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(1) Vize-Premier Shimon Peres
fordert kompromisslosen Kampf gegen Hamas
Israel prüft derzeit einige Forderungen von
Palästinenserpräsident Mahumd Abbas, darunter die Entlassung
palästinensischer Gefangener. Die Regierung habe die Anfragen nicht
im Voraus zurückgewiesen, erklärte Vize-Premier Shimon Peres am
Dienstagmorgen. Abbas hatte die Punkte angesichts des für heute
geplanten Treffens zwischen ihm und Ministerpräsident Sharon
zusammengestellt. Das Treffen wurde gestern auf unbestimmte Zeit
verschoben.
In einem Interview mit Kol Israel forderte Peres einen
kompromisslosen Kampf gegen die radikalislamische Terrororganisation
Hamas. Abbas und die Palästinensische Autonomiebehörde müsse man
ohne Zögern unterstützen, sagte Peres. Auch Mahmud Abbas sehe ein,
dass die Hamas der arabischen Sache schadet.
Peres sagte, er könne sich vorstellen, dass Ministerpräsident
Ariel Sharon und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eines Tages den
Nobelpreis für ein Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern
erhalten. Peres erhielt 1994 gemeinsam mit Yitzhak Rabin und Yasser
Arafat den Friedensnobelpreis für den letztendlich vom Unglück
verfolgten Oslo-Prozess.
Umfrage: Shimon Peres führt in der Arbeitspartei mit 40,5%. In
einer zweiten Runde könnte er seinen Partei-Rivalen Amir Peretz
schlagen. Nach einer Umfrage, die unter 575 Mitgliedern der
Arbeitspartei durchgeführt wurde, befindet sich Amir Peretz mit 22%
auf dem zweiten Platz, Vilnai mit 12,5% auf dem dritten und Ben
Eliezer mit 10,8% auf dem vierten Platz. (Haaretz, 11.10.)
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(2) Shabak gelang
Schlag gegen Hamas: Drei Terror-Kommandos ausgehoben
„Nach der Abkopplung zeigt die Hamas wesentlich weniger
Beherrschung als vorher“, so die israelische Sicherheitsbehörde
"Shabak". Heute wurde eine Mitteilung zur Veröffentlichung
freigegeben, wonach drei Hamas-Kommandos aufgespürt wurden, die für
eine Reihe von Anschlägen während der Ruhephase verantwortlich sind,
darunter das Kommando, das die Ermordung des Israeli Sasson Nuriel
zu verantworten hat.
Der Anführer des Kommandos war Yasser Salah, der Sohn des
Polizeikommandeurs in Ramallah und Berater von Nasser Youssef, dem
Innenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde. Die Hamas
hatte aus Gaza eine 22-jährige palästinensische Sprengstoffexpertin
zu dem Kommando in der Westbank entsandt, die dabei helfen sollte,
die Qualität der Sprengsätze zu verbessern. Andere Kommandos der
Hamas, die aufgespürt wurden, hatten geplant, Reisende in der
Judäischen Wüste zu entführen und einen Hubschrauberlandeplatz der
Luftwaffe anzugreifen.
Die weltweiten Online-Tentakel der Hamas
Die Hamas hat neun Websites in sieben Sprachen. Fünf davon liegen
bei Servern in Ost-Europa: Drei in Rumänien, zwei in der Ukraine.
Eine sechste Seite in englischer Sprache wird von einem Unternehmen
in Indonesien bedient. Das berichtete das Intelligence and Terrorism
Information Center in Tel Aviv. Das gesamte Netzwerk betreibt Nizar
Hussein im Hamas-Büro des libanesischen Repräsentanten Osama Hamadan
in Beirut. Geleitet wird das Netzwerk und alle Internet-Seiten durch
das Kommunikationsbüro der Hamas in Damaskus, Syrien. In der Zeit
der Abkopplung vom Gazastreifen und der nördlichen Westbank führte
die Hamas dort eine umfangreiche Propaganda-Kampagne gegen Israel
und die Palästinensische Autonomiebehörde. (ynet, 10.10.)
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(4) Die Gemeinde
Bnei Menashe im Norden Indiens ist zum Judentum
konvertiert
Die Gemeinde Bnei Menashe im Norden Indiens behauptet, dass sie
Nachkommen der zehn Stämme seien, die einst in Israel lebten. Um sie
zu konvertieren, schickte der Oberrabbiner Israels, Rabbiner Shlomo
Amar, eine Delegation von sechs Religions- und Gesetzeslehrern und
einem Vertreter der israelischen Regierung nach Aysul. In dem
abgelegenen Dorf wurden provisorische Rabbinate eingerichtet.
