Begegnungen mit Israelis und durch das Kennenlernen der Kultur des anderen mit Inhalt füllen.

Den abschließenden Höhepunkt bildete Iris Berbens ergreifender Vortrag von Gedichten von Selma Meerbaum-Eisinger. Zusammen mit dem Cello-Performer Thilo Krigar ließ Berben die Lebensgier und die Sinnlichkeit der Verfasserin lebendig werden. Die gleichzeitige Einsicht in die politische Aussichtslosigkeit der 18jährigen Selma, ihr Trotz gegenüber dem sicheren Tod und ihre hoffnungslose Sehnsucht nahmen dem Publikum den Atem.

Der Leiter des Verlages Hoffmann & Campe, Günter Berg, stellte die neue Edition Meerbaum-Eisingers geretteten Werkes und seine Verarbeitung als Hörbuch, das von Iris Berben eingelesen wurde, vor. (Astrid Gottwald, Jerusalem Foundation, www.jerusalemfoundation.org)



(6) Fotografien aus Israel von Boris Carmi im Jüdischen Museum Frankfurt

Fotografien mit Momentaufnahmen aus Israels Alltag und Bilder zur Entwicklung der Stadt Tel Aviv zeigt das Jüdische Museum Frankfurt in einer Ausstellung vom 12. Oktober bis 30. Dezember 2005. Sie stammen von Boris Carmi (1914-2002), einem Pionier des israelischen Fotojournalismus. Sechs Jahrzehnte lang dokumentierte er Leben und Gesellschaft des Landes und verfolgte die turbulenten Phasen der Staatsgründung und Staatsentwicklung. Seine eindrucksvollen Bilder sind heute zu Ikonen der kollektiven Erinnerung geworden und vermitteln bis heute das Lebensgefühl in einem Staat auf der Suche nach Identität und Normalität. Die Ausstellung wird heute Abend um 18 Uhr eröffnet.

Im Rahmenprogramm zur Ausstellung findet am Sonntag, dem 16. Oktober 2005, um 18:00 Uhr ein Kammerkonzert mit Werken israelischer Komponisten statt, ausgeführt vom Chagall Quartett unter Leitung von Marat Dickermann.

Datum: 12. Oktober bis 30. Dezember 2005
Ort: Jüdisches Museum
Untermainkai 14-15
60311 Frankfurt am Main
http://www.juedischesmuseum.de/wechselausstellungen/carmi.html



(7) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig bei angenehmen Temperaturen von 19°C in der Nacht bis Tages-Höchsttemperaturen von 27°C in Jerusalem und 34°C am Roten Meer.
Die Vorhersage: Bis Donnerstag steigt das Thermometer noch einmal an. Am Freitag leichter Temperaturrückgang. Der Himmel bleibt teilweise bewölkt, und es ist weiterhin trocken.

Jerusalem: 19-27°C
Tel Aviv: 19-28°C
Haifa: 21-29°C
Be’er Sheva: 19-31°C
Eilat: 24-34°C



(8) Wechselkurse
1 € - 5.5524 NIS (-0.566%)
1 CHF – 3.5832 NIS (-0.599%)
1 £ - 8.0738 NIS (-0.723%)
1 $ - 4.5990 NIS (+0.196%)
(Bank of Israel, 10.11.05)

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