Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 10. Oktober 2005
  
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(1) Israeli und Amerikaner teilen Wirtschafts-Nobelpreis
(2) Gipfeltreffen Abbas-Sharon auf Anfang November verschoben
(3) Zwei palästinensische Eindringlinge beim Grenzübergang Kisufim getötet
(4) Öffnung des Karni-Grenzübergangs: Einfuhr von 80.000 Palmzweigen aus Gaza
(5) Jerusalemer Außenministerium empfing arabisches diplomatisches Corps zum Iftar-Mahl
(6) Wenn die Raben einen schnappen: Interview mit Autorin Zeruya Shalev in der Berliner Zeitung
(7) Das Wetter in Israel: Heiter, bei 26 bis 34°C
(8) Wechselkurse
(1) Israeli und Amerikaner teilen Wirtschafts-Nobelpreis

Der Israeli Yisrael (Robert) Aumann (Bild: AMT) und der Amerikaner Thomas C. Schelling haben den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 2005 gewonnen.

Der 75jährige Aumann wurde 1930 in Frankfurt am Main geboren, hat aber die israelische und amerikanische Staatsbürgerschaft und lehrt am Center for Rationality an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Aumann und Schelling erhielten die Auszeichnung für ihre Forschungen zur Spieltheorie, teilte die königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit. (Haaretz, 10.10.)



(2) Gipfeltreffen Abbas-Sharon auf Anfang November verschoben

Ein für Morgen geplantes Gipfel-Treffen zwischen Ministerpräsident Ariel Sharon und dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas ist am Montag (10.10.) auf Anfang November verschoben worden. Das teilte Nabil Abu Rdeneh am Mittag mit. Die Autonomiebehörde hatte Israel mitgeteilt, dass sie an einem Treffen zwischen Sharon und Abbas zunächst keinen Sinn sehe.

Nach Worten der Palästinenser sei es ihnen wichtig, bei dem Treffen konkrete Ergebnisse zu erzielen, die sie der palästinensischen Bevölkerung zeigen könnten. Die israelische Seite möchte jedoch zuerst den Verhandlungsprozess starten.

Am Sonntag wurde bei beiderseitigen Gesprächen über die Formulierung einer gemeinsamen Mitteilung diskutiert, die heute veröffentlicht werden soll. Danach sollen die gemeinsamen Verhandlungskommissionen ihre Arbeit zur Entlassung von palästinensischen Gefangenen und zur Übergabe von Städten in der Westbank wieder aufnehmen.

Aus politischen Kreisen in Jerusalem war zu vernehmen, man wolle einen Prozess starten, während die palästinensische Seite auf Ergebnisse dränge. „Uns ist klar, dass man ihnen etwas geben muss, aber innerhalb einer Woche ist das unmöglich.“

Die Quelle geht davon aus, dass die Palästinenser an einem Treffen Sharon-Abbas zu diesem Zeitpunkt nicht interessiert sind. Jedoch falle es ihnen schwer, dies mitzuteilen, nachdem sie es der amerikanischen Regierung und dem jordanischen König versprochen hatten.

„Wir wollen sehr gerne, und es hängt von ihnen ab“, hieß es in Jerusalem, „doch es gibt Dinge, die man nicht von heute auf morgen vereinbaren kann und die gründlich überprüft werden müssen, wie die Freilassung von Gefangenen und die Übergabe von Städten in die palästinensische Sicherheitskontrolle.“

Gestern ist der Leiter der Nahost-Abteilung im amerikanischen Außenministerium in der Region eingetroffen. Er wird sich heute mit führenden Vertretern der Palästinenser und Außenminister Silvan Shalom treffen. Morgen ist ein Termin mit Sharon geplant.

Nach palästinensischen Aussagen konzentrieren sich die palästinensischen Forderungen auf vier zentrale Punkte:

a. Freilassung seit langem inhaftierter Gefangener, die vor der Unterzeichnung der Vereinbarungen von Oslo inhaftiert wurden und in der palästinensischen Öffentlichkeit ein Symbol darstellen; die Gefangenen sollen als Kandidaten seitens der Fatah an den Parlamentswahlen im Januar teilnehmen können.
b. Freilassung von zwei Gefangenen aufgrund „besonderer Umstände“, eines älteren Gefangenen und eines weiteren, der an einer unheilbaren Krankheit leidet.
c. Regelung über die Rückführung von Personen in die Westbank, die aus der Geburtskirche ins Ausland und in den Gazastreifen abgeschoben worden waren.
d. Übergabe weiterer Gebiete an die Autonomiebehörde, wobei die Gebiete von Bethlehem, Ramallah und Hebron höchste Priorität haben.