Innerhalb von sieben Tagen hatte man die Gemeindemitglieder
konvertiert.
Die Operation initiierte und finanzierte Michael Freund, der
Vorsitzende und Präsident der Gesellschaft Shawei Israel („Die
Rückkehrer Israels“), der in den vergangenen Jahren auch die
Einwanderung von 1.000 Mitgliedern der Gemeinde Bnei Menashe nach
Israel finanziert hatte.
„Diese Operation ist sehr schwer“, erzählt Freund. „Wir haben sie
ausgebildet, haben Unterrichtsklassen und eine besondere Mikwe
eingerichtet. Alles, um es den Lehrern zu ermöglichen, die
Konvertierung kontrolliert und bis zum Sonnenuntergang
durchzuführen.“
Der stellvertretende Leiter des Konvertierungsprogramms im Büro
des Ministerpräsidenten, Rabbiner Moshe Klein, und sechs Religions-
und Gesetzeslehrer, darunter Rabbiner Zion Bauron und Rabbiner
Eliyahu Birnboim, wurden nach Nordindien geflogen und haben sich auf
die Suche nach dem kleinen Dorf gemacht. „Um in das entlegene Dorf
zu gelangen, sind wir mit drei Flugzeugen geflogen und waren mehr
als 20 Stunden unterwegs. In Fahrzeugen sind wir dann zu einem Ort
gekommen, von dem niemand weiß, dass es existiert“, erzählt
Freund.
In Aysul leben 4.000 Mitglieder des Stammes Bnei Menashe.
Rabbiner Hanoch Avi Zedek, ein Delegationsmitglied von Michael
Freund, siebte 200 Personen aus, die konvertiert werden sollten. Die
meisten hatten bereits eine erste Ausbildung durch die Gesandten der
Gesellschaft „Die Rückkehrer Israels“ durchlaufen. Dabei lernten sie
über das Land, den Zionismus und die Geschichte des jüdischen
Volkes.
Die Konvertierungs-Delegation unterzog alle Kandidaten einer
medizinischen Untersuchung. Jeder bekam eine medizinische Akte
angelegt. Danach mussten sie ein etwa halbstündiges, persönliches
Interview mit einem der Lehrer bestehen. Die Mitglieder wurden
gebeten, ihr Wissen in Geschichte und den Traditionen des jüdischen
Volkes unter Beweis zu stellen. Die Lehrer waren über das breite
Wissen der Gemeindemitglieder positiv überrascht.
Trotzdem gab es auch einige, die nicht genug Fragen beantworten
konnten und durchfielen. Sie wurden nicht konvertiert. „Die Lehrer
empfahlen ihnen weiterzulernen, sodass sie dann nächstes Mal
konvertiert werden könnten“, so Freund beruhigend.
Am Ende der Konvertierung veranstalten die Rabbinatsvertreter
eine Hochzeitszeremonie für 36 Paare, damit auch ihre Heirat
entsprechend der jüdischen Religion anerkannt werden kann. Zuvor
durchliefen sie die Chupa und Kidushim.
Unter den 200 neuen Konvertierten gab es auch zahlreiche junge
Leute, die sich nach der Konvertierung zur Armee einziehen lassen
und in Kampfeinheiten dienen wollen. Einige von ihnen drückten sogar
ihre Kenntnis über verschiedene Sondereinheiten aus und erklärten,
dass sie gerne bei den Einheiten Golani, Givati, Nachal oder den
Fallschirmspringern dienen möchten.
Nach einer lebhaften Woche in dem abgelegenen Dorf war der
Konvertierungsprozess beendet. Die israelische Delegation kehrte
nach Israel zurück und derzeit warten die Konvertiten von Bnei
Menashe auf ein Flugzeug, das sie nach Israel bringt. Die übrigen
Gemeindemitglieder warten schon jetzt auf die nächste Delegation,
die kommen wird, um sie zu konvertieren. „Diese Operation war schwer
und kostete viel Geld, doch wir haben das Ziel der Gesellschaft,
Juden in ihr Land zu bringen, erreicht“, so Freund. (Maariv,
11.10.)
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(5) Liebes- und
Musengeschichten. Otto Schily eröffnete Jerusalemer Ausstellung von
Jürgen Serke
Bundesinnenminister Otto Schily eröffnete in Mishkenot Sha’ananim
in Jerusalem die Ausstellung „Das fragile Glück im Unglück von
Verfolgung und Exil. Liebes- und Musengeschichten. Die Sammlung
Jürgen Serke“
„Jede Liebe, die an einen Gegenstand geknüpft ist, hört auf, wenn
der Gegenstand aufhört. Wenn sie aber an keinen Gegenstand geknüpft
ist, hört sie niemals auf.“
Mit diesem Zitat aus Pirkei Avot (Sprüche der Väter) schloss
Innenminister Otto Schily sein Grußwort zur Vernissage von „Das
fragile Glück im Unglück von Verfolgung und Exil“. Der Aspekt der
Liebe als Mittel des Überlebens und des Widerstandes gegen die
NS-Diktatur wurde mit der Aufarbeitung der Sammlung der „Liebes- und
Musengeschichten“ erstmals in den Mittelpunkt der
Geschichtsforschung zum Nationalsozialismus gestellt.
Mit einem feierlichen Festakt wurde am Freitag (30.9.) im Konrad
Adenauer Konferenzzentrum in Mishkenot Sha’ananim diese Ausstellung
zur Literatur von Verfolgten des Nationalsozialistischen Regimes,
die der Publizist Jürgen Serke in der Vergangenheit zusammentrug,
eröffnet. Schily hob hervor, dass die Fundstücke mit ihrer
Ausstellung in Jerusalem an den Ursprung und Quell jüdischen Lebens
zurückgekehrt sind.
Mishkenot Sha’ananim als Präsentationsort, das erste jüdische
Wohnviertel außerhalb der alten Stadtmauern, unterstreicht diese
Symbolik. Mit Hilfe weltweiter Unterstützung, insbesondere von
Freunden in Deutschland, konnte die Jerusalem Foundation Mishkenot
umfassend renovieren und zu einem Zentrum umbauen, das den Status
Jerusalems als internationalen Brennpunkt der Kultur und Aufklärung
festigte. Im Mittelpunkt der 2001 abgeschlossenen Arbeiten steht das
Konrad Adenauer Konferenzzentrum, das mit Ausstellungen wie dieser
die Tradition als Veranstaltungsort des philosophischen und
künstlerischen Dialogs zwischen den Völkern weiterführt.
Im Rahmen der Ausstellung luden die deutschen Veranstalter, der
museumspädagogische Dienst Berlin, in Kooperation mit der Konrad
Adenauer Stiftung, des Bundesinnenministeriums und des Auswärtigen
Amtes zur Diskussion über die Auswirkungen der Vergangenheit und die
Verpflichtungen, die sich aus ihr für aktuelle Konfliktbewältigung
ableiten lassen, von Publizisten, Politikern und Diplomaten ein. Der
Direktor des museumspädagogischen Dienstes, Jochen Boberg, sieht die
Bedeutung dieser Veranstaltungen in Jerusalem insbesondere darin,
dass Deutsche die Begriffe der Erinnerung und der Verantwortung
durch persönliche Begegnungen mit Israelis und durch das
Kennenlernen der Kultur des anderen mit Inhalt füllen.
Den abschließenden Höhepunkt bildete Iris Berbens ergreifender
Vortrag von Gedichten von Selma Meerbaum-Eisinger. Zusammen mit dem
Cello-Performer Thilo Krigar ließ Berben die Lebensgier und die
Sinnlichkeit der Verfasserin lebendig werden. Die gleichzeitige
Einsicht in die politische Aussichtslosigkeit der 18jährigen Selma,
ihr Trotz gegenüber dem sicheren Tod und ihre hoffnungslose
Sehnsucht nahmen dem Publikum den Atem.
Der Leiter des Verlages Hoffmann & Campe, Günter Berg,
stellte die neue Edition Meerbaum-Eisingers geretteten Werkes und
seine Verarbeitung als Hörbuch, das von Iris Berben eingelesen
wurde, vor. (Astrid Gottwald, Jerusalem Foundation, www.jerusalemfoundation.org)
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(8)
Wechselkurse 1 € - 5.5524 NIS (-0.566%) 1 CHF – 3.5832
NIS (-0.599%) 1 £ - 8.0738 NIS (-0.723%) 1 $ - 4.5990 NIS
(+0.196%) (Bank of Israel, 10.11.05)
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