Die Palästinenser reichten eine Liste mit insgesamt 20 Namen von Gefangenen ein, die jetzt vom Justizministerium überprüft wird. Zwei der Gefangenen, die auf der Liste stehen, sollen Terroristen sein, die in die Ermordung von Israelis verwickelt sind. Die Palästinenser erklärten, dass die Autonomiebehörde nicht bereit sei, sich mit allgemeinen Versprechen über ein Entgegenkommen zufrieden zu geben. Nun bestehe man darauf, schon im Voraus eine Zusammenfassung der Gesprächsergebnisse zu erhalten. Doch dies hat es bisher noch nicht gegeben. Mahmud Abbas sagte in den letzten Tage mehrmals, dass ein Treffen mit Sharon keinen Sinn mache, wenn es sich um ein Treffen handle, in dem es „nur um Kommunikation“ gehe. Er rief dazu auf, die Verpflichtungen von Sharm el-Sheich zu erfüllen und zu Endstatus-Verhandlungen zurückzukehren. (Haaretz, ‏10.10.)



(3) Zwei palästinensische Eindringlinge beim Grenzübergang Kisufim getötet

Soldaten der israelischen Armee (Zahal) haben am Sonntagabend in der Nähe des Grenzübergangs Kisufim zum Gazastreifen zwei Palästinenser getötet. Die israelischen Soldaten schossen auf drei Verdächtige, die anscheinend einen Sprengsatz bei sich trugen. Die drei Männer hatten versucht, kriechend von palästinensischem Gebiet bis zum Kibbuz Nahal Oz vorzudringen. Zwei von ihnen wurden von Schüssen getroffen. Bis jetzt wurde noch nicht veröffentlicht, um wen es sich bei den beiden Getöteten handelt. Der Vorfall ereignete sich einige Dutzend Meter vom Sicherheitszaun entfernt.

Zahal geht davon aus, dass die Palästinenser an der Route, auf der sich Militärfahrzeuge bewegen, einen Sprengsatz platzieren wollten. Die Armee erklärte, dass an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen noch keine Ruhe eingekehrt sei. „Die Truppen entdeckten immer wieder Personen, die versuchen, sich den Routen zu nähern und manchmal müssen sie sogar Sprengsätze entfernen, die dort gelegt wurden. Höchstwahrscheinlich handelte es sich bei dem Gegenstand, der bei den drei Personen entdeckt wurde, um einen Sprengsatz, der dort platziert werden sollte.“

Gestern wurde in der Nähe des Sicherheitszauns im Gazastreifen ein Sprengsatz entdeckt, der anscheinend in der Nacht dort gelegt wurde. Seit dem Abzug der Truppen aus dem Gazastreifen herrscht an der Grenze gespannte Ruhe. Zahal räumte ein, dass jeder Vorfall, bei dem Palästinenser verletzt werden, - selbst wenn es sich um Terroristen handelt -, das Feuer im Gazastreifen wieder entfachen und zum Beschuss des westlichen Negev durch Qassam-Raketen und Mörsergranaten führen kann. (ynet, 10.10.)



(4) Öffnung des Karni-Grenzübergangs: Einfuhr von 80.000 Palmzweigen aus Gaza

Zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan ist am Sonntag der Grenzübergang Karni zwischen dem nördlichen Gazastreifen und Israel wieder geöffnet worden. Der Grenzübergang ist nur für die Ein- und Ausfuhr von Waren bestimmt und wird von der israelischen Hafenbehörde betrieben.

Karni war am 29. September 2005 nach palästinensischen Angriffen mit Qassam-Raketen auf Israel aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. In dieser Zeit wurde die Einfuhr von Waren und humanitärer Hilfe über den Grenzübergang Sufah ermöglicht.

Die Wiederaufnahme des Warenaustausches begann mit dem Import von rund 80.000 Palmzweigen aus Gaza nach Israel. Die Zweige werden zum Bau der Laubhütten benötigt. Sie wurden in Dir Al-Balah für Verbraucher in Israel gefertigt. Gerüchte über ein zu erwartendes Defizit hatten in der letzten Zeit den Preis für Palmzweige enorm in die Höhe getrieben. In der Branche hieß es, dass sich einige Verkäufer ein Monopol auf dem Markt sichern wollten. Durch die Einfuhr sind die Preise wieder gefallen.

Palmzweige werden für den Bau von Laubhütten (Sukkot) anlässlich des Laubhüttenfestes verwendet. Das Wohnen in einer Laubhütte erinnert an Gottes Bewahrung beim Auszug aus Ägypten, auf das Angewiesensein auf Gott und auf die Unzulänglichkeit von scheinbarer Sicherheit wie Reichtum und Erfolg. Die Laubhütte muss eine bestimmte Mindesthöhe, drei Wände haben und im Freien stehen. Das Laubdach muss so beschaffen sein, dass man Sonne und Himmel sehen kann, muss aber mehr Schatten spenden als Sonne hereinlassen. Der Bau beginnt am kommenden Freitag, ein Tag nach dem Versöhnungstag (Yom Kippur). (ynet, 10.10.)



(5) Jerusalemer Außenministerium empfing arabisches diplomatisches Corps zum Iftar-Mahl

Der Generaldirektor des Außenministeriums in Jerusalem, Ron Prosor, hat das arabische diplomatische Corps in Israel am Sonntagabend (9.10.) gemeinsam mit anderen Vertretern des Ministeriums zum Iftar-Mahl eingeladen. Iftar ist das Fastenbrechen am Tagesende während des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Zu den Gästen gehörten der Botschafter Ägyptens, Ould Teguedi Ahmed, und der jordanische Chargé d´Affaires, Nadif Omr, sowie deren Mitarbeiter.

Prosor empfing die Gäste mit dem traditionellen muslimischen Gruß "Ramadan kareem" und Wünschen für ein gutes Neues Jahr 5766, das nach dem hebräischen Kalender am Dienstag begonnen hat. In diesem Jahr fielen der 1. Ramadan und Rosh Hashana (1. Tishre) auf denselben Tag (4.10.05).

Prosor betonte die Bedeutung des gemeinsamen Treffens in einer Zeit, die beiden Religionen, Judentum und Islam, heilig sind. Weitere Treffen und fruchtbare Diskussionen könnten zum Ausbau der Beziehungen in der Region beitragen, sagte der Generaldirektor.

Prosor fasste die politischen Entwicklungen nach dem Abkopplungsprozess Israels vom Gazastreifen und der nördlichen Westbank zusammen und bekräftigte Israels Wunsch, seine Beziehungen mit den arabischen Staaten und Völkern in der Region zu verbessern. Dies müsse jedoch mit einem gemeinsamen Kampf gegen die Bedrohung des bewaffneten islamistischen Fundamentalismus einhergehen, sagte Prosor.

Der Generaldirektor brachte außerdem Israels Bedauern über die Opfer des Bebens in Pakistan, Indien und Afghanistan zum Ausdruck. (Jerusalem, 10.10.)



(6) Wenn die Raben einen schnappen: Interview mit Autorin Zeruya Shalev in der Berliner Zeitung

Gerade ist ihr Roman "Späte Familie" erschienen - der Abschlussband einer Trilogie über den Zerfall ehelicher Bindungen, über Auflösung von Familien und existenzielle Nöte, die daraus erwachsen. In einem Interview mit der Berliner Zeitung erzählt die Schriftstellerin Zeruya Shalev über Patchwork-Familien, biblische Gleichnisse und die Zeit als Verbündete. Das Interview führte Sigrid Brinkmann.

Wenn die Raben einen schnappen, Berliner Zeitung, 8.10.05.
Zu dem Interview gelangen Sie, indem Sie diesen Link anklicken:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/magazin/490144.html



(7) Das Wetter in Israel: Heiter, bei 26 bis 34°C

Ein Tiefdruckgebiet über der Nahost-Region sorgt für jahreszeitlich normale Temperaturen in Israel. Die Tages-Höchstwerte reichen von 26°C im Inland bis 34°C am Roten Meer. Der Himmel ist klar bis leicht bewölkt.

Die Vorhersage: Bis zum Wochenende wenig Wetteränderung. Es wird etwas wärmer. Die Luftfeuchtigkeit sinkt. Am Mittwoch steigen die Temperaturen noch einmal an, und es wird wärmer als wir es für den Oktober gewöhnt sind. Es bleibt trocken.

Jerusalem: 18-26°C
Tel Aviv: 19-28°C
Haifa: 20-28°C
Be er Sheva: 17-30°C
Eilat: 23-34°C



(8) Wechselkurse
1 € - 5.5840 NIS (+0.727%)
1 CHF – 3.6048 NIS (+0.561%)
1 £ - 8.1326 NIS (-0.028%)
1 $ - 4.5900 NIS (-0.131%)
(Bank of Israel, 7.10.05)

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